
c't Story 12/08: Im Garten eines Kraken
#1
Geschrieben 05 Juni 2008 - 21:03
#2
Geschrieben 06 Juni 2008 - 13:54
Gewünscht hätte ich mir vielleicht, daß der neue Sinn des Echolots stärker beschrieben bzw. umschrieben worden wäre (What is it like to be a bat?) Daß das nicht einfach ist, liegt auf der Hand. Aber gerade das Setting der "lichtlosen Weiten des Atlantiks" verstärkt den Wunsch nach sinnlicher Repräsentation, der mit dem Echolot-Sinn neue Möglichkeiten eröffnet werden könnten.
Ein paar kleine Ungereimtheiten sowie eine doch eher große Ungereimtheit sind mir aufgefallen:
- Die Strafe umfasst eine Dauer von 10 Jahren (S. 211). S. 212 sind 2 Jahre vergangen, und auf derselben Seite heißt es, daß Gentrup noch weitere 9 Jahre nach Rohstoffen zu suchen habe.
- S. 212 erfahren wir, daß die Bestraften auf eine synthetische Stimme zurückgreifen müssen, da die Verdrahtung des "Sprachzentrums" als überflüssig angesehen wurde. Der Klang einer Stimme ist aber doch vorwiegend von individuellen physischen Merkmalen abhängig, also müßte es doch heißen, daß auf deren Simulation verzichtet wurde, meine ich. (Der story-technische Grund ist klar: Leeds darf später nicht anhand seiner Stimme erkannt werden).
- Die große Ungereimtheit: S. 216 erfahren wir, daß der wahre Mörder an dem Farmerehepaar 1 Jahr nach der Verurteilung Gentrups geschnappt wurde. Mindestens 2 Jahre lang (S.212) steht Gentrup aber noch via Satellit in Kontakt mit der Menschheit. Müßte da nicht die Erkenntnis seiner Unschuld zu seiner Rehabilitierung führen, zur Aufhebung seiner Strafe, zu seiner Entschädigung durch einen Plastikkörper (die es in der entworfenen Welt ja gibt)? Ist es nicht unbegründet, daß Gentrup am Ende der Story, bei seinem Auftauchen, denkt: "Sie würden ihn töten, würden dem Satelliten den Sprengbefehl übermitteln"?
Diese Ungereimtheit ist mir erst beim zweiten Lesen - anlässlich des jetzt eröffneten Threads - aufgefallen. Dem Genuss der Lektüre tut sie allerdings kaum Abbruch. Wie gesagt: gerne gelesen!
Gruß, Guido
Bearbeitet von Guido Seifert, 06 Juni 2008 - 13:59.
#3
Geschrieben 11 Juni 2008 - 16:53

#4
Geschrieben 13 Juni 2008 - 19:11
#5
Geschrieben 14 Juni 2008 - 13:22
Hallo Naut, bei mir hat die Illustration, die man ja sieht, bevor man die Geschichte liest, zu einer falschen Grundstimmung geführt, die sich mit der tatsächlichen, weitaus dunkleren Stimmung der Story gerieben hat. Oder einfach gesagt, der Stil der Illu passt einfach nicht. Als ich mich davon frei gemacht habe und nur die Story für sich betrachtet habe, hat sie mir sehr gut gefallen. Gruß Andreas... dass Du hier auch durch die Illustration beeinflusst wurdest, oder?
#6
Geschrieben 16 Juni 2008 - 10:19
- S. 212 erfahren wir, daß die Bestraften auf eine synthetische Stimme zurückgreifen müssen, da die Verdrahtung des "Sprachzentrums" als überflüssig angesehen wurde. Der Klang einer Stimme ist aber doch vorwiegend von individuellen physischen Merkmalen abhängig, also müßte es doch heißen, daß auf deren Simulation verzichtet wurde, meine ich.
Ist mir immer noch nicht klar, wie die Kommunikation gedacht werden soll. Verstehe ich das richtig, daß der Wortgedanke zu einem direkten Input des anderen Neokortex wird? Dann bräuchte man doch überhaupt keine Stimme, auch keine synthetische ... Gruß, GuidoZum Sprachzentrum: Die U-Boote nutzen zur Kommunikation ja eigentlich geschriebene Wörter, also die Hirnareale, die ich jetzt gerade benutze. Meines Wissens nach ist das Sprachzentrum dabei zwar beteiligt, jedoch nicht in derselben Weise wie beim Sprechen - das war es, was ich meinte.
#7
Geschrieben 19 Juni 2008 - 21:34
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