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Warum lesen Frauen keine Science-Fiction?


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151 Antworten in diesem Thema

#1 Pharo

Pharo

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 12:24

Frauen lesen keine Science-Fiction, und ich versteh das überhaupt nicht! (Die Käufer meines Buches waren bis dato größtenteils Männer, soweit ich das beurteilen kann, obwohl eine der Hauptfiguren eine Frau ist. Danke Jungs! Soll noch einer sagen, Männer könnten sich nicht ins andere Geschlecht hineindenken!)Trotzdem: Frauen lesen doch auch gern Krimis oder psychologischen Beziehungskram, aber sobald Begriffe wie TacSuit, Duroliquid oder Exo-Thermit auftauchen, zucken sie zurück, als bekämen sie davon einen Ausschlag!Bitte um Aufklärung - falls sich hier außer mir noch andere weibliche Wesen rumtummeln! :coool: Mich interessiert eure Sichtweise sehr!Vielen Dank,Miriam

Bearbeitet von Pharo, 18 Juni 2008 - 12:58.

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#2 simifilm

simifilm

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 12:54

Frauen lesen keine Science-Fiction, und ich versteh das überhaupt nicht! (Die Käufer meines Buches waren bis dato zu 100% Prozent Männer, obwohl eine der Hauptfiguren eine Frau ist. Danke Jungs! Soll noch einer sagen, Männer könnten sich nicht ins andere Geschlecht hineindenken!)

Ähmmm, ich kenne das Buch ja nicht, aber nur weil eine Deiner Figuren eine Frau ist, heisst das doch noch lange nicht, dass es Dir gelungen ist, Dich in das andere Geschlecht hineinzudenken ...

Trotzdem: Frauen lesen doch auch gern Krimis oder psychologischen Beziehungskram, aber sobald Begriffe wie TacSuit, Duroliquid oder Exo-Thermit auftauchen, zucken sie zurück, als bekämen sie davon einen Ausschlag!

Meines Wissens sind zumindest in den USA Frauen seit den 70ern zu einem wichtigen (und grossen) Teil der SF-Leserschaft geworden; zumindest habe ich das schon mehrfach gelesen. Insofern scheint es sich hier also allenfalls um ein nationales/sprachgemeinschaftliches Phänomen zu handeln ...

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#3 lapismont

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:03

Ähem Simon,

ich glaube Pharo unterschrieb mit Miriam.

:coool:

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#4 simifilm

simifilm

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:07

Ähem Simon,

ich glaube Pharo unterschrieb mit Miriam.

:coool:

Ok, da war ich wohl vorschnell, aber im Lichte dieser Tatsache verstehe ich die Aussage noch weniger ... Sagt es irgend etwas über meine Fähigkeit aus, mich in eine Frau hineinzudenken, wenn ich ein Buch mit einer weiblichen Hauptfigur lese?

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#5 Flo

Flo

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:08

Also meine Frau lest NUR Science Fiction. Ich glaub das liegt nicht am Geschlecht, dass dein Buch nur von einer kleinen Auswahl der Bewohner dieses Planeten bestellt wird. :coool:Aber wenn du uns ein Rezensionsexemplar zukommen lässt, können wir ja den Gegenbeweis antreten.lg, Flo

Bearbeitet von Flo, 18 Juni 2008 - 13:08.


#6 Pharo

Pharo

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:14

Ok, da war ich wohl vorschnell, aber im Lichte dieser Tatsache verstehe ich die Aussage noch weniger ... Sagt es irgend etwas über meine Fähigkeit aus, mich in eine Frau hineinzudenken, wenn ich ein Buch mit einer weiblichen Hauptfigur lese?

Mein Fehler: Ich hab zwar mit Miriam unterschrieben, aber ich habe wie ein Kerl geschrieben. Haaargh! Zu deiner Frage: Ja, das tut es. Es ist "erwiesen", dass sich Frauen leichter mit männlichen Helden identifizieren können, als Männer mit weiblichen Helden! Ich habe das bei männlichen Freunden oft beobachtet: Viele greifen nach einem Buch, es klingt spannend, und sobald da steht "Chefermittlerin, Pathologin, Agentin ..." wird das Buch schnell wieder zurückgestellt! :coool:
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#7 Susanne11

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:19

Frauen lesen keine Science-Fiction, und ich versteh das überhaupt nicht! Bitte um Aufklärung - falls sich hier außer mir noch andere weibliche Wesen rumtummeln! :coool: Mich interessiert eure Sichtweise sehr! Vielen Dank, Miriam

Ich lese fast ausschließlich SciFi und Phantastik - und das seit 37 Jahren. Ich mag keine Weltraumgeschichten und keine Kurzgeschichten, aber Romane - gerne auch sehr umfangreiche - liebe ich. Was ich allerdings nicht lese sind Bücher, die eine Gut-Böse-Grundstruktur haben (ich verabscheue Tolkien und Konsorten ebenso wie Harry Potter) und schlecht geschrieben sind. Ich habe allerdings festgestellt, das mir die Bücher von weiblichen Schreibern oft nicht gefallen. Ich habe jahrelang nach Autorinnen gesucht, weil ich so gerne gute von Frauen geschriebene Bücher gelesen hätte. Aber mir sind nur sehr wenig weibliche Autoren begegnet, deren Schreibe ich mochte. Unter meinen Lieblingsbücher sind nur drei von Frauen geschrieben. Und meine absosluten Lieblingsautoren sind Männer. Gruß Susanne

#8 simifilm

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:21

Mein Fehler: Ich hab zwar mit Miriam unterschrieben, aber ich habe wie ein Kerl geschrieben. Haaargh! Zu deiner Frage: Ja, das tut es. Es ist "erwiesen", dass sich Frauen leichter mit männlichen Helden identifizieren können, als Männer mit weiblichen Helden! Ich habe das bei männlichen Freunden oft beobachtet: Viele greifen nach einem Buch, es klingt spannend, und sobald da steht "Chefermittlerin, Pathologin, Agentin ..." wird das Buch schnell wieder zurückgestellt! :coool:

Wer hat das wie erwiesen? Ganz abgesehen davon, dass ich in diesem Zusammenhang schon das Konzept "Identifikation" für falsch halte, frage ich mich, wie so etwas nachgewiesen werden soll.

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#9 Jakob

Jakob

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:27

Gab's nicht einen thread mit ziemlich genau der Frage schon mal? Und war die Diskussion nicht damals ziemlich unergiebig?Meine Erfahrung ist nicht, dass Frauen keine SF lesen. Wenn ich nach den Kundinnen bei uns in der Buchhandlung gehe, würde ich eher sagen, dass Frauen mindestens ein Drittel der Leserschaft stellen.
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#10 Pharo

Pharo

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:27

Ich habe allerdings festgestellt, das mir die Bücher von weiblichen Schreibern oft nicht gefallen. Ich habe jahrelang nach Autorinnen gesucht, weil ich so gerne gute von Frauen geschriebene Bücher gelesen hätte. Aber mir sind nur sehr wenig weibliche Autoren begegnet, deren Schreibe ich mochte. Unter meinen Lieblingsbücher sind nur drei von Frauen geschrieben. Und meine absosluten Lieblingsautoren sind Männer.

Danke für deine Antwort. Meinst du das Genre übergreifend oder nur auf SF bezogen? Ich kenne nicht viele SF-Autorinnen, dafür aber jede Menge gute Krimiautorinnen, und auch im Fantasy-Genre sind einige klasse Frauen dabei, wie z.B. Margaret Weis.
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#11 Pharo

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:30

Gab's nicht einen thread mit ziemlich genau der Frage schon mal? Und war die Diskussion nicht damals ziemlich unergiebig? Meine Erfahrung ist nicht, dass Frauen keine SF lesen. Wenn ich nach den Kundinnen bei uns in der Buchhandlung gehe, würde ich eher sagen, dass Frauen mindestens ein Drittel der Leserschaft stellen.

Sorry, wenn es die Diskussion schon gab, bin halt erst ein paar Monate dabei! Bitte um Nachsicht, oder sag einfach, wo ich diesen Thread finden kann. Und was das Drittel der Leserschaft betrifft: Im Fantasy-Genre kann ich mir das gut vorstellen, aber im SF-Bereich ... :coool:
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#12 lapismont

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:34

Wer hat das wie erwiesen? Ganz abgesehen davon, dass ich in diesem Zusammenhang schon das Konzept "Identifikation" für falsch halte, frage ich mich, wie so etwas nachgewiesen werden soll.

Identifizierung ist ja auch schwer. Selbst wenn die Hauptfigur weiblich ist, beurteile ich sie doch weiterhin als Mann, egal wie sehr ich mich in die Figur hineindenken kann. Muss da an Christa Wolfs Kassandra denken. Vielmehr vermute ich hinter den Lesegewohnheiten Bezüge zum grundsätzlichen Rollenverhalten. Selbst meine 9jährigen Jungs fassen Bücher mit Einhörnern oder Ponys auf dem Cover nicht an. (und wünschen sich eine Darth Maul Plüschfigur :coool: )

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#13 Pharo

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:36

Wer hat das wie erwiesen? Ganz abgesehen davon, dass ich in diesem Zusammenhang schon das Konzept "Identifikation" für falsch halte, frage ich mich, wie so etwas nachgewiesen werden soll.

Deshalb hab ich das "erwiesen" in Anführungszeichen gesetzt. Ok, einigen wir uns auf "es heißt oft, dass..." In einem anderen Forum hatte ich diesbezüglich schon mal eine Diskussion. Ich finde das Konzept Identifikation extrem wichtig. Bei der Wahl der Bücher geht es doch oft um die Frage, kann ich mich mit der Hauptfigur identifizieren? Sei es, weil ich ihr ähnele oder gern wäre wie sie ... Zumindest geht es mir und zum Beispiel auch meinem Mann so. Ist es bei dir anders? Bin gespannt ...
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#14 Pharo

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:40

Ich glaub das liegt nicht am Geschlecht, dass dein Buch nur von einer kleinen Auswahl der Bewohner dieses Planeten bestellt wird. ;) lg, Flo

Ich wusste gar nicht, dass Männer nur eine kleine Auswahl der Bewohner dieses Planeten ausmachen! Aber wenn du es sagst ... :coool:
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#15 simifilm

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:44

Deshalb hab ich das "erwiesen" in Anführungszeichen gesetzt. Ok, einigen wir uns auf "es heißt oft, dass..." In einem anderen Forum hatte ich diesbezüglich schon mal eine Diskussion.

Ich finde das Konzept Identifikation extrem wichtig. Bei der Wahl der Bücher geht es doch oft um die Frage, kann ich mich mit der Hauptfigur identifizieren? Sei es, weil ich ihr ähnele oder gern wäre wie sie ... Zumindest geht es mir und zum Beispiel auch meinem Mann so. Ist es bei dir anders? Bin gespannt ...

Identifizieren im Sinne von "Ich fühle/denke wie diese Figur; sehe mich an ihrer Stelle" geschieht in meinen Augen nur in Ausnahmefällen und ist auch überhaupt nicht ausschlaggebend dafür, ob ein Buch funktioniert. Man kann sich sehr wohl bis zu einem gewissen Grad empathisch einfühlen, aber das ist nach meinem Dafürhalten ein himmelweiter Unterschied. In "Lolita" haben wir einen pädophilen Unhold als Hauptfigur; Identifkation in dem Sinne, dass ich dessen Wertvorstellungen und/oder Ansichten teile, findet hier auf keinen Fall statt. Das heisst aber nicht, dass ich als Leser nicht bis zu einem gewissen Grad nachfühlen und verstehen kann, was er durch macht.

Dieser Prozess ist aber weit weniger umfassend als Identifikation und beschränkt sich meist auch nicht auf eine Figur; ganz im Gegenteil, dieser Prozess kann sich auf ganz verschiedene Figuren aufteilen: Beispiel "M" von Fritz Lang. Relativ zu Beginn haben wir Angst um das kleine Mädchen, als dieses von dem Kindsmörder angesprochen wird; später, wenn dieser dann von der versammelten Unterwelt verfolgt wird, fiebern wir mit diesem mit. Wir fühlen mit einer Figur mit, die wir früher noch verabscheungswürdig gefunden haben und die Dinge tut, mit denen sich die wenigsten identifizieren können.

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#16 Pharo

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 13:58

Identifizieren im Sinne von "Ich fühle/denke wie diese Figur; sehe mich an ihrer Stelle" geschieht in meinen Augen nur in Ausnahmefällen und ist auch überhaupt nicht ausschlaggebend dafür, ob ein Buch funktioniert. Man kann sich sehr wohl bis zu einem gewissen Grad empathisch einfühlen, aber das ist nach meinem Dafürhalten ein himmelweiter Unterschied. In "Lolita" haben wir einen pädophilen Unhold als Hauptfigur; Identifkation in dem Sinne, dass ich dessen Wertvorstellungen und/oder Ansichten teile, findet hier auf keinen Fall statt. Das heisst aber nicht, dass ich als Leser nicht bis zu einem gewissen Grad nachfühlen und verstehen kann, was er durch macht.

Dieser Prozess ist aber weit weniger umfassend als Identifikation und beschränkt sich meist auch nicht auf eine Figur; ganz im Gegenteil, dieser Prozess kann sich auf ganz verschiedene Figuren aufteilen: Beispiel "M" von Fritz Lang. Relativ zu Beginn haben wir Angst um das kleine Mädchen, als dieses von dem Kindsmörder angesprochen wird; später, wenn dieser dann von der versammelten Unterwelt verfolgt wird, fiebern wir mit diesem mit. Wir fühlen mit einer Figur mit, die wir früher noch verabscheungswürdig gefunden haben und die Dinge tut, mit denen sich die wenigsten identifizieren können.

Siehst du, und genau weil mir die Figur des Humbert so fremd ist, mich regelrecht abstößt, hab ich "Lolita" nie gelesen - obwohl der Roman ein literarischer Meilenstein war. Aber das trifft ja nur auf mich zu, insofern versteh ich schon, was du mir mit deinem Beispiel sagen willst.

Was "M" betrifft, so ist das ein typischer Fall von Mitleid mit dem Verlierer. Bestes Beispiel im Sport. Sofern man neutraler Zuschauer ist, wird man meistens die Partei für den Schwächeren ergreifen, also für den Außenseiter. Aber so etwas entwickelt sich. Das macht ja auch eine gute Geschichte aus, keine Welt in Schwarz-weiß, sondern in Grau. Von diesem Prozess, wie du ihn nennst, bekommt man aber nichts mit, wenn man in der Buchhandlung steht und sich ein Buch nach Aussehen, Zusammenfassung und kurzem Einlesen aussucht. Allerdings trifft es dann zu, wenn man sich auf Empfehlung oder nach einer Rezension ein Buch aussucht.

Danke für deine interessante Antwort!
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#17 simifilm

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 14:04

Siehst du, und genau weil mir die Figur des Humbert so fremd ist, mich regelrecht abstößt, hab ich "Lolita" nie gelesen - obwohl der Roman ein literarischer Meilenstein war. Aber das trifft ja nur auf mich zu, insofern versteh ich schon, was du mir mit deinem Beispiel sagen willst.

Unabhängig von aller Empathie gibt es natürlich Dinge, die einen interessieren oder auch abstossen, aber das ist wieder was Anderes. Mein Punkt ist, dass "Identifikation" in keiner Weise notwendig ist, damit man ein Buch oder Film mag. Es gibt ja genügend Bücher mit unsympathischen Hauptfiguren, die dennoch mit Genuss gelesen werden. Und eben: Meistens ist diese Einfühlung auch nicht exklusiv, sondern verteilt sich - je nach Fortlauf der Handlung - auf verschiedene Figuren.

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#18 Jakob

Jakob

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 14:09

Sorry, wenn es die Diskussion schon gab, bin halt erst ein paar Monate dabei! Bitte um Nachsicht, oder sag einfach, wo ich diesen Thread finden kann. Und was das Drittel der Leserschaft betrifft: Im Fantasy-Genre kann ich mir das gut vorstellen, aber im SF-Bereich ... :coool:

Tatsächlich ist in beiden Fällen die Käuferschaft recht gemischt - und SF und Fantasy ist bei uns sorgfältig in zwei verschiedene Regale getrennt. Kannst du mir schon glauben, wir sind auf SF und Fantasy spezialisiert und kennen unsere KundInnen recht gut. Ich denke, der Eindruck, Frauen würden keine SF lesen, stammt eher aus einem Ungleichgewicht in der deutschsprachigen Szene, die durchaus männerdominiert ist. Das liegt aber wahrscheinlich eher dran, dass Männer sich tendenziell (und aus, wie ich hoffe, rein "traditionellen" und nicht etwa biologischen Gründen oder so) lieber wichtigmachen. Aber als reine Konsumentinnen sind Frauen der SF, soweit ich das beurteilen kann, nicht überdurchschnittlich abgeneigt.
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#19 Susanne11

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 14:10

Danke für deine Antwort. Meinst du das Genre übergreifend oder nur auf SF bezogen? Ich kenne nicht viele SF-Autorinnen, dafür aber jede Menge gute Krimiautorinnen, und auch im Fantasy-Genre sind einige klasse Frauen dabei, wie z.B. Margaret Weis.

Kann nicht sagen, ich lese kaum andere Genres. Frauen tendieren offensichtlich eher zu Krimis und und einer bestimmten Sorte Fantasy.

#20 Uschi Zietsch

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 15:06

Frauen lesen keine Science-Fiction

Ich schon. :coool:

#21 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 18 Juni 2008 - 16:01

Gab's nicht einen thread mit ziemlich genau der Frage schon mal?

http://www.scifinet....?showtopic=4801

#22 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 16:33

Ich habe jahrelang nach Autorinnen gesucht, weil ich so gerne gute von Frauen geschriebene Bücher gelesen hätte. Aber mir sind nur sehr wenig weibliche Autoren begegnet, deren Schreibe ich mochte.

Da wir gerade verlinken: Ich postete bei den "allerwichtigsten SF-Romanen" mal eine Liste der Werke aus weiblicher Hand, die mich besonders beindruckt hatten. Vielleicht ist ja was dabei was du noch nicht kennst?

Zum Thema: Pharo, ich habe einen Link zu einer Leseprobe deines Buchs gesucht; habe bei Durchsuchen deiner Beiträge dann trotzdem einen Weg dahin gefunden. Abgesehen von innovativem Einsatz von Hypertext, den ich durchaus gelungen finde (außer bei den Gedankenblasen), animiert mich dein Text leider nicht sofort mir das Buch zu bestellen. Das liegt allerdings zu einem Teil wohl daran, dass ich leider nicht gewohnt bin, viel dt. SF zu lesen.

Da du explizit im Anfangspost dein Buch als "Datengrundlage" zur Threadtitelfrage benutzt, möchte ich feststellen: An deinem Text alleine fest zu machen, welche Art von Mensch SF liest oder nicht, ist m.E. eher unproduktiv, um nicht zu sagen provokativ. Auch für mich (männlich) sind z.B. auf den 1. Blick zu viele neue Jargonwörter des zukünftigen Szenarios drin, als dass mir wohl dabei wäre. Das funktioniert vielleicht als Zitat früher "Golden Age"-SF, aber sonst machen AutorInnen damit den Einstieg schwer, und das führt evtl. zum Leseabbruch (auch bei Frauen).

Ist die Threadtitelfrage allgemeiner gemeint, OHNE spezifischen Bezug auf deinen Text, ist m.E. der von Jorge verlinkte Thread sehr lesenswert. (Wenn ich von mindestens 2 anderen SFN'lern darum gebeten werde, verbinde ich diesen Thread und den alten.)

Für meine Person, spricht meine Erfahrung auch für keinen all zu starken Trend zum Nur-Männlichen bei Konsum aktueller SF, noch weniger bei Büchern mit allgemein phantastischen Elementen (wie z.B. Palahniuks Lullaby oder Barrys Logoland). Bei der DISKUSSION von SF allerdings erlebe ich praktisch immer starke Zurückhaltung bei vielen Frauen; das mag aber auch an der Art der Diskussion liegen - Männer tendieren zum Apodiktischen, besprechen Romanzyklen und AutorInnen wie Autos und Autohersteller anderswo bzw. anderswann...

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 18 Juni 2008 - 20:23.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#23 Pharo

Pharo

    Cybernaut

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 18:07

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Danke! :coool:
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#24 heschu

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 19:04

Frauen lesen keine Science-Fiction

Ich schon, aber auch alles andere, was mich gerade interessiert. Ein Sachbuch mit Infos, die ich gerade benötige, weiß ich genauso zu schätzen, wie einen spannenden Krimi, Gegenwartsliteratur u.a. Ich habe mich daran gewöhnt, dass es in meiner Umgebung niemanden gibt, der überhaupt SF liest. Weder männlich noch weiblich. Nur durch den Kontakt zu SF-Clubs, Fanzines, dieses Forum! u.a. habe ich Verbindung zu solchen Leuten. Irgendwie wird man sofort als Außenseiter abgestempelt, wenn die Vorliebe für SF erwähnt wird. :coool: Keine Ahnung, warum das so ist. Helga

Bearbeitet von heschu, 18 Juni 2008 - 19:05.

Carpe diem!

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#25 Turbinenreiter

Turbinenreiter

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 20:27

Irgendwie wird man sofort als Außenseiter abgestempelt, wenn die Vorliebe für SF erwähnt wird.

unter den jüngeren bist du schon außernseiter wenn du überhaupt eine vorliebe für's lesen hast :blink:

#26 Linda Budinger

Linda Budinger

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 21:31

Hallo Miriam,

erst mal strikt on topic:
Ich möchte mich den anderen Frauen hier anschließen, ich lese durchaus SF, alleine schon berufsbedingt. Und in meinem Bücherregal finden sich auch einige Reihen von SF-Autorinnen.

SF ist allerdings ein sehr "weites Feld" und ich vermute, dass bestimmte Leserkreise (zu denen unterschiedlich verteilt, mal mehr, mal weniger Frauen zählen) auch ihre Vorlieben pflegen und sich so Gruppierungen bilden.

Ich habe mir deine Leseprobe mal angeschaut, um einen Eindruck zu gewinnen. Nur angeschaut, denn es gab gewisse technische Probleme, da mein etwas veralteter Firefox nicht alles auf der Seite anstandslos angezeigt hat (im pdf ging es dann hinterher, was aber auch kein Wunder ist).

Für mich war recht schnell klar, dass die Geschichte mich vermutlich nicht begeistern würde. Deutschland in der Zukunft, das erlebe ich wohl irgendwann, so dass ich da nicht spekulieren brauche. Hat also einen persönlichen Malus, einen Standortnachteil sozusagen. Zukunft auf dem Mars, ja, das wäre cool, wenn du verstehst, worauf ich hinausmöchte :-) Ich hasche tatsächlich noch dem "sense of wonder" hinterher.

Die endgültige Entscheidung kam aber, als der Begriff E-Book gefallen ist. Ich lese (außerhalb von Foren und Internet) nicht gern am Bildschirm. Da ich jobmäßig schon viel lese (und das auch, wenn nötig, auf eigene Kosten ausdrucke) möchte ich zum Lese-Vergnügen lieber ein Buch in der Hand halten und mich - typisch Frau vermutlich, damit in eine gemütliche Kuschelecke zu Tee und Keksen verdrücken.
Bei E-Books warte ich auf eine wirklich überzeugende (und finanzierbare) Platform. Und vielleicht hängt der geringe Anteil weiblicher Käufer einfach mit ganz ähnlichen Überlegungen zusammen.

Viele Grüße,

Linda
Neuster Roman:
Unter dem Vollmond (Sieben Verlag) Mystery/Romance
***************************************************

Die Kunst, Happy Ends zu schreiben, liegt darin, zum richtigen Zeitpunkt mit der Geschichte aufzuhören.

#27 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 18 Juni 2008 - 21:40

Ich habe mich daran gewöhnt, dass es in meiner Umgebung niemanden gibt, der überhaupt SF liest. Weder männlich noch weiblich. Nur durch den Kontakt zu SF-Clubs, Fanzines, dieses Forum! u.a. habe ich Verbindung zu solchen Leuten. Irgendwie wird man sofort als Außenseiter abgestempelt, wenn die Vorliebe für SF erwähnt wird. :blink: Keine Ahnung, warum das so ist. Helga

Kenne ich auch. In meiner Umgebung ist niemand, der solche Phantastik liest, wie ich sie lese. Ich kenne jede Menge Leute, die Tolkien, Harry Potter, Eragon, Kornelia Funke usw. lesen. Aber ich kenne niemand, der auch nur näherungsweise meine Vorlieben hätte. Selbst mit meiner Begeisterung für Sibylle Bergs Endzeitroman "Ende gut" bin ich schon angeeckt. Susanne

#28 heschu

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Geschrieben 19 Juni 2008 - 04:48

Selbst mit meiner Begeisterung für Sibylle Bergs Endzeitroman "Ende gut" bin ich schon angeeckt.

Der Roman ist also lesenswert? Wovon handelt er genau? Endzeit? Ist also düster, nehme ich an. Aber wenn der Roman toll geschrieben ist, würde ich bei Gelegenheit auch da mal einen Blick hinein werfen.

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#29 Susanne11

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Geschrieben 19 Juni 2008 - 07:55

Der Roman ist also lesenswert? Wovon handelt er genau? Endzeit? Ist also düster, nehme ich an. Aber wenn der Roman toll geschrieben ist, würde ich bei Gelegenheit auch da mal einen Blick hinein werfen.

"Eine Frau so um die vierzig, die Heldin dieses Romans, sieht, dass alles den Bach runtergeht: Flutkatastrophen vorm Fenster und im Fernseher, mal wieder bricht eine neue Seuche aus, irgendwas mit Hautausschlag und Sterben, ihren Job in irgendeiner Agentur ist sie los, nun denn. Und nun geht eben die Welt unter. Etwas Besseres kann nicht passieren. In einem Café explodiert eine Bombe, die Heldin mittendrin. Sie schält sich aus den Trümmern und macht sich auf, das Glück oder zumindest ein Leben zu suchen. Durch die Ödnis der deutschen Provinz, über Weimar, Berlin und Amsterdam, gelangt sie schließlich nach Finnland." (amazon) Sibylle Berg hat einen klaren und unbestechlichen Blick und sie beschreibt, was sie sieht ohne Schnörkel und Beschönigungen. Ich habe selten etwas gelesen, was so präzise und durch alle Oberflächlichkeiten und schönen Schein punktgenau das Wesentliche trifft - den Kern des Zeitgeistes. Und das, ohne in Selbstmitleid und künstlich geputschte Gefühle abzugleiten. Außerdem gefällt mir ihr Schreibstil unglaublich gut.

Bearbeitet von TrashStar, 19 Juni 2008 - 11:36.


#30 Flo

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Geschrieben 19 Juni 2008 - 09:13

Ok, mir ist nach Lektüre der Leseprobe vollkommen klar wo das Problem liegt.Das Teil liest sich wie eine Einkaufsliste für den Baumarkt.Für einen Science Fiction Roman brauchen wir:1. 500 bebrillte Augenpaare2. 1 x unbemannter Touristenfrachter der Klasse E, 150 Meter lang, elliptisch3. 1 x Megacity mit über 20 Millionen Menschen4. 3 Flugzonen, eine bis 60 Meter, eine zwischen 100 und 400 Meter und eine ab 600 Meter5. ein paar Expressbahnen mit 600 km/h6. tausende Polymerröhren7. 1 x Tower of Lust, 800 Meter8. 1 x Monument, Die schwarze Hand, 300 Meter9. 1 x Wohnung, 35 qm groß im 139 Level10. 1 x Duschbrause mit 30 Jahre alter Pumpe, Durchlauf 20 Liter11. 1 x Stahltür, 200 Meter entfernt12. 1 x MEC, mit Multifunktionskonsolen und Screens13. 1 x Mikrowellen-Werfer14. 2 x High Energy Laser15. 1 x Erste-Hilfe-Robot16. 1 x Detektiv mit 2000 gelösten Fällen17. 1 x Konvent-Sattelit der Karmeliter mit 5 x 5 Meter großer Zelle18. 7 Seiten Leseprobe und zwei Buchdeckel zum Einpacken!"Schatz, sollte ich in 340 Jahren nicht zurück sein, vergiss Kryotank 23 im 2. Stock des Wolshire-Krankenhauses, drei Kilometer nach der Autobahnabfahrt, wo Jenny damals ihren 20 Jahre älteren Lover mit einer 10 Jahre alten Blechbüchse erschlagen hat, weil er bei der Lektüre ihres 900 Seiten Romans, der in der 1. Auflage, mit 11 Zentimeter im Qauadrat, im Eigenverlag erschien, eingepennt ist."Bei allem Respekt, dass du das Buch durchgeschrieben hast, aber das ist handwerklich absoluter Substandard. Sorry.lg, Flo

Bearbeitet von Flo, 19 Juni 2008 - 12:43.



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