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Neue Art von Materie entdeckt


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#1 MacWaffel

MacWaffel

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Geschrieben 12 April 2002 - 18:52

Amerikanische Astronomen haben zwei Sterne entdeckt, die vermutlich aus einer neuen Art von Materie bestehen. In ihnen ist die Materie dichter konzentriert, als in Neutronensternen. Die Forscher glauben deshalb, dass die kompakten Objekte aus reiner "Quarkmaterie" (Nein, sie bestehen nicht aus Ferengis) bestehen. Quarks nennen die Physiker jene Teilchen, aus denen die Bestandteile der Atomkerne, also Neutronen und Protonen, aufgebaut sind. "Quarks sind fundamentale Bausteine der Materie, aber bislang haben wir diese Teilchen noch niemals außerhalb von Kernbausteinen gefunden", erläutert Jeremy Drake vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts die Bedeutung der Entdeckung. Die Entdeckung der beiden Himmelskörper schlage eine Brücke zwischen der Erforschung der Sterne und der kleinsten Bauteile der Materie. Drake und seine Kollegen hatten mit Hilfe des Röntgensatelliten Chandra und des Weltraumteleskops Hubble die vermeintlichen Neutronensterne RXJ1856.5-3754 und 3C58 beobachtet. Dabei zeigte sich, dass RXJ1856.5-3754 ein fester Körper mit einer Temperatur von 700.000 Grad und einem Durchmesser von nur 11,3 Kilometern ist. Damit ist das Objekt kleiner, als es die Theorie der Neutronensterne erlaubt. "Demnach kann der Stern nicht aus Neutronen bestehen - es muss sich um Quark-Materie handeln", so Drake. Und auch 3C58 sorgte für eine Überraschung. Bei diesem Objekt können die Wissenschaftler die Entstehung auf eine von chinesischen Astronomen im Jahre 1181 beobachtete Supernova-Explosion zurückführen. Doch die jetzt für 3C58 gemessene Temperatur von weniger als einer Million Grad widerspricht den Vorstellungen der Forscher über die langsame Abkühlung der Neutronensterne. "Es scheint, dass Neutronensterne gar nicht aus reinen Neutronen bestehen", meint David Helfand von der Universität Columbia, der die Beobachtungen von 3C58 leitete, "eine neue Form von Materie ist nötig, um diese Ergebnisse zu erklären." Wenn ein Stern am Ende seines Lebens unter der Last seiner eigenen Schwerkraft zusammenbricht, werden die Elektronen sozusagen in die Atomkerne hineingequetscht. Es bildet sich eine kompakte Sternenleiche, die nur noch aus den elektrisch neutralen Neutronen besteht, dicht gepackt wie ein riesiger Atomkern. Ein Teelöffel von Neutronenmaterie würde auf der Erde rund eine Milliarde Tonnen wiegen. Jedes Neutron besteht seinerseits aus drei Quarks. Der Aufbau der Materie aus diesen fundamentalen Teilchen kann bislang nur in großen Beschleunigeranlagen untersucht werden. Die Beobachtung von "Quarksternen" öffnet den Physikern nun einen völlig neuen Zugang zur Untersuchung der subatomaren Welt. Quelle: http://st-database.gamigo.de


Wenn alle logischen möglichkeiten ausgelöscht wurden, ist eine der unlogischen logischerweise richtig.


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