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Disput: Kurzgeschichte, Novelle oder Roman?


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42 Antworten in diesem Thema

#1 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 26 Juni 2008 - 13:48

Analysieren wir das Problem etwas nÀher:

1) Eine Trennung nach Umfang kann nur willkĂŒrlich sein. Die Grenze muss aber irgendwo gezogen werden, das benachteiligt den Text, der wegen einiger weniger Zeilen oder meinetwegen einer halben Seite in die nĂ€chst höhere Kategorie verwiesen wird, Ă€hnlich einem Boxer, nur dass dort zwischen Minifliegengewicht und Schwergewicht 16 Klassen existieren, so dass keiner, außer im Schwergewicht, gegen eine deutlich andere Gewichtsklasse antreten muss. Denn nur dort, und wirklich nur dort, gibt es gewaltige, nach oben hin unbegrenzte Unterschiede - wie zwischen einem „normalen“ Roman und einem „Ziegelstein“ von einem Epos.

Wo also hört also eine Kurzgeschichte auf und wo fĂ€ngt eine Novelle (von „novelette“ bis „novela“ an)? Und wo beginnt der Roman, nach Umfang gerechnet?

2) Wie ist der Umfang administrativ zu ermitteln? - Dabei können wir nur von dem gedruckten Text ausgehen, nicht von einer WORD-ZĂ€hlung; die elektronischen Dateien liegen nicht öffentlich vor und sind auch bei der Nominierungsrunde nicht, wenn ĂŒberhaupt, einzuholen.

Also kehren wir zur bewĂ€hrten altes ZĂ€hlweise zurĂŒck: wie viele Seiten à Zeilen à durchschnittlich mögliche AnschlĂ€ge pro Zeile hat ein Text?

Das Problem ist relativ leicht zu lösen, sofern die BĂŒcher vorliegen. Man nehme z.B. die zur Zeit regelmĂ€ĂŸigen, aktuellen Publikationen. Hier die approximativen Werte:

CT-Magazin 8800 AnschlÀge/Seite
NOVA 3200
Wurdack 2550

3) Betrachten wir z.B. die Kategorien des NEBULA-Awards:

Short Story bis 7†ℱ499 Worte
Novelette bis 17†ℱ499
Novela bis 39†ℱ999
Novel ab 40†ℱ000

Nun sind angelsĂ€chsische VerhĂ€ltnisse nicht tel quel auf unsere zu ĂŒbertragen. Im Deutschen sind Texte bekanntermaßen lĂ€nger; schon die durchschnittliche WortlĂ€nge ist unterschiedlich. Wenn sie im Englischen rund 4,6-4,7 betrĂ€gt, sind es im Deutschen 5,5 Buchstaben pro Wort, das variiert natĂŒrlich von Autor zu Autor, aber nicht wesentlich. (Davon abgesehen kann man im Englischen knapper formulieren. Aber das habe ich bei meiner Analyse nicht berĂŒcksichtigt).

4) Zur reinen WortzĂ€hlung kommen noch die AbstĂ€nde zwischen den Wörtern, sowie die Leerstellen einer Zeile. Und natĂŒrlich Kapitel. Erst dann kann man WORD-ZĂ€hlung mit alter ZĂ€hlweise in Übereinstimmung bringen.

Hier nun die entsprechenden deutschen Werte fĂŒr den NEBULA-Award:

Short Story bis 56'000 AnschlÀge (alte ZÀhlweise)
Novelette bis 131†ℱ000
Novela bis 300†ℱ000
Novel darĂŒber

4) Umgelegt auf einige deutsche Publikationen (VISIONEN zum Vergleich):

Kategorie Short Story

CT-Magazin bis 6,4 Seiten (maximale CT-LĂ€nge sind 5 Seiten, in 2 Teilen)
NOVA bis 17,5
Wurdack bis 22,0
VISIONEN bis 19,0

Kategorie Novelle
(von Novelette - kĂŒrzere Novelle - bis Novela - Kurzroman)

NOVA 18 bis 94 Seiten
Wurdack 22 bis 118
VISIONEN 19 bis 100

Kategorie Roman

Alles darĂŒber

5) Nun betrachten wir die Situation hierzulande. Novellen dieser Kategorie erscheinen derzeit praktisch nur in NOVA und gelegentlich in einer Wurdack-Anthologie und ausnahmsweise im Sammelband eines Autors.

Danach qualifizierte sich als Novellen-Erstveröffentlichung bisher in 2008 nur eine Story aus NOVA 13, und das nur knapp. Selbst wenn es ein paar mehr werden sollten, sagen wir 5 StĂŒck, ist das so viel wie Null. Hier spielt kein Wettbewerb.

Zur Erinnerung: In den VISIONEN 4 wÀren es 6 von 13 BeitrÀgen gewesen.

Die Grenze fĂŒr „lĂ€ngere Story/ErzĂ€hlung“ niedriger anzusetzen, wĂ€re allzu willkĂŒrlich. Plötzlich wĂ€re jede 3. Story eine „Novelle“, das ist lĂ€cherlich.

6) Blicken wir kurz zurĂŒck zu den AnfĂ€ngen: Da gab es die Short Short Story, die KĂŒrzestgeschichte, in der Regel mit Pointe. Das ist lĂ€ngst vorbei. Die Zeit der zĂŒndenden Ideen und ĂŒberraschenden Wendungen war einmal, die SF ist erwachsener geworden und damit auch thematisch tiefer, der Stil und die Charaktere ausgereifter. Heute sind Storys „with a twist“, also mit Pointe, im englischen Sprachraum verpönt. So was schreiben nur Amateure, die die SF gerade neu erfinden.

Also wundert es nicht, dass auch die Storys lÀnger und lÀnger werden und mehr und mehr Novellencharakter erlangen. Und auch die Romane wachsen - und wuchern bisweilen. Umdenken ist gefragt.

In Dozois†ℱ berĂŒhmter Anthologie-Reihe YEAR†ℱS BEST bewegen sich fast alle BeitrĂ€ge im Novellen-Bereich. In der 24. Ausgabe z.B. finden wir auf netto 610 Seiten 28 BeitrĂ€ge, darunter gerade mal 6, die sich von der LĂ€nge her als Kurzgeschichte qualifizieren. Und das sind nicht die besten. Dabei kann Dozois unter 1000 und mehr Storys wĂ€hlen! Eine lĂ€ngere Story gibt einfach mehr her, aber es liegt am Autor, welche Form er wĂ€hlt, und am Herausgeber, welcher er den Vorzug gibt. - Nun, das Beispiel Dozois gilt nicht fĂŒr alle Herausgeber, ist aber dennoch symptomatisch.

Fazit: Ich warne vor einer erzwungenen Trennung zwischen kĂŒrzerer und lĂ€ngerer ErzĂ€hlung, die nicht breit abgestĂŒtzt ist. So plastisch der Vergleich ist, es kĂ€mpft eben nicht Fliegengewicht gegen Schwergewicht. Im Boxen hat das Fliegengewicht Null Chancen. In der Literatur schon.

#2 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 26 Juni 2008 - 14:49

Danke fĂŒr die genauen Untersuchungen, Helmuth! Ich plĂ€diere fĂŒr eine differenzierte Unterscheidung zwischen Kurzgeschichte und Novelle, die nicht nur die LĂ€nge, sondern auch die literarischen Aspekte einbezieht. NatĂŒrlich sind das "Gummiparagrafen", aber lassen wir doch mal kurz Wikipedia zu Wort kommen:

Im Unterschied zur Kurzgeschichte ist fĂŒr die Novelle typisch eine konsequente Ausformulierung des zentralen Konflikts, eine Tendenz zur geschlossenen Form, ein dialogischer Charakter sowie eine hohe Dichte.

Einige Merkmale von Kurzgeschichten listet Wikipedia ebenfalls auf: klick Ich halte es fĂŒr möglich, in den meisten FĂ€llen anhand solcher Merkmale relativ problemlos eine vertretbare Einordnung vorzunehmen. Nicht zuletzt kann man den Autor fragen. Manche schreiben sogar "Novelle" ĂŒber einen Text. Hab ich z.B. bei "Herz der Nacht" (in Zisch Zitro fĂŒr alle) getan, bei "Noware" in Nova 13 steht's wiederum nicht, aber es ist eine. Nicht nur, wie Helmuth ausgerechnet hat, nach Seitenzahl, sondern auch aufgrund der ErzĂ€hlstruktur: Prolog, lange EinfĂŒhrung der Hauptfigur, langer Handlungsfaden mit mehreren eigenstĂ€ndigen Szenen. Klar gibt es lĂ€ngere Novellen, und auch Noware hĂ€tte nach dem letzten Punkt nicht zuende sein mĂŒssen, das "offene Ende" verstĂ¶ĂŸt somit sogar ein wenig gegen die oben genannte "Tendenz zur geschlossenen Form". Trotzdem geht es in der ErzĂ€hlung im Gegensatz zu typischen Kurzgeschichten wie "Radikale" oder der Eckhardt-Story (um bei Nova 13 zu bleiben) um andere Dinge als eine Pointe oder eine coole Idee: Figurenentwicklung, lange erzĂ€hlte Zeit, wechselnde, (vielleicht) ĂŒberraschende Handlungsorte. Mich wĂŒrde interessieren, welche FĂ€lle der jĂŒngeren Zeit aus eurer Sicht GrenzfĂ€lle sind, bei denen mal große Schwierigkeiten hĂ€tte, eine klare Einordnung vorzunehmen. Noch ganz kurz zur Abgrenzung Roman/Novelle: Hier wĂŒrde ich dem Kriterium "zwischen zwei eigenen Buchdeckeln" den Vorzug geben (seltene FĂ€lle von "drei Romane in einem Band" mal außen vor). Hiernach wĂŒrde "Der Moloch" als "Kurzroman" allerdings in die Novellen fallen, womit Michael vermutlich gut leben kann.

Bearbeitet von Uwe Post, 26 Juni 2008 - 16:49.

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#3 Jakob

Jakob

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Geschrieben 26 Juni 2008 - 15:57

Einerseits sehe ich durchaus die deutliche Differenz zwischen lĂ€ngeren und kĂŒrzeren ErzĂ€hlungen. "Noware" ist ein eindeutiges Beispiel fĂŒr die lĂ€ngere Form, "Die Göttin des Überflusses" und "Wenn man stĂŒrzt" (um ebenfalls bei Nova 13 zu bleiben) sind dagegen nicht nur aufgrund der KĂŒrze sofort als einem ganz anderen ErzĂ€hlgenre zugehörig erkennbar. "Der Krieg der Geister" steht fĂŒr mich andererseits auf der Kippe, ebenso wie "Omajova". Wenn ich eine Grenze ziehen mĂŒsste, wĂŒrde ich sie eher oberhalb der beiden ganz kurzen Stories ziehen.Aber ehrlich gesagt sehe ich beim KLP nicht die Notwendigkeit. In den letzten Jahren sind zwar viele gute ErzĂ€hlungen deutschsprachiger Autorinnen und Autoren erschienen, aber doch nur sehr wenige, die ich fĂŒr uneingeschrenkt ausgezeichnet - und damit auszeichnungswert - halte. Das reicht m.E. einfach nicht fĂŒr 2 Kategorien.Ich bin auch nicht ĂŒberzeugt, dass kĂŒrzere Texte prinzipiell im Nachteil sind. Bei mir persönlich wĂŒrde ich sogar das Gegenteil behaupten: die kĂŒrzeren nominierten Stories lese ich praktisch immer durch, lĂ€ngere teste ich oft nur an. Die diesjĂ€hrige Gewinnerstory hat mich z.B. kalt gelassen, ich bin nicht ĂŒber die ersten paar Seiten hinausgekommen.
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#4 lapismont

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Geschrieben 26 Juni 2008 - 18:37

Ich glaube auch nicht, dass es fĂŒr den KLP relevant ist, hier ist ja der Berg unberĂŒcksichtigter Werke groß genug, da helfen auch noch mehr Kategorien nicht. :unsure: Im Ernst, das Beispiel Hörspiele zeigt, dass eine Nominierung sehr stark von der Marktkenntnis und der Zeit der Jury abhĂ€ngt. Dass eine Novelle aus den Visionen gewann, hĂ€ngt neben MKIs geehrten FĂ€higkeiten als Autor auch mit der PrĂ€senz der Anthologie im Jury-Umfeld zusammen.

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#5 Udo Klotz

Udo Klotz

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Geschrieben 26 Juni 2008 - 20:00

Ich glaube auch nicht, dass es fĂŒr den KLP relevant ist, hier ist ja der Berg unberĂŒcksichtigter Werke groß genug, da helfen auch noch mehr Kategorien nicht. :smokin: Im Ernst, das Beispiel Hörspiele zeigt, dass eine Nominierung sehr stark von der Marktkenntnis und der Zeit der Jury abhĂ€ngt. Dass eine Novelle aus den Visionen gewann, hĂ€ngt neben MKIs geehrten FĂ€higkeiten als Autor auch mit der PrĂ€senz der Anthologie im Jury-Umfeld zusammen.

Beim KLP sind alljĂ€hrlich rund 200 Personen aufgerufen zu nominieren. Zwischen 25 und 40 nehmen diese Möglichkeit wahr. Welchen Anteil der Jahresproduktion an SF-ErzĂ€hlungen diese Personen kennen weiß ich nicht. Aber letztes Jahr wurden beispielsweise 42 verschiedene ErzĂ€hlungen zur Nominierung vorgeschlagen. Da der KLP-Wahlzettel keine Leseempfehlungsliste ist ("hat mir gefallen"), sondern preiswĂŒrdige Kandidaten enthalten soll ("ist so toll, dass es einen Preis verdient"), sollte das nur die Spitze des gelesenen Eisbergs sein. Ergo dĂŒrften recht viele Werke berĂŒcksichtigt worden sein. Die Kriterien des Preises bewirken dann eine starke Selektion, und so blieben von den 42 VorschlĂ€gen nur 8 Nominierungen ĂŒbrig. Dass diese in nur wenigen Anthologien erscheinen, hat ganz andere GrĂŒnde. Aber sicher nicht den, dass nur diese Anthologien gelesen wurden. Da trĂŒgt der Anschein. Und mal ganz ehrlich: Wer so hohe Auswahlkriterien als Herausgeber anwendet wie Helmuth und sich zudem sehr aktiv darum bemĂŒht, die besten Autoren publizieren zu können, der landet nun mal auch ĂŒberdurchschnittlich viele Treffer auf dem Wahlzettel. Auch den Vorwurf an die Hörspieljury kann ich so nicht stehen lassen, dafĂŒr steckt die Jury und insbesondere der Leiter und Organisator Horst Tröster zu viel Zeit in das Projekt KLP. Aber die Jury ist (zum GlĂŒck) sehr kompetent und auch sehr, sehr anspruchsvoll. Ein Beispiel: Das Mammutprojekt "Otherland" wurde aus QualitĂ€tsgrĂŒnden von der Jury zur Nominierung abgelehnt. Die Juroren hatten Hochachtung vor der logistischen Arbeit, die alle Rekorde an Mitarbeitern und Sendeminuten brach. Aber letztendlich war das "nur" eine sehr gute handwerkliche Arbeit. Solide und gefĂ€llig auf hohem Niveau. Aber eben nicht mehr. Nichts Innovatives oder Herausragendes, keine "SF-artige" Nutzung des Mediums Hörspiel. Eine sehr gute Tetralogie wurde "nur" auf ein anderes Medium ĂŒbertragen. Man kann das mit der Übersetzung eines sehr guten Buches vergleichen, die zwar korrekt ist, aber der die Besonderheiten des Originals wie Sprachwitz oder Wortschöpfungen fehlen. Das Ergebnis muss nicht schlecht sein und kann durchaus ein Bestseller werden, aber es enthĂ€lt nichts, was eine literarische Auszeichnung verdient hĂ€tte. Und leider sind viele Hörspiele heute einfach nur gut gemachte Massenware. Und bevor das wieder falsch interpretiert wird. Viele der Juroren kennen den Regisseur von "Otherland" persönlich, zumal er auch schon mehrfach fĂŒr den KLP nominiert war, fĂŒr seine kreativen und innovativen Hörspiele. Also, mir ist eine Wahlliste mit 5-10 Nominierungen pro Kategorie lieber als eine mit ĂŒber 30 pro Kategorie (das hatten wir auch schon), auch wenn man von außen den Selektionsprozess nicht sieht und das so wirkt, als wĂ€re vieles ignoriert worden. Udo
Udo

#6 Oliver

Oliver

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Geschrieben 27 Juni 2008 - 09:17

@Uwe: Ich finde inhaltliche Abgrenzungskriterien durchaus problematisch. Da gerĂ€t man dann doch sehr in den Umgang mit ErmessensspielrĂ€umen, das wĂŒrde ich einer Jury nicht unbedingt zumuten wollen. Es gibt da einfach zu viele GrenzfĂ€lle - oder Autoren, die sich solcher Merkmale gar nicht bewusst sind. :smokin: :rolleyes: Eigentlich ist die Sache doch viel einfacher:

Das reicht m.E. einfach nicht fĂŒr 2 Kategorien.

Genau. Insofern hat sich Helmuth (danke fĂŒr die umfĂ€ngliche Analyse!) tendenziell ja auch geĂ€ußert. Eigentlich ist es mehr eine 'politische' Frage: Möchte man die kurzen Textformen auf diese Weise pushen und erreicht man damit (durch AusdĂŒnnung des Feldes) nicht vielleicht sogar das Gegenteil?

Bearbeitet von Oliver, 27 Juni 2008 - 09:22.

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#7 Uwe Post

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Geschrieben 27 Juni 2008 - 11:04

Ja, die Sache ist ganz einfach, solange wenig Novellen erscheinen.Vergangenes Jahr war das aber nicht der Fall.Deshalb bin ich ja so angepisst: Vor einem Jahr habe ich mit meinem Engagement Pro Novellen-Kategorie gegen WindmĂŒhlen gekĂ€mpft, jetzt sind die Folgen im KLP-Resultat fĂŒr alle ersichtlich, aber fĂŒr die nĂ€chste Saison macht eine Änderung wieder keinen Sinn, jegliche Forderung danach wirkt lĂ€cherlich, ich bin der Oberclown, danke schön.Sprich: FĂŒr die vergangene Saison wĂ€re eine kurzfristige Reaktion hilfreich gewesen, hĂ€tte der Novelle als idealer Literaturform der SF nebenbei zu besonderer Aufmerksamkeit verholfen. Jetzt ist der Zug abgefahren, bis eines Tages mal wieder ein Wurdack-Novellenband erscheint und alle darin enthaltenen ErzĂ€hlungen als beste Kurzgeschichten nominiert werden.Das ist nicht so dahergesagt. Bei KLP und DSFP wurden bis auf eine einzige ALLE letztes Jahr erschienenen Novellen fĂŒr eine Nominierung vorgeschlagen (und mehr als die HĂ€lfte hat es auf eine Nominierungsliste geschafft).

Bearbeitet von Uwe Post, 27 Juni 2008 - 11:06.

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#8 Jakob

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Geschrieben 27 Juni 2008 - 11:18

Deshalb bin ich ja so angepisst: Vor einem Jahr habe ich mit meinem Engagement Pro Novellen-Kategorie gegen WindmĂŒhlen gekĂ€mpft, jetzt sind die Folgen im KLP-Resultat fĂŒr alle ersichtlich, aber fĂŒr die nĂ€chste Saison macht eine Änderung wieder keinen Sinn, jegliche Forderung danach wirkt lĂ€cherlich, ich bin der Oberclown, danke schön.

Wieso, ist doch eine ernsthafte Diskussion mit FĂŒr und Wider, dabei wird doch keiner zum Clown gemacht ... Klar, durch die vielen guten Novellen hatten die kĂŒrzeren Stories dieses Jahr vielleicht hĂ€rtere Konkurrenz als sonst. Andererseits variiert bei solchen Auszeichnungen stĂ€ndig die Konkurrenzsituation - noch viel deutlicher ist das in der Kategorie Romane, wo man sich in manchem Jahr anstrengen muss, ĂŒberhaupt was preiswĂŒrdiges zu finden, wĂ€hrend in anderen JahrgĂ€ngen 2 oder 3 erstklassige BĂŒcher nicht ausgezeichnet werden. Ist halt auch bei Stories so, dass eine, die im Vorjahr gute Chancen auf den Gewinnerplatz gehabt hĂ€tte, im jeweils aktuellen Jahr vielleicht nur auf Platz 3 oder 4 landet. Selbst dann bleibt dieser Story ja immer noch die Nominierung als Auszeichnung erhalten. Nur weil eine Story wirklich gut ist, heißt das ja nicht, dass sie ein festes "Anrecht" auf den KLP hat.
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#9 Oliver

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Geschrieben 27 Juni 2008 - 11:32

Deshalb bin ich ja so angepisst: Vor einem Jahr habe ich mit meinem Engagement Pro Novellen-Kategorie gegen WindmĂŒhlen gekĂ€mpft, jetzt sind die Folgen im KLP-Resultat fĂŒr alle ersichtlich, aber fĂŒr die nĂ€chste Saison macht eine Änderung wieder keinen Sinn, jegliche Forderung danach wirkt lĂ€cherlich, ich bin der Oberclown, danke schön.

Hier, erstmal ein Tee. Es gab in diesem Thread noch kein unernstes Posting, schon gar nicht wurdest Du oder irgend jemand sonst lĂ€cherlich gemacht (warum auch?); die Empfindlichkeit verstehe ich gar nicht. Im Gegenteil: Teile der Veranstalter jedes Preises lesen hier mit und werden sich die FĂŒr- und Wider-Argumente sicherlich genau durchlesen und dann abwĂ€gen. Ich habe nicht den Eindruck, dass da schon irgendwas entschieden ist. Und ich bin sehr wohl auch der Meinung, dass Auszeichnungen auf das Angebot reagieren mĂŒssen; nimmt der Novellen-Ausstoß spĂŒrbar zu (gerade noch der preiswĂŒrdiger Novellen!), sollte sich das selbstverstĂ€ndlich wiederspiegeln. Ich kann das aber noch nicht so ganz erkennen, gerade Parallelen zum SF-Novellenmarkt in den USA, wo es Chapbooks und andere Publiktationsorte fĂŒr diese Form gibt und es nicht selten ist, dass Autoren Novellen zu Romanen ausbauen, sehe ich bei uns noch nicht.

Bearbeitet von Oliver, 27 Juni 2008 - 11:34.

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#10 Mammut

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Geschrieben 27 Juni 2008 - 11:36

Wie wÀre es denn mit einer Sonderkategorie, die alle 3-5 Jahren die besten Novellen dieses Zeitraums zur Wahl stellt?

#11 Jakob

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Geschrieben 27 Juni 2008 - 11:48

Wie wÀre es denn mit einer Sonderkategorie, die alle 3-5 Jahren die besten Novellen dieses Zeitraums zur Wahl stellt?

Das wĂŒrde das Problem mit sich bringen, dass man die Novellen in den "Normaljahren" von der Wahl ausnehmen mĂŒsste. Und dann wird plötzlich noch entscheidender, wo genau die Grenze zu ziehen ist, weil sie darĂŒber entscheidet, ob eine Story ĂŒberhaupt eine Chance hat, zugelassen zu werden. Das wĂŒrde mir irgendwie noch unfairer erscheinen.
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#12 Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 27 Juni 2008 - 13:04

Dass eine Novelle aus den Visionen gewann, hÀngt neben MKIs geehrten FÀhigkeiten als Autor auch mit der PrÀsenz der Anthologie im Jury-Umfeld zusammen.

NatĂŒrlich spielt es eine Rolle, ob ein Werk vielen Abstimmungsberechtigten bekannt ist oder nicht. Wie sollen sie sich auch fĂŒr etwas begeistern, das sie nicht kennen? Die VISIONEN 4 hatten aber zum Zeitpunkt der Nominierung und sogar noch der Abstimmung - leider! - keinen deutlich grösseren Verbreitungsgrad als z.B. die Novellen-Sammlung LAZARUS, die ja viel frĂŒher im Jahr erschien. - Richtig ist, dass die ErzĂ€hlungen aus dem C'T-Magazin, das 2007 ein hervorragendes Jahr hatte, nur einem ganz kleinen Kreis bekannt waren und sie daher viel geringere Chancen hatten. Und auch die Haubold-Anthologie DAS MIRAKEL wartete mit zwei bemerkenswerten Storys auf, die beide auf die Nominierungslisten gehört hĂ€tten - einmal Iwoleit, einmal JĂ€nchen. Nur leider erschien diese Anthologie erst Ende Jahr und beraubte sich dabei ihrer Chancen. Ich z.B. bekam sie erst spĂ€t im Januar zu lesen. Wer aber nicht genĂŒgend Stimmen fĂŒr eine Nominierung erhĂ€lt, ist nicht dabei. Das ist ein Punkt, der bei der Wahl der Termine in Zukunft berĂŒcksichtigt werden könnte. Nein, es ist nicht einfach nur die LĂ€nge einer ErzĂ€hlung, die®s ausmacht. Es liegt in erster Linie an deren Autoren und Autorinnen. Wenn literarische Schwergewichte wie Hammerschmitt und Iwoleit und so begabte Nachwuchsautoren wie Haubold und JĂ€nchen zuschlagen, dann habern®s andere eben schwer, erst recht, wenn sich die Genannten in ein Thema verbeissen.

#13 Armin

Armin

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Geschrieben 27 Juni 2008 - 13:32

so begabte Nachwuchsautoren wie Haubold und JĂ€nchen

Ich sehe Frank (Jahrgang 1955) und Heidrun (Jahrgang 1965) fröhlich grinsen ...

#14 Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

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Geschrieben 27 Juni 2008 - 13:38

Ich glaube auch nicht, dass es fĂŒr den KLP relevant ist, hier ist ja der Berg unberĂŒcksichtigter Werke groß genug, da helfen auch noch mehr Kategorien nicht. :)

Har. :)

#15 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 27 Juni 2008 - 16:02

Man kann die Diskussion ja endlos fortfĂŒhren, aber wollen wir nicht zu einer fĂŒr den KLP praktikablen und vertretbaren Lösung kommen? Ich erlaube mir dazu einen praktischen Vorschlag. ZunĂ€chst zum Problem der Abgrenzung: NatĂŒrlich gibt es auch inhaltliche/strukturelle Kriterien, um eine Kurzgeschichte von einer Novelle zu unterscheiden, nicht nur die LĂ€nge. Allerdings lassen sich diese Kriterien bei einer Preisvergabe, wo der TreuhĂ€ndler vor allem auf die formal korrekte DurchfĂŒhrung der Wahl achten muß, schwer formalisieren. Bei einem Jurypreis ginge das vielleicht, bei einem Abstimmung in einem großen Kreis kann nur eine LĂ€ngengrenze gezogen werden, so unbefriedigend es sein mag.

Short Story bis 56'000 AnschlĂ€ge (alte ZĂ€hlweise) Novelette bis 131†ℱ000 Novela bis 300†ℱ000 Novel darĂŒber

Spontan hĂ€tte ich die Grenze auch irgendwo bei 60.000 AnschlĂ€gen gezogen. Alles darĂŒber muß als Novelle betrachten werden. So wenige Geschichten sind es ĂŒbrigens nicht, die diese LĂ€nge erreichen. Ich habe mal in den letzten Nova-Ausgaben nachgeschaut, da hĂ€tten wir z.B. Nova 10: KĂŒper (89.000) Nova 10: Pukallus (79.400) Nova 11: Eckhardt (ca. 120.000) Nova 12: Marzin (65.500) Nehmen wir noch den einen oder anderen Zweiteiler bei c't hinzu, sowie einige lĂ€ngere BeitrĂ€ge in den Wurdack-Anthologien und in diversen Collections, so könnten sich vielleicht nicht in jedem Jahr, aber doch recht hĂ€ufig die Voraussetzungen fĂŒr eine Novellen-Kategorie ergeben. Ich schlage fĂŒr den KLP folgendes Prozedere vor: - Udo sammelt wie gehabt NominierungsvorschlĂ€ge fĂŒr die Story-Kategorie, zunĂ€chst unabhĂ€ngig von der Einordnung in Kurzgeschichte oder Novelle - das Vorauswahlgremium ĂŒberprĂŒft alle Nominierungen nach qualitativen Kriterien, wiederum unabhĂ€ngig von der Einordnung - wenn die Nominierungsliste feststeht, ermittelt Udo die LĂ€nge der nominierten Stories (praktisch alle Autoren/Verlage arbeiten heute am Computer, daher ist es sicher kein Problem, eine Email an die Urheber zu schreiben und sie zu bitten, im Textprogramm mal eben die AnschlĂ€ge zĂ€hlen zu lassen; wir bei Nova können wir solche Informationen binnen Minuten liefern - im Ă€ußersten Fall muß eine SchĂ€tzung nach der Anzahl der Druckseiten vorgenommen werden) - wenn mehr als vier Nominierungen fĂŒr Geschichten mit ĂŒber 60.000 AnschlĂ€gen vorliegen, werden getrennte Nominierungslisten fĂŒr Kurzgeschichten und Novellen aufgestellt, ansonsten gibt es nur die summarische Kategorie "ErzĂ€hlung" - ergĂ€nzend könnte man ĂŒberlegen, daß alle Texte ĂŒber 300.000 AnschlĂ€ge als Roman zu betrachten sind, selbst wenn sie in einem Sammelband erschienen sind (ich nehme aber an, daß dieser Fall in absehbarer Zeit nicht vorkommt) Soweit mein Vorschlag. Kommentare? Gruß MKI

#16 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 27 Juni 2008 - 17:43

Soweit mein Vorschlag. Kommentare?

Ich find®s gut. Pragmatische Lösung, die keinen sonderlich hohen Zusatzaufwand fordert.

#17 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 28 Juni 2008 - 08:40

Ich sehe Frank (Jahrgang 1955) und Heidrun (Jahrgang 1965) fröhlich grinsen ...

Muss ein Nachwuchsautor eben erst dem strammen Kindesalter entwachsen sein? Was hat das mit dem Jahrgang zu tun? - Hammerschmitt und Iwoleit veröffentlichen SF seit Jahrzehnten, wer®s erst seit einigen Jahren tut (nun, Haubold immerhin seit 1999), darf wohl zum "Autorennachwuchs" gezĂ€hlt werden, vor allem wenn er erst in den letzten paar Jahren so richtig auf sich aufmerksam gemacht hat? Im ĂŒbrigen ist das keine Abwertung, oder hat das jemand so verstanden? - Oh, und Hammerschmitt und Iwoleit mögen mir verzeihen, nicht dass sie denken, ich zĂ€hlte sie jetzt zu den Veteranen, zum alten Eisen.

#18 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 28 Juni 2008 - 08:55

So wenige Geschichten sind es ĂŒbrigens nicht, die diese LĂ€nge erreichen. Ich habe mal in den letzten Nova-Ausgaben nachgeschaut, da hĂ€tten wir z.B. Nova 10: KĂŒper (89.000) Nova 10: Pukallus (79.400) Nova 11: Eckhardt (ca. 120.000) Nova 12: Marzin (65.500) Nehmen wir noch den einen oder anderen Zweiteiler bei c't hinzu,

Das macht bei NOVA im Schnitt 2 ErzĂ€hlungen pro Jahr. C'T musst Du vergessen, wie bereits gesagt. Kein 2-Teiler erreicht den Umfang. Bleiben noch Anthologien, evtl. Collections. Im ĂŒbrigen ist der Vorschlag durchaus praktikabel, sollte sich die Situation Ă€ndern und sollten vermehrt lĂ€ngere ErzĂ€hlungen erscheinen, von denen dann mindestens 4-5 preiswĂŒrdig sind. Ob man dann versucht, an die Dateien zu gelangen, um sich selbst von der LĂ€nge zu ĂŒberzeugen, oder ob man nach dem altbewĂ€hrten ZĂ€hlsystem vorgeht, wird man sehen.

#19 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 28 Juni 2008 - 08:55

Ich find®s gut. Pragmatische Lösung, die keinen sonderlich hohen Zusatzaufwand fordert.

Das seh ich genauso. Allerdings hĂ€tte Michaels Vorschlag dieses Jahr nicht zu einer eigenen Novellenkategorie gefĂŒhrt, weil es eben nur vier und nicht mehr als vier Novellen in der Nominiertenliste waren - oder hab ich da etwas missverstanden, Michael? GrundsĂ€tzlich sind Kurzgeschichte und Novelle fĂŒr mich zwei Kategorien, die man nur sehr bedingt miteinander vergleichen kann. Nur im Grenzbereich - etwa bei lĂ€ngeren Stories oder kĂŒrzeren Novellen - herrscht meines Erachtens in etwa "Waffengleichheit", da die Grenzen ja fließend sind. So gesehen hat es aber eine sehr gute Kurzgeschichte von 15.000 Zeichen gegenĂŒber einer sehr guten von, sagen wir, 50.000 Zeichen auch schon wieder schwer. Da aber keine 5 oder 10 "Gewichtsklassen" geschaffen werden können, wĂ€re zumindest eine Unterscheidung von Kurzgeschichte, Novelle und Roman wĂŒnschenswert. Wenn man sich die Platzierungen bei KLP und DSFP aus den letzten Jahren anschaut, dann waren Novellen deutlich ĂŒberproportional auf den vorderen PlĂ€tzen vertreten. Das sagt zwar ĂŒber die QualitĂ€tsvergleiche zwischen den fĂŒr Nominierungen in Frage kommenden Stories noch nicht viel aus, aber bemerkenswert ist es doch. Zurzeit lĂ€uft ja auch die Umfrage zu den Lesegewohnheiten Kurzgeschichte/Roman, die ja zeigt, dass es durchaus einige Überwiegend-Roman-Leser auch unter den hartgesottenen SF-Fans gibt (bei den Normalo-KĂ€ufern in der Buchhandlung ist das noch viel viel ausgeprĂ€gter) - möglicherweise stimmen diese Leute, sofern sie auch mal zu einer Anthologie oder einem Magazin greifen, eher fĂŒr eine Novelle, die ihren Vorlieben nĂ€her kommt als eine Kurzgeschichte, was das Ungleichgewicht noch mal verstĂ€rken wĂŒrde. Dass ein gewisses Ungleichgewicht herrscht, wird, soweit ich es jetzt verfolgt habe, kaum bestritten. Die Frage ist also, ob man eher in Kauf nimmt, dass Kurzgeschichten weiterhin schlechtere Chancen auf vordere PlĂ€tze haben oder dass bei der ĂŒberschaubaren Zahl der Novellen es in einer Novellenkategorie leichter wĂ€re, einen dieser vorderen PlĂ€tze zu erreichen. Beides ist sicherlich nicht ganz befriedigend, aber die von Michael vorgeschlagene Lösung - oder eine Ă€hnliche - wĂŒrde das Dilemma etwas abmildern. Die AusfĂŒhrungen von Udo Klotz gehen ja in eine Ă€hnliche Richtung.

#20 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 28 Juni 2008 - 09:00

C'T musst Du vergessen, wie bereits gesagt. Kein 2-Teiler erreicht den Umfang.

Stimmt nicht ganz, Helmuth: Ab 10 Druckseiten wird die GrĂ¶ĂŸenordnung 55.000 bis 60.000 Zeichen erreicht.

#21 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 28 Juni 2008 - 09:33

Um die inhaltlichen Aspekte der Unterscheidung nicht ganz außen vor zu lassen, plĂ€diere ich dafĂŒr, in NOVA (und gerne auch in anderen Publikationen, außer natĂŒrlich in einem nur-Novellen-Band wie "Lazarus") ĂŒber Novellen schlicht und einfach "Novelle" zu schreiben. Klein, kursiv, in irgendeiner Ecke, soweit nötig nach RĂŒcksprache mit dem Autor.

Das wĂŒrde nicht nur bei den Preisen helfen, sondern auch fĂŒr jeden Leser die Existenz und Besonderheit dieses Formats unterstreichen. Außerdem hĂ€tte auf diese Weise der Autor die Chance, seinen Text selbst einzuordnen, und er sollte es am besten wissen - unabhĂ€ngig von der Zahl der AnschlĂ€ge. Wie ich bereits erwĂ€hnte, ist fĂŒr mich "Noware" in Nova 13 eine Novelle, wĂŒrde aber mit knapp 56000 AnschlĂ€gen, also weniger als 60000, in die KG-Kategorie fallen.

Herausgeber Future Fiction Magazine (deutsche Ausgabe) ||| Aktuelles Buch: KI - KOMISCHE INTELLIGENZ (mit Uwe Hermann) ||| edition-ĂŒbermorgen.de ||| uwepost.de ||| deutsche-science-fiction.de


#22 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 28 Juni 2008 - 09:55

Um die inhaltlichen Aspekte der Unterscheidung nicht ganz außen vor zu lassen, plĂ€diere ich dafĂŒr, in NOVA (und gerne auch in anderen Publikationen, außer natĂŒrlich in einem nur-Novellen-Band wie "Lazarus") ĂŒber Novellen schlicht und einfach "Novelle" zu schreiben. Klein, kursiv, in irgendeiner Ecke, soweit nötig nach RĂŒcksprache mit dem Autor.

Das wĂŒrde nicht nur bei den Preisen helfen, sondern auch fĂŒr jeden Leser die Existenz und Besonderheit dieses Formats unterstreichen. Außerdem hĂ€tte auf diese Weise der Autor die Chance, seinen Text selbst einzuordnen, und er sollte es am besten wissen - unabhĂ€ngig von der Zahl der AnschlĂ€ge. Wie ich bereits erwĂ€hnte, ist fĂŒr mich "Noware" in Nova 13 eine Novelle, wĂŒrde aber mit knapp 56000 AnschlĂ€gen, also weniger als 60000, in die KG-Kategorie fallen.

Ich glaube nicht, daß das eine gute Idee ist. Zum Beispiel hĂ€tte ich die "TĂ€nzerin" als ErzĂ€hlung eingeordnet, nicht als Novelle. Und es ist zu vermuten, daß andere Autoren ebenso unsicher sind (bzw. es ihnen schlicht und ergreifend wurscht ist), in welche literarische Kategorie ihre lĂ€ngeren Stories nun einzuordnen sind.

Deshalb bleibt m. E. nur der Weg ĂŒber ein hartes Kriterium (AnschlĂ€ge, Wörter), wie es sich ja auch im angloamerikanischen Sprachraum bewĂ€hrt hat. Daß hierzulande das Angebot an lĂ€ngeren Texten geringer ist, könnte - wie bereits vorgeschlagen - von Fall zu Fall berĂŒcksichtigt werden. Wenn nur ein halbes Dutzend lĂ€ngerer Texte in einem Jahr erscheint, macht eine Kategorie "Novelle" natĂŒrlich keinen Sinn.

Gruß

Frank

#23 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 28 Juni 2008 - 19:33

Das seh ich genauso. Allerdings hĂ€tte Michaels Vorschlag dieses Jahr nicht zu einer eigenen Novellenkategorie gefĂŒhrt, weil es eben nur vier und nicht mehr als vier Novellen in der Nominiertenliste waren - oder hab ich da etwas missverstanden, Michael?

An dieser Stelle muß ich meinen Vorschlag leicht modifizieren. Ich habe etwas anderes geschrieben, als ich eigentlich
gemeint habe. Also, nochmal ins Reine: wenn nach der Nominierungsrunde mindestens vier Novellen ĂŒbrig sind,
sollte in einer eigenen Novellenkategorie abgestimmt werden. Wenn es weniger sind, dann alle Nominierungen in der
gemeinsamen Kategorie "ErzÀhlung".

Vier Nominierungen scheinen mir eine akzeptable Grenze zu sein. Immerhin sollte ja noch etwas Spannung fĂŒr die
Abstimmung verbleiben.

Gruß
MKI

#24 Uwe Post

Uwe Post

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Geschrieben 28 Juni 2008 - 19:37

Ich glaube nicht, daß das eine gute Idee ist. Zum Beispiel hĂ€tte ich die "TĂ€nzerin" als ErzĂ€hlung eingeordnet, nicht als Novelle.

Wohin wĂŒrde denn eine "ErzĂ€hlung" gehören, wenn wir die potenziellen Kategorien Kurzgeschichte, Novelle und Roman hĂ€tten?

Und es ist zu vermuten, daß andere Autoren ebenso unsicher sind (bzw. es ihnen schlicht und ergreifend wurscht ist), in welche literarische Kategorie ihre lĂ€ngeren Stories nun einzuordnen sind.

NatĂŒrlich. Ich denke ja auch an eine freiwillige Angabe.

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#25 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 29 Juni 2008 - 18:19

Also, nochmal ins Reine: wenn nach der Nominierungsrunde mindestens vier Novellen ĂŒbrig sind,
sollte in einer eigenen Novellenkategorie abgestimmt werden. Wenn es weniger sind, dann alle Nominierungen in der
gemeinsamen Kategorie "ErzÀhlung".

Die Vorteile einer solchen Regelung erkenne ich, tendiere aber dazu, keine Zusammenlegung von Kategorien zu befĂŒrworten. Ja, es mag langweilig sein, dannn nur eine Nominierung in einer Kategorie zu haben. Doch was kann der betreffende Autor dafĂŒr, der als einziger nominiert ist? Der Preis wird fĂŒr besondere Leistungen vergeben und nicht weil die Abstimmenden es besonders spannend, einfach oder schwer haben wollen.
Es wĂ€re nachvollziehbarer als eine kĂŒnstliche Grenze zu ziehen, wann Kategorien zusammen gelegt werden. Und bei drei Novellen und ein paar Kurzgeschichten in einer Kategorie wĂŒrden bestimmt wieder Meinungsverschiedenheiten auftreten, z.B. eine ErzĂ€hlform wĂŒrde bevorzugt, warum in einem Jahr zwei aber jetzt nur eine Kategorie und bestimmt noch einiges mehr.
Dann wĂ€re es besser, sich fĂŒr eine Vorgehensweise zu entscheiden, die klar und einfach geregelt ist und ohne besondere Bestimmungen (bei x Novellen eine gesonderte Kategorie) auskommt.
Also, entweder nur eine Kategorie (mit den oft erwĂ€hnten Nachteilen) oder durchgĂ€ngig zwei Kategorien, eine fĂŒr lĂ€ngere und eine fĂŒr kĂŒrzere Texte (und selbst darĂŒber gibt es detaillierte Diskussionen, welcher Text als Novelle oder Kurzgeschichte oder oder zĂ€hlt).

Bearbeitet von Ulrich, 29 Juni 2008 - 18:24.


#26 Heidrun

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Geschrieben 01 Juli 2008 - 07:12

wer®s erst seit einigen Jahren tut (nun, Haubold immerhin seit 1999), darf wohl zum "Autorennachwuchs" gezĂ€hlt werden,

Nach 9 Jahren immer noch Nachwuchs? Naja, vielleicht schaffen wir es noch vor der Rente, einfach "Autor" zu heißen. Ich habe 1986 mein erstes TheaterstĂŒck veröffentlicht ... Und Frank hat schon in irgendeiner DDR-Zeitschrift veröffentlicht - das muß vor 1990 gewesen sein, denn danach gab es keine DDR-Zeitschriften mehr. Im Ernst, ich finde dieses "Das war aber keine SF"-Argument eher nervig. Anschließend jammern wir wieder, daß wir im Ghetto sitzen. Wenn wir die SF gegen die Literatur abgrenzen, mĂŒssen wir uns nicht wundern, wenn sich die Literatur gegen die SF abgrenzt. Und zum Thema: Mir ist schon lĂ€nger aufgefallen, daß Storys mit 4, 5 Seiten LĂ€nge eigentlich keine Chance haben auf eine gute Position, obwohl sie in dieser LĂ€nge wirklich gut sein können. Da gilt durchaus "Die Masse machts", und eine Dreiseitensatire hat gegen etwas, das sich selbst "Kurzroman" nennt, keine reale Chance. Auf hundert Seiten kann man natĂŒrlich ganz andere Charaktere und Welten entwerfen als auf zehn. Ich finde nicht, daß die kurze Story deshalb schlechter ist - tatsĂ€chlich finde ich es viel schwieriger, sich kurz zu fassen und auf den Punkt zu kommen. Das mit dem Trend in den USA halte ich fĂŒr ein GerĂŒcht. "Front Lines", Tekno Books 2008, bringt 21 Storys auf 306 Seiten, inklusive Vorwort und Autorenbios. Die lĂ€ngste hat 23, die kĂŒrzeste 5 Seiten. FĂŒr jede Theorie findet man einen Beleg und einen Gegenbeweis. Ich hab nur mal eben das Buch vom Nachttisch geangelt ... FĂŒr eine VerlĂ€ngerung der Frist hatte ich allerdings auch plĂ€diert - weil ich das GefĂŒhl hatte, daß Franks "Schatten des Mars", das gerade so zu Weihnachten fertig war, eigentlich keine Chance haben konnte. Aber da habe ich mich erfreulich getĂ€uscht.
  • ‱ (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#27 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 01 Juli 2008 - 07:59

Nach 9 Jahren immer noch Nachwuchs?

Ihr habt ja beide Recht, Armin und Du, die Wortwahl war etwas unglĂŒcklich. Es geht auch nicht um das Alter oder die Anzahl Jahre, die man SF veröffentlicht (Heidruns erste ist 2003 erschienen, wenn ich mich recht entsinne, innerhalb der Story-Olympiade, zu der nur Amateure zugelassen waren - mir wurde als angeblicher Profi der Zugang verwehrt), sondern eher um die QuantitĂ€t und Bedeutung der Werke - darum, ob man bereits zu den etablierten Autoren zĂ€hlt. Und das liegt im Auge des Betrachters. Im ĂŒbrigen sehe ich nicht ein, was an der Bezeichnung "Nachwuchsautor" so abwertend sein soll, dass Autoren empfindlich darauf reagieren. Es sagt ja nichts ĂŒber die QualitĂ€t aus. Jeschke meinte einmal, in aller Bescheidenheit, er sei kein Profi - nur ein Hobby-Autor. Aber bei Deinem Ehrgeiz, Talent und Fleiss, liebe Heidrun, darf ich Dich bestimmt in KĂŒrze zu den etablierten Autoren zĂ€hlen ;) , und Frank vielleicht auch, wenn er®s nicht aufgibt, was er verschiedentlich angedroht hat. :devil:

Und zum Thema: Das mit dem Trend in den USA halte ich fĂŒr ein GerĂŒcht. "Front Lines", Tekno Books 2008, bringt 21 Storys auf 306 Seiten, inklusive Vorwort und Autorenbios. Die lĂ€ngste hat 23, die kĂŒrzeste 5 Seiten. FĂŒr jede Theorie findet man einen Beleg und einen Gegenbeweis. Ich hab nur mal eben das Buch vom Nachttisch geangelt ...

Kein GerĂŒcht. Sieh Dir mal die Magazine an und die anderen BEST OF-Anthologien, z.B. von Hartwell/Cramer oder Strahan. Wenn man die BeitrĂ€ge aus NATURE, die mehrheitlich gar keine Storys sind, nicht rechnet, liegt der Schnitt zwar nicht so hoch wie bei Dozois, aber doch noch gegen 20 Seiten, das sind fast 25 im Deutschen. Ditto bei Strahan. Dabei darfst man nie vergessen, dass ein Herausgeber von Anthologien immer danach trachtet, möglichst viele bekannte Namen zu vereinen. So sucht er hĂ€ufig einen Kompromiss zwischen QualitĂ€t und QuantitĂ€t, vor allem dann, wenn die kurzen Geschichten gegen die lĂ€ngeren abfallen.

#28 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 01 Juli 2008 - 16:52

Im ĂŒbrigen sehe ich nicht ein, was an der Bezeichnung "Nachwuchsautor" so abwertend sein soll, dass Autoren empfindlich darauf reagieren.

Ich habe doch gar nichts dazu gesagt. In meinm Alter ist man fĂŒr jedes Jugendlichkeit suggerierende Kompliment dankbar. :angry:

Es sagt ja nichts ĂŒber die QualitĂ€t aus. Jeschke meinte einmal, in aller Bescheidenheit, er sei kein Profi - nur ein Hobby-Autor.

Gegen den Begriff bin ich allerdings allergisch, weil "Hobby-" fĂŒr mich immer den Ruch des Halbherzigen, Amateurhaften und nicht ernsthaft Betriebenen hat. Aber vielleicht ist das auch eine Fehlinterpretation meinerseits.

Aber bei Deinem Ehrgeiz, Talent und Fleiss, liebe Heidrun, darf ich Dich bestimmt in KĂŒrze zu den etablierten Autoren zĂ€hlen :) , und Frank vielleicht auch, wenn er®s nicht aufgibt, was er verschiedentlich angedroht hat. :happy:

"Angedroht" habe ich gar nichts, nur (leichtfertigerweise öffentlich) ein paar Überlegungen darĂŒber angestellt, ob es nicht sinnvoll wĂ€re, zur Abwechslung auch mal in anderen Bereichen der Phantastik tĂ€tig zu werden. Das hĂ€ngt auch damit zusammen, daß ich nach der Arbeit an den Marsschatten ein wenig SF-mĂŒde war. Zum Thema Novelle vs. Kurzgeschichte ist schon vieles gesagt. Ich denke auch, daß eine Pointenstory nur im Ausnahmefall eine Chance gegen eine ausgereifte ErzĂ€hlung oder gar Novelle hat. Die Vorliebe vieler Leser fĂŒr die lĂ€ngere Form, die sich ja auch in den Verkaufszahlen von Romanen gegenĂŒber (zumeist besseren) Anthologien Ă€ußert, erscheint mir offensichtlich. Ob und wie das zukĂŒnftig bei den einschlĂ€gigen Preisen berĂŒcksichtigt werden kann, können nur die Organisatoren entscheiden. Gruß Frank

#29 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 03 Juli 2008 - 10:00

Gegen den Begriff bin ich allerdings allergisch, weil "Hobby-" fĂŒr mich immer den Ruch des Halbherzigen, Amateurhaften und nicht ernsthaft Betriebenen hat. Aber vielleicht ist das auch eine Fehlinterpretation meinerseits.

War in meinen Augen auch ein Understatement. Er wollte damit nur verdeutlichen, dass ein "Profi" von seiner Arbeit auch leben können sollte.

Ich denke auch, daß eine Pointenstory nur im Ausnahmefall eine Chance gegen eine ausgereifte ErzĂ€hlung oder gar Novelle hat. Die Vorliebe vieler Leser fĂŒr die lĂ€ngere Form, die sich ja auch in den Verkaufszahlen von Romanen gegenĂŒber (zumeist besseren) Anthologien Ă€ußert, erscheint mir offensichtlich.

Ich habe mir mal schnell die letzten 10 HEYNE-Ausgaben jeweils von AIMOVS und von F&SF vorgenommen und komme auf folgenden Durchschnittswerte: F&SF - rund 33 Textseiten - entspricht rund 74'000 A alte ZĂ€hlweise ASIMOVS - rund 37 - entspricht rund 83'000 möglichen AnschlĂ€gen Fazit: die meisten Storys haben NovellenlĂ€nge. Daran ist nichts zu deuteln. - Zum Vergleich, der NEBULA-Award zĂ€hlt zu den Novellen alles zwischen 56' und 131'000 A (umgerechnet auf deutsche VerfhĂ€ltnisse, sprich nach Übersetzung)

#30 klox

klox

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Geschrieben 03 Juli 2008 - 12:07

Zum Thema Novelle vs. Kurzgeschichte ist schon vieles gesagt. Ich denke auch, daß eine Pointenstory nur im Ausnahmefall eine Chance gegen eine ausgereifte ErzĂ€hlung oder gar Novelle hat. Die Vorliebe vieler Leser fĂŒr die lĂ€ngere Form, die sich ja auch in den Verkaufszahlen von Romanen gegenĂŒber (zumeist besseren) Anthologien Ă€ußert, erscheint mir offensichtlich. Ob und wie das zukĂŒnftig bei den einschlĂ€gigen Preisen berĂŒcksichtigt werden kann, können nur die Organisatoren entscheiden.

Ich lese eigentlich lieber Pointenstorys. Bei den meisten Anthologien ist die Reihenfolge in der ich die Geschichten lese von der LĂ€nge abhĂ€ngig. Die Kurzen zuerst. Deshalb lese ich auch am liebsten die c't Gesichten (und Ă€rger mich wenn es wieder ein Zweiteiler ist) oder Exodus. Ich wĂŒrde Exodus von der QualitĂ€t der Geschichten eigentlich hinter Nova, c't und den Visionen einordnen, aber zumindest sind das dann wirklich noch Short Storys! Insgesamt finde ich es erstaunlich, das in dieser achso "schnelllebigen" Zeit, die Fortsetzungen so eine Konjunktur haben. Wenn ich Serie lese, dann richtig, sprich Heftromane :-)


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