Zum Inhalt wechseln


Foto

Erklärung für Jupiters Streifen


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
Keine Antworten in diesem Thema

#1 Lt Lisa Marineris

Lt Lisa Marineris

    Giganaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIP
  • 661 Beiträge

Geschrieben 20 September 2002 - 20:31

Erklärung für Jupiters StreifenWarum ist das Wolkenbild der Erde chaotisch und ständig Veränderungenunterworfen, während die äußeren Gasplaneten sehr stabile Wolkensystemehaben? Israelische Wissenschaftler liefern jetzt eine physikalischeErklärung.Ein israelisch-amerikanisches Wissenschaftlerteam hat eine Erklärung fürdie gigantischen Wolkenbänder der Gasplaneten gefunden. DieWolkensysteme bilden sich demnach durch die Planetenrotation und werdenvon der Sonne mit genau dem richtigen Maß an Energie angetrieben. Zudemsind sie über längere Zeiträume stabil, da die dünne Atmosphäre nurwenig Energie durch Reibung verliert.Turbulenzen contra OrdnungSemion Sukoriansky von der Ben-Gurion Universität der Negev inBeer-Sheva und seine Kollegen gingen bei ihren Berechnungen von einerphysikalischen Theorie aus, die Turbulenzphänomene beschreibt. DieForscher erweiterten diese so genannteKolmogorov-Batchelor-Kraichnan-Theorie so, daoß sie auf eine rotierendenKugel angewendet werden kann - beispielsweise die Atmosphäre einesPlaneten.Dass Jupiter und seine Gasvetter Saturn und Neptun derart ausgeprägteund stabile Wolkensysteme aufweisen, galt physikalisch bisher als schwererklärbar. Die Wolkenstreifen entstehen durch die Zirkulation vonStrahlströmungen, so genannten Jets, die sich über den gesamten Planetenerstrecken und Wolken einfangen können. Die Jets wiederum werden durchdie Strahlungsenergie der Sonne angetrieben. Allerdings nimmt dieSonneneinstrahlung mit der Entfernung des Planeten von der Sonne ab -beispielsweise ist sie auf Jupiter viel schwächer als auf der Erde.Dünne AtmosphärenAusgerechnet in der schwachen Sonneneinstrahlung scheint aber derSchlüssel für die Dauerhaftigkeit der Jets zu liegen, berichten dieForscher jetzt in den «Physical Review Letters». Eine zu hoheEinstrahlung würde demnach so starke Turbulenzen in der Atmosphäre einesrotierenden Planeten verursachen, dass sich keine stabilen Jets mehrausbilden könnten. Dies erklärt, warum der am weitesten von der Sonneentfernte Gasplanet Neptun stabilere Wolkenbänder als Jupiter oderSaturn besitzt, es auf der Erde dagegen reichlich chaotisch zugeht.Zur Stabilität der Wolkenbänder tragen auch die dünnen Atmosphären derGasplaneten bei, so Sukoriansky und seine Kollegen. Durch die geringeDichte geht bei der Rotation der Planeten nur wenig Energie in Form vonReibung verloren - wiederum im Gegensatz zur Erde mit ihrer dichtenAtmosphäre. Im Mittel nehmen die dünnen Gashüllen daher mehrSonnenenergie auf, als sie durch Reibung verlieren. Dies ermöglicht esden Jets, über lange Zeiträume stabil zu bleiben - und somit die Bildungvon Wolkenbändern. (13.9.02 nz/jkm)


Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0