Robert Charles Wilson: Chronos
#1
Geschrieben 19 Juli 2008 - 14:01
Chronos
Neuauflage von "Bis ans Ende aller Zeit" (Goldmann-Verlag)
Robert Charles Wilson
Beginn: 1.8.2008
#2
Geschrieben 03 August 2008 - 12:26
#3
Geschrieben 03 August 2008 - 13:58
Soweit einverstanden. Wobei ich gerade diesen Aufbau von Wilson nicht hoch genug loben kann. Der kann einfach alles. Es gibt allem was da an Sci-Fi in seinen Geschichten auftaucht oder auch nicht die nötige Kontur und Tiefe.Ein erster Eindruck nach etwa 100 Seiten: Der Einstieg ist Wilson recht schön gelungen, zunächst die etwas surreale Schießerei am Anfang, dann der Kontrast zum Protagonisten, dessen Hauskauf und der Tour durch sein in Trümmern liegendes Leben. Scheinbar entwickelt sich das Buch in Wilson-typischen Bahnen, ein Mensch wie du und ich wird in etwas unbegreifliches hineingezogen ohne das geschehen wirklich beeinflussen zu können. Bei einem erfahrenen SF-Leser dürfte vermutlich in Anbetracht der "Heinzelmännchen" die Warnleuchte "Nanotechnologie" sofort im Hintergrund anspringen, umso amüsanter wirkt dann der etwas hilflose Versuch mit der Videokamera in der Küche.
Nachdem ich mich in meinem Enthusiasmus für Wislon wieder mal nicht bremsen konnte und das Buch binnen 24 Stunden ausgelesen habe nur soviel: Diese Szene hat für mich die Aufgabe die Spannung aufs Sci-Fi Thema aufrecht zu erhalten weil Wilson sich doch recht viel Raum für seine Protagonisten nimmt. Darüberhinaus bleibt Sie nicht unerklärt so stehn. Da kommt noch was nach - einfach weiterlesen! Und ich bin schon gespannt wie dieser Aufbau bei euch anderen ankommt. Ich fand dieses kurze Intermezzo einfach genial ausgedacht um die Story weiterhin auf einem hohen Spannungslevel zu halten. Nach dem eher schnöden Axis, so kann ich behaupten, bin ich von Wilson wieder mit einem tollen Roman verzaubert worden.Das einzige was mich bisher etwas enttäuscht hat, war der Sprung zur ersten Szene im New York des Jahres 1962, das wirkte etwas zu abrupt und unelegant, aus dieser Schlüsselszene des Buches hätte man eigentlich mehr machen müssen. Aber vielleicht kommt das ja später noch.
#4
Geschrieben 03 August 2008 - 17:49
#5
Geschrieben 03 August 2008 - 18:46
Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
#6
Geschrieben 05 August 2008 - 18:48
Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
#7
Geschrieben 05 August 2008 - 19:09
#8
Geschrieben 08 August 2008 - 19:31
Ganz so schnell war ich nicht, aber der Roman liest sich tatsächlich recht flott. Spannung bezieht er vor allem aus dem Zusammenspiel der Protagonisten, und der leicht psychopathisch angelegte Billy sorgt für Nervenkitzel. Der Schluss bietet zwar nicht die erhoffte Steigerung, aber langweilig wird's nie. Die Zeitreisethematik wird eher oberflächlich behandelt. Die "Zeitheimischen", die Beweise für die Zeitreise vorgelegt bekommen, nehmen es erstaunlicherweise eher gelassen auf - ihr Weltbild wird dadurch nicht zum Einsturz gebracht. Im Vordergrund steht die Thriller-Story, garniert mit der Zukunftstechnologie, die vor allem durch die Rüstung und das Reparieren in Erscheinung tritt. Die Problematik von Zeitreisen (Paradoxa †¦) wird zwar angesprochen, aber auch ein wenig umschifft bzw. nach einigen Erklärungen wieder ausgeblendet. Finde ich aber nicht so schlimm, das machen andere Zeitreisegeschichten auch so, etwa DIE FRAU DES ZEITREISENDEN oder der Klassiker zu dem Thema schlechthin (den von Wells meine ich). Witzig fand ich die Spielzeugstrahlenpistole Marke SPACE SOLDIER aus dem K-Mart. Ich mag den Film SMALL SOLDIERS (der mit den "lebendigen" Spielzeugfiguren), und irgendwie hat mich das an den Film erinnert. Alles in allem ein unterhaltsamer, spannender Roman, der mir deutlich mehr zugesagt hat als Wilsons AXIS. Bei der Erstveröffentlichung 1991 hätte er mir vermutlich noch besser gefallen, da mich das Nanomaschinenzeugs damals sicherlich noch mehr beeindruckt hätte. In dieser Hinsicht kann sich der Roman mit Greg Bears BLUTMUSIK z.B. nicht messen, der das Thema beeindruckender und fesselnder verarbeitet.Auch ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil ich mich einfach nicht bremsen konnte.
Mein Blog: Schreibkram & Bücherwelten
#9
Geschrieben 10 August 2008 - 17:49
Ich habe den zweiten Durchgang durch den Roman inzwischen auch beendet. Es ist ein Buch, das man durchaus mit Genuß zweimal lesen kann. Vor allen die Szenenwechsel sind sehr gut gelungen, so dass die Neugier nicht nachlässt. Mainstream der gehobenen Klasse. Aber vielmehr kann ich nicht dazu schreiben. Es ist ein guter Unterhaltungsroman, ohne Tiefgang - was nicht negativ gemeint ist. Schließlich kann man nicht immer tief- und abgründige Werke lesen. Zwischendurch habe ich noch "Die Chronolithen" gelesen. In ziemlich genau 10 Stunden, die ich während einer Dienstreise in einem VW-Bus sitzen mußte.Alles in allem ein unterhaltsamer, spannender Roman, der mir deutlich mehr zugesagt hat als Wilsons AXIS. Bei der Erstveröffentlichung 1991 hätte er mir vermutlich noch besser gefallen, da mich das Nanomaschinenzeugs damals sicherlich noch mehr beeindruckt hätte. In dieser Hinsicht kann sich der Roman mit Greg Bears BLUTMUSIK z.B. nicht messen, der das Thema beeindruckender und fesselnder verarbeitet.
#10
Geschrieben 10 August 2008 - 19:35
#11
Geschrieben 11 August 2008 - 19:16
#12
Geschrieben 12 August 2008 - 17:51
Arbeitsbelastungs-bedingt habe ich nicht wirklich viel geschrieben, aber dank 80 Minuten (Je Richtung) Pendelstrecke mit Bus und U-Bahn hatte ich das Buch auch ziemlich schnell durch. So ein bisschen wirkt das Buch wie eine Art Testlauf für spätere Zeitreise (Im weitesten Sinne)-Bücher von Wilson, wie etwa " Die Chronolithen" oder "Spin". Die Grundsätzlichen Elemente, die er immer einbaut (Alltägliche Figur trifft auf unerklärbares, auch für den Leser mysteriöses Phänomen) sind schon vorhanden, es wirkt nur alles noch etwas holperiger als in späteren Bänden. Einige Elemente wirken heute natürlich etwas klischeehaft und altbekannt, etwa die Nanotechnologie (Fällt der Begriff eigentlich überhaupt?), aber als das Buch neu herauskam waren diese Konzepte und Ideen ja noch brandneu. Wilson hat auf jeden Fall mal wieder bewiesen, das man bei dem Autoren bedenkenlos zugreifen kann, Axis ist hiermit offiziell verziehen (Wir gucken alle mal zu tief ins Glas....). . . bin aber bereits zufrieden mit der diesmonatigen Wahl.
#13
Geschrieben 16 August 2008 - 17:01
Bearbeitet von Dülp, 16 August 2008 - 17:02.
Besucher die dieses Thema lesen: 0
Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0