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Science Fiction und der Klimawandel


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23 Antworten in diesem Thema

#1 My.

My.

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Geschrieben 16 August 2008 - 14:11

Ich habe Emailpost erhalten, die ich - schon, weil ich die Fragen nicht beantworten kann - hier einstellen möchte und gleichzeitig möchte ich der Hoffnung Ausdruck verleihen, daß dem Manne hier geholfen werden kann:

Sehr geehrter Herr Haitel,

mein Name ist "alma" und ich schreibe derzeit für das Onlinemagazin www.klimaleben.de einen Artikel über das Thema Klimawandel und Science Fiction. Dazu habe ich folgende Fragen, die Sie mir vielleicht beantworten können:

Inwieweit entsprechen Szenarien des Klimawandels (z.B. Überschwemmungen, Flutkatastrophen, extreme Hitze) Motiven in der Science Fiction Literatur v.a. im Zusammenhang mit der Darstellung der Erde in Zukunft in Film und Literatur.

Welche Technologien aus der Science Fiction könnten in punkto Klimawandel zum Einsatz kommen? Wie hoch schätzen Sie in diesem Zusammenhang den Energiebedarf des Beamens ein?

Welche Science Fiction Figuren sind die größten „Klimaschützer“? Könnten das die Ewoks sein?

Ich freue mich auf Ihre Antwort!

Viele Grüße aus München
alma




Edit Beckinsale: Name und Mailfooter auf Wunsch des Autoren, der hier nach Freischaltung unter dem Nickname "alma" mitschreiben will und wird, gelöscht.

Bearbeitet von Beckinsale, 18 August 2008 - 09:21.


#2 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 16 August 2008 - 18:16

Vielleicht mal die Adresse des Absenders unkenntlich machen? Mir wäre das unangenehm, wenn ich plötzlich komplett im Internet stehe, wenn ich eine private E-Mail verschickt habe. Das scheint zwar eine Firmenadresse zu sein, aber trotzdem ...Wer Kontakt aufnehmen möchte, kann die Adresse ja von dir erfahren.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#3 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 16 August 2008 - 19:33

Das ist keine Privatadresse, sondern die des care&click-Vereins. Das ist auch keine private, sondern eine Firmen-Mail, die Anfrage hat durchaus offiziellen Charakter.

#4 Martin Stricker

Martin Stricker

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Geschrieben 17 August 2008 - 01:17

Inwieweit entsprechen Szenarien des Klimawandels (z.B. Überschwemmungen, Flutkatastrophen, extreme Hitze) Motiven in der Science Fiction Literatur v.a. im Zusammenhang mit der Darstellung der Erde in Zukunft in Film und Literatur.

An Filmen fällt mir nur "The Day after Tomorrow von Roland Emmeric ein, obwohl hier der Einschlag eines Asteroiden zu einer Eiszeit führt. Das könnte ein Zugeständnis an die Zuschauer in den USA sein, wo Umweltschutz immer noch ein Randthema ist, schließlich würde ein Abreißen des Golfstroms in Europa zu einem Költeeinbruch führen, wenn auch nicht so schlimm wie im Film dargestellt. Die Literatur ist da ergiebiger. Das beginnt mit Geschichten, die die Folgen des Klimawandels einfach im Hintergrund einbauen. So gibt es in der Mindstar-Trilogie von Peter F. Hamilton in England kaum noch Eichen, dafür baut der Hauptprotagonist Greg Mandel erfolgreich Zitronen dort an. 1992 rechnete man noch nicht mit dem Abreißen des Golfsstroms. In "Der Moloch" von Michael K. Iwoleit bevölkern hunderttausende Klimaflüchtlinge aus Afrika Deutschland und Europa. In der "Alien Earth"-Trilogie von Frank Borsch bereitet sich eine Kommune in Deutschland unter größtmöglichen Autarkiebestrebungen auf den Klimakollaps vor, während die fast völlig überfluteten Atolle Tuvalus als Flugplätze herhalten müssen. Andreas Eschbach erwähnt Auswirkungen des Klimawandels in "Ausgebrannt" zwar kurz, beschränkt sich aber ansonsten auf die Auswirkungen, die fehlendes Erdöl auf Wirtschaft und Geselschaft haben wird. Ein eigener Bereich sind die postapokalyptischen Geschichten. War früher der Auslöser der Katastrophe meist ein Atomkrieg, selten ein Asteroid oder eine Seuche, muß jetzt meist die Klimakatastrophe herhalten. Als Beispiel möchte ich "Fünfundneunzig Prozent" von Heidrun Jänchen anführen, wo die Folgen deutlich beschrieben werden, auch wenn der Schwerpunkt der Geschichte auf den gesellschaftlichen Folgen liegt.

Welche Technologien aus der Science Fiction könnten in punkto Klimawandel zum Einsatz kommen?

Hauptursache für den Klimawandel ist die Verbrennung fossilern Kohlenstoffs und großen Mengen. Es sind also andere Energiequellen vonnöten. Eine Möglichkeit wären Fusionsreaktoren. Daran wird gearbeitet, aber noch sind sie Science Fiction. Sie hätten allerdings ein ähnliches Problem wie Kernspaltungsreaktoren: Zwar ist das Endprodukt stabiles Helium-4, aber als Ausgangs- oder Zwischenprodukt tritt radioaktiver Wasserstoff-3 (Tritium) auf, außerdem verursachen die Kernreaktionen Reaktionen mit den Reaktorwänden, die mit der Zeit radioaktiv werden. Eine Kleinigkeit, die in der SF meist unterschlagen wird, wenn es um Fusionsreaktoren geht. Das ist es vielleicht sinnvoller, sich einen bereits vorhandenen Fusionsreaktor zunutze zu machen: Die Sonne. In der SF gibt es schon recht lange Energiesatelliten, die große Mengen Sonnenenergie einfangen und zur Erde weiterleiten. Ich erinnere mich an eine Geschichte, ich glaube von Isaac Asimov, in der dieser Energiestrahl als Waffe genutzt wurde, um die Unabhängigkeit der Kolonien in der Erdumlaufbahn zu erzwingen. Da wäre eine ungefährlichere Übertragung der Energie sinnvoll. Dazu könnte man eine Energieleitung in einen Weltraumaufzug integrieren. Noch SF (z. B. in den Büchern über Kris Longknife von Mike Shepherd) könnten solche Weltraumfahrstühle bald Wirklichkeit werden, denn mit Kohlenstoffnanoröhren steht ein ausreichend zugfester Werkstoff zur Verfügung, nur an der Herstellung im industriellen Maßstab hapert es noch. Andere Ansätze in der SF sind die Bekämpfung von Ursache oder Symptomen des Klimawandels. So gibt es Geschichten, in denen Ozon in die obere Atmosphäre eingebracht wird, um das schwindende natürliche Ozon zu ersetzen. Oder man läßt den Müll einfach verschwinden - in "Quantenmüll" von Andreas Eschbach taucht er in der Zukunft wieder auf, in einer anderen Geschichte wird er in Neutronium komprimiert. In "Die Transformation" von Norman Spinrad wird jemand aus der Zukunft in unsere heutige Zeit geschickt, um uns dazu zu bringen, mit der Umweltzerstörung aufzuhören, bevor der Schaden unumkehrbar ist. Momentan beschäftigen sich allerdings kaum SF-Geschichten mit der Bekämpfung des Klimawandels, die meisten beschreiben nur die Auswirkungen in teilweise höchst drastischer Weise. Dystopien scheinen derzeit in zu sein. Die konsequenteste Weise wäre wohl, mittels eines überlichtschnellen Antriebs an einem erdähnlichen Planeten zu suchen und einfach dorthion umzusiedeln. Auch das ist schon in der SF beschrieben worden, wobei die Geschichte, an die ich denke, so alt ist, daß möglicherweise etwas anderes als der Klimawandel Grund für die kollektive Auswanderung war. Von Aliens, die immer zum nächsten Planeten weiterziehen, wenn der aktuelle Planet "verbraucht" ist, wird häufiger erzählt, so in "Mission Starchjild (Frame of Reference)" von Jerry Oltion, in einer Folge der SF-Zeichentrickserie für Kinder "Doktor Snuggles" und im Kinofilm "Independence Day" von Roland Emmerich, wo die angreifenden Aliens wie Heuschrecken von Planet zu Planet ziehen.

Wie hoch schätzen Sie in diesem Zusammenhang den Energiebedarf des Beamens ein?

Ich sehe beim Beamen wie in Star Trek zwar keinen Zusammenhang mit dem Klimawandel, aber: Ich halte den Energieaufwand für sehr hoch, aber das ist irrelevant, da man zur Umsetzng erst einmal einen funktionierenden "Heisenberg-Kompensator" bräuchte, ansonsten gibts bei der Rematerialisierung Quantensalat statt dem, was weggebeamt wurde.

Welche Science Fiction Figuren sind die größten „Klimaschützer“? Könnten das die Ewoks sein?

Meint Herr Mangler die pelzigen Typen aus Star Wars 3 (oder welche Nummer der jetzt hat)? Die sind mir da nicht klimaschützerisch in Erinnerung geblieben...

Bearbeitet von shugal, 17 August 2008 - 01:40.


#5 Starcadet

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Geschrieben 17 August 2008 - 09:16

An Filmen fällt mir nur "The Day after Tomorrow von Roland Emmeric ein, obwohl hier der Einschlag eines Asteroiden zu einer Eiszeit führt.

Ich glaube, da irrst Du Dich im Film. Filme mit "Asteroid verursacht neue Eiszeit-Handlung" gibts zwar sicher genug, aber Emmerichs Film zählt nicht dazu. Da hat das ganz irdische Ursachen, nämlich das Abschmelzen der Polkappen, Meeresströmungen ändern ihren Weg, usw.

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#6 Gast_alma_*

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Geschrieben 18 August 2008 - 10:03

Hallo,und erstmal vielen Dank für die tollen Antworten, die mir schon sehr weiterhelfen für den Artikel. Vor allem die Buchtipp und Filmtipps und den Hinweise auf die Nutzung der Sonneneregie finde ich super. Was die Dystopien angeht, ist mir bei der Recherche aufgefallen, dass es in vielen SF Filmen und Büchern regnet und die Straßen voller Müll sind (beispielsweise bei Blade Runner oder Gattaca). Die Replikanten arbeiten bei Blade Runner auch daran, andere Planeten für die Menschheit bewohnbar zu machen? Ist das auch in "Starship Troopers so? Ein Zeichen für den Klimawandel oder eher für das fehlende Bewusstsein der Menschen mit dem Planeten? Wie ist das eurer Meinung nach mit Generationengerechtigkeit? Bei Gattaca scheint das durch Genanalyse ausgehebelt zu sein. Viele Grüße

#7 simifilm

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Geschrieben 18 August 2008 - 10:41

Hallo, und erstmal vielen Dank für die tollen Antworten, die mir schon sehr weiterhelfen für den Artikel. Vor allem die Buchtipp und Filmtipps und den Hinweise auf die Nutzung der Sonneneregie finde ich super. Was die Dystopien angeht, ist mir bei der Recherche aufgefallen, dass es in vielen SF Filmen und Büchern regnet und die Straßen voller Müll sind (beispielsweise bei Blade Runner oder Gattaca). Die Replikanten arbeiten bei Blade Runner auch daran, andere Planeten für die Menschheit bewohnbar zu machen? Ist das auch in "Starship Troopers so? Ein Zeichen für den Klimawandel oder eher für das fehlende Bewusstsein der Menschen mit dem Planeten? Wie ist das eurer Meinung nach mit Generationengerechtigkeit? Bei Gattaca scheint das durch Genanalyse ausgehebelt zu sein. Viele Grüße

Soweit ich mich erinnern kann, ist das Wetter in "Starship Troopers" meist gut. Ist ja auf jeden Fall kein der typischen düsteren Grossstadt-Dystopien. Dass in "Gattaca" oft schlechtes Wetter, daran kann ich mich auch nicht mehr erinnern. Regen im SF-Film kann übrigens einen ganz trivialen Grund haben: Mit Regen kann man relativ einfach schlechte Digitaleffekte und Kulissen kaschieren.

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Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#8 Gast_alma_*

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Geschrieben 18 August 2008 - 13:56

...ich meinte in Bezug auf Starship Troopers, eher, ob auch dort ein Kampf um Planeten geführt wird, die künftig vom Menschen bewohnt werden sollen, weil es auf der Erde nicht weitergeht...ist schon zu lange her, dass ich den Film gesehen habe. In Gattaca ist es meines wissens nach schon sehr oft dunkel und düster....regnen tuts auch ein paar mal - wobei dunkel und düster wohl auch wegen der Effekte sein kann :-) Obwohl: Da gibt es in Gattaca ja nicht so viele.Eine andere Sache: Warum werden Maschinen so oft menschlich (wieder Blade Runner, aber auch Star Wars, Terminator)? Am Klimawandel wird das wohl nicht liegen, aber ist das ein Hinweis darauf, dass Technik an sich, nicht eine gewisse, wie auch immer geartete Menschlichkeit ersetzen kann? Grüße

#9 simifilm

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Geschrieben 18 August 2008 - 14:37

Eine andere Sache: Warum werden Maschinen so oft menschlich (wieder Blade Runner, aber auch Star Wars, Terminator)? Am Klimawandel wird das wohl nicht liegen, aber ist das ein Hinweis darauf, dass Technik an sich, nicht eine gewisse, wie auch immer geartete Menschlichkeit ersetzen kann? Grüße

Ein sehr weites Feld ... Das Thema "künstliches Leben" ist ja uralt, das gab's in der Literatur schon lange vor der SF. Die Idee, dass Menschen mit allen möglichen Techniken (Magie, Zauberei, Technik) Leben erschaffen, ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst. Da ist es ja nur naheliegend, dass dies dann auch auf technische Weise geschieht. Gerade auch weil wir es hier ja auch tatsächlich mit einem Bereich zu tun haben, wo die Idee nicht völlig abwegig erscheint. Die Idee, eine denkende Maschine zu bauen, ist ja auch schon ziemlich alt. Eigentlich nur logisch, dass die SF dieses Thema gerne aufgreift. Schliesslich ist damit auch eine der Urfragen der Menschheit angeschnitten: Was ist eigentlich ein Mensch?

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#10 Gast_alma_*

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Geschrieben 18 August 2008 - 14:44

Guter Punkt. Ich denke, besonders interessant in den oben genannten Filmen, wie z.B. Blade Runner aber auch Terminator ist, dass sich diese "Maschinen" letztlich nicht gegen den Menschen wenden. Was kann dafür entscheidend sein? Andere Geschöpfe wie Frankstein (der ja imho nicht wirklich böse ist) oder auch der Computer in Kubricks Weltraum, oder in Matrix) gelangen ja irgendwann zu dem Punkt, den Menschen beherrschen zu wollen, weil er nicht weiß, was gut für ihn ist (Matrix z.B.) oder aus anderen Gründen. Lange Rede, kurzer Sinn: Dem Klimawandel (um auch mal zum Thema zu kommen :-)) wird ja oftmals aus rein technischer seite begegnet (Stichwort Energieeffizienz). Müsste das, der Logik einiger SF Filme zufolge, nicht bedeuten, den eigenen Untergang zu konstruieren (irgendwann werden die maschinen merken, wie verschwenderisch mancher Autofahrer ist). Müsste man für den Blade Runner Effekt nicht auch auf "menschliche Stategien" wie Verzicht und Diskussion setzen um nicht von der Technik beherrscht zu werden? Viele Grüße

#11 Martin Stricker

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Geschrieben 18 August 2008 - 23:58

...ich meinte in Bezug auf Starship Troopers, eher, ob auch dort ein Kampf um Planeten geführt wird, die künftig vom Menschen bewohnt werden sollen, weil es auf der Erde nicht weitergeht...ist schon zu lange her, dass ich den Film gesehen habe.

In Starship Troopers spielt Klimawandel oder ähnliches keinerlei Rolle. Es geht auch nicht so sehr darum, neue Planeten für die menschliche Besiedlung zu erobern, denn durch die hohen Kriegsverluste gibt es kaum Bevölkerungswachstum. Starship Troopers (der Film, das zugrundeliegende Buch von Robert A. Heinlein habe ich nicht gelesen und kann daher nichts dazu sagen) ist vor allem eine bitterböse Satire auf totalitäre Militärregimes. Man muß diesen Humor allerdings mögen...

In Gattaca ist es meines wissens nach schon sehr oft dunkel und düster....regnen tuts auch ein paar mal - wobei dunkel und düster wohl auch wegen der Effekte sein kann :-) Obwohl: Da gibt es in Gattaca ja nicht so viele.

Wenn ich mich richtig dunkel erinnere, ist der Grund für die in Gattaca betriebenen bemannten Weltraummissionen die drohende Unbewohnbarkeit der Erde. Da kann ich aber völlig falsch liegen, ist sehr lage her.

Eine andere Sache: Warum werden Maschinen so oft menschlich (wieder Blade Runner, aber auch Star Wars, Terminator)? Am Klimawandel wird das wohl nicht liegen, aber ist das ein Hinweis darauf, dass Technik an sich, nicht eine gewisse, wie auch immer geartete Menschlichkeit ersetzen kann?

Ich denke, der ursprüngliche Grund dafür liegt in dem Wunsch, selbst Schöpfer zu sein und sich auf eine Stufe mit Gott zu stellen.

#12 Gast_alma_*

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Geschrieben 19 August 2008 - 10:52

@Shugal: Danke für deine Antwort. Gattaca erinnere ich mich auch nicht mehr genau, wie das ist, mit den Weltraummissionen. Werde ich aber auf jeden Fall nochmal nachrecherchieren. Merci beaucoup. Viele Grüße

Bearbeitet von alma, 19 August 2008 - 10:52.


#13 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 19 August 2008 - 20:50

Science Fiction Figuren als Klimaschützer

Wie wäre es statt den Ewoks mit Die Wombels http://www.fernsehse....php?serie=0789 <_< ?

Radikaler sind da die Außerirdischen in Die letzten Tage von Weihnachten(The Last Day of Christmas) von David J. Lake(in Paul Collins/Peter Wilfert "SF aus Australien"):
Sie gehen direkt den gefährlichsten Schadstoff an, den unser Planet aufweist und beseitigen ihn zugunsten der anderen bedrohten Lebensformen der Erde...aber auf "humane" Weise:

"Wir haben uns entschieden, dieses Böse auszurotten. Ihr müßt verschwinden. Aber wir sind nicht grausam. Es ist uns unmöglich, zu töten, und wir werden euch nicht töten. Wir wünschen sogar, daß es euch wohl ergeht in der Zeit, die euch noch bleibt.
...
Unsere Methode ist einfach. Die Komponenten Puritin und Charitin(Anmerkung: Die die Aliens durch ein weitverbreitetes Konsumprodukt in den Ökokreislauf eingebracht haben) sind, jede für sich genommen, harmlos. Aber sie kombinieren sich auch in der geringsten Konzentration. Die Kombination ist Millionen Jahre lang praktisch unzerstörbar und durchdringt jedes Material, sogar tausend Meter dickes Gestein oder Stahl.
...
Ein weiterer Effekt der Kombination ist, daß sie beide Geschlechter der Spezies Homo dauerhaft und ausnahmslos sterilisiert. Diesen Effekt hat es auf keine andere Rasse auf eurem Planeten. Lediglich bei den Menschenaffen wird die Fruchtbarkeit etwas zurückgehen. Wir sind aber zuversichtlich, daß alle Affenarten, die ihr noch nicht ausgerottet habt, überleben werden. Aber ihr Menschen werdet das nicht. Die Wirkung ist bereits eingetreten und nicht mehr rückgängig zu machen: Selbst wenn sich einige von euch in ein Raumschiff setzen würden, um auf dem Mars eine Kolonie zu gründen, so wäre diese Kolonie doch unfruchtbar. Und auf der Erde. . .Seit dem 28. November sind auf der Erde keine Kinder mehr geboren worden. Und es werden nie wieder welche geboren werden."

So die Botschaft, die am heiligen Abend weltweit über die Bildschirme flimmert...mit einem Knalleffekt am Ende, als die Aliens ihre wahre Gestalt offenbaren...


Ähnlich radikal drohen die Außerirdischen in Die Rückkehr der Hobbs(The Ragged World) http://www.fantastic...agged-world.htm von Judith Moffett mit der Menschheit zu verfahren; sie setzen dieser allerdings eine Galgenfrist, innerhalb derer sie ihren Umgang mit der Erde entweder ändert oder...


Und in Die Brücke(The Bridge) von D. Keith Mano haben die Maßnahmen der neuen Machthaber(menschliche Umweltschützer, deren Denken und Handeln aber fremdartiger als von Aliens ist :lol:) durch ein rigides Technologieverbot und eine anorganische Diät(Fleisch essen ist pfui!) das Ökosystem wiederhergestellt - aber die Menschheit drastisch reduziert. Der finale Schritt droht sogar noch drastischer auszufallen:

EINSTIMMIGER BESCHLUSS DES OBERSTEN RATES
vom 7. Juli 2035
Da vom Fachausschuß für Fragen der menschlichen Atmung unwiderlegbar festgestellt wurde, daß der Atmungsprozeß von jeher und auch in Zukunft unzählige Formen mikrobiologischen Lebens in ihrer Funktion lähmt und zerstört, haben wir, vom Obersten Rat, vollzählig und einstimmig beschlossen, daß der Mensch als vernunftbegabtes Wesen diese mutwillige Vernichtung anderer Lebewesen, die dasselbe Existenzrecht wie er besitzen, nicht länger hinnehmen kann. Es wird somit angeordnet, daß jedermann aus freien Stücken und innerer Zerknirschung das Aussterben seiner Art herbeiführt.
Diese Verordnung tritt für alle Zivilpersonen und Bürger am 20. Juli 2035, für alle Offiziere und Beamte des Rates am 1. August 2035 in Kraft.
Damit ist zugleich die Hoffnung verbunden, liebe Mitbürger, daß jeder seinen vergänglichen Leib der Erde in einer Haltung wiederschenkt, durch welche die abscheulichen Verbrechen und Schandtaten, die unsere Art im Laufe der Geschichte an der Natur begangen hat, wenigstens zu einem kleinen Teil wiedergutgemacht werden.
Gehet hin in Frieden und Liebe!

Bearbeitet von Jorge, 19 August 2008 - 20:57.


#14 Martin Stricker

Martin Stricker

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Geschrieben 19 August 2008 - 21:10

Und in Die Brücke(The Bridge) von D. Keith Mano haben die Maßnahmen der neuen Machthaber(menschliche Umweltschützer, deren Denken und Handeln aber fremdartiger als von Aliens ist :lol:)

Zu Öko-Fanatikern an der Macht habe ich auch ein deutsches Beispiel, in der der Klimawandel allerdings kaum erwähnt wird: "Die Zeit der Räder" von Fritz Beck. Ich habe auch eine kurze Rezi zu "Die Zeit der Räder" geschrieben.

#15 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 19 August 2008 - 21:20

Szenarien des Klimawandels in Film und Literatur

Film

"Lautlos im Weltraum"(Silent Running)
"Jahr 2022 - Die überleben wollen"(Soylent Green)


Literatur

Norman Spinrad
"Das tropische Millenium"(Greenhouse Summer)
http://www.fantastic...ouse-summer.htm

Robert Silverberg
"Der heiße Himmel um Mitternacht"
http://www.majipoor....work.php?id=459

Bruce Sterling
"Schwere Wetter"(Heavy Weather)
http://rezensionen.l...pehi_15009.html

Harry Harrison
"New York 1999"(Make Room! Make Room!)
http://de.wikipedia....i/New_York_1999

Bob Shaw
"Die grünen Inseln"(Shadow of Heaven)
Durch den globalen Klimawandel sind in diesem Roman ganze Kontinente ausgetrocknet und verwüstet.

Whitley Strieber
"Schwarzer Horizont"(Nature`s End)
http://www.fantastic...natures-end.htm

David Brin
"Erde"(Earth)
http://www.scifinet....p?showtopic=989

James Graham Ballard
"Paradiese der Sonne/Karneval der Alligatoren"(The Drowned World)
http://www.edition-p...llard/sonne.htm
"Die Dürre"(The Drought)
auch als
"Zeit endet"
http://fictionfantas...rticle3549.html

Bearbeitet von Jorge, 19 August 2008 - 22:12.


#16 kah299887

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    Illuminaut

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Geschrieben 20 August 2008 - 07:49

Im Science Fiction Jahr 2008 befindet sich ein Artikel von Uwe Neuhold (oder so ähnlich) in dem er pro und contra Argumente zum Klimawandel zusammenträgt. Auf den ersten Zehn Seiten hat er verschiedene SF Romane und Filme aufgezählt die sich mit Klimawandel beschäftigen.

#17 Lucardus

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Geschrieben 20 August 2008 - 09:03

T. C. Boyle, "Ein Freund der Erde" Inhaltsangabe hier: http://www.tcboyle.d...ls/tc030109.htm
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#18 Gast_alma_*

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Geschrieben 20 August 2008 - 13:28

Vielen Dank für die vielen Antworten, Buch-und Filmtipps. Vor allem die Auszüge aus den Werken bzw. der Plan, das Fernsehen als Medium der "Alien-Aufklärung" zu nutzen finde ich sehr spannend. Insgesamt - bitte korrigiert mich - scheint ja eine Verbindung zwischen Technologie und dem Klimawandel zu bestehen - das klingt vielleicht wie eine Binsenweisheit - finde ich aber deshalb interessant, da, wenn ich die Posts richtig verstehe, oftmals die "Verantwortung" auf der Technik an sich zu liegen scheint und nicht in ihrem Gebrauch? Oder verstehe ich das falsch. A propos: T.C. Boyle hatte ich jetzt so gar nicht in der Science Fiction....wusste gar nicht, dass er einen SF Roman geschrieben hat. Nochmal vielen Dank und viele GrüßeDie Wombels sind cool! Guter Tipp!P.S.: Yes! Bin schon Bambinaut :-)

Bearbeitet von alma, 20 August 2008 - 13:29.


#19 Martin Stricker

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Geschrieben 20 August 2008 - 19:48

Insgesamt - bitte korrigiert mich - scheint ja eine Verbindung zwischen Technologie und dem Klimawandel zu bestehen - das klingt vielleicht wie eine Binsenweisheit - finde ich aber deshalb interessant, da, wenn ich die Posts richtig verstehe, oftmals die "Verantwortung" auf der Technik an sich zu liegen scheint und nicht in ihrem Gebrauch? Oder verstehe ich das falsch.

Die Verantwortung liegt natürlich bei den Benutzern der Technik. Aber ebenso natürlich will keiner schuld sein, also wird es auf die Technik abgeschoben, die sich nicht wehren kann. :lol: Sonst müßten ja *wir* uns schuldig fühlen, weil wir soviel Energie verbrauchen, Auto fahren und Müll erzeugen. Stattdessen schimpfen wir lieber auf die bösen Kraftwerke und so weiter...

#20 Gast_alma_*

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Geschrieben 21 August 2008 - 14:14

Die Verantwortung liegt natürlich bei den Benutzern der Technik. Aber ebenso natürlich will keiner schuld sein, also wird es auf die Technik abgeschoben, die sich nicht wehren kann. :smokin: Sonst müßten ja *wir* uns schuldig fühlen, weil wir soviel Energie verbrauchen, Auto fahren und Müll erzeugen. Stattdessen schimpfen wir lieber auf die bösen Kraftwerke und so weiter...

....guter Punkt. Wenn dann ein Replikant menschliche Züge hat, heißt das dann, dass Technik (1) zurückvermenschlicht und dadurch die Bequemlichkeit der Menschen zurückspiegelt (Matrix) oder (2) sich zeigt, dass Technik die Probleme der Menschen letzlich nicht lösen kann, da sie soziale Züge zeigt? Letzteres würde bedeuten, dass ein Terminator uns den spiegel vorhält und zum nachdenken statt zum konstruieren anregt....

#21 My.

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Geschrieben 21 August 2008 - 15:20

....guter Punkt. Wenn dann ein Replikant menschliche Züge hat, heißt das dann, dass Technik (1) zurückvermenschlicht und dadurch die Bequemlichkeit der Menschen zurückspiegelt (Matrix) oder (2) sich zeigt, dass Technik die Probleme der Menschen letzlich nicht lösen kann, da sie soziale Züge zeigt? Letzteres würde bedeuten, dass ein Terminator uns den spiegel vorhält und zum nachdenken statt zum konstruieren anregt....

Ich denke (2). Bei aller Actionverliebtheit des "Terminator" hat m.E. dieser Dreiteiler genau das getan, was du schreibst: Versucht, uns (auch) zum Nachdenken anzuregen. My. (Klar, in erster Linie wollte Schwarzenegger mit der ganzen Mannschaft einen geilen Actionfilm machen. Hat er auch. Aber eben nicht nur.)

#22 Martin Stricker

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Geschrieben 22 August 2008 - 21:48

....guter Punkt. Wenn dann ein Replikant menschliche Züge hat, heißt das dann, dass Technik (1) zurückvermenschlicht und dadurch die Bequemlichkeit der Menschen zurückspiegelt (Matrix) oder (2) sich zeigt, dass Technik die Probleme der Menschen letzlich nicht lösen kann, da sie soziale Züge zeigt? Letzteres würde bedeuten, dass ein Terminator uns den spiegel vorhält und zum nachdenken statt zum konstruieren anregt...

Sowohl als auch. Schließlich sind nicht alle Filme und Bücher gleich. :thumb: (1) sehe ich beispielsweise in Blade Runner (noch deutlicher in der Literaturvorlage "Do Androids dream of electric Sheep?" von Philip K. Dick), für (2) ist wie von Michael gesagt die Terminator-Trilogie (vor allem der 2.) ein gutes Beispiel.

Bearbeitet von shugal, 22 August 2008 - 21:49.


#23 Gast_Jorge_*

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Geschrieben 29 August 2008 - 02:29

"Alien-Aufklärung" Klimawandel

Noch ein Buchtipp: Patricia Anthony "Kalte Verbündete"(Cold Allies) http://www.fantastic...cold-allies.htm

Bearbeitet von Jorge, 29 August 2008 - 02:30.


#24 Kaffee-Charly †

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Geschrieben 29 August 2008 - 14:24

Eine der ersten SF-Heftroman-Serien, die sich mit ökologischen Themen beschäftigte, war meines Wissens die SF-Serie "Die Terranauten". Näheres darüber findet ihr hier: http://www.terranauten.de/ Übrigens will der Heinz-Mohlberg-Verlag diese Serie demnächst in Buchform neu auflegen. Gruß vom Kaffee-Pott

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 29 August 2008 - 14:32.



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