12 Antworten in diesem Thema

[chamara]

Hallo zusammen,wer selber Sci-Fi-Geschichten schreibt, kann sie auf der Plattform XinXii hochladen und zum Downloaden anbieten (Leser müssen zahlen, der Autor bekommt 70% pro Download). Gut finde ich, dass Leser die Geschichten bewerten und kommentieren können. Interessanter Pool an Geschichten und gute Sache für Hobby-Autoren. URL: www.xinxii.com und dann in Rubrik "Belletristik".LG, chamara

[Guido Seifert]

Ich hab mir XinXii mal angeschaut. Die 6 Seiten an "Bestsellern" listen fast nur Ratgeber auf, so gut wie keine Belletristik. In der Kategorie Science Fiction gibt es zurzeit 14 Dokumente, von denen 13 den Verkaufsrang 0 haben. Im Moment - jedenfalls - scheint es so zu sein, daß XinXii eher ein Grab ist, in das man sein neugeborenes SF-Büchlein legt ...

[Uwe Post]

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damit Geld verdienen kann.Erstens gibt es nur wenige Leute, die Texte am Bildschirm lesen.Zweitens gibt es keine Qualitätskontrolle (oder Lektorat), die kostenpflichtigen Texte können also der letzte Schrott sein. Aber sie kosten soviel wie ein gedrucktes Buch. Es gibt nicht einmal eine Leseprobe.Drittens: Ein Bewertungssystem funktioniert nur, wenn genug unabhängige Bewertungen (d.h. Käufer) existieren. Die wird es aber wegen 1. und 2. nicht geben, jedenfalls nicht in einem Genre wie SF zu solchen Preisen.Warum sollte ich da für 9,95 die sprichwörteliche Katze im Sack als PDF runterladen, wenn ich im Buchladen einen preisgekrönten SF-Roman zum gleichen Preis kriege?Ich frage mich ernsthaft: Wer gibt denn da sein Geld aus?

[Guido Seifert]

Es gibt nicht einmal eine Leseprobe.

Doch - anzuklicken auf der linken Bildschirmseite (allerdings weiß ich nicht, ob das für alle Texte zutrifft). Ich habe mir das Intro eines SF-Romans angetan, das dermaßen steril und uninspiriert daherkam, daß ich es dankbar als Warnung vorm Geldverschwenden aufnahm.

[Starcadet]

Ich denke, da gibt es bessere Möglichkeiten für Verlage, um neue Autoren zu aquirieren. Als Verlagsvertreter würde ich eher in der bekannten Szene schauen, bei den bekannten Szene-Magazinen oder auch auf Veranstaltungen/Messen, wie dem BuchmesseCon. Ausserdem dürften sich auf den Schreibtischen der einschlägig bekannten Lektoren grosser Verlage sicher die Autoren stapeln. Ob man da noch zusätzlich auf solche Portale angewiesen ist ? Hmm... :coool:Das Problem ist auch, dass viele Autoren ihren "Marktwert" hoffnunglos überschätzen. Es will eben jeder den ultimativen SF- oder Fantasy-Roman geschrieben haben.

Bearbeitet von Starcadet, 28 August 2008 - 13:57.

[My.]

Das Problem ist auch, dass viele Autoren ihren "Marktwert" hoffnunglos überschätzen. Es will eben jeder den ultimativen SF- oder Fantasy-Roman geschrieben haben.

Nun, es gibt auch genug Autoren, die ihren Marktwert _unter_schätzen. Ich hab hier grad einen an der Angel My.

[MartinHoyer]

Falls aus diesem Konzept etwas werden soll, brauchen die Leute dahinter einen langen Atem und müssten aktiv auf die Pirsch nach ein paar Zugpferden gehen. Die meisten potentiell Interessierten nehmen erst einmal sichere Kandidaten, bevor sie sich auf Experimente einlassen.

[Starcadet]

Nun, es gibt auch genug Autoren, die ihren Marktwert _unter_schätzen. Ich hab hier grad einen an der Angel My.

Nach meiner Erfahrung als BuCon-Veranstalter sind die anderen aber eher in der Überzahl. Das soll aber nicht heissen, dass man ihnen keine Chance geben soll. Vielleicht wird ja aus manchem ja noch ein Meister.

[Diboo]

Generell sehe ich das Ganze aber auch als gute Chance, dass Verlage auf einen aufmerksam werden.

Tatsächlich ist die Chance gleich Null. Verlagsredakteure haben wirklich anderes zu tun, als auf irgendwelchen Webseiten nach Talenten zu forschen, die werden täglich mit Manuskripten zugeschissen. Das gilt übrigens für kleine gleichermaßen wie für große Verlage. Forget it.

[rockmysoul67]

Ich habe mir die Site kurz angeschaut und finde, dass sie gar nicht so schlecht aussieht. Allerdings habe ich das perfekte Lesen-gegen-Bezahlung-übers-Internet-System noch nicht gesehen. Auch vermute ich, dass Bezahlung-für-Hobbyauthoren keine Zukunft hat. Damit so eine Site funktioniert braucht es (meiner Meinung nach) drei Sachen: Ein Format (z.B. nur PDF oder nur für I-Pod) Professionielles Verlagswesen (dh. die Bücher bzw. die Texte sind lektioniert worden, es gibt immer ein Bild und eine Leseprobe, verschiedene Anklicksmöglichkeiten) Einfache Bezahlung (wenigstens mit wenigen Klicken über Kreditkarte, mit alternativen Zahlungsmöglichkeiten). Die Preise sollten übrigens untereinander ähnlich oder gleich hoch sein, doch allgemein billiger als für Papierbücher (sagen wir: jeder Roman sollte neun Euro kosten, jede Novelle drei Euro, jede Kurzgeschichte einen halben Euro) Sonst sehe ich nur Heil im Angebot von einem einzelnen Schriftsteller, der auf seiner eigenen Website Literarisches zum Download anbietet. Dass dies schief gehen kann, kenne ich vom Stephen King her (the plant), der die Downloads stoppte, bevor der stufenweise geschriebene Roman zu Ende war.

[Diboo]

Sonst sehe ich nur Heil im Angebot von einem einzelnen Schriftsteller, der auf seiner eigenen Website Literarisches zum Download anbietet. Dass dies schief gehen kann, kenne ich vom Stephen King her (the plant), der die Downloads stoppte, bevor der stufenweise geschriebene Roman zu Ende war.

Es geht, wenn man als Autor bereits einen Namen hat. Lawrence Watt-Evans hat neue Ethshar-Romane kapitelweise ins Netz gestellt, sobald seine Leser je Kapitel 100 USD gesponsort haben. Und danach sind die Romane dann auch gedruckt erschienen. Geht alles, aber: man muss schon seine Leser haben, wie etwa hier die Fans des Ethshar-Zyklus. Als NoName nützt Dir das aber auch rein gar nix.

[rockmysoul67]

Es geht, wenn man als Autor bereits einen Namen hat. ... Geht alles, aber: man muss schon seine Leser haben, wie etwa hier die Fans des Ethshar-Zyklus. Als NoName nützt Dir das aber auch rein gar nix.

Einverstanden. Ich dachte eher daran, wie ein Verkauf von digitaler Literatur über Internet überhaupt funktionieren könnte, nicht wie ein Anfänger seine Texte los wird. Denen empfehle ich:

[*]Ein "perfektes" Manuskript schreiben (mit "perfekt" meine ich den Text nachlesen lassen und abermaliges Überarbeiten)
[/list]

[*]Bei einem Verlag anbieten (suche passende Verlage aus, lege einen kurzen Brief, eine Zusammenfassung und das erste Kapitel dazu, gefälligst im vom Verlag gewünschten Format)
[/list]Bei Absagen:


[*]Nochmals überarbeiten
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[*]Als BOD-Buch drucken lassen (ein normaler Preis klappt nur bei einer Arbeit von unter 200 Seiten)
[/list]oder


[*]Selber Binden, Laminieren, etc. und verteilen bzw. es als Gratis-Download auf die eigene Website stellen. (Wenn du mehr als 100 Stück los wirst, hast du einen Fan-Basis, der vielleicht das nächste Buch für 'nen Stutz tatsächlich downloaden )
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