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[cpc] Chaos Overlords


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Eine Antwort in diesem Thema

#1 Ganta

Ganta

    Infonaut

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Geschrieben 10 September 2008 - 23:48

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Chaos Overlords von 1996 ist wohl das einzige urbane Cyberpunk-Strategiespiel, daß es in dieser reinen Form soweit gibt. Da es mittlerweile nicht mehr vermarktet wird, kann man es wohl getrost als Abandonware bezeichnen.

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Ursprünglich sollte Chaos Overlords ein Sammelkartenspiel oder Brettspiel werden, wurde aber zu ausufernd. Das merkt man der Umsetzung auf Win95-PCs deutlich an. Kern des ganzen sind die bis zu 90 verschiedenen Gangs, die wie Karten wahlweise von einem der Stappel gezogen und dann eingesetzt werden. Als einer von sechs herrschenden Obermotzen hat man das Ziel, Territorien zu erobern, Schutzgeld zu erpressen, zu forschen, Ausrüstung zu kaufen und seine Gangs in Straßenschlachten zu schicken. Die genauen Spielziele und Siegbedingungen werden zum Spielstart festgelegt.

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Die Gangs, witzig und treffend illustriert, kann man im Prinzip für alles einsetzen. Aufgrund ihrer Attribute und Skills sind sie jedoch für bestimmte Aufgaben, Ausrüstung oder Waffen prädestiniert. Es gibt Spezialisten zur Übernahme von Territorien, zur Beeinflussung von Gebäuden, zur Spionage, oder wenigstens als billig verheizbaren Wachposten (tot = da war was!). Das Territorium ist nämlich sehr offen, und schnell kann ein mühsam aufgebautes Feld mitsamt ertragreichem Spielcasino oder Waffenfabrik vom Gegner auf Status 0 degradiert werden, oder schlimmer: er verpfeifft einen an die Bullerei, und die macht für einige Zeit erstmal alles platt.

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Bevor man sich ins Spielgeschehen stürzt empfehle ich, erstmal die Anleitung durchzugehen. Steuerung, Werte und innere Spielmechanik erklären sich leider nicht von selbst und sind nicht intuitiv zugänglich. Aber für einen richtigen Rollenspieler, der sein neuestes Quellenbuch zum Frühstück verspeist sollte das ja kein Problem sein. Besonders der hinterste Teil mit genauer Erläuterung der verdeckten Würfelwürfe ist erhellend.

Soweit klingt alles toll, aber es gibt einen sehr großen Wermutstropfen: die künstliche Intelligenz, oder besser gesagt die Dummheit der computergesteuerten Gegner. Vielleicht kennt es noch einer vom früheren Command and Conquer: da hat man so schön seinen Angriff vorbereitet, rollt mit seinen Panzern zur gegnerischen Basis †¦ und was findet man? Ein dutzend nutzloser Erzsammler, die alle im Kreis rumfahren. Ähnlich bei Chaos Overlords: der PC nutzt Forschung und Ausrüstung nicht richtig aus, hortet seine Einheiten nutzlos bis zuletzt, verfolgt keinen richtigen Plan, und läßt sich durch einfachste Tricks reinlegen. Leider kann man so die Ausgeglichenheit oder Balance des Spiels schwer beurteilen und die wirkliche Spieltiefe nur erahnen.

Ein, zwei andere Punkte stören mich auch noch gewaltig: wieso kann man nicht mit weniger als allen sechs Parteien spielen? Da es kein Stein-Schere-Papier System bei den Angriffsarten gibt, kann man mit hochgezüchteten Einheiten die Kämpfe zu sehr dominieren. Die Verfügbarkeit der Gangs ist zu sehr vom Zufall abhängig etc.

Für Singleplayer kann Chaos Overlords durchaus für zwei, drei Spiele Spaß machen, bis man sich zu sehr an der KI stört. Ob und wie das ganze mehrspielertauglich ist (man erinnere sich: Win95 - also Kompatibilitätsmodus ein), etwa über virtuelle Netzwerke, müßte sich erst herausstellen, könnte aber sehr lohnenswert sein. Ein dauerhafter Brenner würde es aber aufgrund der oben genannten Mängel aber IMHO nicht.

Links:
Chaos Overlords auf Abandonia
Anleitung auf replacementdocs
Metacritic Reviews
Unofficial FAQ
Dt. FAQ

#2 Yoscha

Yoscha

    Cybernaut

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Geschrieben 23 September 2008 - 10:30

Ach ja, damals...da kommen Erinnerungen hoch.Ich glaube Chaos Overlords war eines der Spiele, die mich damals für das Genre angefixt haben, auch wenn ich es damals nicht selbst besaß (aber wozu hatte man Freunde). Es war ein nettes Fun-Spiel für zwischen den Hausaufgaben und bei schlechtem Wetter.
Willkommen am Teufelsmeer.
Eine nicht ganz ernsthafte Zukunftsvision.
Coming Soon.


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