
Peter Schattschneider-Selbstgespräch mit Protoplasma
Erstellt von
ANUBIS
, Okt 05 2008 12:08
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#1
Geschrieben 05 Oktober 2008 - 12:08
Science-Fiction-Erzählungen an der Grenze zum Unfassbaren, zum Grotesken: Babys werden als elektronisch kontrollierbares Komplettangebot samt Gebrauchsanweisung per Post zugestellt. Ein Schläfenstecker ermöglicht es einer Vorzeigehausfrau, ihren Ehemann mit dem Mixer zu betrügen. Eine Problemlösungs-Software wird als Killer angeheuert und erteilt ihrem Auftraggeber eine Lektion in Sozialdarwinismus. Und auch das Zeitsprung-Dilemma erfährt auf Kosten eines eitlen Hackers eine ganz neue Interpretation.In den Fußstapfen Douglas Adams†™ treibt der österreichische Physiker Peter Schattschneider sein Spiel mit den Entwicklungsaussichten der menschlichen Zivilisation, ihren Abgründen und Risiken. Hier ist ein einfallsreicher, genialer Kopf am Werk, der seine Zukunftsszenarien mit profunder Kenntnis der naturgesetzlichen Gegebenheiten und technischen Möglichkeiten, mit sprachlicher Könnerschaft, wienerisch schwarzem Humor und einer guten Prise Sex genüsslich ausgestaltet. Inmitten digitaler und technischer Vervollkommnung regieren nach wie vor menschlicher Kleingeist, Entfremdung und triebgesteuerte Selbstgefälligkeit - was oftmals zu bedenklichen, prognostischen, oftmals auch zu absurd komischen Wendungen führt. Aus dem Nachwort von Franz Rottensteiner «Schattschneiders Geschichten sind stringent entwickelte, zuweilen sogar mit mathematischer Logik angereicherte komplexe Gebilde, die ein raffiniertes Spiel mit der Wirklichkeit betreiben. Kommunikation, Simulation, Illusion sind Kernpunkte seines Erzählens. In einem Symposionbeitrag hat Schattschneider festgestellt, dass der Cyberpunk die Aussage trifft, dass die Fiktion der Wirklichkeit (die von Fernsehen, Computern, Techno, Crack, programmierten Reisen, Konsumfetischen, kurz: die Simulation) uns in einem Ausmaß bestimmt, das uns zu denken geben sollte: ‹Das heißt nicht, dass sie, die Fiktion, verwerflich wäre. Sie ruft uns auf zu geschmeidigerem Denken, zum Abenteuer und zur Erkenntnis ihrer selbst in einer Wirklichkeit, die wir für Realität halten. Sie kann uns dazu verhelfen, Chancen und Gefahren, die unser postmodernes Paradigma ins Nirgendwo verfrachtet hat, als Chancen und Gefahren einer komplexen Gegenwart zu erkennen. Sie löst keine Probleme, aber sie eröffnet neue Perspektiven.›Wie es sich für hervorragende Science-Fiction gehört, geben Peter Schattschneiders Geschichten keine Antworten, aber sie stellen viele richtige Fragen und spielen Situationen und Prozesse auf intelligente und paradoxe Weise durch, verändern Blickwinkel und öffnen dem Leser dadurch Ausblicke auf etwas, was er zuvor nicht so oder überhaupt nicht gesehen hat. Wissenschaft und Science-Fiction sind für Schattschneider nur verschiedene, einander ergänzende Arten, die Welt zu sehen.»Greetz
" Der erste Trank aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott "
Werner Heisenberg,Atomphysiker
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