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Welcher Einstieg ist der bessere?


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18 Antworten in diesem Thema

#1 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 14:56

Hallo liebe Kollegen,um zu überprüfen, ob mich mein Textgefühl nicht völlig trügt, möchte ich von euch wissen, welchen dieser beiden ersten Absätze einer Geschichte ihr besser findet, bzw ob die zweite Fassung eine Verbesserung gegenüber der ersten ist und ob sie euch zum weiterlesen animieren würde? (Ich habe schon mehrere Seiten der ersten Fassung geschrieben, die ich nun gründlich überarbeite.)1. Fassung"Lena schritt unsicher durch die schmale Gasse. Da die hohen mittelalterlichen Gebäude keine Sonnenstrahlen durchließen, konnte Lena, trotz des frühen Nachmittages, weder Straßennamen noch Hausnummern erkennen. Es war kein Mensch zu sehen, den sie nach dem Weg fragen könnte. Sie fröstelte und fühlte sich zunehmend unwohl. Es war doch keine gute Idee, diesen sonderbaren Antiquitätenladen zu suchen. Lena überlegte umzukehren, als sie eine komische Gestalt bemerkte, die auf sie zukam."2. Fasssung"Die Schläge ihrer schweren Stiefel auf dem Pflasterstein hallten wie Donnerschläge durch die schmale Gasse. Das rabenschwarze Haar wehte in langen Strähnen im kühlen Wind. Lena fröstelte. Die hohen mittelalterlichen Gebäude ließen keine Sonnenstrahlen durch, und Lena konnte , trotz des frühen Nachmittages, weder Namenschilder noch Hausnummern erkennen. Die Straßen waren verlassen, niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte. Sie fühlte sich zunehmend unwohl. Es war doch keine gute Idee, diesen sonderbaren Antiquitätenladen zu suchen. Lena überlegte umzukehren, als sie eine seltsame Gestalt bemerkte, die auf sie zukam."Gruß MarkusEdit: habe noch "wie Donnerschläge" in der 2. Fassung eingfügt.

Bearbeitet von Pogopuschel, 31 Oktober 2008 - 15:05.


#2 HMP †

HMP †

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 15:22

Hallo Markus,der 2. Einstieg gefällt mir besser. Wobei ich die Donnerschläge dann doch nicht eingefügt hätte.
Universal Columnist

Es gibt immer etwas, wozu es etwas zu sagen gibt. Immer!
  • (Buch) gerade am lesen:Momentan wenig Zeit, sollte aber mal wieder ...

#3 Pogopuschel

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 15:22

Es ist natürlich kein guter Einstieg, wenn man schon im Threadtitel einen Fehler einbaut. Es muss natürlich "der Bessere" heißen. :D Peinlich, Peinlich.

#4 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 15:24

Hallo Markus, der 2. Einstieg gefällt mir besser. Wobei ich die Donnerschläge dann doch nicht eingefügt hätte.

Ja, "Donnerschläge" sind vielleicht doch etwas übertrieben.

#5 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 15:45

Welche Version gefällt dir denn selbst besser? :D

Der Einstieg ist bei 1. weit gelungener ... meiner Meinung nach jedenfalls.

Lena schritt unsicher durch die schmale Gasse.

Sehr schön! Knapp und doch vielsagend: Deine Protagonistin ist unsicher, fühlt sich erkennbar unwohl - und in einer engen Gasse fühlt man sich dann unwohl, wenn sie menschenleer ist und noch dazu schlecht beleuchtet. Mit diesem Satz hast du zwar noch nicht alles, aber schon sehr viel gesagt. Der Hinweis auf mittelalterliche Gebäude im zweiten Satz reicht dann schon, damit ich mir ein plastisches Bild von der Szene machen kann.

Da die hohen mittelalterlichen Gebäude keine Sonnenstrahlen durchließen, konnte Lena, trotz des frühen Nachmittages, weder Straßennamen noch Hausnummern erkennen.

Ist es wichtig, an dieser Stelle Genaueres über die Tageszeit zu erfahren? Wenn nicht, würde ich "trotz des frühen Nachmittages" rausstreichen - dass es Tag ist und nicht mitten in der Nacht, wird durch die Erwähnung der Sonne bereits deutlich.

Lena überlegte umzukehren, als sie eine komische Gestalt bemerkte, die auf sie zukam

Hier ist ja der Auszug zu Ende - "komische Gestalt" würde ich aber nicht so stehen lassen, weil ich als Leser wissen möchte, wieso sie komisch ist. "Komisch" kann ja sehr viel sein, aber hier scheint es bedeutsam zu sein, warum dies so ist.

Die Schläge ihrer schweren Stiefel auf dem Pflasterstein hallten wie Donnerschläge durch die schmale Gasse. Das rabenschwarze Haar wehte in langen Strähnen im kühlen Wind. Lena fröstelte. Die hohen mittelalterlichen Gebäude ließen keine Sonnenstrahlen durch,

Wenn die Stiefelschritte wie Schläge hallen, muss sie fast zwangsläufig entsprechende Absätze tragen und sich schnell fortbewegen - da sie unsicher ist, wirkt der Rest des Absatzes eher so auf mich, dass sie vorsichtig weitergeht, sich langsam in die Gasse hineintastet und angesichts der seltsamen Person noch zögerlicher wird.
Der Einstieg ist (mir) viel zu adjektivlastig.
Für "seltsame Gestalt": siehe oben zu "komisch".

Bearbeitet von ChristianW, 31 Oktober 2008 - 15:46.


#6 Pogopuschel

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 16:13

Welche Version gefällt dir denn selbst besser? :D

Der Einstieg ist bei 1. weit gelungener ... meiner Meinung nach jedenfalls.
Sehr schön! Knapp und doch vielsagend: Deine Protagonistin ist unsicher, fühlt sich erkennbar unwohl - und in einer engen Gasse fühlt man sich dann unwohl, wenn sie menschenleer ist und noch dazu schlecht beleuchtet. Mit diesem Satz hast du zwar noch nicht alles, aber schon sehr viel gesagt. Der Hinweis auf mittelalterliche Gebäude im zweiten Satz reicht dann schon, damit ich mir ein plastisches Bild von der Szene machen kann.

Ich bin mir nicht ganz sicher, welche besser ist. In der zweiten Fassung, habe ich versucht, mehr "Leben" bzw. Dynamik mit reinzubringen. Mit den Stiefeln und dem rabenschwarzen Haar wollte ich schon ein wenig von Lenas Aussehen mitbringen.
Das Hallen der Stiefelschritte, sollte die bedrückende Verlassenheit, die Lena in der Gasse empfindet betonen

Ist es wichtig, an dieser Stelle Genaueres über die Tageszeit zu erfahren? Wenn nicht, würde ich "trotz des frühen Nachmittages" rausstreichen - dass es Tag ist und nicht mitten in der Nacht, wird durch die Erwähnung der Sonne bereits deutlich.
Hier ist ja der Auszug zu Ende - "komische Gestalt" würde ich aber nicht so stehen lassen, weil ich als Leser wissen möchte, wieso sie komisch ist. "Komisch" kann ja sehr viel sein, aber hier scheint es bedeutsam zu sein, warum dies so ist.

Stimmt, die Tageszeit ist nicht so wichtig.

Wenn die Stiefelschritte wie Schläge hallen, muss sie fast zwangsläufig entsprechende Absätze tragen und sich schnell fortbewegen - da sie unsicher ist, wirkt der Rest des Absatzes eher so auf mich, dass sie vorsichtig weitergeht, sich langsam in die Gasse hineintastet und angesichts der seltsamen Person noch zögerlicher wird.
Der Einstieg ist (mir) viel zu adjektivlastig.
Für "seltsame Gestalt": siehe oben zu "komisch".

Die Donnerschläge nehme ich wieder raus. Seltsam halte ich für besser als komisch, weil komisch auch lustig bedeuten kann.
Im zweiten Absatz wird die seltsamte Gestalt beschrieben und warum sie auf Lena seltsam wirkt. (Den poste ich etwas später.)

Auf mich wirkt die zweite Fassung etwas "flüssiger"

Es war kein Mensch zu sehen, den sie nach dem Weg fragen könnte.

Das wirkt mir zu umständlich formuliert.

Die Straßen waren verlassen, niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte.

Obwohl der Satz länger ist, wirkt er auf mich weniger umständlich.

Gruß Markus und Danke für die Rückmeldungen

#7 Pharo

Pharo

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 16:22

1. Fassung "Lena schritt unsicher durch die schmale Gasse. Da die hohen mittelalterlichen Gebäude keine Sonnenstrahlen durchließen, konnte Lena, trotz des frühen Nachmittages, weder Straßennamen noch Hausnummern erkennen. Es war kein Mensch zu sehen, den sie nach dem Weg fragen könnte. Sie fröstelte und fühlte sich zunehmend unwohl. Es war doch keine gute Idee, diesen sonderbaren Antiquitätenladen zu suchen. Lena überlegte umzukehren, als sie eine komische Gestalt bemerkte, die auf sie zukam." 2. Fasssung "Die Schläge ihrer schweren Stiefel auf dem Pflasterstein hallten wie Donnerschläge durch die schmale Gasse. Das rabenschwarze Haar wehte in langen Strähnen im kühlen Wind. Lena fröstelte. Die hohen mittelalterlichen Gebäude ließen keine Sonnenstrahlen durch, und Lena konnte , trotz des frühen Nachmittages, weder Namenschilder noch Hausnummern erkennen. Die Straßen waren verlassen, niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte. Sie fühlte sich zunehmend unwohl. Es war doch keine gute Idee, diesen sonderbaren Antiquitätenladen zu suchen. Lena überlegte umzukehren, als sie eine seltsame Gestalt bemerkte, die auf sie zukam." Gruß Markus Edit: habe noch "wie Donnerschläge" in der 2. Fassung eingfügt.

Ich schließe mich HMP an. Mir gefällt der 2. Einstieg bei weitem besser. Er wirkt flüssiger - auch wenn Donnerschläge zu viel des Guten ist, vor allem, wie ChristianW schon anmerkte, aufgrund des doppelten Schlages! Was mir außerdem im 1. Einstieg nicht gefällt, ist direkt schon der 2. Satz, weil er mit "Da" beginnt: ein erläuternder Satz, der jegliche Atmosphäre zunichte macht. Außerdem ist "Lena" zu viel. Das ist dir im 2. Einstieg besser gelungen, auch wenn er ChristianW zu "adjektivlastig" ist, womit er sicher Recht hat. Aber gerade das gefällt mir. Dadurch tritt die bedrohliche Stimmung klarer zutage. Das ist aber eine reine Stil- und sicher auch Geschmacksache! "Komisch" ist ein seltsames Wort, was in dem Zusammenhang zu umgangssprachlich und deshalb zu ungenau ist. "Seltsam" hingegen ist verheißungsvoll und regt die Fantasie an. In beiden Texten bin ich über die Formulierung "diesen sonderbaren Antiquitätenladen zu suchen" gestolpert. "Sonderbar" ist ein wertender Begriff, aber deine Protagonistin kennt den Laden nicht, richtig? Denn sie sucht danach ... Irgendwie scheint mir der Satz eigenartig. Vielleicht wäre "geheimnisvollen Antiquitätenladen" passender? Vorschlag (wie ein innerer Monolog): "Vielleicht war es doch keine so gute Idee, nach diesem geheimnisvollen Antiquitätenladen zu suchen ..." Gruß, Miriam
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#8 Lucardus

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 16:27

1. Fassung "Lena schritt unsicher durch die schmale Gasse. Da die hohen mittelalterlichen Gebäude keine Sonnenstrahlen durchließen, konnte Lena, trotz des frühen Nachmittages, weder Straßennamen noch Hausnummern erkennen. Es war kein Mensch zu sehen, den sie nach dem Weg fragen könnte. Sie fröstelte und fühlte sich zunehmend unwohl. Es war doch keine gute Idee, diesen sonderbaren Antiquitätenladen zu suchen. Lena überlegte umzukehren, als sie eine komische Gestalt bemerkte, die auf sie zukam."

Die Verwendung von "Unsicher" und "schreiten" widerspricht sich meiner Meinung nach. Mit Schreiten assoziiere ich eher "Stolz" und "Feierlich". Das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm sagt dazu Folgendes (Schreibung kopiert, also im Original): "so empfinden wir im gesensatz zu der bedeutung von gehen bei schreiten besonders das abgemessene, nach umständen das bedächtige, feierliche." Gebäude lassen im Allgemeinen nicht Sonnenstrahlen durch, es sei denn durch Fenster, aber hier würde ich eher eine andere Formulierung wählen. "Von hohen mittelalterlichen Gebäuden umstanden fiel kein Sonnenstrahl in die schmale Gasse, und dies trotz des frühen Nachmittags." "Komische Gestalt" Das finde ich in der zweiten Fassung besser gelöst, da "komisch" sehr leicht als "lustig" verstanden wird, was hier wohl nicht beabsichtigt ist.

2. Fasssung "Die Schläge ihrer schweren Stiefel auf dem Pflasterstein hallten wie Donnerschläge durch die schmale Gasse.

Die "Schläge" sind eindeutig zu stark gewählt. Donnerschläge ist auch zu fett aufgetragen: "Ihre schweren Stiefel ließen jeden Tritt (unnatürlich) laut durch die schmale Gasse hallen."

Das rabenschwarze Haar wehte in langen Strähnen im kühlen Wind.

Das sind drei Adjektive in einem Satz. Hmm. Das wird etwas überfrachtet.

Lena fröstelte. Die hohen mittelalterlichen Gebäude ließen keine Sonnenstrahlen durch, und Lena konnte , trotz des frühen Nachmittages, weder Namenschilder noch Hausnummern erkennen. Die Straßen waren verlassen, niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte.

Aus der (einen!) schmalen Gasse werden Straßen? Das passt nicht zur vorherigen Beschreibung der Szene.

Bearbeitet von Lucardus, 31 Oktober 2008 - 16:31.

Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#9 † Christian Weis

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 16:42

Mir gefällt der 2. Einstieg bei weitem besser.

Da muss ich etwas präzisieren: Mit "Einstieg" hab ich nicht den ganzen Absatz, sondern den Einstieg in den Absatz - und damit in die Story - gemeint, also die ersten zwei, drei Sätze. Die zweite Hälfte des Absatzes ähnelt sich in beiden Versionen wesentlich stärker als die ersten beiden Sätze.

In der zweiten Fassung, habe ich versucht, mehr "Leben" bzw. Dynamik mit reinzubringen. ... Auf mich wirkt die zweite Fassung etwas "flüssiger"

Mehr Adjektive = mehr "Leben"? Da wäre ich vorsichtig, Markus. Grad bei einem ersten Satz. Mehr Dynamik? Hm, die Frage ist, ob Dynamik gleich in den ersten beiden Sätzen nicht kontraproduktiv ist. Der Leser muss/will sich doch erst mal in den Text einfinden, und eine Frau, die eine dunkle, enge Gasse mit mulmigem Gefühl durchquert - da passt Dynamik für meinen Geschmack nicht recht dazu. Es ist doch eher eine angespannte, knisternde Situation als eine schwungvolle Szene, in der Protagonist und Leser vorwärts getrieben werden. Ist zwar nicht ganz passend, aber weil ich vorhin im Radio James-Bond-Werbung gehört habe: Die traditionelle Pre-Title-Sequenz, also der Actionknaller zum Einstieg jedes Films, ist schwerpunktmäßig von Dynamik beherrscht. Aber die ersten Bilder, die man als Zuschauer zu sehen bekommt, nachdem diese Einstiegsszene vorbei ist, in der Bond in den Pistolenlauf schießt, sind immer sehr ruhig gehalten - damit der Zuschauer sich kurz zurechtfinden kann, bevor es dann richtig losgeht. Man kann (und sollte) natürlich filmische Elemente nicht aufs Storyschreiben übertragen, aber fürs Geschichtenerzählen gelten hier wie da ähnliche Regeln bzw. Verfahrensweisen. "Die Straßen waren verlassen, niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte." In dem Satz wird eine Aussage auf zwei verschiedene Weisen rübergebracht: Wenn die Straßen verlassen sind, kann Lena logischerweise niemanden nach dem Weg fragen. Eigentlich ist das doppelt formuliert. :D

#10 Pogopuschel

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 16:45

Ich habe die zweite Fassung noch einmal überarbeitet.

"Der Klang ihrer schweren Stiefel auf dem Pflasterstein hallte durch die schmale Gasse. Das rabenschwarze Haar wehte in langen Strähnen im Wind. Lena fröstelte. Die hohen mittelalterlichen Gebäude ließen keine Sonnenstrahlen durch, und Lena konnte , weder Namenschilder noch Hausnummern erkennen. Die Straßen waren verlassen, niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte. Sie fühlte sich zunehmend unwohl. Es war doch keine gute Idee, diesen geheimnisvollen Antiquitätenladen zu suchen. Lena überlegte umzukehren, als sie eine seltsame Gestalt bemerkte, die auf sie zukam."

Das rabenschwarze Haar wehte in langen Strähnen im kühlen Wind.

Das sind drei Adjektive in einem Satz. Hmm. Das wird etwas überfrachtet.

Ich habe kühlen rausgenommen. Aus "Lena fröstelte" kann man auch schließen, dass der Wind kühl ist.

Ich überlege mir noch, warum ihr der Antiquitätenladen bereits zu diesem Zeitpunkt "geheimnisvoll" erscheint. Das er geheimnisvoll ist. wird man in den nächsten Absätzen merken

Nochmals danke für die Rückmeldungen

Gruß Markus

#11 Pharo

Pharo

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 16:50

"Die Straßen waren verlassen, niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte." In dem Satz wird eine Aussage auf zwei verschiedene Weisen rübergebracht: Wenn die Straßen verlassen sind, kann Lena logischerweise niemanden nach dem Weg fragen. Eigentlich ist das doppelt formuliert. :D

Also gerade den Satz finde ich richtig gut! Du hast Recht, natürlich ist das doppelt formuliert, aber im Grunde genommen könnte das Komma vor "niemand" eine kleine dramaturgische Zäsur sein, die besagt "Oje, niemand den Lena nach dem Weg fragen konnte." Vielleicht könnte man es durch eine andere Interpunktion verstärken: Die Straßen waren verlassen ... Niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte! Die Straßen waren verlassen. Niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte. usw. :D Gruß, Miriam
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#12 Pharo

Pharo

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 16:55

Ich überlege mir noch, warum ihr der Antiquitätenladen bereits zu diesem Zeitpunkt "geheimnisvoll" erscheint. Das er geheimnisvoll ist. wird man in den nächsten Absätzen merken Nochmals danke für die Rückmeldungen Gruß Markus

Es muss ja einen Grund geben, warum sie nach dem Laden sucht. Ich denke, im Moment, weißt nur DU ihn! :D Überleg einfach, ob es nicht ein passenderes Adjektiv gibt als "geheimnisvoll". Übrigens hat sich zwischen "konnte" und "weder" ganz frech ein Komma eingeschlichen. Gruß, Miriam
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#13 † Christian Weis

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 17:02

Also gerade den Satz finde ich richtig gut! Du hast Recht, natürlich ist das doppelt formuliert,

Das war natürlich ein wenig Erbsenzählerei - letztlich geht es ja darum, überdenkenswerte Formulierungen anzureißen. Wie er seine Geschichte schreibt, welche Adjektive er drinlässt und welche nicht, muss Markus letztlich selbst entscheiden. :D

#14 Pogopuschel

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 17:07

Übrigens hat sich zwischen "konnte" und "weder" ganz frech ein Komma eingeschlichen.

Ups, danke. Ich poste mal den ersten Teil bis zum Ende der Begegnung mit dem seltsamen Fremden. Dann wird etwas klarer, was Lena überhaupt in dieser Gasse will. Ich muss aber zugeben, dass ich mir noch nicht überlegt habe, wer sie da hingeschickt hat. Da lasse ich mir noch eine gedankliche Rückblende einfallen, oder baue das in den Dialog mit ein. [Auszug] "Der Klang ihrer schweren Stiefel auf dem Pflasterstein hallte durch die schmale Gasse. Das rabenschwarze Haar wehte in langen Strähnen im Wind. Lena fröstelte. Die hohen mittelalterlichen Gebäude ließen keine Sonnenstrahlen durch, und Lena konnte weder Namenschilder noch Hausnummern erkennen. Die Straßen waren verlassen, niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte. Sie fühlte sich zunehmend unwohl. Es war doch keine gute Idee, diesen geheimnisvollen Antiquitätenladen zu suchen. Lena überlegte umzukehren, als sie eine seltsame Gestalt bemerkte, die auf sie zukam. Der Fremde schien sie nicht zu sehen. Ein breiter Hut, der an die Kopfbedeckung eines Zauberers erinnerte, verdeckte sein Gesicht. Ein dunkler Mantel hüllte die Gestalt komplett ein. Unter dem Hut konnte Lena einen langen grauen Bart erkennen. Der Fremde machte einen gehetzten Eindruck; die Schultern bis an die Ohren hochgezogen, gebückt und nach unten schauend, näherte er sich mit schnellen Trippelschnitten. Als sie ihn fast erreichte, blieb Lena stehen. „Entschuldigen sie bitte, aber können sie mir weiterhelfen?“ „Was?“ Der Fremde zuckte zusammen, schaute sich um und fixierte Lena mit seinem Blick. „Was willst du von mir? Bist du alleine?“ „Hä, ja sicher bin ich alleine. Können sie mir sagen, wie ich zu „Filberts Antiquitäten “komme?“ „Was möchtest du den von Filbert? Haben, sie, dich geschickt?“ Der ältere Mann schaute sie misstrauisch an. Zwischendurch blickte er sich mehrmals ruckartig um, als erwarte er eine Bedrohung. „Sie kennen Filberts Antiquitäten also?“, fragte Lena. Der Fremde wirkte verwirrt, aber nicht gefährlich. „Du bist eigentlich zu jung, um von ihnen geschickt zu werden. Aber heutzutage weiß man nie.“ „Hören sie, niemand hat mich geschickt. Ich möchte zu Filberts Laden, weil ich hörte, dass es dort einige besondere Raritäten gibt, die man sonst nirgendwo erhält. Unter anderem Tagebücher. Ich brauche ein außergewöhnliches Tagebuch für ein Schulprojekt.“ „Ein Schulprojekt. Hm, also gut. Du musst am Ende dieser Gasse rechts abbiegen. Dann kommst du in eine kleinere Straße, die am Ende so eng wird, dass nur noch eine Person durchpasst. Da biegst du wieder rechts ab, und folgst dem, in einer Rechtskurve verlaufenden, Weg. Dieser endet an einer Mauer. Dort gibt es rechts einen schmalen Durchgang auf einen kleinen Hinterhof. Da findest du Filbert. Grüß ihn von mir.“ Bevor Lena antworten konnte, hetzte der Fremde weiter. Sie war ganz perplex und versuchte sich die Wegbeschreibung einzuprägen. Sie ging den Weg mehrmals im Kopf durch und kam zu dem Schluss, dass er sie im Kreis führte. Versuchen kann ich es aber, dachte sie. [/Auszug]

#15 Pharo

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 17:15

Ups, danke. Ich poste mal den ersten Teil bis zum Ende der Begegnung mit dem seltsamen Fremden. Dann wird etwas klarer, was Lena überhaupt in dieser Gasse will. Ich muss aber zugeben, dass ich mir noch nicht überlegt habe, wer sie da hingeschickt hat. Da lasse ich mir noch eine gedankliche Rückblende einfallen, oder baue das in den Dialog mit ein. [Auszug] "Der Klang ihrer schweren Stiefel auf dem Pflasterstein hallte durch die schmale Gasse. Das rabenschwarze Haar wehte in langen Strähnen im Wind. Lena fröstelte. Die hohen mittelalterlichen Gebäude ließen keine Sonnenstrahlen durch, und Lena konnte weder Namenschilder noch Hausnummern erkennen. Die Straßen waren verlassen, niemand, den Lena nach dem Weg fragen konnte. Sie fühlte sich zunehmend unwohl. Es war doch keine gute Idee, diesen geheimnisvollen Antiquitätenladen zu suchen. Lena überlegte umzukehren, als sie eine seltsame Gestalt bemerkte, die auf sie zukam. Der Fremde schien sie nicht zu sehen. Ein breiter Hut, der an die Kopfbedeckung eines Zauberers erinnerte, verdeckte sein Gesicht. Ein dunkler Mantel hüllte die Gestalt komplett ein. Unter dem Hut konnte Lena einen langen grauen Bart erkennen. Der Fremde machte einen gehetzten Eindruck; die Schultern bis an die Ohren hochgezogen, gebückt und nach unten schauend, näherte er sich mit schnellen Trippelschnitten. Als sie ihn fast erreichte, blieb Lena stehen. „Entschuldigen sie bitte, aber können sie mir weiterhelfen?“ „Was?“ Der Fremde zuckte zusammen, schaute sich um und fixierte Lena mit seinem Blick. „Was willst du von mir? Bist du alleine?“ „Hä, ja sicher bin ich alleine. Können sie mir sagen, wie ich zu „Filberts Antiquitäten “komme?“ „Was möchtest du den von Filbert? Haben, sie, dich geschickt?“ Der ältere Mann schaute sie misstrauisch an. Zwischendurch blickte er sich mehrmals ruckartig um, als erwarte er eine Bedrohung. „Sie kennen Filberts Antiquitäten also?“, fragte Lena. Der Fremde wirkte verwirrt, aber nicht gefährlich. „Du bist eigentlich zu jung, um von ihnen geschickt zu werden. Aber heutzutage weiß man nie.“ „Hören sie, niemand hat mich geschickt. Ich möchte zu Filberts Laden, weil ich hörte, dass es dort einige besondere Raritäten gibt, die man sonst nirgendwo erhält. Unter anderem Tagebücher. Ich brauche ein außergewöhnliches Tagebuch für ein Schulprojekt.“ „Ein Schulprojekt. Hm, also gut. Du musst am Ende dieser Gasse rechts abbiegen. Dann kommst du in eine kleinere Straße, die am Ende so eng wird, dass nur noch eine Person durchpasst. Da biegst du wieder rechts ab, und folgst dem, in einer Rechtskurve verlaufenden, Weg. Dieser endet an einer Mauer. Dort gibt es rechts einen schmalen Durchgang auf einen kleinen Hinterhof. Da findest du Filbert. Grüß ihn von mir.“ Bevor Lena antworten konnte, hetzte der Fremde weiter. Sie war ganz perplex und versuchte sich die Wegbeschreibung einzuprägen. Sie ging den Weg mehrmals im Kopf durch und kam zu dem Schluss, dass er sie im Kreis führte. Versuchen kann ich es aber, dachte sie. [/Auszug]

Lass mich raten ... der Alte ist Filbert? :D
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#16 Pogopuschel

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 17:27

Nein, ist er nicht. Er wird aber im Verlauf der Geschichte wieder auftauchen. Diese Begegnung soll vor allem auf das Gefühl des Verfolgtwerdens vorbereiten, dass Lena nach dem Besuch des Antiquitätenladens bekommt. Und sie soll betonen, in welch "mysteriöser" Umgebung der Laden liegt.

Bearbeitet von Pogopuschel, 31 Oktober 2008 - 17:27.


#17 Pharo

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 17:32

Nein, ist er nicht. Er wird aber im Verlauf der Geschichte wieder auftauchen. Diese Begegnung soll vor allem auf das Gefühl des Verfolgtwerdens vorbereiten, dass Lena nach dem Besuch des Antiquitätenladens bekommt. Und sie soll betonen, in welch "mysteriöser" Umgebung der Laden liegt.

:D Das Gehetzt-Sein und die Verwirrtheit des Alten kommen gut rüber, finde ich. Dann wird sie also im Kreis laufen und doch nicht wieder dorthin gelangen? Das ist ja wie in Harry Potters Winkelgasse! Bin richtig neugierig...
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#18 HMP †

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 17:35

Ich poste mal den ersten Teil bis zum Ende der Begegnung mit dem seltsamen Fremden. Dann wird etwas klarer, was Lena überhaupt in dieser Gasse will. Ich muss aber zugeben, dass ich mir noch nicht überlegt habe, wer sie da hingeschickt hat. Da lasse ich mir noch eine gedankliche Rückblende einfallen, oder baue das in den Dialog mit ein.

Nun klingt der überarbeitete 2. Einstieg noch besser. Und die Rückblende...nimm einen Dialog, wirkt lebendiger. Gedanklich ist Text am Stück... ich hatte gerade ein ähnliches Problem. Nachdem ich die Rückblende in eine Rede/ Unterhaltung umgeschrieben hatte, las es sich einfach...besser.
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#19 Prospero

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Geschrieben 31 Oktober 2008 - 21:17

Mir gefällt der zweite Einstieg um Längen besser. In der ersten Fassung wird mir viel "erzählt" - dass Lena unsicher sei, dass es da diese Gasse gibt etc. pp.Viel lebendiger und anschaulicher allerdings finde ich es immer wenn der Autor mir das auch "zeigt", was er ausdrücken möchte und das ist in der zweiten Version der Fall: AIch "höre" als Leser die schweren Schritte, ich kann die Dunkelheit in der Gasse "sehen" und ich merke, dass die Protagonistin sich generell nicht gerade wohl fühlt. (Und ich kann mir auch vorstellen, warum.)Ob man jetzt wirklich direkt in die Handlung einsteigt oder dann doch eher noch eine Umgebungsbeschreibung vorzieht - das ist dann wiederum Geschmackssache. Aber nicht vergessen: "Grab your readers by the throat and don't - let - go!"Ad Astra


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