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Arno Schmidt - Die Gelehrtenrepublik


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42 Antworten in diesem Thema

#31 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 14 November 2008 - 12:56

3. Mir ist nicht ersichtlich, warum ein junger Mann sich politisch korrekt verhalten sollte, wenn die Damenwelt auf ihn fliegt. Oder - etwas weniger missverständlich ausgedrückt: Es ist doch nicht die Aufgabe von Literatur, nur nette, weichgespülte Typen zu benutzen. Nachvollziehbar sollte das Verhalten der Charaktere sein (und auch das nur, falls es dem Autor um realistische Charakterzeichnung geht). Ich kann mir schon vorstellen, dass Winer weiblichen Lesern aufstößt. Ich als Mann kann eine Menge von dem, was er denkt, nachempfinden und auch als realistische Denkweise akzeptieren.

Niemand hat gefordert, dass sich der Autor oder Protagonist in Bezug auf die Beschreibung von Frauen und Sex politisch korrekt verhalten soll. Ich hatte lediglich darüber geschrieben, wie extrem ich den Gegensatz zwischen den Maerlande-Chroniken und der Gelehrtenrepublik, die ich streckenweise parallel gelesen habe, erlebt habe. Es hat mich nicht mal besonders gestört. Es fiel mir nur sehr krass auf. Siehe mein Beitrag vom 10.11. Eigentlich kommen weder Männer noch Frauen besonders gut weg. Im Grund läßt Schmidt fast durchgängig Karikaturen von Menschen auftreten.

Bearbeitet von TrashStar, 14 November 2008 - 13:03.


#32 lapismont

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Geschrieben 14 November 2008 - 14:07

Ich glaube auch, dass hier eigentlich jeder zwischen Figur und Autor unterscheiden kann.In diesem speziellen Fall ist der Bruch durch den Übersetzer sogar noch deutlicher. Wenn Winer seine Umgebung zunächst einmal durch den Testosteronspiegel betrachtet, schaut er so, weil es Schmidt es so will. Es sagt etwas über die beschriebene Welt aus. Eher weniger über Schmidt. Aber das Buch ist troztdem kein Geschichtslehrbuch. :thumb:

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#33 klox

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Geschrieben 16 November 2008 - 20:15

Ich bin jetzt fast durch (180 von 200 Seiten) und versteh jetzt auch endlich warum einige Teilnehmer das Buch für sexistisch halten. Bis zur Hälte ist mir das garnicht so aufgefallen. Eigentlich ging es erst so richtig auf der Insel los. Ich weiß nicht ob sich da einfach die Zeit (das Buch ist 1957 rausgekommen) wiederspiegelt, oder ob das ganze satirisch gemeint ist. Vielleicht hat Arno Schmidt aber auch zu lange bei der Mama gelebt hat und mit dem Buch verscuht etwas zu kompensieren. Hätte er das Büchlein hübsch in Kapitel zerlegt, wäre es mir nicht nur leichter gefallen die passenden Stellen für eine Pause zu finden, man hätte darüberhinaus das ganze auch als Vortsetzungsroman im Playboy veröffentlichen können!Ansonsten wirkt manches heute dann doch überholt. Das phantastische Element ist 1957 sicherlich stärker zum Tragen gekommen. Insgesamt ist es schon recht spannend und auch dicht geschrieben. Ich muß nach wie vor alle 10-20 Seiten spätestens eine Pause machen und nochmal rekapitulieren was nu schon wieder alles passiert ist. Die schmidtsche Grammatik und Interpunktion überlese ich mittlerweile einfach. Hat den nachteiligen Effekt das mir die damit verbunden Finessen wohl fast vollkommen entgehen. Da ich sie aber wahrscheinlich eh nicht zu würdigen weiß, ist es für mich kein großer Verlust.Mal schauen bis wann ich die letzten 20 Seiten geschafft habe (heute wohl nicht mehr).

#34 lapismont

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Geschrieben 17 November 2008 - 09:53

Nebenbei: Acht Beteiligte find ich ganz gut für den Klassiker-Zirkel.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#35 klox

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Geschrieben 18 November 2008 - 17:49

Ich bin jetzt durch mit dem Roman. Das Ende war ziemlich gut, und für mich zumindest auch überraschend. Insgesamt würde ich dem Roman eine 2 geben, unter Berücksichtigung der Tatsache das er ja jetzt schon über 50 Jahre alt ist.Insgesamt eine positive Leseerfahrung.

#36 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 28 November 2008 - 12:40

Ihr Lieben,entschuldigt bitte, dass ich diesen Monat nicht mit dabei war. Das Buch liegt bei mir auf dem Lese-Stapel, aber ich komme im Moment einfach nicht dazu. Zumal die erste Seite ein Lese-Erlebnis der anderen Art verspricht. Ich fürchte, dass Buch werde ich mir in 20-Seiten-pro-Tag-Häppchen einverleiben müssen (wie damals "Das Schloß" von Kafka). Ich werde meine Eindrücke also erst später mitteilen können.Bis dennen,Henrik
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#37 molosovsky

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Geschrieben 01 Dezember 2008 - 05:55

Mein Blubb zur Leserunde.Ich habe den Roman ja vor x Jahren gelesen, in meiner ersten heftigen Schmidt-Verfallenheit (muss so 1990 bis 1992 gewesen sein). Jetzt, anläßlich dieser Leserunde habe ich »Die Gelehrtenrepubik« in drei Lese-Schüben nochmal weggeschlürft.Auffällig: gibt eigentlich keine richtige Äktschn-Story (wenn auch eine hübsche Äktschn-Szene).Wie fast immer bei Schmidt: äääärotische Anzüglichkeiten, (Altherren)-Witzelein und Poetismen en masse.Wie ebenfalls fast immer: immer durff mit der dicken Spottspritze aufs authoritäre Gemaxe von Staat und Kirche. Den Biedermeierischen im Geiste und Gehabe vors Schienbein getreten.Zwischendrinn: Verbeugungen (zärtliche und schelmische) vor den, in Arnos Augen, großen Könnern der Literatur.Was sollte man wissen: Arno unterteile die Schreiberlinge in zwei Gruppen.A ) *Gebrauchs-Schriftssteller*, die halt erzählen und so schreiben, dass das Volk etwas zu lesen habe.B ) *Labor-Schriftsteller*, die in schriftstellerischen Versuchsanordnungen zu ergründen trachten, wie man den modernen Zuständen sprachlich-erzählerisch beikommen kann.Ratet mal, was Arno sein wollte :rofl1:Dennoch: »Die Gelehrtenrepublik« ist denke ich zu einem Gutteil ein Spiel (ein ›längeres Gedankenspiel‹), mit dem der Arno sich selbst einen Urlaub von seinem ernsteren Labor-Werkeln gönnte. Ich finde, man kann das bemerken und sich von der lausbübischen Fabulier-Lust anstecken lassen.Mir hat der Roman auch beim 2. Mal gut gefallen. Oft gegiggelt, bzw. über die brilliant-knappe Formulierungskunst gestaunt. Wenn Arno einen Absatz lang beschreibt, wie sich jemandes Gesichts beim Denken bewegt, ist das für mich das mitunter spannender, als die konventionelle Ballerei so manch anderer Autoren.GrüßeAlex / molo

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#38 Jaktusch † 

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Geschrieben 02 Dezember 2008 - 00:15

Was sollte man wissen: Arno unterteile die Schreiberlinge in zwei Gruppen. A ) *Gebrauchs-Schriftssteller*, die halt erzählen und so schreiben, dass das Volk etwas zu lesen habe. B ) *Labor-Schriftsteller*, die in schriftstellerischen Versuchsanordnungen zu ergründen trachten, wie man den modernen Zuständen sprachlich-erzählerisch beikommen kann. Ratet mal, was Arno sein wollte :thumb:

Jemand hat Arno Schmidt mal einen "verhinderten (verkappten/unfreiwilligen) Volksschriftsteller" genannt. Das hat auch was.... Jaktusch
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#39 molosovsky

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Geschrieben 02 Dezember 2008 - 05:28

Heißenbüttel.Find aber gerade den ganzen Zusammengang des Zitates nicht.A†” / m†”

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#40 Thomas Sebesta

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Geschrieben 05 Dezember 2008 - 16:47

Zur Information und Unterstützung hab' ich hier noch etwas sekundärliterarisches ausgegraben:"Bedeutung der Wissenschaft für Science Fiction am Beispiel Solaris von Stanislav Lem, Solarstation von Andreas Eschbach und Die Gelehrtenrepublik von Arno Schmidt" von Sabine Schneider erschienen bei GRIN Verlag (1. Januar 2000) als E-book.GrußThomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/

Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta

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#41 simifilm

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Geschrieben 05 Dezember 2008 - 17:45

Zur Information und Unterstützung hab' ich hier noch etwas sekundärliterarisches ausgegraben: "Bedeutung der Wissenschaft für Science Fiction am Beispiel Solaris von Stanislav Lem, Solarstation von Andreas Eschbach und Die Gelehrtenrepublik von Arno Schmidt" von Sabine Schneider erschienen bei GRIN Verlag (1. Januar 2000) als E-book. Gruß Thomas

Kann's mir nicht verkneifen, aber was GRIN treibt, finde ich eine Riesenfrechheit. 13€ für eine 25-seitige Studienarbeit? Und der Aufwand von GRIN tendiert gegen null. Ich kenne natürlich diese spezifische Arbeit nicht, aber die wenigsten Hausarbeiten sind qualitativ hoch genug, um eine Veröffentlichung zu rechtfertigen. Und dann noch zu einem solchen Wucherpreis?

Bearbeitet von simifilm, 05 Dezember 2008 - 17:48.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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  • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
  • • (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
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#42 Thomas Sebesta

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Geschrieben 05 Dezember 2008 - 17:50

Kann's mir nicht verkneifen, aber was GRIN treibt, finde ich eine Riesenfrechheit. 13€ für eine 25-seitige Studienarbeit? Und der Aufwand von GRIN tendiert gegen null. Ich kenne natürlich diese spezifische Arbeit nicht, aber die wenigsten Hausarbeiten sind qualitativ hoch genug, um eine Veröffentlichung zu rechtfertigen. Und dann noch zu einem solchen Wucherpreis?

Hmm - da muss ich dir allerdings Recht geben - 13 Euro sind eine Menge Kohle. Wird sich vermutlich nicht rechnen. Gruß Thomas

Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria

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#43 simifilm

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Geschrieben 05 Dezember 2008 - 18:00

Hmm - da muss ich dir allerdings Recht geben - 13 Euro sind eine Menge Kohle. Wird sich vermutlich nicht rechnen. Gruß Thomas

GRIN macht's mit der Masse. Da werden Tausende von Arbeiten online stellt, ohne dass grosse Kosten anfallen. Der ganze Prozess ist ja automatisiert, Layout und Lektorat gibt's nicht, und der ganze Kram erscheint sogar noch bei Amazon. Da finden sich sicher immer wieder mal ein paar Doofe, die das dann auch kaufen. Ich habe selbst früher mal zwei Arbeiten auf hausarbeiten.de (das irgendwie mit GRIN verbandelt ist oder von denen übernommen wurde) bereitgestellt, kostenlos. Irgendwann kam dann mal ein Mail: "Möchtest Du mit Deiner Arbeit Geld verdienen". Wenn ich da eingewilligt hätte, könntest Du nun zu einem ähnlichen Mondpreis eine Arbeit von mir über Leonardo da Vinci kaufen. Sehr unsympathisch die Sache: Den Schreibern wird vorgegaugelt, dass sie hier wirklich Geld machen können, die Kunden erhalten überteuerte, nicht weiter bearbeitete Hauasarbeiten ...

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