Hui, da gabs in der Zwischenzeit ja einige Diskussion...
Meine Frage zielt auch einzig allein darauf ab ob er in "Starship Troopers" nicht eine Gesellschaftordnung postuliert hat, bei der man seine volle Bürgerrechte erst nach Ableistung des Wehrdienst erhält.
Das ist korrekt. Erst nach zweijährigem *freiwilligen* Werdienst und erst nach Ausscheiden aus dem Federal Service hat man die vollen Bürgerrechte, der einzig erkennbare Unterschied ist aber das Wahlrecht. Es gibt keinerlei Benachteiligung ungedienter Einwohner (der Vater der Hauptfigur ist stolz darauf, daß seit 100 Jahren keiner aus der Familie gedient hat).
Ich meine das wirklich als Frage, und nicht als Feststellung, da ich das Buch leider nicht mehr zur Hand habe. Eventuell bring ich da auch etwas durcheinander und verwechsel Buch, oder sogar Autor.
Nö, da liegst Du schon richtig. Wichtig ist nur, es gab keine Wehrpflicht, es wird am Anfang sogar versucht, es den Rekruten auszureden. Da zeigt sich wieder Heinleins Libertarismus in Zusammenarbeit mit der von ihm gesehenen Notwendigkeit des wehrhaften Individuums.
Bei der Betrachtung von "Starship Troopers" sollte man immer im Hinterkopf behalten, daß Heinlein diesen Roman in sehr kurzer Zeit als wütende Antwort auf einen Fehler Präsident Eisenhowers schrieb. Der hatte einen einseitigen Atomteststop verkündet in der Annahme, die Sowjetunion zöge nach, was sie dann nicht tat. Heinlein sah das als weiteren Beweis dafür, daß die USA militärisch gerüstzet sein *muß*, da ansonsten die Sowjetunion die Gelegenheit ergreifen und die USA angreifen würde. Ich verstehe das nicht als Militarismus (das ist meiner Meinung nach Militär als Selbstzweck oder zur gewaltsamen Expansion, beoides lag Heinlein fern), was natürlich an meiner Definition von Militarismus liegt...
Bearbeitet von shugal, 17 Dezember 2008 - 16:54.