9 Antworten in diesem Thema

[My.]

Im heute morgen eingegangenen Newsletter des EXODUS-Magazin findet sich die Meldung:

Johanna und Günter Braun verstorben

Nicht verloren,
nur voran gegangen.
Michelangelo

Erst vor wenigen Tagen haben wir erfahren, dass in Schwerin das Schriftsteller-Ehepaar Braun verstorben ist, Johanna starb am 24. Oktober, Günter am 10. November.
Johanna (geb. 1929 in Magdeburg) und Günter Braun (geb. 1928 in Wismar) veröffentlichten seit 1955 unter gemeinsamem Namen Kurzgeschichten und Bücher. Sie gehörten zu den prominentesten Autoren der Phantastik und Science Fiction in der DDR. Viele ihrer Werke, zunächst historische Romane, Krimis und Jugendbücher, durften jedoch auf Grund der strengen Zensur, die jede Systemkritik zu unterbinden suchte, nicht erscheinen.
Daher wandten sich Johanna und Günter Braun Anfang der 70er Jahre dem Genre der utopischen Geschichten zu, entwickelten auf diesem Weg ihre eigene literarische Methode, um mit der bedrückenden Wirklichkeit fertig zu werden.
Sie erzählen phantastisch-parabelhafte Geschichten von totalitären Herrschern, übergeschnappten Bürokraten, rücksichtslosen Umweltsündern, Rüstungsfanatikern und ideologisch verbohrten Gleichschaltern.
Zu ihren wichtigsten Büchern gehören Der Irrtum des Großen Zauberers (1972), Unheimliche Erscheinungsformen auf Omega XI (1974), Conviva Ludibundus (1978), Der Utofant (1981) und die Pantamann-Trilogie (1988-1991). Im Jahr 1998 schließlich erschien im Insel-Verlag die letzte Kollektion Braun'scher Geschichten, Herr A. Morph, die Neugier und Altersweisheit in bemerkenswerter Weise vereint.
Zuletzt waren sie im Dezember 2007 in EXODUS mit einer Kurzgeschichte vertreten (Das Mädchen von der Mondstraße). Noch Ende August diesen Jahres sandten uns Johanna und Günter ein kleines Bündel mit Manuskripten für unser Magazin, ehe der Kontakt dann abbrach. Von ihrer Tochter Judith haben wir nun vom Tod beider erfahren.

My.

[My.]

Sorry, hab zu spät in den Blog geschaut, da findet sich die Meldung auch. Irgendwie fällt mir dazu eine dieser Geschichten an, von zwei Menschen, die sich sehr geliebt haben. Ich kenne die Umstände nicht, aber die dicht aufeinanderfolgenden Daten erinnern mich daran. Johanna Braun ist gegangen, und Günter Braun hat ohne sie einfach nicht mehr gewollt. Vielleicht war's auch anders. Aber so rum fänd ich es irgendwie schön. Schöner. My.

[My.]

Hm, ja, und natürlich war die Meldung schon früher auf phantastik-news.de. Ich war halt unterwegs heut. My.

[MoiN]

Sehr traurige Nachricht.Spontan fallen mir zwei Publikationen ein:"Das kugeltranszendentale Vorhaben""Der Utofant"Zwei Titel, die für mich immer klangen wie aus einer geheimnisvollen anderen Welt.

Bearbeitet von MoiN, 30 November 2008 - 18:13.

[† Christian Weis]

Hab's auch im EXODUS-Newsletter gelesen ... Und so kurz hintereinander ...

[Thomas Recktenwald]

Auf der SFCD-Homepage sind die Links zu Aktivitäten und Service tot, und es wird geraten, aktuelle Informationen hier im Forum zu suchen. Daher also zwangsläufig an dieser Stelle der Link auf das, was der SFCD auf die Schnelle zur Erinnerung an dieses für die deutschsprachige SF bedeutende Schriftsteller-Ehepaar bieten kann: http://www.worldcon....view Lesung.mp3 Gruß Thomas

[Mazer Rackham]

Moin Thomas, der Link funktioniert irgendwie nicht...

Forbidden You don't have permission to access /ftp/TAPE_C176_4_Tage_der_phantastischen_Kunst_Berlin_1990_Johanna+Guenther_Braun_Interview+Lesung.mp3 on this server. Additionally, a 403 Forbidden error was encountered while trying to use an ErrorDocument to handle the request.

Bearbeitet von Mazer Rackham, 01 Dezember 2008 - 14:14.

[lapismont]

Zwei Autoren mit ganz eigener Wirkung und einem leider fast vergessenen Werk.Sehr traurig diese Nachricht.

[Thomas Recktenwald]

Moin Thomas, der Link funktioniert irgendwie nicht...

Jetzt sollte es klappen. Mein Provider hat offenbar das Berechtigungskonzept geändert. Gruß Thomas