Diese Aussage läßt mich doch ein bisschen zusammenzucken. Die SF hat ihr Ziel erreicht? Sie ist im Mainstream angekommen? Sie ist (somit) überflüssig? Das setzt ersten einmal voraus, dass SF ein Ziel hat und man dieses benennen kann. Soweit ich das bis jetzt herausbekommen habe, wäre eine Zielvorstellung, dass SF auf "wissenschaftlicher" Basis die Zukunft beschreibt. Ist die Zukunft abhanden gekommen? Oder nicht mehr beschreibbar? Das SF-Themen im Mainstream bereits behandelt werden, das ist mir auch bekannt, aber hat sich SF als Genre damit überflüssig gemacht? Ich denke nicht. Ich denke Galle klehnt sich mit diesen Aussagen weit aus dem Fenster. Gruß Thomas PS: zum Sekundärthread des Buches... Im Prinzip hat sich die Science Fiction selbst überflüssig gemacht; sie ist in der Mainstream-Literatur angekommen, ist darin aufgegangen und hat damit ihr angestrebetes Ziel erreicht! ...

Die Science Fiction hat sich überflüssig gemacht ...
#1
Geschrieben 11 Dezember 2008 - 19:14
Thomas Sebesta/Neunkirchen/Austria
Blog zur Sekundärliteratur: http://sebesta-seklit.net/
Online-Bibliothek zur Sekundärliteratur: http://www.librarything.de/catalog/t.sebesta
Facebook-Gruppe: https://www.facebook...tik.ge/members/
#2
Geschrieben 11 Dezember 2008 - 21:36
- • (Buch) gerade am lesen:Brandhorst - Diamant
- • (Buch) als nächstes geplant:Ian Banks - Die Sphären (Matter)
#3
Geschrieben 11 Dezember 2008 - 22:43
#4
Geschrieben 12 Dezember 2008 - 00:22
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#5
Geschrieben 12 Dezember 2008 - 10:34
#6
Geschrieben 12 Dezember 2008 - 10:48
Volle Zustimmung. Wenn man tatsächlich diese Definition anlegen wollte, würde ein Grossteil dessen, was normalerweise als SF bezeichnet würde, aus dem Genre rausfliegen.Ich möchte nur kurz anmerken, dass eng gefasste Definitionsversuche wie "Soweit ich das bis jetzt herausbekommen habe, wäre eine Zielvorstellung, dass SF auf 'wissenschaftlicher' Basis die Zukunft beschreibt" außerhalb der SF-Szene niemand benutzen würde. Da hat sich meines Wissens eher eine deskriptive Definition der SF als 'Was-wäre-wenn-Literatur' durchgesetzt. Den Anspruch, unsere wissenschaftliche Zukunft zu beschreiben, hat die SF eh meist nicht eingelöst. Das ist ja auch gar nicht nötig.
Ich kenne die Zahlen auf dem Buchmarkt nicht, aber wenn man sich die Kinoblockbuster der letzten 20 Jahre ansiehst, muss man unweigerlich zum Schluss kommen, dass SF äusserst populär ist. Das mag oft keine Hard-SF sein, aber alleine die unzähligen Superheldenfilme, die in den letzten Jahren ins Kino kamen, gehören auf jeden Fall zur SF.Was das "überflüssig" angeht, sind die SF-Auflagen ja wirklich seit meiner Teenagerzeit beträchtlich geschrumpft und die Anzahl der Leute, die sich für Space Operas zwischen Buchdeckeln interessieren, ist überschaubar geworden.
Hier nur noch einmal der Verweis auf den bereits genannten Thread.Andererseits habe ich zahlreiche Kritikerstimmen bemerkt, die dieses Jahr meinten, eigentlich hätte Dietmar Daths SF-Roman "Die Abschaffung der Arten" den Deutschen Buchpreis verdient gehabt. Zumindest bei den 'seriösen' Kritikern (wenn auch vielleicht nicht bei einer riesigen Leserschaft) scheint 'richtige' SF also langsam angekommen.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#7
Geschrieben 14 Dezember 2008 - 10:10
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
#8
Geschrieben 14 Dezember 2008 - 10:53
#9
Geschrieben 14 Dezember 2008 - 11:26
(Oder uns fehlt der Kontext, in dem das Zitat stand.)
Das Ziel von Science Fiction ist das Ziel jeder Literatur: dem Leser ein Leseerlebnis zu verschaffen.
(Wobei unter dem Label "Science Fiction" solche Texte zusammengekehrt werden, die gewisse halbwegs übereinstimmende Genre-Konventionen erfüllen.)
Das Ziel haben einige Texte bei einigen Leser schon erreicht, bei anderen (noch) nicht.
Da Bücher auch in Jahrzehnten noch gelesen werden können, besteht eine gewisse Chance, dass sie auch dann ihr Ziel erreichen werden.
Oder: Jedesmal, wenn ein Mensch mit der Lektüre eines Science-Fiction-Textes beginnt, eröffnet sich für die Science Fiction eine Möglichkeit, ihr Ziel aufs Neue zu erreichen.
Gruß
Ralf
"Lieder machen die Welt nicht besser.
Das ist doch auch was."
(Heinz Rudolf Kunze)
Bearbeitet von ShockWaveRider, 14 Dezember 2008 - 11:28.
Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)
ShockWaveRiders Kritiken aus München
möchten viele Autor'n übertünchen.
Denn er tut sich verbitten
Aliens, UFOs und Titten -
einen Kerl wie den sollte man lynchen!
- • (Buch) gerade am lesen:St. R. Donaldson "Heut sterben alle Götter" (Amnion 5)
- • (Buch) als nächstes geplant:Der Loganische Krieg, 1. Sammelband
#10
Geschrieben 08 Januar 2009 - 11:34
#11
Geschrieben 20 März 2011 - 16:30
Ich kann mir vorstellen, dass klassische SF langfristig zwischen Mainstream und Fantasy aufgerieben wird.Das setzt ersten einmal voraus, dass SF ein Ziel hat und man dieses benennen kann. Soweit ich das bis jetzt herausbekommen habe, wäre eine Zielvorstellung, dass SF auf "wissenschaftlicher" Basis die Zukunft beschreibt. Ist die Zukunft abhanden gekommen? Oder nicht mehr beschreibbar?
Das SF-Themen im Mainstream bereits behandelt werden, das ist mir auch bekannt, aber hat sich SF als Genre damit überflüssig gemacht?
Cyberpunk-Stories, wo Leute Computerchips im Kopf haben, kann es irgendwann auch im Mainstream geben. Gentechnik, Raumfahrt, Cyberspace, da holt die Realität die SF immer mehr ein. Romane, die alternative Geschichtsentwürfe behandeln, kann man heute schon als Mainstream ansehen, da sie kaum phantastische Elemente enthalten.
Von der anderen Seite, der Fantasy her betrachtet, sieht es nicht besser aus. Je mehr sich die SF der Fantasy annähert, umso mehr verliert sie auch da an Eigenständigkeit und Bedeutung und geht vielleicht auch völlig als Science Fantasy in der Fantasy auf, sofern sie sich nicht wie beschrieben dem Mainstream zurechnen lässt.
Übrig bleiben am Ende vor allem Space Operas mit Aliens und Raumschlachten. Diese Art von Literatur, die der SF durch ein entsprechendes Überangebot völlig zurecht den Ruf Schund zu sein eingebracht hat, wird sich niemals in den Mainstream eingliedern. Insgesamt wäre die SF ohne Space Operas sehr viel besser dran, was die Akzeptanz von SF in Deutschland angeht.
Bearbeitet von Tiff, 20 März 2011 - 17:15.
#12
Geschrieben 20 März 2011 - 17:11
Ich kann mir vorstellen, dass klassische SF langfristig zwischen Mainstream und Fantasy aufgerieben wird.
Ich denke, dass das Genre SF in den nächsten 20 Jahren aussterben wird, und nur noch in den Mainstreamreihen erscheinen wird. Grund: Die SF-Leser, das Fandom stirbt aus. Unter den großen Verlagen gibt es nur noch drei, bei denen man sagen könnte, sie haben eine SF-Schiene im Programm, und diese wird immer dünner. In diese Nische springen die Kleinverlage. Die leben aber wiederum vor allem vom Fandom, also den vernetzten Lesern die die Szene kennen. Und, wie schon an anderer Stelle hier im Forum diskutiert, das Fandom stirbt aus.
Und das scheint ihm auch völlig egal zu sein, da es sich größten Teils abschottet und kein Interesse an Nachwuchs oder Vermischung mit anderen Fandoms (Fantasy) hat (natürlich gibt es Ausnahmen wie die Bucon). Den SF-Autoren werden die Leser wegsterben, um es mal drastisch auszudrücken.Wobei ich hier nur für die Entwicklung in Deutschland spreche.
Ich denke nicht das es sie hier noch um eine Wellenbewegung handelt, in der die SF-Literatur mal beliebter, mal weniger beliebter ist.
SF-Cons wird es in 10-20 Jahren nicht mehr geben(höchstens den Kniffel-Con im Altenheim). Was ich persönlich, mit meinen 31 Jahren sehr schade finde. Es ist auch erstaunlich, dass sich gerade das SF-Fandom so schwierig mit den neuen Medien und neuen Ideen tut. Für mich ist diese Fandom (dem ich mich dennoch zugehörig fühle) ein nostalgischer Haufen, der in keinster Weise mehr in die Zukunft schaut, sondern in der Vergangenheit lebt.
SF Bücher wird es weiterhin geben (wenn auch in geringerer Zahl) aber nicht mehr als Genre und ohne Fandom.
Bearbeitet von Pogopuschel, 20 März 2011 - 17:17.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#13 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 20 März 2011 - 18:04
In diese Nische springen die Kleinverlage. Die leben aber wiederum vor allem vom Fandom
Aber nicht lange. Und überleben erst recht nicht.
#14
Geschrieben 20 März 2011 - 18:07
Aber nicht lange. Und überleben erst recht nicht.
Das meinte ich ja mit meinem Post. Zur Zeit besetzen sie die Nische, aber in Zukunft sieht es düster aus. Ohne Fantasy und Horror würde es vermutlich schon gar nicht mehr gehen.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#15 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 20 März 2011 - 18:09
#16
Geschrieben 20 März 2011 - 18:12
Dann meinte ich das anders. Verlage, die nur aufs Fandom schielen und dort verkaufen - heute - halten sich nicht lange. Dafür ist das Fandom viel zu klein.
Ach so. Ich hatte gedacht, dass die Haupt-SF-Käufer aus dem Fandom kommen würden oder zumindest hauptsächlich SF lesen.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#17 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 20 März 2011 - 18:14
Ach so. Ich hatte gedacht, dass die Haupt-SF-Käufer aus dem Fandom kommen würden
Hm. SO groß ist das Fandom?
;-)
Ne.
#18
Geschrieben 20 März 2011 - 18:17
Hm. SO groß ist das Fandom?
;-)
Ne.
Mit Fandom meine ich ganz großzügig auch die "stillen" SF-Leser. Ich hatte vermutet, dass die Hauptkäufer von Wurdack, Atlantis etc. aus dem Fandom kommen würden.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#19 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 20 März 2011 - 18:24
#20
Geschrieben 21 März 2011 - 08:38
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#21
Geschrieben 21 März 2011 - 08:48
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
Fantasyguide
Saramee
Montbron-Blog
- • (Buch) gerade am lesen: Lina Thiede – Manchmal weißt du, was geschen wird
#22 Gast_Guido Latz_*
Geschrieben 21 März 2011 - 09:05
#23
Geschrieben 21 März 2011 - 09:21
Etwa 95% meiner Verkäufe laufen inzwischen via Barsortimente über den Buchhandel. Ich kann die Aussage von Guido nur bestätigen, dass ein Kleinverlag, der nur das Fandom als Leser hat, nicht lange überleben kann.Ich hatte vermutet, dass die Hauptkäufer von Wurdack, Atlantis etc. aus dem Fandom kommen würden.
#24
Geschrieben 21 März 2011 - 10:11
Bi-lal kaifa
(Mehr muss nicht gesagt werden)
C. J. Knittel bei Facebook
- • (Buch) gerade am lesen:Story
-
• (Film) gerade gesehen: Vikings
-
• (Film) als nächstes geplant: Victoria
#25
Geschrieben 21 März 2011 - 10:16
Anstatt uns in fantastische Welten zu flüchten, sollten wir uns mit dem Hier und Jetzt auseinandersetzen und den Menschen zeigen was daraus werden könnte, wenn sie so weiter machen. Wir brauchen mehr Gesellschaftskritik und weniger Unterhaltung. Weniger Gehirn-abschalten und mehr mitdenken.
Ja, mach du mal.
Ich schreibe an "Tentakelwacht" weiter. Ich habe gerade einer Offizierin eine enge Lederkombi verpasst, wie aufgemalt.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#26
Geschrieben 21 März 2011 - 10:22
#27
Geschrieben 21 März 2011 - 10:25
Das Elend und die Verlockung vieler mainstreamfähiger SF-Autoren ist es auch, dass sie getreu dem Motto "lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" in den Suhlgruben der SF relativ schnell ein kalkulierbares Publikum finden können und oft auch entsprechende Zugeständnisse machen.
Außer natürlich, es handelt sich gar nicht um Zugeständnisse.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#28
Geschrieben 21 März 2011 - 10:35
Meiner Meinung nach würde ein Blick in die Vergangenheit der SF für Aufschluss sorgen. Vielleicht sollten wir, die Autoren, uns mehr auf die alten Werte besinnen. Die SF ist heute ein Genre der Unterhaltung, aber war das immer so? Ich denke nicht.
Solche Aussagen sind immer problematisch, weil darin ganz verschiedene Dinge vermischt werden. Letztlich geht es eigentlich immer um die alte Definitionsfrage - was versteht man unter SF.
Wenn man als SF als Genre versteht, als eine Kategorie innerhalb des Literaturmarkts, die entsprechend beworben und verkauft wird und an die die Leser bestimmte Erwartungen knüpfen, ist Deine Aussage ganz einfach falsch. Das sieht man schon alleine an den Beispielen, die Du anführst, denn den Begriff "Science Fiction" gab es noch gar nicht, als Shelley oder Wells ihre Bücher geschrieben haben. Mit anderen Worten: Diese Autoren können gar keine Genre-SF geschrieben haben. Auch Huxley war definitiv kein Genre-Autor.
Als eigenständiges Genre, das auch als solches wahrgenommen und verkauft wurde, ist SF ein Produkt des amerikanischen Pulp-Marktes, und als solches ist es ganz stark auf Unterhaltung ausgerichtet (wobei "Unterhaltung" den von Dir geforderten "moralischen Anspruch" wiederum keineswegs ausschliessen muss).
Nun gab und gibt es natürlich zahlreiche Autoren, die SF geschrieben, ohne deshalb Genre-Autoren zu sein - wie zB. Huxley, Orwell - oder als aktuellere Beispiele etwa Christian Kracht, Juli Zeh oder Michel Houellebecq. Die haben alle SF-Romane geschrieben, die aber nicht als Teil des Genres wahrgenommen werden. Und damit sind wir wieder beim Anfang des Threads: Wenn etwas ausstirbt, was stirbt aus? SF als eigenständiges Genre oder SF als Erzählverfahren (ich spreche hier von 'Modus').
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#29
Geschrieben 21 März 2011 - 10:40
Das letzte Refugium klassischer SF wird die Space Opera sein.
Das Elend mainstreamfähiger SF ist es, mit dem Dreck der Space Opera (Aliens, Raumschlachten, Titten, wie es manchen so sehr gefällt) in einen Topf geworfen zu werden. Dieser vor allem für Deutschland charakteristischen Ghettoisierung der SF kann man als SF-Autor eigentlich nur entkommen, wenn man sich so weit wie möglich von der Space Opera distanziert und am besten nicht mal in die Nähe der Leute kommt, die so was schreiben.
Das Elend und die Verlockung vieler mainstreamfähiger SF-Autoren ist es auch, dass sie getreu dem Motto "lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" in den Suhlgruben der SF relativ schnell ein kalkulierbares Publikum finden können und oft auch entsprechende Zugeständnisse machen.
Dass sie für ein breites Publikum konstruiert werden ist bei den LiRos doch auch so. Engste Vorgaben: Held muss alpha-Held sein, Protagonistin nicht zu sehr hervorstechen, Happy End, etc. Ebenso läuft das bei vielen anderen Genres. Komischerweise schadet es denen aber nicht.
Manchmal glaube ich fast, es ist das Gegenfall der Fall. Dass die SF nicht am Pulp krankt sondern an pseudointellektuellem Gewäsch erstickt. Mitlerweile gehöre ich auch zu den Leuten, die sich stark überlegen, ob sie sich einen SF-Roman überhaupt zulegen sollen. Denn meistens sieht's so aus: flache Figuren, keine Spannungskurve, laberiger Stil. Dafür viel ziemlich inhaltsleeres Gelabere, womit ich nichts anfangen kann, weil es kein Spiegel unserer Gesellschaft ist, sondern intellektuelle Selbstbefriedigung. Fazit: wir brauchen mehr "Mainstream" in der normalen SF (und damit meine ich das Zeug, das von Schreibratgebern vorgebetet wird), nicht nur in Reihen wie Perry Rhodan und SW und so weiter (die nebenbei auch gekauft werden).
Bearbeitet von Angela Fleischer, 21 März 2011 - 10:41.
- • (Buch) gerade am lesen:Asimov: The Currents of Space
-
• (Buch) Neuerwerbung: Wüstensehnsucht
#30
Geschrieben 21 März 2011 - 10:46
"SF als Erzählverfahren" sagt mir nichts. Aber ich denke, dass der Begriff SF langfristig einen Bedeutungswandel erfahren und etwas mehr zu einem Synonym von Space Opera werden wird. SF in Form von Space Opera wird nie ganz aussterben, aber vieles andere wird man einfach nicht mehr zur SF zählen wollen, es sei denn, man argumentiert theoretisch und medienhistorisch.Wenn etwas ausstirbt, was stirbt aus? SF als eigenständiges Genre oder SF als Erzählverfahren (ich spreche hier von 'Modus').
Besucher die dieses Thema lesen: 6
Mitglieder: 0, Gäste: 6, unsichtbare Mitglieder: 0