Wenn ich SF schreiben würde, würde ich mir die Grundsatzfrage stellen, was soll es werden, eher Mainstream oder eher Fantasy? Da ich nicht schreiben kann, schreibe ich auch keine SF. Aber wenn ich es mit dem Ziel täte, ein möglichst großes Publikum zu erreichen, würde ich meine SF, da mir Fantasy nicht liegt, so mainstreamig machen wie es nur geht.
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Das letzte Refugium klassischer SF wird die Space Opera sein.
Das Elend mainstreamfähiger SF ist es, mit dem Dreck der Space Opera (Aliens, Raumschlachten, Titten, wie es manchen so sehr gefällt) in einen Topf geworfen zu werden. Dieser vor allem für Deutschland charakteristischen Ghettoisierung der SF kann man als SF-Autor eigentlich nur entkommen, wenn man sich so weit wie möglich von der Space Opera distanziert und am besten nicht mal in die Nähe der Leute kommt, die so was schreiben.
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Der Beitrag enthält m. E. gleich mehrere Denkfehler.
1. Wenn ich schreibe, um ein möglichst großes Publikum zu erreichen, schreibe ich keine SF. Punkt.
Mit SF erreiche ich zwischen 30 und 5000 Leser (letzteres nur mit sehr viel Glück und zu 90% nur bei einem der beiden Großverlage)
2. Die Space Opera ist natürlich ein Kernsujet der SF aber nun wirklich nicht das einzige. Alternativweltgeschichten gehen sehr gut, Near-Future-Szenarien mit grünem Öko-Siegel noch besser.
3. Ich weiß nicht, wieso Aliens oder Raumschlachten "Dreck" sein sollen. So wie sich die Menschheit seit Jahrtausenden verhält, sind sie (die Raumschlachten) sogar unausweichlich. Aliens, gerade wenn sie nichthumanoid sind, machen m. E. gerade den Reiz der Space-SF aus und hier trennt sich auch die Spreu vom Weizen. "Titten" ist ebenfalls ein abwertender Begriff (Bei Dirk allerdings eher ein Werbeslogan

), der offenbar suggerieren soll, daß Liebesbeziehungen und Sex nichts in SF-Romanen zu suchen haben. Auch hier bin ich anderer Auffassung.
Fazit: Deine Argumentation überzeugt mich nicht.
HK
Bearbeitet von hkoerner, 09 Februar 2012 - 17:44.