Zu jedem einzelnen Punkt eben haette ich eine Menge zu sagen. Pauschal nur einmal - Begruendung folgt erst im Januar : Jede Deiner Antworten hier ist beweisbar falsch. Bleibt also genug Stoff zum streiten. Nachtrag : "Falsch" ist ein zu pauschales Urteil. Gemeint ist : Natuerlich kenne ich die Reflexe. Aber Reflexe sind keine Begruendungen. Die Frage ist nicht, ob uns "Brave New World" als Horror erscheint, sondern warum das so ist. Wie steht es dann mit "Walden II". Viele lesen das auch als Horror, aber Skinner bekam (speziell wohl fuer "Beyond Freedom and Dignity") den Preis der Humanisten fuer die Foerderung aufgeklaerten und menschenfreundlichen Denkens ! Da hat jede Debatte anzusetzen. "1984" ist einfacher als Horror zu lesen, aber die Frage selbst ist aehnlich. Empoerung macht keine gute Philosophie, sie ist bestenfalls ein Anstohss fuer eine solche. Im Falle Hitler und Mugabe etc. habe ich Hinweise gegeben, dass es garnicht um Weltanschauung, sondern um Psychopathen geht. Aber Hitler ist eben schwieriger, weil er eine Menge Bewunderer gerade im gebildeten Buergertum und bei Professoren hatte. Ueber die Filme "I, Robot" und "A.I." gibt es viel zu sagen, die sind viel relevanter als Du zu ahnen scheinst. Es geht garnicht um die technischen Fragen dort, sondern um das Bild des Menschen. "I, Robot" behauptet, dass die Roboter sich das Recht nehmen, die Menschen umzubringen, weil diese dumm und boese seien. War das nicht immer das Argument von Kolonialherren gegen die Wilden ? War es nicht auch das Argument von Hitler und Stalin ? Die Frage, ob wir als unparteiische Beurteiler (die wir aber als Menschen gegen die Roboter ja nicht sind) den Robotern Recht geben muessten, stellt sich sehr wohl. Und dies ist auch - in anderer Form - die Frage von "A.I." : Sollte man eine Welt, in der es keine "aeffischen" Menschen mehr gibt, wohl aber "heilige" Roboter, nicht als eine intellektuell und moralisch fortgeschrittene Welt begruehssen ? Gibt es einen guten Grund, die Existenz des Menschen zu verteidigen, wenn er durch etwas besseres, das er selbst geschaffen hat, abgeloest werden koennte ? Das alles sind substanziell strittige Fragen, die keineswegs so weggebuegelt werden sollten, wie Du es hier tust. Zu Ogion habe ich eben eine Antwort geposted. Also bis nach den Ferien alles Gute vom Fremowolf.Nur mal fürs Protokoll: Das stimmt eben nicht. Du bist mit einem ganzen Strauss von Fragen angetreten, den Du fortlaufend erweiterst. Ursprünglich war's mal etwas in der Art von "Welche positiven und plausiblen Zukunftsentwürfe entwirft die SF". Zu diesem Thema habe ich mich ausführlichst geäussert und zwar in dem Sinne, dass ich glaube, dass das keine sinnvolle Frage ist, weil die SF eben gar nicht sonderlich dazu geeignet ist, positive und plausible Zukunftsszenarien zu entwerfen. Aber all diese Ausführungen hast Du weitgehend ignoriert, stattdessen hast Du einen hypothetischen positiven SF-Film entworfen. Dabei hast Du die Tatsache, dass in über 100 Jahren Filmgeschichte nichts gemacht wurde, was dem auch nur annähernd nahe kommt, ebenso zur Seite geschoben wie meine theoretischen Einwände. Stattdessen hast Du von der Tatsache, dass es das, was Du suchst, in der SF nicht gibt, darauf geschlossen, dass SF-Leser grundsätzlich den Kopf in den Sand stecken und Du der einzige bist, der sich für die Zukunft interessiert. Was falsch an denen ist? Dass sie Diktaturen sind, die die Menschen gezielt verdummen. Aber das ist ja gar keine Frage, um das geht's ja in den Büchern. Beides völlig irrelevante Fragen, da sie Szenarien entwerfen, die kein bisschen plausibel sind. Dazu gab es sehr wohl Antworten.
Bearbeitet von fremowolf, 19 Dezember 2008 - 08:24.