Das sehe ich völlig anders. MP3-Player (USB-Sticks, iRiver, etc.) haben keinen Kopierschutz und haben sich deshalb so stark verbreitet, weil es einfach möglich ist, CDs in MP3-Dateien umzuwandeln. Die Download-Software iTunes hat sich erst auf dieser Basis entwickelt, und hat inzwischen, soviel ich weiß, auch keinen Kopierschutz mehr. Beim eBook ist es anders, denn kaum jemand wird sein gedrucktes Buch scannen wollen. Man ist also auf den Erwerb von kopiergeschützten eBooks angewiesen, und diese sind an das Gerät gekettet. Dadurch ist die initiale Hürde für die Verbreitung der eReader deutlich höher als beim MP3-Player. Ich würde z.B. niemals das Risiko eingehen, daß ich bei Verlust oder Beschädigung des eReaders mit meinen eBooks nichts mehr anfangen kann. Beim Kindle sind die eBooks bei Beschädigung des Geräts verloren, wenn ich das richtig verstanden habe, denn der Backup von Amazon ist gerätespezifisch.Ich denke, dass ein Gerät wie der iPod gezeigt hat, dass auch mit Kopierschutz ein Erfolg möglich ist, solange die üblichen Parameter stimmen. †” Nein, das soll keine Grundsatzdiskussion zu DRM oder iPod werden. Aber der iTunes Store hat gezeigt, dass es offensichtlich für genug Leute einen Punkt gibt, an dem die positiven Seiten des Angebot den Nachteil des Kopierschutzes wettmachen. Es wäre also die Frage, wie ein entsprechendes E-Book-Angebot aufgebaut sein müsste, damit es die Leute überzeugt. Allerdings bin ich hier ziemlich sicher, dass das Problem beim E-Book in einer Abneigung gegen das Medium an sich begründet ist und nicht im Kopierschutz. Der ist sicher auch ein Nachteil, rangiert zumindest bei mir weit hinten. Ich müsste zuerst mal an sich vom Prinzip E-Book überzeugt werden, bevor ich mir zu Dingen wie Kopierschutz den Kopf zerbreche.
Bearbeitet von Konrad, 11 Februar 2009 - 16:03.