klox schrieb am 20.02.2009, 12:55:
Ich finde allerdings das die Person Hickys eine der wenigen (leichten) Schwächen des Romans ist. Obwohl er ja ein ziemlich starke Bedeutung hat gibt es von ihm keine Vorgeschichte. Bei vielen anderen Personen dienen die Rückblenden unter anderem auch dazu zu beschreiben warum eine Person ist wie sie ist, oder warum sie sich so verhält. (Ein schönes, ausführliches Beispiel ist Coizer). Hicky dagegen ist einfach nur von Grund auf böse. Das wirkt dann, gerade im Kontrast mit vielen anderen wichtigen Figuren ein wenig platt. Spätestens bei seinem Ende wurde da eine Möglichkeit vertan, ihn und sein Verhalten zu erklären, was ja nicht unbedingt heißt selbiges zu rechtfertigen.
Ich hatte mich wegen der fehlenden Vorgeschichte gefragt, ober er nicht selbst ein Opfer der Umstände geworden sein könnte. Durch die Mangelernährung oder Lebensmittelvergiftung in den Wahnsinn getrieben, so etwas in der Art. Vielleicht ist es auch ohne dies schwierig, in Extremsituationen eine stabile Persönlichkeit aufrechtzuerhalten.
Lucardus schrieb am 20.02.2009, 17:27:
Aber Simmons ist doch gerade einer der Autoren, die sich nicht festlegen lassen. Er schreibt gute SF, Thriller und ab und an
guten Horror.
Da ist etwas dran. Wenn ich an seinen ersten Roman,
Song of Kali, denke, dann hatte er dort schon einen ausgeprägten Sinn für das Mystische. Da könnte man schon annehmen, dass er sich für
Terror nicht großartig verbiegen musste und er etwas schrieb, woran ihm etwas lag.
Pirx schrieb am 20.02.2009, 17:46:
Der eine Teil sind wohl Visionen, aber die Träume von der Hl. Messe?
Sehr gut geschrieben Stellen, fand ich. Sparsam dosiert, aber sehr beeindruckend. Da hätte ich gerne noch mehr von gelesen.
Zitat
Oder lebt Simmons sein eher gespaltenes Verhältnis zum katholischen Klerus und der Institution Kirche aus?
Nicht, dass Du jetzt auf das Glatteis gerätst wie ich mit den Homosexuellen...
Bearbeitet von Dave, 20 Februar 2009 - 20:26.