
Wo hat Matrix geklaut?
#2
Geschrieben 08 Februar 2009 - 10:57
"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#3
Geschrieben 08 Februar 2009 - 11:02
Die Vorstellung, das Menschen vorrangig Energielieferanten für andere Wesen bzw. andere Zwecke sind, und dass die menschliche Welt dementsprechend konfiguriert wurde, findet sich bei Carlos Castaneda und bei G.I. Gurdjieff. Ältere Filme, die ähnliche Themen wie Matrix behandeln, sind Dark City Sie lebenJüngst sah ich mir mal wieder Matrix an und fand, daß das alles schon mal in Buch und Film dagewesen ist. Fallen euch konkrete Quellen ein (Buch und Film), wo sich der Film bedient?
Bearbeitet von TrashStar, 08 Februar 2009 - 11:03.
#4
Geschrieben 08 Februar 2009 - 13:10
Die Idee, dass die Welt nur Schein ist, taucht ja auch schon in Lems Futurologischem Kongress auf, auch wenn das dort technisch anders gelöst wird. Bei Dick kommt dieses Thema ja auch in verschiedenen Varianten vor, Ubik geht auch in diese Richtung.
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#6
Geschrieben 08 Februar 2009 - 20:25



"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105
#7
Geschrieben 08 Februar 2009 - 20:29
Aber was heißt schon geklaut? Wichtig an Matrix war und ist das innovative look and feel, auch wenn ich mich ziemlich über den "Klau" der Verwendung des Worts Matrix von Gibson geärgert habe. Rückblickend viel ärgerlicher sind aber die zwei hirnrissigen Fortsetzungen, in denen wohl versucht wurde, das Matrix-Universum zu so einer Art Star-Wars-Franchise auszubauen. Völliger Quatsch.
#8
Geschrieben 10 Februar 2009 - 12:25
Neben "Simulacron 3" von Daniel F. Galouye dürfte auch "Ein Traum von Wessex" von Christopher Priest Pate gestanden haben.Jüngst sah ich mir mal wieder Matrix an und fand, daß das alles schon mal in Buch und Film dagewesen ist. Fallen euch konkrete Quellen ein (Buch und Film), wo sich der Film bedient?
#9 Gast_Jorge_*
Geschrieben 10 Februar 2009 - 15:31
auch Das seltsame Tier aus dem Norden http://www.scifinet....e...ost&p=81299 von Lars GustafsonNeben "Simulacron 3" von Daniel F. Galouye, "Ein Traum von Wessex" von Christopher Priest

#10
Geschrieben 27 Dezember 2009 - 20:43
Kommt sehr darauf an, ob die Du inhaltliche oder die stilistische Inspiration meinst (gekonntes Klauen heisst Inspiration ...): Visuell haben sich die Wachowskis stark von Manga und Animes inspirieren lassen, aber da können andere sicher konkretere Hinweise geben.
Hi All!
stimmt - Inspiration
zudem die WBs kein Geheimnis daraus machen
besagtes Buch - Simulacron 3 - ist im Film der Geheimplatz in dem Neo sein Geld versteckt
beste Grüsse
Joe
#11
Geschrieben 27 Dezember 2009 - 21:26
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#13
Geschrieben 28 Dezember 2009 - 17:20
Natürlich bei den Philosphen, insbesondere Berkeley. Der technische Teil ist von Lem in der "Summa" beschrieben worden.Jüngst sah ich mir mal wieder Matrix an und fand, daß das alles schon mal in Buch und Film dagewesen ist. Fallen euch konkrete Quellen ein (Buch und Film), wo sich der Film bedient?
Matrix ist ein toller Film; die Bilder sind atemberaubend, aber...
... über den "Überbau" sollte man besser nicht weiter nachdenken, denn Menschen als Batterien zu verwenden ist, mit Verlaub, hochgradig hirnrissig und vor allem läßt der Film eine Frage offen, die zuerst geklärt werden müßte: was ist denn an der "Realität" so toll, dass sie einer "schönen" Simulation vorzuziehen ist?
#14
Geschrieben 28 Dezember 2009 - 18:13
Natürlich bei den Philosphen, insbesondere Berkeley. Der technische Teil ist von Lem in der "Summa" beschrieben worden.
Matrix ist ein toller Film; die Bilder sind atemberaubend, aber...
... über den "Überbau" sollte man besser nicht weiter nachdenken, denn Menschen als Batterien zu verwenden ist, mit Verlaub, hochgradig hirnrissig und vor allem läßt der Film eine Frage offen, die zuerst geklärt werden müßte: was ist denn an der "Realität" so toll, dass sie einer "schönen" Simulation vorzuziehen ist?
Das ist ja praktisch die Frage nach dem Paradies, und ob es wirklich so wünschenswert ist in selbigem zu leben. Oder wird es dort nicht schnell langweilig.
Das ist auch die Frage danach, ob du es lieber hast, dass dir jeder Lügen vorgaukelt, die dich beruhigt leben lassen, stattt dich mit der harten Realität zu konfrontieren. Ich ziehe die Realität bzw. Wahrheit jeder Zeit vor, aber ich habe auch noch nicht von dem nahrhaften Brei auf der Nebukadnezar probiert.

Edit: "jederzeit" ist wohl doch übertrieben. Denn sonst würde ich keine Science Fiction und Fantasy lesen, sondern nur Peter Scholl Latour und die neuesten Berichte von Amnesty International.
Bearbeitet von Pogopuschel, 28 Dezember 2009 - 18:15.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#15
Geschrieben 28 Dezember 2009 - 21:52
Habe ich genauso empfunden. Der erste Film hatte eine besondere Spannung, die bei den Nachfolgern völlig fehlte.Rückblickend viel ärgerlicher sind aber die zwei hirnrissigen Fortsetzungen, in denen wohl versucht wurde, das Matrix-Universum zu so einer Art Star-Wars-Franchise auszubauen. Völliger Quatsch.
Diese logische Crux hat mir ebenfalls das Vergnügen geschmälert. Um Energie aus Menschen zu gewinnen, muss diese zunächst in die Menschen "investiert" werden: Wozu also dieser Umweg? Und dann: Wieso gestalten die Maschinen überhaupt eine virtuelle Realität für die Menschen? Sie werden doch lediglich als Energielieferanten benötigt, da könnten sie doch einfach in ein künstliches Koma versetzt werden - und die KIs würden sich Programmieraufwand etc. sparen.... über den "Überbau" sollte man besser nicht weiter nachdenken, denn Menschen als Batterien zu verwenden ist, mit Verlaub, hochgradig hirnrissig [...]
#16
Geschrieben 29 Dezember 2009 - 16:17
Das ist ja praktisch die Frage nach dem Paradies, und ob es wirklich so wünschenswert ist in selbigem zu leben. Oder wird es dort nicht schnell langweilig.
Warum sollte es? Eine virtuelle Realität, die Dir JEDE Erfahrung liefert, die Du Dir wünscht, kann nur dann langweilig sein, wenn Du ein vollkommen genügsamer, phantasieloser Mensch bist oder eine recht puritanische Vorstellung vom Paradies hast (so etwa wie das „arbeiter- und Bauernparadies, dass bis zur Uniformität reglementiert war?) Und außerdem: woher weißt Du mit letztendlicher Sicherheit, ob Du nicht in einer VR lebst?
Das ist auch die Frage danach, ob du es lieber hast, dass dir jeder Lügen vorgaukelt, die dich beruhigt leben lassen, stattt dich mit der harten Realität zu konfrontieren.
Auch eine VR kann „hart“ sein, (Schmerz, Entbehrung; Verzicht) und mAn. würden die meisten Menschen einer „verlogenen Sicherheit“ a la DDR einer „perspektivenvollen Unsicherheit“ vorziehen.
sondern nur Peter Scholl Latour und die neuesten Berichte von Amnesty International.
Und da findest Du erst „Lügen“. Beeindruckend allerdings, dass Du ehrlich genug bist die Möglickheit in Erwägung zu ziehen, dass Du in einer VR Deinen Spass haben könntest.

Diese logische Crux hat mir ebenfalls das Vergnügen geschmälert. Um Energie aus Menschen zu gewinnen, muss diese zunächst in die Menschen "investiert" werden: Wozu also dieser Umweg?
Das ist im Film aber noch durch die hübschen Bilder kompensiert. Leider besteht fast die gesamte SF aus dergleichen Ungereimtheiten.
da könnten sie doch einfach in ein künstliches Koma versetzt werden - und die KIs würden sich Programmieraufwand etc. sparen.
Das wäre mal eine interessante Aufgabe an das Forum: Finden Sie eine plausible Erklärung für die Ungereimtheiten im Film.
PS: Eigentlich sollte es nicht stören, dass in Matrix die Logik und Schlüssigkeit auf der Strecke bleibt, dafür ist der Film zu gut. Was aber nervt ist der Versuch Matrix zu einem philosophischen System aufzublasen (Teil 2 und 3).
Ansonsten: Guten Rutsch ins (virtuelle?) Jahr ad 2010!
#18
Geschrieben 29 Dezember 2009 - 16:29
Warum sollte es? Eine virtuelle Realität, die Dir JEDE Erfahrung liefert, die Du Dir wünscht, kann nur dann langweilig sein, wenn Du ein vollkommen genügsamer, phantasieloser Mensch bist oder eine recht puritanische Vorstellung vom Paradies hast (so etwa wie das „arbeiter- und Bauernparadies, dass bis zur Uniformität reglementiert war?) Und außerdem: woher weißt Du mit letztendlicher Sicherheit, ob Du nicht in einer VR lebst?
Ich muss da immer an das Q-Kontinuum denken. Die mit ihrer Allmacht alles machen können, überall hinreisen, alles sehen und erleben. Aber irgendwann sind sie übersätigt und hocken nur noch gelangweilt in der Gegend rum. Wenn einem alle Wünsche erfüllt werden, hat man ja nichts mehr, wonach man streben kann. Wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel.
Mein Blog: http://translateordie.wordpress.com/ Meine Buchbesprechungen: http://lesenswelt.de/
#19
Geschrieben 29 Dezember 2009 - 18:01
Ich muss da immer an das Q-Kontinuum denken. Die mit ihrer Allmacht alles machen können, überall hinreisen, alles sehen und erleben. Aber irgendwann sind sie übersätigt und hocken nur noch gelangweilt in der Gegend rum. Wenn einem alle Wünsche erfüllt werden, hat man ja nichts mehr, wonach man streben kann. Wie heißt es so schön: Der Weg ist das Ziel.
Netter Einwand.
Ich persönlich finde ja auch das man zumindest die Q-Problematik bei Voyager sehr gut
hinbekommen hat - etwas das bei den Borg leider Fehlschlug. Aber unter anderem wegen
dieser guten Darstellung der sicher als Jux begonnen Q-Thematik bin ich ein großér Fan
von Janeway, Neelix, Kes,Harry,Tom,B'elana,Seven,Chakotay,TheDoctor und Mr.Tuvok.
#20
Geschrieben 29 Dezember 2009 - 21:30
MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.
Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.
#21
Geschrieben 30 Dezember 2009 - 14:31
Ich habe das doch nicht in Abrede gestellt sondern lediglich ergänzt, dass diese Ästhetik einen früheren Ursprung hat. Das dies mehrfach filmisch umgesetzt wurde, ist dann doch fast zwangsläufig erwartbar.Guck mal hier: »Ghost in the Shell« und »The Matrix« Vergleich.
Auf dieses Thema antworten

Besucher die dieses Thema lesen: 0
Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0