7 Antworten in diesem Thema

[Kopernikus]

Der entfesselte Judas
Peter F. Hamilton
Commonwealth-Zyklus, Band 3

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Commonwealth-Zyklus Lesezirkel:

Teil 1: Der Dieb der Zeit (Ab 15.1.2009)
Teil 2: Der Stern der Pandora (Ab 15.2.2009)
Teil 3: Die Boten des Unheils (Ab 15.3.2009)
Teil 4: Der entfesselte Judas (Ab 15.4.2009)
Teil 5: Die dunkle Festung (Ab 15.5.2009)
Teil 6: Träumende Leere (Ab 15.6.2009)
Teil 7: Schwarze Welt (Ab 15.7.2009)
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[Kopernikus]

Judas Unchained schließt lückenlos an Pandoras Star an: Der Kamikazeangriff der Second Chance hat den Vormarsch der Primes erstmal gestoppt und das geschockte Commonwealth hat dadurch Gelegenheit sich auf eine Gegenoffensive vorzubereiten, wobei allerdings bisher keiner so wirklich eine Vorstellung hat, wie genau das vonstatten gehen soll. Der Mord am Guardian Kamzimir mcFoster tritt eine Lawine los und alles deutet auf auf den Starflyer hin, von dessen Existenz langsam mehr und mehr Leute überzeugt sind. Allen voran Paula Myo, die sich hier langsam von einer blassen, langweiligen Figur hin zur echten Sympathieträgerin entwickelt. Alles in gewohnter, sehr stark an Armageddon erinnernder, Hamilton-Schreibe, wenn auch weniger ausführlich und nsgesamt etwas "braver", womit er wie versprochen, genau auf die beiden größten Kritikpunkte am Vorläufer-Zyklus eingeht.Am besten gefallen mir aber nach wie vor die Passagen um Ossie und seine Irrfahrt über die Silfen-Pfade, eine schöne abwechslung zum Schlachtengetümmel und politischen Gekungel der Haupthandlung und vor allem eine gelungene Adaption des alten Odyssee-Themas (Ossie = Odysseus, oder doch eher Zufall?).

[Amtranik]

Ich habe die ersten 200 Seiten durch und was mir als erstes als sehr positiv aufgefallen ist war das ich diesmal nach der etwas längeren Lesepause sofort drin war in der Handlung und keine Anlaufzeit wie inden ersten beiden benötigte. Bisher kann ich mit der Ozzie-Handlungsebene immer noch nicht so rechtviel anfangen und mein Favourit ist ganz klar das Schlachtgetümmel und der Politische Klüngel um beimeinem Vorredner zu bleiben.

[Pirx]

So. Hier bin ich im letzten Drittel angelangt. Die Saga ist für mich immer noch faszinierend. Hamiltons Schreibstil entspricht meinem Geschmack, obwohl gerade die "Härte" der Armaggedon-Reihe mir hier manchmal fehlt.Auf Seite 566 unterläuft Hamilton bzw. seinem Charakter Leopoldvich (Institut für Strategische Studien) ein Fehler in seinem Vergleich der Prime-Invasion mit den mittelalterlichen Kreuzzügen. Der Ausgangspunkt der mittelalterlichen Kreuzzüge war keineswegs bloße Religion. Es spielten auch handfeste Gründe und Motive eine Rolle. Der soziale und wirtschaftliche Druck im Europa trieb zahlreiche Fürsten und Ritter ins Morgenland, um Land und Reichtum (sprich ein Auskommen und Karriere) zu finden. Der religiöse Aspekt war ein willkommenes zusätzliches Argument und Motivationsschub.Liest noch jemand mit?

Bearbeitet von Pirx, 26 Mai 2009 - 14:14.

[Amtranik]

Liest noch jemand mit?

Na klar. Ich habe allerdings bereits die Dunkle Festung vor einigen Tagen beendet. Wollte euch nur Zeit lassen aufzuschliessen.

[Kopernikus]

Liest noch jemand mit?

Ich leide unter einer Kombination aus relativ knapper Zeit und akuter Schreibunlust, bin aber trotzdem noch dabei. Ich habe in den letzten drei Wochen mal alle angefangenen Bücher zur Seite gelegt und mich ausschließlich auf "Judas Unchained" konzentriert (das umfangreichste englische Buch, seit Herr der Ringe für mich) und habe es entsprechend heute gerade beendet. Im wesentlichen teile ich deine Einschätzung, im großen und ganzen richtig gut, aber stellenweise leider etwas zu langatmig und insgesamt leider zu brav und stromlinienförmig, wenn man "Night's Dawn" zum Vergleich nimmt. Richtig gut gefallen haben mir, wie auch schon im "Night's Dawn"-Zyklus die Außerirdischen, Hamilton hat da echt ein Talent für, Grundlegend fremdartige Lebewesen zu entwerfen und zu beschreiben. Vor allem MorningLightMountain, vom Bose-Motile treffend als sich seiner selbst bewusster Virus beschrieben, fand ich unheimlich faszinierend.

[Amtranik]

Ich leide unter einer Kombination aus relativ knapper Zeit und akuter Schreibunlust, bin aber trotzdem noch dabei. Ich habe in den letzten drei Wochen mal alle angefangenen Bücher zur Seite gelegt und mich ausschließlich auf "Judas Unchained" konzentriert (das umfangreichste englische Buch, seit Herr der Ringe für mich) und habe es entsprechend heute gerade beendet. Im wesentlichen teile ich deine Einschätzung, im großen und ganzen richtig gut, aber stellenweise leider etwas zu langatmig und insgesamt leider zu brav und stromlinienförmig, wenn man "Night's Dawn" zum Vergleich nimmt. Richtig gut gefallen haben mir, wie auch schon im "Night's Dawn"-Zyklus die Außerirdischen, Hamilton hat da echt ein Talent für, Grundlegend fremdartige Lebewesen zu entwerfen und zu beschreiben. Vor allem MorningLightMountain, vom Bose-Motile treffend als sich seiner selbst bewusster Virus beschrieben, fand ich unheimlich faszinierend.

Absolute Zustimmung! Die Aliens waren das aufregenste am Zyklus bisher. Ich fand besonders die Jagd auf den Starflyer hatte so gewisse längen. Jedenfalls habe ich zwischendrin nach flottem Beginn des Buches an den Stellen immer mal wieder den Faden verloren. Das fand ich streckenweise langweilig und zu langwirig behandelt. Alles in allem aber ein enorm komplexes Gebilde dieses Commonwealth. Da hat sich einer so richtig viel mühe gegeben eine episch breite Welt auszuarbeiten. Ich bin jetzt einigermaßen gespannt auf die beiden Abschlußbände.

[Pirx]

Yep. Die Krimi-Geschichte ist wirklich lang. Da fühle ich mich an Hamiltons Wurzeln/Erstlingswerke - "Mindstar"-Krimis - (haben mir sehr gut gefallen) erinnert.