Ist das hier das Meckerforum, oder wie?

Irgendwas finden wir immer zum meckern, selbst, wenn wir noch so tief graben muessen.
2010 ist doch Hard SF reinsten Wassers, es gibt nicht viele Filme, die sich so realistisch einer Reise ins All naehern. Im Grossen und Ganzen zumindest, im Detail ertrinkt er dann schon in kleinen Fehlerchen, die im Gesamteindruck etwas aergerlich sind, aber dem Film als Ganzes dennoch kaum etwas anhaben, da die Fehlersumme immer noch eindrucksvoll unter Hollywoods Durchschnittssumme liegt

Dass man 2001 und 2010 nicht vergleichen kann... also bitte, das liegt doch auf der Hand. Und das liegt so offensichtlich auf der Hand, dass ich keine Sekunde zweifle, dass keiner der Beteiligten jemals daran gedacht hat, 2001 als Kunstwerk fortzusetzen oder dem Vorgaenger in irgendeiner Weise ueberhaupt nahezukommen, sondern hier einfach eine (uebrigensd verdammt gute, der Roman ist immer noch einer meiner Favoriten) gute und solide, und mitunter auch sehr faszinierende Geschichte am Jupiter/Luzifer erzaehlt wird.
Sich hier so zu mockieren, dass 2010 nicht den kuensterlischen Anspruch von 2001 erreicht, hat mit verlaub etwas kindlich naives (N.A.T.U.E.R.L.I.C.H. tut er das nicht. Na und?)... dann gar noch zu behaupten, er wolle 2001 irgendwie laecherlich machen.... das grenzt dann aber schon an Paranoia.
2001 ist ein viel weiter als Hard SF an sich gehender Film, der selbst dann noch ein Publikum faszinieren koennte, wenn eine Reise zum Jupiter an der Tagesordnung steht, waehrend 2010 ein solider SF Film ist, der keine groesseren kuenstlerischen Ansprueche an sich hat, der aber durch die Location am Jupiter auch heute noch faszinieren kann (und unterhalten tut er allemal). Er ist einfach gut gemacht, auch wenn er kein zeitloser Klassiker ist. Gut und solide, aber eben nicht mit der Detailversessenheit, die man eventuell haette reinstecken koennen. Aber was solls, was 2010 bietet, das ist schon eine Menge, verglichen mit dem was Hollywood im Durchschnitt so an SF ausspuckt.
=> Toller Film
2061 war auch noch ein gutes Buch, obwohl Clarke da schon nachgelassen hatte. Tom Hanks wollte das mal wohl verfilmen, Schade, dass nix draus geworden ist.
3001 hat eine interessant ausgearbeitete Welt des Jahres 3001, die das Buch durchaus lesenwert macht. Dazu ist die Idee, Frank Poole in den Aussernbereichen des Sonnensystems zu finden und wiederzubeleben verdammt cool.
Wo alles zusammenbricht ist, dass die Sache mit dem Odysseethema an sich wenig zu tun hat, das ganze problem um den Monolithen in den letzten 20 - 30 Seiten ueberhaupt erst angeschnitten und dann auch gleich in einem Rutsch geloest wird (Kurzgeschichte). Als Roman versagt 3001, aber es hat dennoch seine Reize. Es zu lesen ist auf jeden Fall keine Zeitverschwendung.