Nichts anderes habe ich behauptet. Natürlich kann man später im Schneideraum alles umwerfen. Die Frage ist dann nur: Wozu hat man das Storyboard - dessen Anfertigung nicht unwesentlich Geld und Zeit verschlingt um eben beim eigentlichen Dreh eben jenes zu sparen - überhaupt angefertigt? Und niemand sagt etwas, wenn sich Autor, Zeichner, Regisseur, Kamermann etc. beim Anfertigen des Storyboards in eine Idee verrant hat, die später nicht funktioniert. Dann darf man natürlich alles umwerfen.
Es geht nicht um ein "alles umwerfen". Um es noch einmal klar zu sagen: Die Storyboards sind eine
Richtlinie. Sie dienen dazu, visuelle Ideen und Abfolgen festzuhalten, als Anhaltspunkt dafür, was man beim Drehen und Schneiden machen
könnte. Das Problem mit den Matrix-Sequels ist, dass die Storyboards im Prinzip an die Stelle der Drehbücher getreten sind. Bei einem normalen Filmdreh werden nicht nur die in
einem Storyboard festgehaltenen Einstellungen abgefilmt, es gibt mehrere Storyboards und außerdem eine ganze Reihe von Pickup-Shots. Das alles war in allen drei Matrix-Filmen auf ein Minimum reduziert, was den Cuttern viel Spielraum genommen hat. Deswegen mein Hinweis darauf, dass sie sklavisch dem Storyboard folgen mussten.
Schön, dass dieses eine Storyboard ja offensichtlich hervorragend funktioniert hat. 
Ja, hat es beim ersten Film, weil dieses Storyboard auf einem exzellenten Drehbuch basierte und außerdem mehr Pickup-Shots gemacht wurden. Bei den Sequels ist der Schuss nach hinten losgegangen.
Wenn ich die Meinungen alleine in diesem Thread durchzähle, die den Film zumindest sehenswert finden, würde ich eher vorsichtig vorschlagen, das Du eventuell .. ähm ... Du weißt schon ... 
Sehenswert finden ist nicht das gleiche wie klasse oder "überirdisch" finden. Und überhaupt, wo hast du plötzlich die Verbindung zur Filmqualität her? Mein Kommentar bezog sich auf deine folgende Aussage (die ich auch zitiert hatte):
"Es gibt nur ganz wenige Momente in den beiden Filmen, in dem ich mir die berühmte Scheere noch einmal her gewünscht hätte."
Daraufhin sagte ich, dass du da wahrscheinlich in der Minderheit bist. Was ich weiterhin aufrechterhalten würde.
Ich erwähnte glaube ich mehrfach - ich meine mich erinnern zu können - dass ich das Drehbuch und dahinter liegenden Ideen für nicht so genial wie vom ersten Teil halte. Ich muss noch mal kurz nach oben scrolen ... ja, da steht's. Tatsächlich. Und das ganz ohne Lesebrille! 
Ja, du hast gesagt, dass du das Drehbuch von Teil eins besser findest. Aber du hast auch gesagt, dass du Dramaturgie und Schnitt in den Sequels für gelungen hältst, ja sogar für lehrbuchmäßig - und darauf hat sich mein Kommentar bezogen, dass sie IMO eben nicht lehrbuchmäßig sind. Auch das habe ich mit einem Zitat klar gemacht.
Du bist doch ein MTV-Jünger! Sei ehrlich, gib's zu!
Es gibt ja durchaus ausgezeichnete Filme - ich sage nur Tarkowski - da wird eigentlich nur gelabert. Es gibt also durchaus keinen Grund gegen gelaber im Film. Ich denke, lediglich Du hast - aus Gründen die sich mir nicht so ganz erschließen - ein Problem damit. Oder vielleicht auch nur weil die von den Matrix-Fortsetzungen enttäuscht bist und jetzt verzweifelt nach Gründen zur Rechtfertigung suchst.
Wieso sollte ich ein MTV-Jünger sein? Weil ich einen Film gezeigt statt erzählt haben will? Ich halte MTV-Videos eigentlich für ziemlich langweilige Clipshows, die mit hoher Schnittfrequenz einen Mangel an Inhalt übertünchen wollen - also gerade sehr
unanschaulich. Und seit wann wird bei Tarkovsky nur gelabert? Der hat mitunter lange Dialogsequenzen, aber ähnlich wie bei Kubrick dienen die Dialoge fast immer nur dem Kontrast oder der Unterstützung der visuellen Ebene. Die legendären Szenen aus Tarkovskys Filmen, sei dies nun das Ende von
Andrej Rublyov, die "Kammer" in
Stalker, die Fahrt durch ÅŒsaka in
Solyaris und und und, sind immer ohne Dialog gewesen und waren geradezu poetische visuelle und klangliche Meisterwerke.
Das ist anschauliches Filmemachen!
Oh, echt? Es sind sogar sieben Minuten? Das ist ja interessant. Ist mir gar nicht aufgefallen. Guter Schnitt und gute Dramaturgie würde ich sagen! 
Tja, dir nicht, aber mir! Es waren allerdings nichtmal die langweiligsten sieben Minuten in dem Film. Für eine Weile haben sie mich gefesselt. Spätestens, als Morpheus mit seinem Monolog angefangen hat, war für mich die Luft raus.
Außerdem: Was hast Du gegen Phatos?
Gar nichts! ... Gegen echtes Pathos nämlich. 'Pathos' heißt 'Gefühl'. Echte Gefühle seh' ich im Kino gerne. Aber nicht die künstlichen Hollywood-Emotionen, die diese Filme an vielen Stellen aus mir rauskitzeln wollten. ("Der Krieg ist vorbei, der Krieg ist vorbei!" *Morpheus tränenäugig hoch in die Kamera schiel, während Neos Leichnam in die Maschinenstadt getragen wird*)
Ja, kenne ich ganz gut. Da sind mir ein paar Leute begegnet, die ich mir später ganz gut als Autor für innovative Drehbücher von "Unser Charly ist der Beste" und "Rosamunde Pilcher" vorstellen kann. 
Die Qualität der deutschen Fernsehlandschaft will ich auch lieber nicht erörtern

Worauf es bei meinem Kommentar ja ankam, war, dass du gesagt hast, die Sequels litten nicht unter dramaturgischen Fehlern, aber die Drehbücher seien schwach. Da musste ich dich einfach anstupsen und dir sagen, dass die Dramaturgie eines Films vom Drehbuch ausgeht. Es ist ein bisschen so, als würdest du in einem Auto sitzen und sagen: "Der Motor ist kaputt, aber das Ding fährt tadellos!"
Auch hier begeben wir uns auf das Gebiet des Geschmacks, über den man bekanntlich nicht so recht streiten kann. Und auch hier sagte ich schon vorher, dass es auch für mich - den in Deinen Augen großen Matrix-Fortsetzungs-Fanatiker - durchaus Szenen gibt, die kürzer hätten sein können.
Ich hab' dich nie einen großen Matrix-Fortsetzungs-Fanatiker genannt und weiß auch nicht, wie du auf die Idee kommst. Dass beim Filmgenuss vieles eine Geschmacksfrage ist, können wir aber getrost so stehen lassen.
Habe ich in Bezug auf Teil 2 und 3 nie behauptet. 
Und das wiederum habe
ich nie behauptet. Ich - persönlich - halte halt nur auch Teil 1 nicht für überirdisch, sondern bloß für einen sehr guten Film.
Also: Ich bleibe dabei. Ich halte Schnitt und Dramaturgie in den beiden Fortsetzungen von Matrix für ganz ausgezeichnet, ja mache sie sogar dafür verantwortlich, dass TROTZ EINES UNAUSGEGORENEN ÜBERHASTETEN KONZEPTS (groß geschrieben, damit Du das jetzt nicht wieder überliest) dabei immer noch sehenswerte Popcorn-Kino-Filme heraus gekommen sind.
Ich weiß immer noch nicht, was ich da überlesen haben soll. Wir sind uns doch dabei einig, dass die Sequels zu schnell und unausgereift herausgekommen sind, wozu also die Aufregung? Ich denke aber, man kann an sehr, sehr vielen Stellen den Finger auflegen und ganz objektiv sagen, dass die Dramaturgie hapert oder der Schnitt nicht gelungen ist. Dass auch die Sequels sehenswerte Popcornfilme sind, würde ich sowieso unterschreiben. Man muss bloß die Standard-SciFi im Kino mal als Vergleichsmaterial heranziehen