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Joe Haldeman - Der ewige Krieg


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39 Antworten in diesem Thema

#31 klox

klox

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Geschrieben 16 Mai 2009 - 13:38

Ich habe auch gerade den dritten Teil "Lieutnant Mandella" beendet. Ich bin ein wenig langsam, weil ich im Moment stark beruflich einspannt bin, und andererseits lese ich das Buch im Original, was bei mir schon deutlich länger braucht.Ein weiterer Faktor ist vielleicht, die sehr dichte Erzählweise. Ich mach fast alle paar Seiten ein Pause, weil ich ein wenig über das gelesene Grübeln muss. Aus Langeweile hab ich das Buch noch nicht aus der Hand gelegt.Abgesehen von den, aus heutiger Sicht, etwas seltsamen Vorhersagen, überzeugt mich das Buch voll und ganz.

#32 klox

klox

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Geschrieben 17 Mai 2009 - 07:53

Ich habe das Buch jetzt durch. Der letzte Teil ist nochmal ziemlich heftig. Die Kampfhandlungen werden sehr detailliert und realistisch beschrieben (soweit ich das Beurteilen kann). Die Idee mit dem Stasis Feld gefällt mir sehr gut. Auch die Besonderheiten einer Raumschlacht, mit den langen Beschleunigungs- und Abbremsperioden geben dem ganzen einen sehr realistischen Touch. Ich habe das in einem früheren Posting schon mal gesagt, aber man merkt wirklich deutliche das hier ein Physiker am Werk ist.Die gesellschaftlichen Umwälzung im letzten Teil, von einer Homo- in eine Klongesellschaft, fand ich sehr interessant. Unabhängig davon wie realistisch diese Entwicklungen jetzt sind erzeugen sie ein sehr rundes Bild der Zukunft.Der Autor lässt durch seine dichte und pointierte Erzählweise nie Langeweile aufkommen. Er gibt der Fantasie des Lesers genug Raum um die Zukunftsvision weiterzudenken und damit anzunehmen. Meiner Meinung nach machen viele andere Autoren den Fehler ihre Welten viel zu detailliert zu schildern und sich dann in Wiedersprüche und Ungereimtheiten zu verstricken. Einer der wenigen Autoren die bei so einem Unternehmen nicht total scheitern, ist meiner Meinung nach Neal Stephenson.Insgesamt ein hervorragendes Buch, das man nicht nur auf Grund seines Alter, sondern auch auf Grund seiner überragenden Qualität als Klassiker bezeichnen muss.

#33 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 17 Mai 2009 - 08:08

Major Mandella

Der erste Teil dieses Kapitels ist gelungen. Es geht um eine neue Phase des Kriegs (inkl. Direktkontakt mit dem Feind), soziale Änderungen der Menschheit (alle sind vom anderen Ufer), direkte und spannende Erzählung des Mandellas über die Bord- und Planetereignisse (so die Ausflipperei eines Soldates), etwas Humor (Katze).
Ich wundere mich nur, ob "Graubart" und "Schon" auch im Original so heissen, oder ob der Übersetzer plötzlich Lust hatte, deutschtönende Namen einzusetzen.

Das Kapitel hat aber auch einen zweiten, kurzen Teil. Es ist der Abschluss und sollte eigentlich frei stehen - ganz im Tradition des deutschen Verlags pusche ich einfach hinein, trenne und benenne den Schluss:

Zivilist Mandella

Dieser Schlussteil ist interessant, aber äusserst mager geschrieben. Anstatt dass Mandella während verschiedenen Ereignisse alles entdeckt, werden einfach sowohl die Geschichte der Menschheit wie das Kriegsende kurz erläutert. Wieso eine Klonart sich als stellvertretende Menschheit durchgesetzt hat oder wie enttäuscht die Soldaten über den Kriegsanfang sind, werden einfach ausgelassen.
Bei allen Raus- und wieder Reinnehmen der Kapitel (man lese die beiden Vorworte) versagte Haldemann einen passenden Schluss nach- bzw. umzuschreiben.

Somit unterschreibe ich Rusch' Worte zu 100%:

Der Hinweis am Schluss, der Krieg fand nur statt, weil es der Politik recht war, kam ein bißchen vorgeschoben daher. Sicher, diese Aussage mag Haldeman wichtig gewesen sein, aber mir wurde das zu schnell abgehandelt. Besser wäre gewesen, William hätte dies bei einer seiner Missionen herausgefunden. Das wäre eleganter gewesen.

Das Happy-End fand ich noch nett und passend: Man mag (die sich lieb gewordene Figur) Mandella etwas Glück gönnen.


Schlussfazit: Nettes Büchlein, lässt sich schnell durchlesen, interessante SF - aber bei Weitem nicht "den" Antikriegsroman, als wie er angepriesen wird.

#34 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 01 Juni 2009 - 15:50

Schlussfazit: Nettes Büchlein, lässt sich schnell durchlesen, interessante SF - aber bei Weitem nicht "den" Antikriegsroman, als wie er angepriesen wird.

Sehe ich ähnlich.
Obwohl der Stil von Haldeman sehr ansprechend ist, auch jetzt nach mehreren Dezennien, ist Plot, Setting und Botschaft doch irgendwie altbacken und hat die Zeit nicht gut überdauert. Und gerade was das Etikett "Antikriegsroman" angeht, ist in den letzten 20 Jahren doch einiges an modernen und m.E. besseren Romanen erschienen. Ich will da nicht selber graben, vielleicht könnte Jorge einmal ... ?
;)

#35 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 01 Juni 2009 - 17:01

(Schade. Weil ich mich darauf verlassen habe, das ein 2.-Hand-Laden in meiner Nähe diesen Roman mit Sicherheit habe, und der ihn prompt den ganzen Mai nicht hatte, und weil ich 3 Wochen weg musste habe ich jetzt disen Zirkel völlig verpasst. Ich fand das Buch ziemlich beeindruckend, aber ist auch schon eine Weile her...)

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#36 Alli

Alli

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 08:01

Meines Wissens hat Haldeman "Der ewige Krieg" als Reaktion auf Heinleins "Starship Trooper" geschrieben. Die Verfilmung "Starship Troopers" war eine Satire , aber Heinlein hat es ernst gemeint. Er war überzeugter Anhänger des Militärs und stand politisch sehr weit rechts! Ich laß zunächst Haldeman , Jahre später versuchte ich Starship Trooper zu lesen....war einfach nur ätzend....habe es nicht zu Ende gelesen.

Rusch:

Jeder Kriegsfilm ist bis zu einem gewissen Grad ein Anti-Kriegsfilm, aber so etwas wie einen totalen Anti-Kriegsfilm gibt es nicht.


Ich halte "Die Brücke" für einen absoluten Antikriegsfilm!:-)

Bearbeitet von Alli, 28 Juli 2010 - 08:30.


#37 Morn

Morn

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 14:38

[Mod]
Die Diskussion ueber Heinleins politische Gesinning wurde ab hawaklars Beitrag nach hier verschoben. Die Diskussion darueber bitte dort weiter fuehren.
[/Mod]

#38 Gast_Frank Böhmert_*

Gast_Frank Böhmert_*
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Geschrieben 28 Juli 2010 - 14:40

[Mod]
Die Diskussion ueber Heinleins politische Gesinning wurde ab hawaklars Beitrag nach hier verschoben. Die Diskussion darueber bitte dort weiter fuehren.
[/Mod]

Meine Güte, das war ein Schlenker von vier Beiträgen, ausgelöst durch einen direkten Vergleich.

Ich diskutiere nicht unter dem Label "Politische Gesinnung". Ich werde also meinen Beitrag drüben jetzt löschen.

#39 Morn

Morn

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 14:45

@ Frank: Du kannst auch einen Vorschlag fuer ein anderes Threadlabel machen. (Aber letztendlich ist es wohl schon das Thema jener Beitraege, oder?l @ all: Oder auch jeder andere der Mitdiskutanten.

#40 Gast_Frank Böhmert_*

Gast_Frank Böhmert_*
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Geschrieben 28 Juli 2010 - 16:25

@ Frank:

Du kannst auch einen Vorschlag fuer ein anderes Threadlabel machen. (Aber letztendlich ist es wohl schon das Thema jener Beitraege, oder?l

Nee, lass mal, Markus.

Wie du schon sagtest: Nur mit einem anderen Titel ändert das ja nix am Inhalt des Threads. Ich diskutiere nicht gezielt anderer Leute politische Gesinnung -- ebenso wenig wie ihre Religion. Das kann am Text entlang gern mal einfließen, so wie es hier im Haldeman-Thread war, aber ansonsten verzichte ich lieber darauf, weil ich ein großer Freund der Meinungs- und Wahl- und Religionsfreiheiten bin.

Aber um das ausdrücklich zu sagen, weil mein Posting ja offensichtlich zwar kurz, aber missverständlich war: ich bin nicht sauer oder so.

Besten Gruß
Frank


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