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DSFP 2009 - Gewinner und Platzierungen


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6 Antworten in diesem Thema

#1 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 07 Juni 2009 - 10:02

Am 6. Juni wurde im Rahmen des Schlosscons ins Schwerin der "Deutsche Science Fiction Preis 2009" verliehen.

Sparte "Bester Roman":

Sieger: »Das Tahiti-Projekt« von Dirk C. Fleck, Pendo Verlag, ISBN 3-86612-155-5

2. Platz: »Simon Goldsteins Geburtstagsparty« von Heidrun Jänchen, Wurdack Verlag, ISBN 3-935065-33-8

Sparte "Beste Kurzgeschichte":

Sieger: »Weg mit Stella Maris« von Karla Schmidt, erschienen in: Armin Rößler, Heidrun Jänchen (Hrsg.), »Lotus-Effekt«, Wurdack Verlag, ISBN 3-935065-32-X

2. Platz: »Noware« von Uwe Post, erschienen in: Ronald M. Hahn, Michael K. Iwoleit, Olaf G. Hilscher (Hrsg.), »Nova 13«, ISSN 1864-2829
3. Platz: »Harey« von Matthias Falke, erschienen in: Matthias Falke, »Harey«, Books on Demand, ISBN 3-8334-9712-2
4. Platz: »Eine Studie in Null und Eins« von Desiree und Frank Hoese, erschienen in: Christian Heise (Hrsg.), »c't« 6/2008 und »c't« 7/2008, Heise Verlag, ISSN 0724-8679
5. Platz: »Côte Noir« von Frank Hebben, erschienen in: Christian Heise (Hrsg.), »c't« 26/2008 und »c't« 1/2009, Heise Verlag, ISSN 0724-8679
6. Platz: »Imperium Germanicum« von Frank Hebben, erschienen in: Ronald M. Hahn, Michael K. Iwoleit, Olaf G. Hilscher (Hrsg.), »Nova 13«, ISSN 1864-2829, sowie in: Frank Hebben, »Prothesengötter«, Wurdack Verlag, ISBN 3-938065-35-4
7. Platz: »Die Andere« von Elisabeth Meister", erschienen in: Wilko Müller jr. (Hrsg.), »Projekt Mensch«, Projekte Verlag, ISBN 3-86634-532-1


Gruß
Ralf Bodemann,
Mitglied im DSFP-Komitee

Bearbeitet von ShockWaveRider, 07 Juni 2009 - 21:41.

Verwarnungscounter: 2 (klick!, klick!)

ShockWaveRiders Kritiken aus München
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#2 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 08 Juni 2009 - 11:07

Und im Nachzug die Texte der Laudatios:

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Karla Schmidt
„Weg mit Stella Maris“

(erschienen in: Armin Rößler/Heidrun Jänchen (Hrsg.), „Lotus-Effekt“, Wurdack Verlag)

Bei einem Segelunfall vor 20 Jahren hat die junge Biologin Malin ihren Vater verloren. Ihre
Mutter widmete sich seither nur einer Sache: dem Generationenraumschiff „Stella Maris“,
dessen Besatzung im Rahmen einer Fernsehshow ermittelt wurde. Malin hat sich von ihrer
Mutter entfremdet und weigert sich, das erfolgreiche Unternehmen ihrer Mutter zu übernehmen.
Stattdessen erforscht sie schraubenzieherartig verdrehte Robben, die wiederholt an
einer Insel auftauchen. Erst als ihr Onkel Pieter sie in der Nacht des Raumschiffstarts eindringlich
ins Haus ihrer Mutter bittet, erfährt Malin das wahre Ziel der Weltraummission.

Die Autorin Karla Schmidt ist bislang nicht mit Science-Fiction-Werken in Erscheinung getreten,
hat jedoch schon als Drehbuchautorin, Journalistin, Lektorin und Leiterin von Schreibseminaren
gearbeitet. Ihre literarische Versiertheit zeigt sich bereits beim Titel. Er kann als
Aufforderung zur Beseitigung des Stella-Maris-Projekts („Weg mit Stella Maris!“), aber auch
als gemeinsam zurückgelegter Lebensabschnitt („Der Weg mit Stella Maris“) gedeutet werden.
Beide Bedeutungen kommen in der Geschichte zum Tragen.

„Weg mit Stella Maris“ handelt auf den ersten Blick von einem Generationenkonflikt. Auf
den zweiten Blick ist es eine Parallelweltgeschichte. Doch im Kosmos dieser Story ist nichts
so, wie es zunächst scheint. Karla Schmidt spricht typische SF-Themen an und widmet auch
der wissenschaftlichen Untermauerung der geschilderten Phänomene den nötigen Raum.
Selbst die Bewegung von Erde und Sonnensystem im All wird hinreichend berücksichtigt.
Das alles verpackt die Autorin in eine spannende, stimmungsvolle Story, die getragen wird
von der Protagonistin Malin - eine Figur, die dem Leser so nahegebracht wird, dass man mit
ihr mitleidet und mitfiebert. Innen- und Außenwelt werden kunstvoll verwoben in einer Geschichte,
in der sich erst beim zweiten Lesen offenbart, wie subtil die Informationen versteckt
sind. Der Leser erhält die Mosaiksteinchen aus unterschiedlichen Quellen - Dialoge,
Medien, Beschreibungen, Rückblenden-, ohne dass die Vorwärtsbewegung der Handlung
darunter leidet. Die überraschende Auflösung verknüpft die Vielzahl ausgelegter Fäden und
bewirkt eine Änderung Malins. Und das alles komprimiert auf 20 Buchseiten - manchem
Autor hätten die Ideen locker für einen oder mehrere Romane gereicht!

Science-Fiction-Literatur ist in erster Linie Literatur und muss sich mit den üblichen
Maßstäben für Literatur messen lassen. Erst in zweiter Linie bedient sie Genre-
Konventionen. Karla Schmidts Story „Weg mit Stella Maris“ schafft beides in herausragender
Weise. Deshalb zeichnet das Preiskomitee des „Deutschen Science Fiction Preises“
dieses Werk als „Beste Kurzgeschichte“ 2009 aus.

Dr. Ralf Bodemann
- für das Preiskomitee des DSFP -

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Dirk C. Fleck
„Das Tahiti-Projekt“

(erschienen im Pendo Verlag)

Im Jahre 2022 beendet Tahiti eine neun Jahre währende Informationssperre. Präsident
Omai lädt Journalisten aus aller Welt ein, das Ergebnis der von ihm initiierten
Umbauarbeiten in Ökologie und Ökonomie zu studieren, finanziert durch EU-Hilfen
an die inzwischen unabhängige Insel. Ausgerichtet an den Prinzipien des Equilibrismus,
nämlich der Verknüpfung von ökologischen Alternativen mit einer nachhaltigen
Wirtschaftsordnung und einem natürlichen Kreislauf-Wirtschaftssystem, bietet
Tahiti den Kontrast zur restlichen Welt, in der Großkonzerne länderübergreifend kooperieren,
um die letzten Reserven an Bodenschätzen und Rohstoffen der Natur
auszubeuten.

Zu den Pressevertretern zählt Maximilian Cording, Angestellter eines gleichermaßen
marktbeherrschenden wie vom Markt beherrschten Medienkonzerns. Er kennt
Tahiti und Omai bereits von einem früheren Aufenthalt, und durch seine Augen
nimmt der Leser die Veränderungen wahr, die auf der Insel in der vorangegangenen
Dekade durchgesetzt wurden. Cording erlebt den positiven Einfluß einer am Equilibrismus
ausgerichteten Politik sowohl auf die insulare Gesellschaft als auch auf
sein eigenes Wertesystem, muß aber erkennen, daß dies Tahiti nicht davor schützt,
durch seine unterseeischen Rohstoffe zum Spielball einer Weltpolitik zu werden, die
ihrem Hunger nach Ressourcen offenbar keine Grenzen setzt.

Man muss Dirk C. Fleck bewundern, denn die klassische Utopie ist seit vielen Jahren
aus der Mode gekommen. Viele Autoren und Leser bevorzugen genau das Gegenteil
und genießen es, wenn die Erde in Endzeit-Szenarien untergeht. In "Das Tahiti-
Projekt" jedoch schreibt der Autor über eine hoffnungsvolle Idee und baut seinen
Roman auf dem Ergebnis einer wirklich umfassenden Recherche auf. Nichts, was in
diesem Buch beschrieben wird, ist unrealistisch oder im meist abwertend gebrauchten
Sinne "utopisch". Lediglich der Mensch steht einer Umsetzung im Wege.

Der Mut des Autors, gegen den Strom zu schwimmen und seine Ideen in einen
gleichermaßen unterhaltenden wie zum Nachdenken anregenden Roman umzusetzen,
überzeugte das Komitee, "Das Tahiti-Projekt" von Dirk C. Fleck mit dem Deutschen
Science Fiction Preis 2009 auszuzeichnen.

Thomas Recktenwald
- für das Preiskomitee des DSFP -
--------------------------------------------------------------------------------------------------------

Gruß
Ralf

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#3 Thomas Recktenwald

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Geschrieben 09 Juni 2009 - 22:16

Karla Schmidt hat auf ihrer Homepage Fotos veröffentlicht: http://www.literatur...om/newsblog.php Außerdem gibt es einen Thread im Montségur Autorenforum: http://autorenforum....um=1235386961/8

#4 Thomas Recktenwald

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Geschrieben 07 Juli 2009 - 20:43

Von Matthias Falke, dem Drittplatzierten bei den Stories, ist ein Interview erschienen, wo u.a. der DSFP zur Sprache kommt: http://buecherwahn.c...e-matthias.html

#5 Thomas Recktenwald

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Geschrieben 23 Februar 2011 - 21:26

Diese Rundmail kam heute rein:

Liebe Freunde!

http://www.maeva-roman.de

Unsere neue Website ist betriebsbereit! Auf ihr könnt ihr alles über MAEVA! erfahren, von den Lese- und Veranstaltungsterminen bis hin zu den Geschichten, die sich rund um das Buch abspielen. Noch ist das Baby in Druck, aber bereits am 12. März wird es in Berlin auf dem Geldkongress ( http://www.macht-geld-sinn.de ) der Öffentlichkeit vorgestellt. MAEVA! wird ihren Weg gehen, da bin ich sicher. Das Medieninteresse ist schon jetzt enorm. Und die Fans des “Tahiti-Projekts† freuen sich ohnehin auf den Roman. Gemeinsam werden wir ihn zum Erfolg führen.

Ich sage das nicht, um als Autor Erfolg zu haben, ich sage das im Interesse unseres gemeinsamen Anliegens. Die großen Verlage scheuen das Risiko. MAEVA! hatte bei ihnen keine Chance, obwohl der Vorgänger “Das Tahiti-Projekt† sich entgegen aller Prognosen am Markt hervorragend behauptet hat. Anstatt also zur Kentnis zu nehmen, dass es in einer Welt, die am Ökozid zu krepieren droht, ein wachsendes Interesse der Menschen an alternativen, nicht systemimmanenten Ideen gibt, setzt man weiterhin auf ausländische Bestseller, deren Lizenzen teuer erstanden werden müssen.

Es bleibt vornehmlich den kleineren Verlagen vorbehalten, die richtigen thematischen Akzente zu setzen. Die kleineren Verlage verfügen allerdings nicht über die Mittel, um ihre Bücher im Buchhandel ähnlich effektiv präsentieren zu können, wie es den großen Verlagen möglich ist. Die großen Verlage kaufen den Buchhandelsketten die attraktiven Verkaufsflächen einfach ab, das ist normal in dem Business. Jeder Quadratzentimeter auf einem “Bestsellertisch† oder in einer “Bestsellervitrine† kostet Geld. Die großen Verlage schalten Anzeigen und lassen Scharen von Vertretern ausschwärmen, über die kleine Verlage nicht verfügen. Deshalb ist es so enorm wichtig, dass wir, die Leser, ein Gegengewicht aufbauen. Wir müssen das Engagement der kleinen Verlage belohnen, denn ohne dieses Engagement gäbe es die Bücher nicht, die wir lesen wollen.

Ich fühle mich im Greifenverlag bestens aufgehoben, ich erfahre dort eine Betreuung, wie sie einem Autor in einem Großverlag nicht zuteil wird. Das alleine wäre schon Grund genug, diesen Appell an Euch zu richten. Viel wichtiger aber ist, dass wir die Weitsicht und die Courage des Verlages würdigen. Indem wir MAEVA! nicht nur kaufen, sondern weiterempfehlen. Indem wir das Internet nutzen, um uns zu vernetzen, ganz so, wie es in dem Buch beschrieben wird.

MAEVA! ist kein düsterer, spekulativer Zukunftsentwurf, wie man ihn heute überall zu lesen bekommt. MAEVA! gehört nicht ins Genre der Untergangsliteratur, die ja längst Teil der Unterhaltungsindustrie geworden ist. MAEVA! macht Hoffnung, ohne allerdings die dramatischen Verhältnisse, die wir in wenigen Jahren weltweit zu konfrontieren haben, außer Acht zu lassen. Es lohnt, sich für MAEVA! einzusetzen. Zeigen wir, dass wir unseren Kampf für eine andere, für eine bessere Welt ernst nehmen. Verbreiten wir es, das Tahiti-Virus. Und geben wir ihm einen Namen: MAEVA!

Dirk C. Fleck


#6 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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  • Wohnort:Saarbrücken

Geschrieben 24 Februar 2011 - 06:45

Ach Gottchen. Da hat es offenbar jemand nötig. Ist hier aber threadmäßig am falschen Platz.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#7 Jaktusch † 

Jaktusch † 

    Andronaut

  • Webmaster
  • 3.437 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Norddeutschland, auf dem Lande

Geschrieben 24 Februar 2011 - 17:22

Ach Gottchen. Da hat es offenbar jemand nötig.


Sei mal nicht so hart!- "Tahiti Projekt" und "Maeva!" sind eben nicht einfach nur Romane, sondern mit einer Art politischen Bewegung verknüpft. Da kann man schon mal andere Töne anschlagen.

Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.


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