Keine Antworten in diesem Thema

[Sah-Gahn]

Juliet Marillier - Die Tochter der Wälder! Ein sehr guter, phantastischer Roman!Das ist der einzige Roman von Juliet Marillier den ich habe - und das ist vielleicht ein Fehler. Denn dieser Roman, der dem Märchen "Die sieben Schwäne" nach empfunden ist, ist wirklich brilliant geschrieben. Nicht einfach eine Adaption dieses Märchenklassikers, sondern ein eigenständiger, lebendiger Roman, mit bunten Charakteren, spannenden Abenteuern und historischen Bezügen zum Irland des 9. Jahrhunderts. Eine Geschichte in der von Verrat, Krieg,Tod und Liebe, vom Wirken des sogenannten "kleinen Volkes" - der irischen Feen, Kobolde und Geister, die Rede ist.Die junge Irin Sorcha wächst gemeinsam mit ihren sechs Brüdern abseits der Schlachtfelder auf, doch als der Vater ein irischer Fürst und Kriegsherr zum zweitenmal heiratet findet ihr behütetes Leben ein jähes Ende. Ihre Stiefmutter spinnt böse Intrigen, um die Macht im Schloss mit ihrer Sippe zu übernehmen, (nicht nur das "böse Stiefmutter-Prinzip. Zum Schluss stellt sich noch was ganz überraschendes heraus). Diese Stiefmutter - eine Magierin belegt die sechs Brüder von Sorcha mit einem Fluch. Sie verwandelt sie in sechs Schwäne, die nur einmal in einer bestimmten Nacht wieder Menschen sein und sich mit ihrer Schwester treffen dürfen. Sorcha kann laut des "kleinen Volkes ihre Brüder retten, aber nur dann wenn sie ihnen Hemden aus einer ganz bestimmten, schwer zu beschaffenden Blüte näht, die außerdem noch ihre Hände ständig blutig reißen wird. Soll der Zauber wirken darf sie dabei aber keinesfalls sprechen. Und wiederum wirken die Hemden nur in einer einzigen bestimmten Nacht.Die Sache ist also nicht so einfach, denn natürlich wird auch Sorcha von den Leuten ihrer Stiefmutter verfolgt. Sie flieht in die Wälder und schafft es dort unter widrigen Umständen zu überleben, und ein paar der besonderen Kleidungsstücke fertig zu nähen. Doch nach einem bösen Erlebnis, ist sie auch dort eines Tages nicht mehr sicher. Schon wieder muss sie fliehen. In ihrer Panik gerät sie nachts mitten in einen reißenden Fluss. Dort wird sie von einem eigentlich feindlichen Briten, den man den Roten nennt aufgegabelt. Doch dieser "Rote" ist eigentlich ein Mann der Versöhnung sucht. Er nimmt sie mit auf seinen Hof und stellt sie dort als Magd an. Nach anfänglichem Mißtrauen, wird sie von einigen der dort lebenden Menschen akzeptiert. Sie gewinnt sogar Freunde, und der Herr des Hauses schein sich in sie zu verlieben.Doch weil sie nicht spricht und weiterhin ihre dornigen blutigen Hemden näht, und eben eine Irin, eine Feindin ist hat sie auch Neider. Intrigen werden gesponnen - und irgendwann - als man schon glaubt, das jetzt endlich alles gut wird - wird Sorcha verhaftet und soll als Hexe verbrannt werden. Das Fantasy-History-Abenteuer strebt seinem Höhepunkt entgegen und ist bei der spektakulären Rettung der Heldin noch lange nicht zu Ende!Sehr empfehlenswert! Juliet Marrilier, Knaur Verlag, deutschsprachige Ausgabe, 2000. Hoffentlich noch zu bekommen.Viel Spaß wünscht sah-gahn!