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Orson Scott Card - Das grosse Spiel


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18 Antworten in diesem Thema

#1 Morn

Morn

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Geschrieben 03 Juli 2009 - 18:05

Wir lesen Orson Scott Card "Das grosse Spiel" (Ender's Game).Hier ist der Platz fuer die Diskussion der Kapitel 1 bis einschliesslich 9.Viel Spass,Morn

#2 Amtranik

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Geschrieben 09 Juli 2009 - 21:00

Oje ich bin schon weit bis in Kapitel 14 vorgedrungen. Es ist da gebe ich dem Vorwort des Verfasser sofortmal recht ein ziemlich geradliniger Roman. Sehr stringent erzählt. Ohne große Nebenhandlung und sehrfokussiert auf die dort beschriebene militärische Ausbildung.Es fällt mir allerdings, auch das klang im Vorwort schon an, recht schwer mir vorzustellen das dortwirklich in der Hauptsache Kinder im Alter von 6-?? agieren. Das fällt eigentlich kaum auf. Sie verhaltensich nicht viel anders als erwachsene junge Männer unserer Tage die weg von Zuhaus in die Armeegeschickt werden um gegen Ihren eigentlich willen ausgebildet zu werden. So fehlt mir auch ein wenig der Widerstand der ein oder anderen Kinderseele an diesem Spiel(en) teilzunehmen. Es erscheint mirnicht richtig das so ausschliesslich zu schildern. Zumindest weil nirgendwo richtiger Zwang, der Einsatz von Psychopharmaka oder anderer Drogen erwähnt wird. Ebenso kommt mir die SF etwas arg kurz. Im Prinzipbeschränken sich die phantastischen Elemente auf ein paar andeutungen über die Alienrasse namensKrabbler. Die Ausbildung im Nullschwerkraftraum ist auch nicht gerade sehr exotisches unddie kurz umrissene polititsche Landschaft scheint im Prinzip die der 80er Jahre unserer Zeitrechnung zu sein. Von bösen Russen hört man und gar von einer wünschenswerten Führungsrolle in der Welt der gutenVereinigten Staaten. Nun - ok. Das ist wirklich nur eben erwähnt und darum scheints dem Autor nicht zugehn. Dennoch wirkt das bei heutiger Lektüre, zumindest ein wenig sehr fade.Die Sprache ist sehr eingängig würde ich sagen und das Buch liest sich angenehm leicht und schnell.Es unterhält und ist auch nirgends langweilig. Allerdings ist es für meinen Geschmack etwas zu wenigvielschichtig um ein richtig toller Wurf zu werden soviel kann ich schon mal sagen. Das Thema ist zwarinteressant doch fürchte ich nachdem ich zu 2/3 durch bin das da nicht mehr viel an neuen Aspekten kommt, ausser der Schilderung wie Ender die Welt rettet, aber ich laß micht gerne überraschen.Interessant wie sich Card anno 1977 ein Internet vorstellt. Ist eigentlich nicht so weit entfernt vonChaträumen unserer Tage was er da beschreibt. Mich stört das auch überhaupt nicht. Mein vorläufiges Fazit. Gute Unterhaltung aber der Plot ist für mich nicht zwingend Preisverdächtig. Weißnicht ob ich es für berechtigt halten soll in die "Meisterwerke" von Heyne eingereiht zu werden. Da fallenmir auf Anhieb so einige Romane ein die mindestens ebenso dort Ihre Berechtigung hätten haben können.

#3 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 10 Juli 2009 - 07:01

Ich habe zuerst die beiden Vorworte und die Kurzgeschichte gelesen.

Die Kurzgeschichte (kurz ist sie nicht wirklich, 30 ausgedruckte Seiten) ist schon mal sehr gut. Auch ich ärgerte mich während des Lesens über das junge Alter - Card schreibt darüber in dem Vorwort, dass viele Leute damit ein Problem hätten - warf im Gedanken aber zu jedem Kind fünf Jahre dazu, und konnte gut damit leben. Als dann aber das Ende der Geschichte kam, wurde die Altersfrage so überzeugend gebracht und erklärt, dass sehr junge Kinder als Soldaten plötzlich Sinn machten. Mal schauen, ob der Roman dies auch schafft.

Sonst war die Geschichte besonders gut in den Punkten "Dreidimensionales Kämpfen im All" und "Ferngesteuerter Kampf im All". Und ja tatsächlich, Überraschung, Hollywoodautoren aufgepasst: Im Weltraum herrschen Schwerelosigkeit und enorme Distanzen - und in dieser Kurzgeschichte wird das für einmal deutlich ausgearbeitet.

#4 Morn

Morn

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Geschrieben 10 Juli 2009 - 08:28

[Mod] Amtranik hat in in diesem Beitrag einige seiner o.g. Punkte relativiert. Da der Beitrag auch eine Bewertung des gesamten Romans erhaelt, habe ich ihn in den Thread fuer die Kapitel 10 - Ende verschoben. [/Mod]

#5 Rusch

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Geschrieben 10 Juli 2009 - 10:03

@Amtranik: Die Tatsache, dass die ruckzuck mehr als die Hälfte des Buchs durch hattest, zeigt doch, dass der Roman nicht schlecht ist. :)Ich habe das Buch verliehen, hoffe aber, es die nächste Tage zurück zu bekommen und dann lese ich die Geschichte nochmals. Bei mir ist das schon über 10 Jahre her, aber ich erinnere mich noch sehr gut an die Geschichte mit dem Konflikt auf dem Schulhof mit tödlichen Ausgang. Ender wird nicht als sehr intelligents, sondern aus übermenschlich intelligent dargestellt. Für mich waren alle Kinder immer so etwas wie Mutanten mit einem IQ von 250 oder so. So jedenfalls habe ich mir das vorgestellt. Die Menschen holen alle diese Kinder zusammen und bilden sie als Elitekämpfer aus. Auch das macht Sinn, wenn die Menschheit ums Nackte überleben kämpft. Wegen der Wertung, ob das Buch verdient hat, in der SF Bibliothek veröffentlich zu werden, solltest Du bis zum Ende warten, denn der Schluss ist schon eine Offenbarung und eine ziemlich dicke Überraschung. Das ganze Buch bekommt so einen ganz neuen Sinn.

#6 rockmysoul67

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Geschrieben 11 Juli 2009 - 06:18

Ich habe die ersten drei Kapitel - sozusagen die frühen unbeschwerten Kindstage daheim - gelesen. Die Erde hat sich sozial ganz schön verändert, der Gebrauch von Computern tönt doch sehr modern, der Bursche trägt einen ganzen Monitor (nicht etwa einen kleinen Chip) im Kopf herum. Und dies alles wird uns aus der Sicht eines Kindes in einer sehr dichten Sprache serviert. Sehr gut auch das Zwischenspiel zwischen den Geschwistern. So hart können Kinder sein. Der zehnjährige Bruder - dieser Fiesling - nutzt seine Intelligenz voll aus, um seine Geschwister fertig zu machen. Ob er wohl am Ende versuchen wird, seinen Bruder tatsächlich um zu bringen? Wer weiss. Die Drohung wird das ganze Leben über die Jüngeren hängen.

Für mich waren alle Kinder immer so etwas wie Mutanten mit einem IQ von 250 oder so.

Ich sehe das auch so. Meinetwegen können wir die Frage, ob Ender wirklich wie ein Kind denkt, ad acta legen. Das ist doch ganz klar die Gedankenwelt eines sechsjährigen Kindes, wenn auch sehr intelligent und vermutlich irgendwie genetisch verbessert (schwebende Buchstaben). Ja, ich kann mir den Burschen als Killer vorstellen.

#7 rockmysoul67

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Geschrieben 11 Juli 2009 - 15:09

Mir gefallen die Pulte in Kapitel 5. Das Klassenpult der Zukunft ist ein Touchscreen, das mit den anderen verlinkt ist. Topp!

#8 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 12 Juli 2009 - 11:25

Ich lese die engl. Fassung von Tor von 1994, und bin jetzt am Anfang von Kap. 4. Ich hatte die Kurzgeschichte vor längerer Zeit gelesen, und fand sie sehr gut. Dass es sich um sehr junge Kinder handelt, empfand ich als um so mehr realitätsnah im Sinne einer totalitären Planetengesellschaft, die einem mächtigen außerirdischen Feind gegenüber steht. Außerdem kannte ich andere Kurzgeschichten von Card, und wusste dass er gerne Tabubrecher konzipiert.Nach den Versuchen, einiger seiner Romane zu lesen, wovon die Hälfte abgebrochen wurden (insbesonders sein Horror-Oeuvre), bekam ich den Eindruck, dass Card eher im kurzen Genre brilliert als anderswo. Daher nun nochmal der Versuch mit einem Roman.Das Vorwort fand ich ziemlich abschreckend. Klar sind Hintergründe interessant, aber ich kann mich noch immer nicht an dieses amerikanische Faible für endloses Selbstlob gewöhnen. Das wird leider erstmal meine Wertung einige Kapitel lang beeinflussen, fürchte ich. Wer eine ähnliche Abneigung wie ich hegt, sollte das Vorwort auslassen.Die 1. 3 Kapitel sind Ok. Natürlich macht die grausame Welt der Kinder, die hier beschrieben wird, keinen Spaß. Was dort gesagt wird, kommt mir aber bekannt vor. Was Ender denkt, kommt mir sehr erwachsen vor, aber das soll wohl sein Genietum unterstreichen. Die angedeutete übergeschwisterlichen Gefühle zu seiner Schwester kommen mir aufgesetzt vor.Wie oft bei Card, bietet er kaum Beschreibung der Umwelt, dafür aber fein-gefeilte Dialoge. Finde ich gut.P.S. @rocky: Der "Monitor" in Enders Nacken ist kein Bildschirm, sondern ein Radio-Sensor, der Anderen erlaubt, alles was sein Kopf (und Körper?) tut, "hautnah" mit zu erleben.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#9 † Christian Weis

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Geschrieben 12 Juli 2009 - 12:14

Das ist doch ganz klar die Gedankenwelt eines sechsjährigen Kindes, wenn auch sehr intelligent und vermutlich irgendwie genetisch verbessert (schwebende Buchstaben). Ja, ich kann mir den Burschen als Killer vorstellen.

Im Grunde ist es erschreckend, wozu diese Kinder - obwohl es körperlich und in ihrer Gedankenwelt Kinder sind - fähig sind. Das macht für mich einen Teil der Faszination aus, die der Roman hervorruft: Vieles erscheint sehr vertraut, könnte einem Kinder- oder Jugendroman entstammen, doch dann driftet ihr Verhalten in einen Bereich ab, den man nur Mutanten zutraut.

Bearbeitet von ChristianW, 12 Juli 2009 - 12:14.


#10 Amtranik

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Geschrieben 12 Juli 2009 - 17:38

Im Grunde ist es erschreckend, wozu diese Kinder - obwohl es körperlich und in ihrer Gedankenwelt Kinder sind - fähig sind. Das macht für mich einen Teil der Faszination aus, die der Roman hervorruft: Vieles erscheint sehr vertraut, könnte einem Kinder- oder Jugendroman entstammen, doch dann driftet ihr Verhalten in einen Bereich ab, den man nur Mutanten zutraut.

Also ich muß sagen es fällt mir nach wie vor schwer hinzunehmen das die Beschreibungen der Gedankenwelt von 6-? Jährigen Kindern entnommen sein sollen. In jedem Falle finde ich die Vorstellung erschreckend Kinder die wie Erwachsene denken, planen und teilweise handeln, ob Genies oder nicht. Ist sozialverhalten eigentlich ebenso meßbar wie ein IQ? Ich weiß es nicht, aber ich stelle mir vor das es nichts mit intelligenz zu tun hat. Und Ender verhält sich teilweise schon wie ein völlig auszozialisierter junger Mann. Das halte ich nicht für realistisch.

#11 † Christian Weis

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Geschrieben 12 Juli 2009 - 17:55

Also ich muß sagen es fällt mir nach wie vor schwer hinzunehmen das die Beschreibungen der Gedankenwelt von 6-? Jährigen Kindern entnommen sein sollen. In jedem Falle finde ich die Vorstellung erschreckend Kinder die wie Erwachsene denken, planen und teilweise handeln, ob Genies oder nicht. Ist sozialverhalten eigentlich ebenso meßbar wie ein IQ? Ich weiß es nicht, aber ich stelle mir vor das es nichts mit intelligenz zu tun hat. Und Ender verhält sich teilweise schon wie ein völlig auszozialisierter junger Mann. Das halte ich nicht für realistisch.

Ich sehe es so: Diese Kinder sind mit anderen bzw. heutigen Kindern gleichen Alters nicht vergleichbar. Sie leben in einer ganz anderen Zeit, unter anderen Voraussetzungen und sind manipuliert. Gewisse Erfahrungswerte haben sie mit ihren Altersgenossen gemeinsam, in anderen Dingen sind sie ihrem Alter weit voraus. Wären es "normale" Kinder, bekäme man einen SCHLOSS SCHRECKENSTEIN-Bubenroman zu lesen, so ist es SF. :smokin:

#12 † Christian Weis

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Geschrieben 12 Juli 2009 - 18:00

Das Vorwort fand ich ziemlich abschreckend. Klar sind Hintergründe interessant, aber ich kann mich noch immer nicht an dieses amerikanische Faible für endloses Selbstlob gewöhnen. Das wird leider erstmal meine Wertung einige Kapitel lang beeinflussen, fürchte ich. Wer eine ähnliche Abneigung wie ich hegt, sollte das Vorwort auslassen.

Also, ich liebe Autorenvorworte, und dieses fand ich sehr informativ. :smokin:

Wobei ich nicht weiß, ob das in der Tor-Ausgabe mit dem in meiner Meisterwerke-der-SF-Ausgabe von Heyne identisch ist.

Bearbeitet von ChristianW, 12 Juli 2009 - 18:01.


#13 rockmysoul67

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Geschrieben 12 Juli 2009 - 20:50

(Fertig mit der ersten Hälfte.)Wenn immer Leute - egal in welchem Alter - erstmals in einer grösseren Gruppe zusammenkommen, gibt es Cliquebildung. (Man sollte besser nie ein paar Tage später dazustossen, man wird dann selten als gleichwertig anerkannt.) Oft werden Menschen ausgeschlossen - die dann eine Gruppe von Eins bilden, manchmal gibt es zusammengeschlossene Grüppchen von Eins (wie Ender und Petra im Roman). Im Verlaufe der Zeit mischen/verändern sich dann aber die Zusammensetzungen. Eine "Eins" kann auch sehr bewusst auf dieses Ziel (Durchbruch der Isolation) hinarbeiten.Ich finde, dieses Cliquebilden wird in diesem Roman sehr gut beschrieben.Nochmals zu der überherrschenden Frage: Sind Kinder so? (Und ich glaube, jeder Leser geht da nach seinem Gefühl und seiner Erfahrung, und könnte kaum je jemand anderen vom Gegenteil überzeugen.) Kinder nehmen die Welt, wie sie ihnen angeboten werden; sie haben keine Wahl. Muss ein Mädel bei der Mama wohnen, kann sie nicht entscheiden beim Papa zu leben. Muss ein Bub den ganzen Tag Fussbälle nähen, dann wird er das machen. (Allerdings: manche Kinder durchbrechen jedoch Patronen, sie bestehen auf ihre Meinung, reissen aus, usw. - dies sind aber Ausnahmen).Für mich (halt meine Meinung) ist es nachvollziehbar, dass junge Kinder in Kriegsspielen gedrillt werden können und sich keine Gefühlsausbrüche leisten, wenn dies von den einzigen anwesenden Erwachsenen so verlangt wird. Weiter: Ich liebe geradezu diese Kriegsspiele (na ja, als Lektüre dann), finde es ein bisschen schade, dass die Geschwister wieder in Enders Leben bzw. Schicksal einbezogen werden, allerdings macht Card dies sehr überzeugend.Ich bin noch neugierig, ob die Krabbler als reale Bedrohung am Ende vom Buch existieren. (Vielleicht endet der Roman ganz anders als die KG.)

#14 Rusch

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Geschrieben 12 Juli 2009 - 21:02

Diese Kinder kann man nicht mit normalen Maßstäben messe. Ender ist so etwas wie ein krimineller Psychopath. Hochintelligent, aber nicht minder Rücksichtslos wie Peter. Aus der ganzen Menschheit wurden Kinder mit solchen Eigenschaften zusammengeholt: Hochintelligent und kalk kalkulierend. Gesucht wurden ja künftige Generäle und mit diesen Eigenschaften sind sie bestens geeignet. Wenn man das ganze so betrachtet, dann war das gar nicht mal so abwegig, oder?

#15 rockmysoul67

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Geschrieben 13 Juli 2009 - 12:11

Interessant wie sich Card anno 1977 ein Internet vorstellt. Ist eigentlich nicht so weit entfernt von Chaträumen unserer Tage was er da beschreibt.

Ja, dies ist erstaunlich; ich kenne eigentlich keinen anderen Autoren, der das Internet so gut prophezeit hat.

#16 † Christian Weis

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Geschrieben 14 Juli 2009 - 20:29

Ja, dies ist erstaunlich; ich kenne eigentlich keinen anderen Autoren, der das Internet so gut prophezeit hat.

Weiß jemand, ob Card bei den Überarbeitungen für die Romanausgaben 1985 bzw. 1991 diese Dinge angepasst hat? Im Vorwort schreibt er ja, dass er dabei geringfügige Änderungen vorgenommen, Fehler ausgemerzt und stilistisch "geglättet" hat. Ich hab jetzt knapp die Hälfte durch und bin auch beim zweiten Lesen wieder sehr angetan von dem Roman. Card schafft es, dass man mit Ender, obwohl er ja ein Streber/Genie/Mutant ist, immer wieder mitfiebern kann, auch wenn er hierfür Enders Gegner und Freunde mitunter etwas stereotyp angelegt hat. Aber seine Entwicklung zu beobachten - und dabei zu Beginn der Kapitel immer wieder durch die Brille der Ausbilder schauen zu können - ist wirklich fesselnd.

#17 Rusch

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Geschrieben 14 Juli 2009 - 22:14

rockmysoul hat doch auch die Kurzgeschichte gelesen. Kannst Du was dazu sagen?

#18 rockmysoul67

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Geschrieben 15 Juli 2009 - 00:09

rockmysoul hat doch auch die Kurzgeschichte gelesen. Kannst Du was dazu sagen?

Es gibt kein Internet in der Kurzgeschichte. Er kann aber die Schiffe, die zum Feind unterwegs sind, befehligen/steuern. Um dies zu üben, macht er dies über Radio mit seinen alten Kollegen (wie Bean/Bohne). Am Schluss gibt es dann eine grosse Überraschung.

Im Übrigen ist die Lesezirkeltrennung ab dem zehnten Kapitel perfekt gewählt, denn ab dann setzt auch die Kurzgeschichte ein (natürlich geschieht im Roman mehr, doch Card hat die zweite Hälfte klar um seine KG gebaut - ich kenne allerdings noch nicht das Romanende).

Link zur englischen Kurzgeschichte

#19 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 15 Juli 2009 - 20:45

Es gibt kein Internet in der Kurzgeschichte.

Ah, und danke für den Link zur Story! Wenn ich den Roman durch und die Muße dazu habe, werde ich mir die zum Vergleich mal vornehmen. Wenn Card sein Internet erst 1985 in die Romanfassung eingebaut hat, dann war er sicher früh dran, aber Vernor Vinge hat es bereits 1981 in seiner Story "True Names" thematisiert.

Bearbeitet von ChristianW, 15 Juli 2009 - 20:46.



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