Orson Scott Card - Das grosse Spiel
#1
Geschrieben 03 Juli 2009 - 18:05
#2
Geschrieben 09 Juli 2009 - 21:00
#3
Geschrieben 10 Juli 2009 - 07:01
Die Kurzgeschichte (kurz ist sie nicht wirklich, 30 ausgedruckte Seiten) ist schon mal sehr gut. Auch ich ärgerte mich während des Lesens über das junge Alter - Card schreibt darüber in dem Vorwort, dass viele Leute damit ein Problem hätten - warf im Gedanken aber zu jedem Kind fünf Jahre dazu, und konnte gut damit leben. Als dann aber das Ende der Geschichte kam, wurde die Altersfrage so überzeugend gebracht und erklärt, dass sehr junge Kinder als Soldaten plötzlich Sinn machten. Mal schauen, ob der Roman dies auch schafft.
Sonst war die Geschichte besonders gut in den Punkten "Dreidimensionales Kämpfen im All" und "Ferngesteuerter Kampf im All". Und ja tatsächlich, Überraschung, Hollywoodautoren aufgepasst: Im Weltraum herrschen Schwerelosigkeit und enorme Distanzen - und in dieser Kurzgeschichte wird das für einmal deutlich ausgearbeitet.
#4
Geschrieben 10 Juli 2009 - 08:28
#5
Geschrieben 10 Juli 2009 - 10:03
#6
Geschrieben 11 Juli 2009 - 06:18
Ich sehe das auch so. Meinetwegen können wir die Frage, ob Ender wirklich wie ein Kind denkt, ad acta legen. Das ist doch ganz klar die Gedankenwelt eines sechsjährigen Kindes, wenn auch sehr intelligent und vermutlich irgendwie genetisch verbessert (schwebende Buchstaben). Ja, ich kann mir den Burschen als Killer vorstellen.Für mich waren alle Kinder immer so etwas wie Mutanten mit einem IQ von 250 oder so.
#7
Geschrieben 11 Juli 2009 - 15:09
#8
Geschrieben 12 Juli 2009 - 11:25
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#9
Geschrieben 12 Juli 2009 - 12:14
Im Grunde ist es erschreckend, wozu diese Kinder - obwohl es körperlich und in ihrer Gedankenwelt Kinder sind - fähig sind. Das macht für mich einen Teil der Faszination aus, die der Roman hervorruft: Vieles erscheint sehr vertraut, könnte einem Kinder- oder Jugendroman entstammen, doch dann driftet ihr Verhalten in einen Bereich ab, den man nur Mutanten zutraut.Das ist doch ganz klar die Gedankenwelt eines sechsjährigen Kindes, wenn auch sehr intelligent und vermutlich irgendwie genetisch verbessert (schwebende Buchstaben). Ja, ich kann mir den Burschen als Killer vorstellen.
Bearbeitet von ChristianW, 12 Juli 2009 - 12:14.
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#10
Geschrieben 12 Juli 2009 - 17:38
Also ich muß sagen es fällt mir nach wie vor schwer hinzunehmen das die Beschreibungen der Gedankenwelt von 6-? Jährigen Kindern entnommen sein sollen. In jedem Falle finde ich die Vorstellung erschreckend Kinder die wie Erwachsene denken, planen und teilweise handeln, ob Genies oder nicht. Ist sozialverhalten eigentlich ebenso meßbar wie ein IQ? Ich weiß es nicht, aber ich stelle mir vor das es nichts mit intelligenz zu tun hat. Und Ender verhält sich teilweise schon wie ein völlig auszozialisierter junger Mann. Das halte ich nicht für realistisch.Im Grunde ist es erschreckend, wozu diese Kinder - obwohl es körperlich und in ihrer Gedankenwelt Kinder sind - fähig sind. Das macht für mich einen Teil der Faszination aus, die der Roman hervorruft: Vieles erscheint sehr vertraut, könnte einem Kinder- oder Jugendroman entstammen, doch dann driftet ihr Verhalten in einen Bereich ab, den man nur Mutanten zutraut.
#11
Geschrieben 12 Juli 2009 - 17:55
Ich sehe es so: Diese Kinder sind mit anderen bzw. heutigen Kindern gleichen Alters nicht vergleichbar. Sie leben in einer ganz anderen Zeit, unter anderen Voraussetzungen und sind manipuliert. Gewisse Erfahrungswerte haben sie mit ihren Altersgenossen gemeinsam, in anderen Dingen sind sie ihrem Alter weit voraus. Wären es "normale" Kinder, bekäme man einen SCHLOSS SCHRECKENSTEIN-Bubenroman zu lesen, so ist es SF.Also ich muß sagen es fällt mir nach wie vor schwer hinzunehmen das die Beschreibungen der Gedankenwelt von 6-? Jährigen Kindern entnommen sein sollen. In jedem Falle finde ich die Vorstellung erschreckend Kinder die wie Erwachsene denken, planen und teilweise handeln, ob Genies oder nicht. Ist sozialverhalten eigentlich ebenso meßbar wie ein IQ? Ich weiß es nicht, aber ich stelle mir vor das es nichts mit intelligenz zu tun hat. Und Ender verhält sich teilweise schon wie ein völlig auszozialisierter junger Mann. Das halte ich nicht für realistisch.
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#12
Geschrieben 12 Juli 2009 - 18:00
Also, ich liebe Autorenvorworte, und dieses fand ich sehr informativ.Das Vorwort fand ich ziemlich abschreckend. Klar sind Hintergründe interessant, aber ich kann mich noch immer nicht an dieses amerikanische Faible für endloses Selbstlob gewöhnen. Das wird leider erstmal meine Wertung einige Kapitel lang beeinflussen, fürchte ich. Wer eine ähnliche Abneigung wie ich hegt, sollte das Vorwort auslassen.
Wobei ich nicht weiß, ob das in der Tor-Ausgabe mit dem in meiner Meisterwerke-der-SF-Ausgabe von Heyne identisch ist.
Bearbeitet von ChristianW, 12 Juli 2009 - 18:01.
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#13
Geschrieben 12 Juli 2009 - 20:50
#14
Geschrieben 12 Juli 2009 - 21:02
#15
Geschrieben 13 Juli 2009 - 12:11
Ja, dies ist erstaunlich; ich kenne eigentlich keinen anderen Autoren, der das Internet so gut prophezeit hat.Interessant wie sich Card anno 1977 ein Internet vorstellt. Ist eigentlich nicht so weit entfernt von Chaträumen unserer Tage was er da beschreibt.
#16
Geschrieben 14 Juli 2009 - 20:29
Weiß jemand, ob Card bei den Überarbeitungen für die Romanausgaben 1985 bzw. 1991 diese Dinge angepasst hat? Im Vorwort schreibt er ja, dass er dabei geringfügige Änderungen vorgenommen, Fehler ausgemerzt und stilistisch "geglättet" hat. Ich hab jetzt knapp die Hälfte durch und bin auch beim zweiten Lesen wieder sehr angetan von dem Roman. Card schafft es, dass man mit Ender, obwohl er ja ein Streber/Genie/Mutant ist, immer wieder mitfiebern kann, auch wenn er hierfür Enders Gegner und Freunde mitunter etwas stereotyp angelegt hat. Aber seine Entwicklung zu beobachten - und dabei zu Beginn der Kapitel immer wieder durch die Brille der Ausbilder schauen zu können - ist wirklich fesselnd.Ja, dies ist erstaunlich; ich kenne eigentlich keinen anderen Autoren, der das Internet so gut prophezeit hat.
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#17
Geschrieben 14 Juli 2009 - 22:14
#18
Geschrieben 15 Juli 2009 - 00:09
Es gibt kein Internet in der Kurzgeschichte. Er kann aber die Schiffe, die zum Feind unterwegs sind, befehligen/steuern. Um dies zu üben, macht er dies über Radio mit seinen alten Kollegen (wie Bean/Bohne). Am Schluss gibt es dann eine grosse Überraschung.rockmysoul hat doch auch die Kurzgeschichte gelesen. Kannst Du was dazu sagen?
Im Übrigen ist die Lesezirkeltrennung ab dem zehnten Kapitel perfekt gewählt, denn ab dann setzt auch die Kurzgeschichte ein (natürlich geschieht im Roman mehr, doch Card hat die zweite Hälfte klar um seine KG gebaut - ich kenne allerdings noch nicht das Romanende).
Link zur englischen Kurzgeschichte
#19
Geschrieben 15 Juli 2009 - 20:45
Ah, und danke für den Link zur Story! Wenn ich den Roman durch und die Muße dazu habe, werde ich mir die zum Vergleich mal vornehmen. Wenn Card sein Internet erst 1985 in die Romanfassung eingebaut hat, dann war er sicher früh dran, aber Vernor Vinge hat es bereits 1981 in seiner Story "True Names" thematisiert.Es gibt kein Internet in der Kurzgeschichte.
Bearbeitet von ChristianW, 15 Juli 2009 - 20:46.
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