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Das Haus der Sonnen


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5 Antworten in diesem Thema

#1 Matthias

Matthias

    Illuminaut

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Geschrieben 09 Juli 2009 - 14:33

Der neuste Roman von Reynolds ist in diesen Tagen auf deutsch erschienen, diesmal im kleinen Taschenbuchformat.


Eingefügtes Bild

Siehe auch hier zur englischen Version:
http://www.scifinet....?showtopic=7118

eynolds Roman spielt in einem komplett neuen Szenario, das nicht mit den alten Serien in Zusammenhang steht:

Es handelt sich um eine sehr zukünftige Version unserer Galaxis. Die Hauptrolle übernehmen "Häuser" von genetisch weiterentwickelten Menschen. Eines dieser Häuser besteht aus Klonen. Sie sendet ihre Klone in die Galaxis aus, um Information und Weisheit zu sammeln. Alle paartausend Jahre trifft sich die Rasse zum Austausch von Informationen.

Ein unbekannter Feind vernichtet in einem apokalyptischen Schlag das komplette Sonnensystem des Treffens. Nur die tapferen Helden - die zu spät kommen - und einige wenige andere überleben†¦ Ein geheimnisvolles „House of Suns“ ist im Gespräch und die Andromedaregion wurde durch irgendetwas abgeschirmt†¦


Reynolds bewegt sich in seiner neuen „Welt“ etwas vom klassischen HardSF weg und nähert sich Banks, Hamilton. Niven und Baxter. In Sachen Technik übertreibt er sogar maßlos (Dyson Sphären, Planeten transportieren etc) und zeigt Dimensionen, die zuletzt Baxter in seinem Xeelee Zyklus präsentiert hat. Im Gegensatz zu Baxter hat seine Technik allerdings immer noch einen wissenschaftlich plausiblen Background.

Das Szenario ist irgendwo zwischen Space Opera, Alice im Wunderland, und Hitchhikers Guide angesiedelt - es finden sich Centaurenwesen, riesige menschenverschlingende Kreaturen, Maschinenwesen, Wurmlochwaffen. Viel „sense of wonder“, fast pulp-artig. Zu Beginn wirkt vieles extrem abgedreht und seltsam. Aber dann kann Reynolds das machen, was er am besten kann: unglaublich intensive galaxisumspannende Ereignisse auf riesigen Zeitskalen darstellen.

Ein spannender, abgeschlossener Roman, der etwas langsam in Gang kommt. Nicht der beste Roman des Autors. Fans sollten sich mit Reynolds†™ neuem Weltentwurf anfreunden, denn es bleibt anzunehmen, dass weitere Romane in dieser Reihe erscheinen werden.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#2 Matthias

Matthias

    Illuminaut

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Geschrieben 11 Juli 2009 - 20:02

In dem Buch haben sich einige merkwürdige Übersetzungen eingeschlichen. So wurde der Name der Protagonistin geändert(Portula statt Purslane) und "Trunk", so eine Art Datenspeicher, wurde mit "Strang" übersetzt - die Bedeutung dürfte kein Leser zuordnen können.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#3 raps

raps

    Scoobynaut

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Geschrieben 17 Juli 2009 - 12:46

Fans sollten sich mit Reynolds†™ neuem Weltentwurf anfreunden, denn es bleibt anzunehmen, dass weitere Romane in dieser Reihe erscheinen werden.

Ich habe vorgestern gelesen, dass Reynolds einen Vertrag über zehn Romane mit seinem Verlag abgeschlossen und dafür einen Vorschuss von 1 Mio. Pfund eingestrichen hat. Einige der Bücher sollen in einem vom Autor schon eingeführten Universum spielen (dem von "House of Suns"?). Offenbar gibt es auch in diesen für SF'ler harten Zeiten Autoren, die von ihrer Tätigkeit noch hauptberuflich leben können :) . Grüße, Rainer

#4 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 17 Juli 2009 - 22:58

Vertrag über zehn Romane mit seinem Verlag abgeschlossen für SF'ler harte Zeiten

Eine Entwicklung, die manche Autoren haben kommen sehen :lol: http://www.scifinet....e...ost&p=83850 .

#5 Dave

Dave

    Hamannaut

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Geschrieben 31 August 2009 - 19:31

Die frühen Romane von Reynolds gingen immer ein wenig in die Hard-SF Richtung, was jetzt hier nicht mehr so wirklich zutrifft, würde ich sagen. Haus der Sonnen entspricht mehr der Art, wie ein Dan Simmons einen SF-Roman angeht, finde ich.
Ich hatte anfangs etwas Probleme, in den Roman zu finden. Etwas später habe ich das Buch dann doch gerne gelesen.
Mit Ausnahme vielleicht der Geschichten aus dem so genannten Puppenpalast, die mir mit ihren märchenhaften Charakter mit der Zeit immer mehr auf die Nerven gingen. Das sind künstlich geschaffene Erfahrungen der Hauptprotagonistin, deren Jugend künstlich verlängert wurde.
Die ins gigantische gesteigerten Lebensspannen in dem Roman machen schon Sinn, auch wenn sie befremdlich wirken. Wenn der Mensch schon in den Raum expandiert, muss sich die Lebenszeit anpassen, denke ich. (Könnte vielleicht sogar ein ganz natürlicher Schritt der Evolution sein, ist aber nur so ein Gedanke.)

Neben Portula ist vermutlich das güldene Maschinenwesen Hesperus der eigentliche Star des Romans. Besonders schön fand ich die Stelle, bei der er einen verborgenen menschlichen Arm bei sich entdeckte, nachdem er immer wieder auf die Asymmetrie seines Körpers hingewiesen wurde.

Die etwas härteren Szenen sind eher dünn gesät. Beispiel: man kann seinen Widersacher scheibenartig zu Bodenfliesen verarbeiten, ohne ihn damit notwendigerweise umzubringen.

In der zweiten Hälfte wird das Buch etwas geradliniger, nachdem es zuvor wirklich sehr abwechslungsreich und turbulent zuging.
In den letzten Romanen sah ich eigentlich immer Potential oder fast schon eine Notwendigkeit für eine Fortsetzung, und hier ist es auch wieder so. Ich fand das Ende ein wenig überraschend.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich nicht übermäßig begeistert war.
Ich habe so den Verdacht, Alastair Reynolds wird bei einigen neueren Büchern etwas gefälliger in seinen Storys.

#6 Tanner Mirabel

Tanner Mirabel

    Cybernaut

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Geschrieben 26 Juli 2013 - 19:05

Ich habe Das Haus der Sonnen erst jetzt gelesen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Wieder einmal, muss ich ja bei Reynolds schon sagen. Er hat hier eine schöne Space Opera aufgezogen, in der es nicht nur um große Distanzen, sondern auch um unglaublich große Zeiträume und entsprechende Zusammenhänge ging. Aber so, wie Reynolds es beschrieben hat, bekam ich auch ein Gefühl für diese schwer vorstellbaren Dimensionen, was m.E. zeigt, dass er mit so etwas tatsächlich gut umgehen kann. Wie man trotz gigantischer Dimensionen dennoch eine spannende und abwechslungsreiche Space Opera schreiben kann, demonstriert Reynolds hier eindrucksvoll.

Durch die Erklärungen zum Schluss ist die Geschichte eigentlich auch zuende. Dennoch gibt es zahlreiche Ansätze, um diese Geschichte fortsetzen zu können. Mal abwarten, vielleicht schreibt Reynolds ja irgendwann noch einmal ein Buch, welches in diesem Universum spielen wird.

Mein persönliches Buchhighlight 2019: Ursula Poznanski - Die Vernichteten

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