a3kHH schrieb am 01.08.2009, 09:03:
Uschi hat ganz klar gesagt, daß es keine von den Autoren abgehobene Elfenbeinturm-Expokratie gibt, sondern alle Entscheidungen im Team getroffen werden.
Tja, siehe mein Post weiter oben. Ich kann verstehen, warum der Team-Aspekt so betont wird. Das ist ja völlig analog zum Fuppes... da stellen sich Trainer und Mitspieler
immer vor den Volltrottel, der das Spiel verliert. Ist ein menschlicher und natürlicher Reflex. ("Heute hat die Mannschaft verloren, da ist kein Spieler rauszugreifen." - "Wir waren alle schlecht, sonst hätten wir nicht verloren" - oder auch: "Ich möchte keinen einzelnen loben. Das war eine bravouröse Teamleistung, und wir haben verdient gewonnen.", oder gar: "Der Star ist die Mannschaft!" etc.pp.)
Ändert aber nix daran, daß es z.B. bei der EM 2000
Thomas Linke war, der 0:3 gegen Portugal verloren hat, nicht Deutschland.
Aaanyway...
Team hin oder her. Bestimmte Sachen (Stil, Charakterzeichnung, die Darbietungsform der Exposition im Roman usw., s.o.)
sind dem Autor anzulasten, vielleicht noch dem Lektor, der sowas durchwinkt. Bestimmte Dinge wiederum (die Rahmenhandlung, der "große Cliffhanger" - Atlans "Tod" im SO-Zyklus z.B. stand
auf jeden Fall im Exposé! - und dergl.)
sind dem Expokraten (oder meinetwegen dem Expo-
Team oder meinetwegen dem
Team) anzulasten. So ist's nunmal.
Und nochmal: es ist menschlich nachvollziehbar, warum die besagte Geheimniskrämerei betrieben wird, um diese klar definierten Grenzen zu verwischen und Einzelpersonen, insb. die Autoren, gegen
Kritik konkret an ihren Fähigkeiten zu schützen. Aber diese Kritik wird trotzdem nicht ausbleiben.
Und wieder hat's der Willi immer schon gewußt:
"Wer Romane schreibt, muß sich der Kritik stellen."
(Die meisten Autoren machen das ja auch, ich will nichts anderes Behaupten! Die "Schutzherren" kommen ja meistens aus anderen Ecken...

)
Bearbeitet von Echophage, 01 August 2009 - 08:23.