Perry - unser Mann im All
#1
Geschrieben 14 August 2009 - 19:13
Vor einigen Wochen setzte ich mich am Freitag in Hannover in den Zug nach Hamburg. Wochenende, die Rückfahrt von der Arbeit wollte ich nutzen, im die wöchentliche PR-Rezension zu schreiben. Der Zug war voll, ich bekam nur einen Sitzplatz im Großraum-Abteil. Ich packe mein Notebook aus, lege den PR daneben und will gerade anfangen, da spricht mich vom Sitz auf der anderen Gangseite jemand an. Ob ich denn PR regelmäßig lesen würde, fragt er. Klassischer Anzugträger-Typ, genau wie ich Consultant, denke ich. Na ja, wir kommen ins Gespräch und es stellt sich raus, daß an den PR-Comics mitarbeitet, daher auch sein Interesse an PR. Wir schnacken so miteinander, tauschen Adressen aus und ich mache mich an die Rezi.
Ich hab' dann in den letzten Tagen, seit Urlaubsbeginn, so ein bißchen im Netz rumgeguckt. Nicht intensiv, denn die alten Comics aus den 70ern waren doch extrem in ihrer Zeit verhaftet. Und auch nicht wirklich gut. Heute kam dann ein Brief von Kai Hirdt (so hieß meine Bahnbekanntschaft nämlich ) mit zwei Rezensionsexemplaren des neuen Perry-Comics an. Nun sind Comics nur sehr eingeschränkt mein Ding, ich bin da ziemlich pinselig, nicht nur die Zeichnungen, auch die Story muß schon überdurchschnittlich gut sein, damit ich einen zweiten Gedanken daran verwende. Aber ich habe da mal reingeguckt, könnte ja was für Junior sein.
Ich habe in den Nummern 136 & 137 eine ziemlich geniale Aphilie-Story gelesen. Schön gezeichnet, mit einem intelligentem Plot und extrem differenziert dargestellten Personen. Insbesondere Perry ist hier ganz anders, deutlich vielschichtiger dargestellt als in der EA. Eine weitere Story drehte sich um Gucky. Aber nicht um das Plüschtier, sondern den (manchmal auch brutalen und gefährlichen) Außerirdischen. Und dann gab's noch ... aber das schreibe ich noch einmal ausführlich in einer Rezension. In jedem Fall habe ich mir jetzt alle zurückliegenden Nummern bestellt und ein Abo abgeschlossen.
Und denjenigen, denen der Sense of Wonder in der EA fehlt, kann ich die Comics nur warm ans Herz legen. Ich jedenfalls habe da das gefunden, was ich beim Stardust-Zyklus (bisher ?) vermisst habe.
#2
Geschrieben 14 August 2009 - 20:25
"Bazinga!"
#3
Geschrieben 14 August 2009 - 21:10
#4
Geschrieben 14 August 2009 - 22:18
BeidesSind die Geschichten in den einzelnen Heften abgeschlossen? Sind es Fortsetzungsgeschichten? Oder beides?
Die Zeichnungen sind anders, viel "brutaler" (keine Ahnung, wie man den Zeichenstil nennt, ich bin kein Experte). Sie passen aber ausgezeichnet zu den Geschichten. Von daher : Lies die Comics mal, dann hast Du das, was Dir in der EA fehlt.Bis auf das letzte Heft habe ich alle der Neuerscheinungen hier ungelesen liegen. *Seufz* Naja, stimmt nicht ganz das erste habe ich gelesen, das war aber noch die Fortsetzung des letzten Heftes der alten Serie und sprudelte zwar über vor Ideen, hat mich aber nicht vom Hocker gerissen. In der letzten Ausgabe habe ich nur geblättert und muß sagen, da haben mich die Zeichnungen überhaupt nicht angesprochen.
Bearbeitet von a3kHH, 14 August 2009 - 22:22.
#5
Geschrieben 14 August 2009 - 23:07
#6
Geschrieben 14 August 2009 - 23:16
Hast Du die Camelot-Geschichte über die Verurteilung Alaska Saedelaeres in 136/137 gelesen ? Sicher nicht, dann würde Dir nämlich das "trashig" im Hals stecken bleiben. Auch ansonsten sind wir unterschiedlicher Meinung was das Niveau der Stories angeht. Gucky einmal nicht als niedlichen ET zu sehen, fand ich schon sehr angenehm. Und der zugehörige Zeichenstil passte m.E. zu der Geschichte. Ist allerdings nicht Mainstream-weichgespült, da gebe ich Dir Recht. Mich erinnert der Stil so ein bißchen an die Blueberry-Geschichten von früher. Edit : Wobei "Gucky und sein Kinderhort" und der letzte einseitige Comic eine ganz besondere Spezies sind ...Es handelt sich nicht um "große Comickunst" im Sinne von künstlerisch inspirierten Zeichnungen und literarischen Geschichten, sondern sehr schwarz-humorige, trashige Kurzgeschichten.
Bearbeitet von a3kHH, 14 August 2009 - 23:18.
#7
Geschrieben 15 August 2009 - 00:07
#8
Geschrieben 15 August 2009 - 06:14
Aber so was von !Ich denke, unsere Meinungen dazu sind gar nicht so verschieden, wir haben nur an einander vorbeigeredet.
#9
Geschrieben 15 August 2009 - 07:58
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#10
Geschrieben 15 August 2009 - 11:38
#11
Geschrieben 15 August 2009 - 11:55
Auf dieses Problem haben während einer Diskussion schon Ernst Wurdack und Guido Latz hingewiesen. Obwohl beide Verlage traumhafte SF verlegen, sind die Kosten für einen Vertrieb via Buchhandlung o.ä. derart exorbitant höher als via Internet, daß beide davon mehr oder minder Abstand nehmen. Ich bin das Internet-Kaufen gewöhnt, für mich ist das RL-Einkaufen zumindestens im SF-Bereich eher die Ausnahme geworden. Von daher stört mich diese scheinbare Einschränkung relativ wenig.Ernüchternd fand ich leider das Vorwort. Es wird darauf hingewiesen, das ab der nächsten Ausgabe das Comic aus Kostengründen nicht mehr an den Bahnhofsbuchhandlungen ausliegt. Man bekommt es aber nach wie vor in Comicläden oder über den Perry-Shop, Amazon oder libri.de. Am liebsten ist den Machern natürlich ein Abo welches man auch über die Homepage abschließen kann. Und zwar Hier
#12
Geschrieben 15 August 2009 - 12:05
Das ist so nicht korrekt. Von den HC-Ausgaben der Edition Atlantis abgesehen werden alle Bücher des Atlantis-Verlages über die einschlägigen Grossisten vertrieben. Manche Bücher haben sich sogar fast ausschließlich über den Buchhandel verkauft. Zumindest bei Guido ist das eingepreist.Auf dieses Problem haben während einer Diskussion schon Ernst Wurdack und Guido Latz hingewiesen. Obwohl beide Verlage traumhafte SF verlegen, sind die Kosten für einen Vertrieb via Buchhandlung o.ä. derart exorbitant höher als via Internet, daß beide davon mehr oder minder Abstand nehmen. Ich bin das Internet-Kaufen gewöhnt, für mich ist das RL-Einkaufen zumindestens im SF-Bereich eher die Ausnahme geworden. Von daher stört mich diese scheinbare Einschränkung relativ wenig.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
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#13
Geschrieben 15 August 2009 - 12:10
Ist mir schon klar. Ich hoffe nur für die Alligator-Crew, das die Rechnung aufgeht. Das die Auslieferung an die Buchhandlungen und dann Rücksendungen der nicht verkauften Titel wehtut ist verständlich. Es ist halt zu befürchten, dass die Spontankäufe ausbleiben und die Umsätze stark nach unten gehen. Zumal Sie ja keine "normalen" Buchhandlungen beliefert haben, sondern "nur" die BH-Buchhandlungen. Aber gut, wer nur mal reinschnuppern möchte sollte das bald tun, solange die aktuelle Ausgabe noch in den Bahnhöfen ausliegt. GrußAuf dieses Problem haben während einer Diskussion schon Ernst Wurdack und Guido Latz hingewiesen. Obwohl beide Verlage traumhafte SF verlegen, sind die Kosten für einen Vertrieb via Buchhandlung o.ä. derart exorbitant höher als via Internet, daß beide davon mehr oder minder Abstand nehmen.
#14
Geschrieben 15 August 2009 - 17:07
Genau das Problem. Angeregt durch diesen Thread habe ich in meiner Bahnhofsbuchhandlung vor ein paar Tagen in der aktuellen Ausgabe etwas herumgeblättert. Optisch finde ich es recht gelungen. Daß da ein Type aussah wie der gute Walter Ernsting ist mir natürlich nicht entgangen. Und natürlich auch nicht die NACKTE FRAU in Paris. Morgen oder übermorgen werde ich mir das Heft kaufen gehen. Das hätte ich sicherlich nicht gemacht, wenn ich mich erst quer durchs Internet klicken müßte, um ein Exemplar zu bestellen (Porto kommt dann ja auch noch dazu). Und für Abos bin ich viel zu knausrig.Ist mir schon klar. Ich hoffe nur für die Alligator-Crew, das die Rechnung aufgeht. Das die Auslieferung an die Buchhandlungen und dann Rücksendungen der nicht verkauften Titel wehtut ist verständlich. Es ist halt zu befürchten, dass die Spontankäufe ausbleiben und die Umsätze stark nach unten gehen. Zum
πάντα ῥεῖ
Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi .. .A I N
#15
Geschrieben 15 August 2009 - 17:24
Genau. Sämtliche Kriterien erfüllt.Aber sonst kann ich nur sagen: es gibt Aliens, Raumschiffe und Titten, also ist es gute SF.
Bearbeitet von MoiN, 15 August 2009 - 17:25.
πάντα ῥεῖ
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#16
Geschrieben 15 August 2009 - 17:41
Ich kann nur immer wieder auf Trangalaxis hinwiesen, dort kriegt man praktisch alles aus dem SF-Bereich.Das hätte ich sicherlich nicht gemacht, wenn ich mich erst quer durchs Internet klicken müßte, um ein Exemplar zu bestellen (Porto kommt dann ja auch noch dazu).
Oh, dann habe ich da wohl etwas falsch verstanden, danke für die Klarstellung.Das ist so nicht korrekt. Von den HC-Ausgaben der Edition Atlantis abgesehen werden alle Bücher des Atlantis-Verlages über die einschlägigen Grossisten vertrieben. Manche Bücher haben sich sogar fast ausschließlich über den Buchhandel verkauft. Zumindest bei Guido ist das eingepreist.
Für diejenigen, deren Hauptgewicht auf dem dritten Dibooschen Kennzeichen guter SF stehen : Shira sieht noch genauso aus wie in den 70ern.Angeregt durch diesen Thread habe ich in meiner Bahnhofsbuchhandlung vor ein paar Tagen in der aktuellen Ausgabe etwas herumgeblättert. Optisch finde ich es recht gelungen. Daß da ein Type aussah wie der gute Walter Ernsting ist mir natürlich nicht entgangen. Und natürlich auch nicht die NACKTE FRAU in Paris.
Bearbeitet von a3kHH, 15 August 2009 - 17:47.
#17
Geschrieben 15 August 2009 - 18:49
Ja, schon, aber so vorher einfach mal drin herumblättern oder herumlesen ist doch eher nach meinem Geschmack. Weswegen ich Buchhandlungen für sehr wichtig halte. Bei einem Buch habe ich da vielleicht eine andere Herangehensweise als die meisten hier. Ich lese gern mal vorne, mittendrin, weiter hinten zur Probe, also einfach auf gut Glück, ob mir der Text sprachlich gefällt. Das geht meistens leider nicht im Internet, in der Regel erhält man höchstens einen zusammenhängenden Teil als Test und nicht mehr. NB: Ist eigentlich Teil 3 von Diboos Definition von guter SF bei PR erfüllt? Vielleicht diskutieren wir das in einem neuen Thread?Ich kann nur immer wieder auf Trangalaxis hinwiesen, dort kriegt man praktisch alles aus dem SF-Bereich.
πάντα ῥεῖ
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#18
Geschrieben 15 August 2009 - 19:38
Ich würde da sogar schon von dem Dibooschen Gesetz sprechen. Das ist irgendwann genauso populär wie die asimovschen Robotergesetze.Für diejenigen, deren Hauptgewicht auf dem dritten Dibooschen Kennzeichen guter SF stehen : Shira sieht noch genauso aus wie in den 70ern.
#19
Geschrieben 16 August 2009 - 07:49
Das wollen wir doch hoffen. Die Wahrheit [tm] kann nie populär genug sein.Ich würde da sogar schon von dem Dibooschen Gesetz sprechen. Das ist irgendwann genauso populär wie die asimovschen Robotergesetze.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
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#20 Gast_L.N. Muhr_*
Geschrieben 17 August 2009 - 10:30
Ein ÄUSSERST gewagter Vergleich. In jeder Hinsicht. Die Alligatoren berufen sich inhaltlich natürlich auf die ollen Perrys und den amerikanischen Underground der Sixties, und das sieht man auch. Blueberry, der sich aus der Schule des amerikanischen realistischen Abenteuercomic der vierziger Jahre entwickelt hat und selbst stilprägend wurde, mit Einflüssen v.a. ab Mitte der Serie vom gehobenen Italowestern, ist eine ganz andere Schiene. Es ist, als würdest du behaupten, Lichtenstein hätte wie Hopper gemalt. Schönes Zeug ansonsten. Sehr sehr unterhaltsam.Mich erinnert der Stil so ein bißchen an die Blueberry-Geschichten von früher.
#21
Geschrieben 17 August 2009 - 12:24
Ich sagte ja, die Feinheiten von Comics entgehen mir. Ich kann da auch nur meine ganz persönlichen Eindrücke schildern, wie ich ganz persönlich mit meinen marginalen Comic-Sekundärkenntnissen es empfinde. Hast Du nicht Lust, eine qualifiziertere Rezi zu den aktuellen Comics zu schreiben ? Wie mein Arbeitskollege immer so treffend sagt : Feel free !Es ist, als würdest du behaupten, Lichtenstein hätte wie Hopper gemalt.
#22
Geschrieben 21 August 2009 - 10:21
Ich habe mir jetzt auch die Vorgänger-Nummern besorgt, ich verstehe jetzt, was Du gemeint hast. Meine Meinung bezog sich auf den Gucky-Comic in 136/137/138, aber es ist natürlich richtig, der Rest hat wenig mit dem "amerikanischem realistischem Abenteuercomic" zu tun. Ich habe hier einmal meine Meinung zu den Nummern 134 und 135 eingestellt, vielleicht könnte das einmal ein Berufenerer als ich kommentieren ? Edit : Nummer 136 ist jetzt auch (zunächst in meinem Blog) online.Ein ÄUSSERST gewagter Vergleich. In jeder Hinsicht. Die Alligatoren berufen sich inhaltlich natürlich auf die ollen Perrys und den amerikanischen Underground der Sixties, und das sieht man auch. Blueberry, der sich aus der Schule des amerikanischen realistischen Abenteuercomic der vierziger Jahre entwickelt hat und selbst stilprägend wurde, mit Einflüssen v.a. ab Mitte der Serie vom gehobenen Italowestern, ist eine ganz andere Schiene. Es ist, als würdest du behaupten, Lichtenstein hätte wie Hopper gemalt. Schönes Zeug ansonsten. Sehr sehr unterhaltsam.
Bearbeitet von a3kHH, 21 August 2009 - 22:33.
#23 Gast_L.N. Muhr_*
Geschrieben 21 August 2009 - 13:57
#24
Geschrieben 21 August 2009 - 14:25
Ich weiss. Den amerikanischen Realismus hast Du in die Diskussion eingebracht.Blueberry ist eine französische Serie.
#25 Gast_L.N. Muhr_*
Geschrieben 21 August 2009 - 14:27
#26
Geschrieben 21 August 2009 - 22:32
#27
Geschrieben 07 Mrz 2010 - 17:54
#29
Geschrieben 23 August 2015 - 12:08
"Bazinga!"
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