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Zwangsläufiger Qualitätsverlust?


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65 Antworten in diesem Thema

#31 Markus

Markus

    Shiningonaut

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Geschrieben 25 August 2009 - 12:31

Danach, in der Feldhoff-Zeit steht die Serie ganz im Zeichen des Militärischen Konfliktes, des Invasionsszenarios und verbindet dieses im letzten Zyklus gar mit der Hohe Mächte Thematik. Für mich persönlich mehr als zuviel des guten. Es ist der erste Zyklus den ich nach 2442 Romanen in Folge nicht zuende gelesen habe weil ich endgültig die Schnauze voll hatte.

So ging es mir auch. Früher habe ich die Romane regelrecht verschlungen, konnte nciht abwarten bis das neue Heft erscheint. In den letzten Jahren bildeten sich aber immer wieder Stapel und so habe ich dann den Rest von 24xx ( ca. 40 Hefte ) ausgelassen und bin jett wieder bei 2500 eingestiegen. In den letzten Jahren ging es mir zu sehr um "wie besiege ich den grossen übermächtigen Feind". Wie wäre es mal wieder mit einem Zyklus, wo es hauptsächlich darum geht Rätsel zu lösen.
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#32 Jaktusch † 

Jaktusch † 

    Andronaut

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Geschrieben 25 August 2009 - 17:53

Wie kommt ihr zu dieser Meinung?

Wer über Jahrzehnte hinweg alle verfügbaren Hintergundberichte zu PR verfolgt hat, weiß, dass die Rolle der Redakteure (von Kurt Bernhard über Müller-Reymann und Marzin bis zu KNF) größer ist als es den Anschein hat. Speziell beim "Machtkampf" Marzin/Kurt Mahr weiß ich aus erster Hand, wer der Stärkere war... Was KNF betrifft: der ist vielleicht mutig, wenn er sich als Punk geriert oder privat Afrika bereist, aber nicht, wenn es um Wandel in der PR-Serie geht. Jaktusch
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#33 Crashlander

Crashlander

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Geschrieben 25 August 2009 - 18:13

Wenn man die Schwächen nicht generell an einer Person festmachen möchte (was im Grundsatz als objektive Betrachtung auch richtig so ist), dann reicht es wohl auch nicht, wenn man den Kreis auf die Redaktion ausweitet. Es wurde ja schon verschiedentlich auf die Marktorientierung verwiesen - müßte man denn auch nicht den Verlag als Ganzes mit einschließen, der ja zumindest die Vorgabe liefert, daß das Projekt "Romanserie" Gewinn erzielen muß? Und den Markt?Worauf ich hinaus will: Auch wenn es in einigen Punkten ohne Zweifel ungerecht und auch unzutreffend ist, bestimmte Dinge nur an einer oder wenigen Personen festzumachen, so läßt es sich aber wohl nicht umgehen, will man Kritik anbringen, denn man muß sie adressieren.Ein Beispiel aus der Praxis: Ich arbeite in der öffentlichen Verwaltung und habe da regelmäßig mit Leuten zu tun, die mir, direkt oder indirekt, das anlasten, was unsere Legislativen so an Gesetzen verabschieden. Ich mache diese Gesetze nicht, ich muß sie lediglich durchsetzen. Dennoch muß ich diese Kritik so hinnehmen. Ich stehe also, im übertragenen Sinne in der Stellung des Autor/Expokraten/Redaktuers, der mit dem zu leben hat, was eine "gesichtslose Masse" erzeugt. Im Gegensatz zum Bürger bin ich aber in der Lage, dieses Feedback an die richtigen Kanäle weiterzuleiten. An dieser Stelle ist aber der Autor/Expokrat/Redakteur in einer besseren Position, da er mehr bewirken kann. Er kann den Markt zwar auch nicht verändern, er kann aber versuchen, die Gewichtung zu verändern.Er ist also für den Leser (im Beispiel der Bürger) der richtige Adressat der Kritik.

#34 Negasphäre

Negasphäre

    Nanonaut

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Geschrieben 25 August 2009 - 18:41

Aufatmen! Wenn nun noch 1-2 andere dem Beispiel folgen würden, hätten wir wieder "SF-Netzwerk-feeling" auch in diesem PR-Unterforum.

Ich bin noch nicht so lange hier (viele andere ja auch nicht), aber was genau bedeutet "SF-Netzwerk-Feeling"?

#35 Simbad

Simbad

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Geschrieben 25 August 2009 - 19:39

Ich bin noch nicht so lange hier (viele andere ja auch nicht), aber was genau bedeutet "SF-Netzwerk-Feeling"?

Na genau weiß ich das auch nicht. Aber ich empfinde es sehr angenehm das hier ohne unangemessene Äusserungen, Beleidigungen, persönliche Angriffe und ähnlichem, Meinungen ausgetauscht werden. Es wird nicht (nahezu-) endlos diskutiert, sondern einfach irgendwann jedem seine Meinung gelassen. Was ich auch nicht falsch finde. Und das ist für mich das "SF-Netzwerk-Feeling".

#36 Trashcan Man

Trashcan Man

    Ufonaut

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Geschrieben 25 August 2009 - 20:48

Ich bin noch nicht so lange hier (viele andere ja auch nicht), aber was genau bedeutet "SF-Netzwerk-Feeling"?

Diese Frage hab ich mir auch gestellt.

#37 Negasphäre

Negasphäre

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Geschrieben 25 August 2009 - 20:59

Das ist allerdings richtig, wenns um VPM geht ist er ein Spießer^3.

Das eine ist Privatleben, das andere ist Beruf. Und im Berufsleben ist Mut und Risiko eben meist nicht so angesagt. Deswegen finde ich diesen Vergleich von Jaktusch ziemlich unbrauchbar. Was nicht heißt, daß ich mir nicht auch etwas mehr Mut in der PR-Serie wünschen würde. Übrigens sehe ich den Sternenozean als so einen Versuch an, mal etwas anders zu machen; der aber was mich betrifft, gründlich in die Büx gegangen ist.

#38 †  a3kHH

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Geschrieben 25 August 2009 - 21:54

Das ist allerdings richtig, wenns um VPM geht ist er ein Spießer^3.

Ich sehe das ähnlich wie Nega. Auch ich halte diese Aussage für daneben. Zuerst und vor allem hat KNF (der hier stellvertretend fürs PR-Team steht) mit der Serie Geld zu verdienen. Ansonsten ist er nämlich ganz schnell weg vom Fenster. Von daher ist sein konservatives Verhalten gegenüber den VPM-Buchhaltern und -Controllern schon ganz richtig. Die stellen nämlich ganz fix eine Serie ein, wenn sie nicht genug Gewinn macht. Auch eine 2500-Hefte-Serie. Wäre nicht das erste Mal. Ich glaube, daß KNF nach Innen einen mehr als guten Job macht, für den wir ihm alle dankbar sein sollten. :unsure:

#39 MoiN

MoiN

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Geschrieben 25 August 2009 - 21:58

Ich bin noch nicht so lange hier (viele andere ja auch nicht), aber was genau bedeutet "SF-Netzwerk-Feeling"?

Ich denke, so wie Simbad es formuliert hat, würde ich es auch sehen (als jemand, der hier schon etwas länger ist und der die eine oder andere etwas "härtere" Diskussion schon miterlebt hat :unsure: ). Aber genau den Unterschied definieren könnte eigentlich nur jemand, der in beiden Foren länger zuhause war/ist.

Bearbeitet von MoiN, 25 August 2009 - 21:58.

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#40 MoiN

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Geschrieben 25 August 2009 - 22:08

Die stellen nämlich ganz fix eine Serie ein, wenn sie nicht genug Gewinn macht. Auch eine 2500-Hefte-Serie. Wäre nicht das erste Mal.

Die würde nicht eingestellt, sondern beizeiten verscherbelt werden. Wie die Moewig-Buchsparte. Und mit großer Wahrscheinlichkeit wäre BASTEI der allererste Kaufinteressent der Serie. :unsure:

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#41 Jaktusch † 

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Geschrieben 25 August 2009 - 22:20

Ich bin noch nicht so lange hier (viele andere ja auch nicht), aber was genau bedeutet "SF-Netzwerk-Feeling"?

Natürlich ist das kein offizieller Begriff, sondern war eine subjektive Äußerung von mir. Einfach mal für ein paar Stunden in andere (nicht PR-)threads hier im Buchforum eintauchen, dann merkt man den Unterschied zu vielen anderen Foren. Und wenn man ihn nicht bemerkt, kann's einem ja auch egal sein... Jaktusch
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#42 Negasphäre

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Geschrieben 25 August 2009 - 22:37

Und wenn man ihn nicht bemerkt, kann's einem ja auch egal sein...

Ehrlich gesagt ist das so. Ich bemerk' es nicht. Allerdings hatte ich kurzzeitig ein anderes Feeling, als ich deine Äußerung gelesen habe, daß doch alle, die dein subjektives SF-Net-Feeling stören, doch gerne verschwinden mögen. :unsure: Danke für die Aufklärung.

#43 Jaktusch † 

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    Andronaut

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Geschrieben 26 August 2009 - 01:02

Ehrlich gesagt ist das so. Ich bemerk' es nicht. Allerdings hatte ich kurzzeitig ein anderes Feeling, als ich deine Äußerung gelesen habe, daß doch alle, die dein subjektives SF-Net-Feeling stören, doch gerne verschwinden mögen. :unsure: Danke für die Aufklärung.

Ich bin nicht der Einzige, der die Äußerungen einiger weniger in diesem neuen PR-Forum als nicht passend zum SF-Netzwerk-Stil empfand. Du gehörst nicht zu den "Störenden" (und zwar weder hier noch drüben im NGF). Jaktusch
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#44 Diboo

Diboo

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Geschrieben 26 August 2009 - 08:11

Die würde nicht eingestellt, sondern beizeiten verscherbelt werden. Wie die Moewig-Buchsparte. Und mit großer Wahrscheinlichkeit wäre BASTEI der allererste Kaufinteressent der Serie. :unsure:

Das ist sehr unwahrscheinlich. Die Heftromansparte bei Bastei ist in den letzten Jahres massiv bereinigt worden. Soweit ich weiß, arbeitet nur noch Monster Mike hauptamtlich da, der Rest ist entlassen. Ich erwarte, dass Bastei die Heftromansparte früher oder später vertickert, entweder an VPM oder an Kelter o.ä.

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#45 MoiN

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Geschrieben 26 August 2009 - 08:48

Ich erwarte, dass Bastei die Heftromansparte früher oder später vertickert, entweder an VPM oder an Kelter o.ä.

VPM hatte doch seine Heftromansparte bis auf Rhodan total zusammengestrichen. Warum sollten die sich dann wieder einen neuen Klotz ans Bein nageln? Dann schon eher KELTER. ;) Gut, dann wäre Rhodan bei KELTER und möglicherweise ein anderes Redaxteam am Werk. Die Chance bestünde ja, bei dieser Transaktion eine grundlegende Neuausrichtung durchzuziehen. Aber ich fürchte, bis das passiert, sind wir alle schon weit im Rentenalter. :unsure:

Bearbeitet von MoiN, 26 August 2009 - 08:54.

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#46 Nibor

Nibor

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Geschrieben 01 September 2009 - 14:11

Ist denn überhaupt ein Qualitätsverlust eingetreten? Oder trifft PR nur nicht mehr den Geschmack?

Meiner Meinung nach gibt es bei PR keinen Qualitätsverlust. Was es gibt sind 2 oder 3 Ebenen, die zwangsläufig zu Monotonie in der Serie führen, die dann bei Lesern, die PR sehr lange ohne Unterbrechung lesen, den Eindruck aufkommen lassen, die Qualität der Serie hätte abgenommen. In Wirklichkeit ist dieses Qualitätsproblem, wenn man es denn so nennen will, immer vorhanden, auch schon dann, wenn einem das Lesen der Serie noch sehr viel Spass macht. Man bemerkt es zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht. Damit will ich aber keinesfalls sagen, dass Kritik an einzelnen Dingen nicht berechtigt wäre. Natürlich gibt es mal gute, mal weniger gute Zyklen, das war aber schon immer so, bei allen Expokraten. Die erste Monotonie erzeugende Ebene ist das Konzept der Serie selbst. Man kann das Wildwest im Weltraum, "Landser" im Weltraum, Space Opera oder sonstwie nennen. Dieses Konzept schränkt die Handlunsmöglichkeiten ein. Ob man mit einem Raumschiff in der Nähe des Solsystems, in einer 600 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie oder millionen Jahre in der Vergangenheit rumfliegt, für die Handlungen der Personen in den einzelnen Romanen macht das nur ganz selten mal einen Unterschied. Ob es ein Schrottkahn ist oder ein mit der Technik der HM vollgepacktes Schiff, ob ein HÜ- oder x-fach gestaffelter Paratronschirm oder eine Carit Hülle die Vernichtung des Schiffes verhindert, ein Raumgefecht ähnelt dem anderen. Wie lange kann man diese immer gleichen Handlungsabläufe mit Wort- und Zahlenmagie übertünchen, bis sie dem Leser langweilig werden? Hinzu kommt, dass jeder Exposeautor bestimmte Vorlieben und Eigenarten hat. Diese führen zwangsläufig zu einer gewissen Monotonie im Ablauf der von ihm betreuten Zyklen. Je länger ein Exprokat diesen Job fortlaufend macht, desdo deutlicher tritt diese Monotonie zumindest für den Leser hervor, der die Serie ohne Unterbrechung liest. Es ist gut möglich, dass in Zeiten der Zielgruppen- statt der Ideenorientierung nun noch eine dritte Monotinie erzeugende Ebene dazu gekommen ist. Ausgestiegen bin ich schon aus Zyklen von WiVo, EV und RF (von D/S habe ich bisher nur wenig gelesen). Abgesehen vom "Kaugummi", den gabs mehr oder weniger immer und überall, waren die Gründe auf den ersten Blick ganz unterschiedlich. Nun bin ich nach 6 Jahren PR Abstinenz mit Heft 2498 wieder einmal in die EA eingestiegen. In den 8 Heften, die ich seitdem gelesen habe, stand eine Menge, das mir nicht gefallen hat. Beispielsweise die Folterszene aus 2500 (Gehirnschnipselei). Wenn die in 2134 gestanden hätte, wäre das mit Sicherheit zumindest für lange Zeit der letzte PR Roman gewesen, den ich gelesen hätte. Als ich diese Szene vor ein paar Wochen gelesen habe, habe ich aber nur kurz mit dem Kopf geschüttelt und mich gefragt, ob die PR Macher nun völlig irre geworden sind. Wieso habe ich nicht sofort wieder mit dem Lesen aufgehört? An einer veränderten Einstellung zur Folter lag das sicher nicht. Anders gefragt, warum habe ich eigentlich noch nie eine Beschwerde darüber gelesen, dass in einem Heft gerade das 1414 Gefecht zwischen Raumschiffen geschildert wurde, während viele Leser die 7 oder 8 SI Leiche schon furchtbar unoriginell und langweilig finden? Nicht dass die SI Leichen nicht zu kritisieren wären, aber wer durch eine solche Häufung gelangweilt ist, der müsste durch das 1414 Raumgefecht doch erst recht gelangweilt sein. Ich denke, dass das genau so ist, also dass man durch das 1414 Gefecht tatsächlich gelangweilt ist, auch wenn man das vielleicht noch gar nicht bewusst wahrgenommen hat. Der immer ähnliche Ablauf der Raumschlachten, das immer ähnliche Agieren der handelnden Personen, egal in welcher Situation sie grade stecken, die 209 Befreiungsaktion läuft auch nicht viel anders ab als die 208 davor usw., erzeugt nach und nach eine Unzufriedenheit mit der Serie, die schwer wahrzunehmen ist, weil einem diese Dinge alle mal gefallen haben, als man mit dem Lesen angefangen hat. Also sucht man nach möglichen Veränderungen, die man für die steigende Unzufriedenheit verantwortlich machen kann. Der Expokrat ist schuld (ich sage nicht, dass er völlig unschuldig ist), man habe sich selbst verändert (ich sage nicht, dass das keine Rolle spielt) usw. Jedenfalls ist das der Grund, warum ich wegen der Folterei in 2500 nicht gleich wieder mit dem Lesen aufgehört habe. Nach 6 Jahren Lesepause bin ich durch den Alltag in der PR Serie noch nicht so gelangweilt, dass mich Sachen bei den wichtigen Dingen so stören würden, dass ich darüber nicht mehr hinwegsehen kann. Im Moment reicht es, Tolot in einem Roman einen Stahlträger verbiegen zu lassen, um mich einigermassen glücklich zu machen (Nostalgieeffekt). Aus Erfahrung weiss ich, dass das nicht auf Dauer so bleiben wird. Ich bin also der Meinung, dass das Hauptproblem der Serie sozusagen die Serie selbst ist. Sie muss zwangsläufig Monotonie und damit Langeweile erzeugen. Auch bin ich der Ansicht, dass es eine Stufenleiter der Frustration gibt. Zuerst muss einem die untere Handlungsebene (dauernd Raumschlachten usw.) langweilen, erst dann werden die Schwächen der oberen Handlungsebene (Thema des Zyklus, Strukturierung des Zyklus usw.) immer mehr zum Problem, weil ein Stahlträger verbiegender Tolot keinen Trost mehr bieten kann. Ich spreche von Frustration, nicht davon, dass einem mal das eine oder das andere an oder in einem Zyklus nicht gefällt. In einem Interview hat RF ja mal davon gesprochen, dass der durchschnitliche Leser 100 Romane oder 3 Zyklen kennt. Ich unterstelle einfach mal: (Unter-) Zyklus gleich 50 Hefte. Vielleicht kennen wir damit ja die zeitliche "Schmerzgrenze" der meisten Leser, also den Punkt, an dem die ja nach wie vor interessanten Zyklenthemen nicht mehr ausreichen, die Monotonie und die dadurch entstandene Langeweile der unteren Handlungsebene zu überdecken. Diese Monotonie kriegt man aus der Serie nicht raus, man kann sie aber verringern, besonders auf der 2 und 3 Ebene. Dazu gibt es hier schon viele gute Vorschläge.

#47 laire

laire

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Geschrieben 01 September 2009 - 15:17

Meiner Meinung nach gibt es bei PR keinen Qualitätsverlust. Was es gibt sind 2 oder 3 Ebenen, die zwangsläufig zu Monotonie in der Serie führen, die dann bei Lesern, die PR sehr lange ohne Unterbrechung lesen, den Eindruck aufkommen lassen, die Qualität der Serie hätte abgenommen. In Wirklichkeit ist dieses Qualitätsproblem, wenn man es denn so nennen will, immer vorhanden, auch schon dann, wenn einem das Lesen der Serie noch sehr viel Spass macht. Man bemerkt es zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht. Damit will ich aber keinesfalls sagen, dass Kritik an einzelnen Dingen nicht berechtigt wäre. Natürlich gibt es mal gute, mal weniger gute Zyklen, das war aber schon immer so, bei allen Expokraten.

Sicherlich gibt es die Monotoniebegründung nur finde Ich das zu einfach. Aus meiner Sicht gibt es einen Qualitätsverlust bei den Charakteren und der Dramaturgie, die mir jedenfalls seit 2000 immer stärker negativ aufgefallen ist. Ich kann mich an fast keinen interessanten Charakter seit 2100 bewusst erinnern. Liegt das an mir ? Alzheimer mit 39 ? Plötzliche Unlust an PR wegen akuter Serienmonologie ? Mir hat Thoregon bis 1999 und mit Abstrichen 20xx noch gefallen. Es gab auch vorher gelegentlich Zyklen, die mir nicht wirklich gefallen haben. Ich habe die Serie seit 1986 verfolgt, kenne praktisch jeden Band seit 1 bis 2400 und dann 250x, habe diverse Zyklen nochmal gelesen. Es würde mir sehr schwer fallen nach 2100 irgendeinen Zyklus nochmal zu lesen und ist dieses wiederholte Lesen nicht ein wichtiger Qualitätsmassstab ? Dein Erklärungsmuster der PR Serienmonologie als zwangsläufige Erklärung passt hier einfach nicht.

Bearbeitet von laire, 01 September 2009 - 15:19.


#48 Gast_stolle_*

Gast_stolle_*
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Geschrieben 01 September 2009 - 16:59

Aus meiner Sicht gibt es einen Qualitätsverlust bei den Charakteren und der Dramaturgie,

Die Vorschau von Garching macht mich ja schon einigermaßen an. Ich spekuliere wild rum, ob es eine Rückkehr der Altmutanten gibt, sehe die Chance, ES über die Klinge springen zu lassen :lol: usw. Und dann lese ich als Altleser, parallel zu meinem Aphilie-Reread, mittelmäßige Romane mit durchschnittlich zwei handelnden Personen, darunter eine Zirkusartistin, und ausser Action passiert nix, und ich fange an, zu vergleichen. Von den Bänden 2500-06 kommt der Eschbach gut weg, das ist kein PR-Autor. Den Leo Lukas fand ich okay, und wenn ich so lese, dass er sonst noch besser schreibt, gibt das Anlass zu höchsten Erwartungen. 2500 war eines Bandes mit dieser Nummer einfach nicht würdig, und die anderen 4 Romane, siehe oben. :lol: Als Fan warte ich jetzt natürlich auf die anderen Handlungsebenen, die, so hat man mir gesagt, schön alle 4 Bände wechseln, aus irgendwelchen markttechnischen Zweitverwertungsgünden, (das ist super, da muss ich nicht wie früher mich überraschen lassen, wie's weitergeht), und gebe der Serie eine Chance, und das alles trotz der nervigen Action und Gewaltdarstellung. Gleichzeitig lese ich 757 nochmal, Welt ohne Menschen. Zum zweitenmal, wohlgemerkt. Und ich kann es nicht fassen. Was ist aus meiner Serie geworden? Vielleicht ist dieser Vergleich ja unfair, Aber die Bände 650-1000 sind nunmal der Maßstab, an dem sich die Serie - meiner Meinung nach - messen muß. Ich glaube, dass die Autoren das könnten. Ich finde, sie schreiben nicht schlechter als früher. Ich sehe das Problem darin, dass die positive Grundhaltung der Serie, das "Zu den Sternen"-mäßige, wegen eingebildeter(!) Marktzwänge und einer Vogel-Strauß-artigen "Die-Welt-ist-ja-so-schlecht" - Haltung aus dem Blick gerät. Ich wünschte mir mehr "Jetzt-erst-recht", mehr Mut, mehr Experimente. In diesem Sinne hat die Serie ganz bestimmt an Qualität verloren.

#49 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 02 September 2009 - 20:22

Und dann lese ich als Altleser, parallel zu meinem Aphilie-Reread, mittelmäßige Romane mit durchschnittlich zwei handelnden Personen, darunter eine Zirkusartistin, und ausser Action passiert nix, und ich fange an, zu vergleichen.

Das sollte man auch nicht machen. Ich lese gerade zum ersten Mal 1250ff. und merke, daß das einfach mehr meine Zeit war, mein Stil ist. Allerdings sind die aktuellen Romane so schlecht auch nicht, der tatsächliche Qualitätsverlust liegt woanders. Aber mehr davon, wenn ich mit meinen Rezensionen (und damit meiner Meinungsbildung) fertig bin. Im Urlaub habe ich nämlich pausiert und mir da ganz andere Serienlektüre reingezogen : Die Schatzjägerin :P

#50 Tennessee

Tennessee

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Geschrieben 03 September 2009 - 08:47

Die Vorschau von Garching macht mich ja schon einigermaßen an. Ich spekuliere wild rum, ob es eine Rückkehr der Altmutanten gibt, sehe die Chance, ES über die Klinge springen zu lassen :rolleyes: usw. Und dann lese ich als Altleser, parallel zu meinem Aphilie-Reread, mittelmäßige Romane mit durchschnittlich zwei handelnden Personen, darunter eine Zirkusartistin, und ausser Action passiert nix, und ich fange an, zu vergleichen. Von den Bänden 2500-06 kommt der Eschbach gut weg, das ist kein PR-Autor. Den Leo Lukas fand ich okay, und wenn ich so lese, dass er sonst noch besser schreibt, gibt das Anlass zu höchsten Erwartungen. 2500 war eines Bandes mit dieser Nummer einfach nicht würdig, und die anderen 4 Romane, siehe oben. :D Als Fan warte ich jetzt natürlich auf die anderen Handlungsebenen, die, so hat man mir gesagt, schön alle 4 Bände wechseln, aus irgendwelchen markttechnischen Zweitverwertungsgünden, (das ist super, da muss ich nicht wie früher mich überraschen lassen, wie's weitergeht), und gebe der Serie eine Chance, und das alles trotz der nervigen Action und Gewaltdarstellung. Gleichzeitig lese ich 757 nochmal, Welt ohne Menschen. Zum zweitenmal, wohlgemerkt. Und ich kann es nicht fassen. Was ist aus meiner Serie geworden? Vielleicht ist dieser Vergleich ja unfair, Aber die Bände 650-1000 sind nunmal der Maßstab, an dem sich die Serie - meiner Meinung nach - messen muß. Ich glaube, dass die Autoren das könnten. Ich finde, sie schreiben nicht schlechter als früher. Ich sehe das Problem darin, dass die positive Grundhaltung der Serie, das "Zu den Sternen"-mäßige, wegen eingebildeter(!) Marktzwänge und einer Vogel-Strauß-artigen "Die-Welt-ist-ja-so-schlecht" - Haltung aus dem Blick gerät. Ich wünschte mir mehr "Jetzt-erst-recht", mehr Mut, mehr Experimente. In diesem Sinne hat die Serie ganz bestimmt an Qualität verloren.

Salut stolle, ich habe ja gerade den Cantaro-Zyklus noch einmal gelesen. Der läuft aktuell in der 5ten und ich dachte mir, guter Anlass zu Reread... ... und stelle fest, dass sich der Zyklus, nicht nur in seiner "Puzzle-Handlung", sondern auch in der Sprache (!!) von den neuen PR-Heften unterscheidet. Diese wirkt aus heutiger Sicht viel gesetzter, "älter" und - für mich im angenehmen Sinn - ein wenig altmodischer. Und da sind auch - der "Cantaro-Zyklus" ist m.E. schon ein recht "harter" Zyklus - Gegenkonzepte oder -haltungen zu der harten SToryline des Zyklus, entweder auf Figurenebene mit z.B. Salaam Siin oder Äußerungen a la: "Lass dieses Cantaro leben, sie sind hilflos und tun uns nichts mehr, wir sind doch keine Mörder." (Serena, Homer G.Adams) Ist das nun ein "Qualitätsverlust"? Ich bin mir da nicht wirklich sicher. Es ist vielleicht eher ein "Haltungsverlust", ein Verlust von positiven Gegenkonzeptionen zu der harten Handlung. So eine "Härte" halte ich für durchaus notwendig, als eine, nicht die einzige, Möglichkeit der Spannungsgenerierung. Sprachliche Veränderungen gehen oft einher auch mit der Generation der Autoren. So war in RFs Doppelband 1491/1492 ein sprachlich überraschend "junger" oder "flapsiger" Perry Rhodan zu erleben, der - ungewöhnlich - auch mal Sätze mit "okay?" beendete. Da ist m.E. die LKS der Erstauflage sehr interessant zu beobachten, da zu dieser Zeit eine, manchmal herrliche manchmal peinliche, Diskussion um "mehr Sex in PR" bzw. "mehr Gefühl in PR" tobte. Das sind, auch wenn das Thema ja sehr speziell ist, schon Hinweise auf Wünsche oder Bedürfnisse um eine gelockertere Gestaltung der Protagonisten. Und man konnte auch erkennen, dass im Zyklusverlauf die Protagonisten auch mal weinten, sich umarmten oder gar - Oh Schreck! - es trieben. So eine Lockerheit muss auch sprachlich dargestellt werden und da liegt natürlich eine "Jugendsprache" nah, um das auszudrücken. So werden "Qualitätsverluste" erst mal sehr viel subjektiver, denn eine jugendlichere Sprache ist ja keine Qualität sondern ein Textgestaltungsmoment, wobei ich aber den Punkt der "Gegenkonzepte" auch stärker vom Subjektiven befreit sehen würde. lg Ten.
"Mit meiner Frau in 'Romeo und Julia'. Das schlechteste Stück, das ich je gesehen habe, und dazu schauderhaft gespielt. Habe beschlossen, nie wieder in eine Premiere zu gehen, weil die Schauspieler dauernd ihren Text vergessen." (Samuel Pepys, 23.02.1633)

#51 Gast_stolle_*

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Geschrieben 03 September 2009 - 09:20

Ich habe Band 1250 schon bestimmt 10x gelesen, wohl öfter. Na und jetzt? Was ist das für eine Aussage? Für mich ist das DAS Highlight der Serie. Tortzdem käme ich jetzt nicht auf die Idee jeden anderen Roman der Serie als schlecht zu verdammen nur weil sie an diesen Band nicht herran reichen. Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Eine Schmetterling macht noch keinen Sommer.

Äh... eine wahre Aussage?!? :D Ich komme auch nicht auf die Idee, jeden Roman der Serie als schlecht zu verdammen, was sollte das, das wäre doch Blödsinn. Ich hab den Roman nicht absichtlich gelesen, sondern weil er grad an der Reihe war. Und so eine Erfahrung schärft die Wahrnehmung. Der Vergleich drängte sich geradezu auf. Es ist halt eine krasse Erfahrung, wenn man die Beschreibung Doug Langurs (und damit die Einführung der Handlungsebene Kaiserin von Therm), parallel zu den Abenteuern einer Zirkusartistin liest. (- Die Beschreibung menschlicher Kultur durch die Augen eines Fremden. - Die Dickeske Ebene "Bin ich Roboter oder Mensch" - Der gewaltsame( ;)) first Contact mit den Menschen) Damit allein kann man schon mehrere Fässer aufmachen. :rolleyes: Ich habe ja schon geschrieben, dass dieser Vergleich vielleicht unfair ist, aber ein Äpfel und Birnen-Ding ist er nicht. 757 ist auch nicht mein Lieblingsroman, das ist Band 1000. Den habe ich zehnmal gelesen. Und den würde ich vielleicht mit Dick's Orakel vom Berge, Herbert's Wüstenplaneten und Bishop's Transfigurationen (die ich für sehr gut halte) vergleichen... aber bestimmt nicht mit irgendeinem anderen Roman der Serie, DAS wäre unfair. :P

Bearbeitet von stolle, 03 September 2009 - 09:21.


#52 Harald Giersche

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Geschrieben 03 September 2009 - 09:27

Ich habe Band 1250 schon bestimmt 10x gelesen, wohl öfter. Na und jetzt? Was ist das für eine Aussage? Für mich ist das DAS Highlight der Serie. Tortzdem käme ich jetzt nicht auf die Idee jeden anderen Roman der Serie als schlecht zu verdammen nur weil sie an diesen Band nicht herran reichen. Das ist Äpfel mit Birnen vergleichen. Eine Schmetterling macht noch keinen Sommer.

(Hervorhebung von mir)
So wie Du es darstellst, mag Stolle es nicht gemeint haben. Wenn Du aber das fettgedruckte durch schlechter ersetzt, wird es eine Allgemeinaussage ohne Wert.
Wenn ich mir Spitzenhefte ansehe und sie mit anderen Heften vergleiche, dann würde ich das nur mit den neuen 'Spitzenheften', also vielleicht denen, die von einer Mehrzahl anderer oder nur von mir als 'über dem Durchschnitt' bezeichnet würden, tun.
Ich kann keinen Weltmeister mit einem Regionallegisten vergleichen, da liegen Welten zwischen. Aber das mit den Äpfeln und Birnen finde so nicht richtig, die Heftromane sind schon alles Äpfel, die einen knackiger, andere dafür schon angefault und mit Wurm.

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#53 Gast_stolle_*

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Geschrieben 03 September 2009 - 09:56

Es ist vielleicht eher ein "Haltungsverlust", ein Verlust von positiven Gegenkonzeptionen zu der harten Handlung. So eine "Härte" halte ich für durchaus notwendig, als eine, nicht die einzige, Möglichkeit der Spannungsgenerierung.

Salut, Tenn! Zustimm! Ich sollte vielleicht mal grob meine grundsätzliche Position deutlich machen: - Eine gewisse Härte in der Serie halte ich für notwendig, als Gegengewicht zur positiven Grundausrichtung, und um diese deutlicher zu machen. Nicht aber als Selbstzweck, oder weil man Gewalt mit Action verwechselt oder sowas. (Ich bin kein Friede-Freude-Eierkuchen - Hippie, ich bin höchstens manchmal etwas altersmilde :rolleyes: ). Diese Grundhaltung vermisse ich gerade etwas. - Man muß an die Serie (wie ans Leben überhaupt) Ansprüche stellen. Wenn ich PR mit früher vergleiche, dann deswegen, weil da die Serie einen höheren Anspruch hatte. Man wächst mit seinen Zielen. Ich sehe da die Latte viel zu niedrig gelegt z.Zt., und wenn dann Leser schreiben "ich will mich einfach nur berieseln lassen" und die Red. meint, der Leser wäre halt ein bisserl blöd, dann gehe ich auf die Barrikaden. - Ich bin für mehr Mut, Experimente, (die gerne auch scheitern dürfen) und weniger festgetretene Strukturen wie Viererbände, Zykluskonzepte nach irgendwelchen Schemen. Das schliesst auch sprachliche Experimente ein. Den Lukas fand ich z.B. gut.

#54 Gast_stolle_*

Gast_stolle_*
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Geschrieben 03 September 2009 - 10:03

Na dann, wie wäre es denn wenn du die handlung der Artistin paralell zu einen gewissen Dynamischen Duo Rorvic und a Hainu gelesen hättest. Wäre das Urteil gleich? Bei mir definitiv nicht, dagegen ist das Niveau von Heute 100x höher.

Das ist völlig richtig. Wenn ich den LL mit Ewers vergleiche, kommt der LL besser weg. Ich bin sogar sicher, dass die Autoren heute nicht schlechter schreiben als die früheren. Hier sehe ich eher einen Qualitätsgewinn. Aber Stil ist nicht alles. Ich will auch inhaltliche Vielfalt, abgefahrene Charaktere, spannende Handlungsführung usw.

#55 Gast_L.N. Muhr_*

Gast_L.N. Muhr_*
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Geschrieben 03 September 2009 - 10:12

Ich habe den Eindruck, dass hier stellenweise aneinander vorbei geredet wird, weil die Begriffe "Vergleich" und "Gleichsetzung" verwechselt werden. Natürlich hindert einen keiner daran, einen, sagen wir mal, 757 mit einem 2501 zu vergleichen. Die meisten kämen wohl zu dem Schluß, dass letzterer schlechter ist. Entscheidend wäre dann der Grad, den er schlechter ist. Oder eben - um im Bild mit den Äpfeln und Birnen zu bleiben - der Grad, in dem der eine Roman anders als der andere ist. (Denn darum geht es beim Vergleich von Äpfeln und Birnen.)

Ob der Vergleich wirklich sinnvoll ist, stünde dann auf einem anderen Blatt. 757 war ein für den Zyklus wichtiger Schlüsselroman, zudem einer, der der Form nach außergewöhnlich ist - nur zwei Protagonisten und keinerlei Action. Damit erfüllt er in doppelter Hinsicht eine andere Funktion als die 2501, der eher kein Schlüsselroman ist (obwohl er deutlich mehr handlungsrelevante Informationen vermittelt als die 2500 - also vllt. doch ein Schlüsselroman?) und der auf Action getrimmt ist. Auch das im Übrigen ein Vergleich, allerdings ein quantitativer, kein qualitativer.

Dennoch sollten solche Vergleiche legitim sein, sie schärfen das Bewußtsein für die Möglichkeiten der Serie und des Formates Heftroman. Bereits das Bewußtsein, dass es Hefte gibt, die anders sind, sein können und sein wollen, hilft, die normale wöchentliche Lesekost in vernünftige Relation zu setzen.

Vergleiche nur von "Spitzenromanen" untereinander zuzulassen, halte ich stattdessen für problematisch. A) ab einer gewissen Höhe sind alle Berge hoch, :rolleyes: wer bestimmt diese "Spitzenromane"?, c) nehmen wir die #1 und die #757 als Spitzenromane --- dann kämen wir zu den gleichen quantitativen Unterscheidungen wie zwischen#757 und #2501. D.h. auch Spitzenromane untereinander können sehr sehr verschieden sein - vorausgesetzt, die #1 ist ein Spitzenroman.

In der Tat bin ich privat übrigens der Meinung, dass die wirklich guten Hefte in letzter Zeit dünner gesät waren und fast nur noch von Gastautoren verfasst wurden. Von den Teamautoren hat mich zuletzt fast nur noch - und für mich überraschend - MMT überzeugt, der immerhin glaubwürdige und sympathische Nebenfiguren geschrieben hat. (Seinen jüngsten Doppelband kenne ich noch nicht, daher dafür keine Bewertung.) Dort ist eine schriftstellerische Entwicklung nach oben zu sehen, während ich bei den meisten übrigen alteingesessenen Autoren eher eine Entwicklung nach unten für mich privat konstatiere.

#56 MoiN

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Geschrieben 03 September 2009 - 10:41

So werden "Qualitätsverluste" erst mal sehr viel subjektiver, denn eine jugendlichere Sprache ist ja keine Qualität sondern ein Textgestaltungsmoment, wobei ich aber den Punkt der "Gegenkonzepte" auch stärker vom Subjektiven befreit sehen würde.

Es hat ja auch schon anderswo Versuche gegeben, ältere Texte mit einer etwas (für heutigen Geschmack) "altmodischen" Sprache zwangszumodernisieren Da fällt mir als Beispiel "Herr der Ringe" ein in der Neubearbeitung. Versuche gibt es wohl auch bei Karl May, diese Romane der Sprachwelt der heutigen Jugend anzupassen. Aber da bin ich nicht so auf dem Laufenden. Werner Fleischer könnte da wohl mehr zu sagen. Ich stehe solchen Versuchen mit einer gewissen Skepsis gegenüber. Mir gefällt zum Beispiel die neuere Version von HdR ausgesprochen schlecht. :rolleyes: Die Atmospäre ist nicht mehr stimmig.

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#57 Amtranik

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Geschrieben 03 September 2009 - 11:47

Na dann, wie wäre es denn wenn du die handlung der Artistin paralell zu einen gewissen Dynamischen Duo Rorvic und a Hainu gelesen hättest. Wäre das Urteil gleich? Bei mir definitiv nicht, dagegen ist das Niveau von Heute 100x höher.

Ich denke doch das Hainu und Rovic am ehesten unter die Rubrik Geschmack fällt. Jeder wußte das die Abenteuer der beiden mit einem Augenzwinkern zu verstehn waren, bei der heutigen handlung von Mondra und auch den bereits vergangenen Exkursionen eines Klonelefanten weiß ich dagegen nicht ob ich lachen oder weinen soll.

#58 laire

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Geschrieben 03 September 2009 - 12:01

Na dann, wie wäre es denn wenn du die handlung der Artistin paralell zu einen gewissen Dynamischen Duo Rorvic und a Hainu gelesen hättest. Wäre das Urteil gleich? Bei mir definitiv nicht, dagegen ist das Niveau von Heute 100x höher.

Ein passender Vergleich wäre dazu dann der Norminator. Der Vergleich ist doch hier mit den normalen Bänden. Wir sind bestimmt einer Ansicht, dass diverse "Humorhefte" in der Vergangenheit nicht der Höhepunkt der Serie waren. Bitte jetzt keine Diskussion, dass die frühere Kundschaft halt Slapstickhumor lesen wollte und die heutige halt stupides kontextloses gesichtslosen Monsterabschlachten.

#59 MoiN

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Geschrieben 03 September 2009 - 12:11

Ich denke doch das Hainu und Rovic am ehesten unter die Rubrik Geschmack fällt.

Ich fand die beiden so was von nervend...! Nichts gegen Humor, aber nicht so. :D

Bearbeitet von MoiN, 03 September 2009 - 12:12.

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#60 laire

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Geschrieben 03 September 2009 - 12:23

Salut stolle, ich habe ja gerade den Cantaro-Zyklus noch einmal gelesen. Der läuft aktuell in der 5ten und ich dachte mir, guter Anlass zu Reread... ... und stelle fest, dass sich der Zyklus, nicht nur in seiner "Puzzle-Handlung", sondern auch in der Sprache (!!) von den neuen PR-Heften unterscheidet. Diese wirkt aus heutiger Sicht viel gesetzter, "älter" und - für mich im angenehmen Sinn - ein wenig altmodischer. Und da sind auch - der "Cantaro-Zyklus" ist m.E. schon ein recht "harter" Zyklus - Gegenkonzepte oder -haltungen zu der harten SToryline des Zyklus, entweder auf Figurenebene mit z.B. Salaam Siin oder Äußerungen a la: "Lass dieses Cantaro leben, sie sind hilflos und tun uns nichts mehr, wir sind doch keine Mörder." (Serena, Homer G.Adams) Ist das nun ein "Qualitätsverlust"? Ich bin mir da nicht wirklich sicher. Es ist vielleicht eher ein "Haltungsverlust", ein Verlust von positiven Gegenkonzeptionen zu der harten Handlung. So eine "Härte" halte ich für durchaus notwendig, als eine, nicht die einzige, Möglichkeit der Spannungsgenerierung. Sprachliche Veränderungen gehen oft einher auch mit der Generation der Autoren.

Du solltest dir auch nochmal genau die Art der Gewalt und Action in dem Zyklus anschauen. Es gab einige Bände wo Sie wirklich nett zynisch und gemein war. Man musste Sie nicht mal direkt beschreiben, weil der Leser sich die Konsequenzen ausmalen konnte und genau das war doch Teil dieser dunklen Atmosphäre und Faszination des Zykluses. 1431/Das Humanidrum,1436 Bionten von Kyon, 1440(Deckname Romulus) usw. Sowas erzeugt Emotion beim Leser und kein Scheibenschiessen von Monstern oder einfach nur kontextlose Gewalt. Vom Prinzip her war ja Taurec's Klonvertreter in 14xx ein verspielter Sadist mit einem Gottkomplex auf einer recht freiumschriebenen Mission, die er ja auch sehr "kreativ" umgesetzt hat. Wenn wir uns die Frequenzmonarchieakteure anschauen, sind sie doch recht ähnlich vom psychologischen Aufbau(wenn man das fehlende spielerische Element ignoriert), aber in der Realität besteht doch ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht.

Bearbeitet von laire, 03 September 2009 - 12:27.



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