94 Antworten in diesem Thema

[Dyrnberg]

Meine Wahrnehmung: (a) In den Buchläden haben in den letzten dreißig Jahren Thriller und Krimis auf Kosten der anderen Genres Platz gewonnen. (b) Kann es sein, dass viel mehr geschrieben wird als früher? Allgemein wird ja davon gesprochen, dass wir in Sachen Kunst und Kultur von einer "Rezipienten" zu einer "Produzenten"-Szene übergegangen sind. (Vor dreißig Jahren ging man es ins Museum um sich Fotografie-Ausstellungen anzusehen, heute haben Millionen selbst einen Fotoblog.) Ich könne mir vorstellen, dass es vor dreißig Jahren leichter war für eine Buchhandlung, ein bestimmtes Genre wie Sci-Fi abzudecken als heute, mit tausend Sub-Genres und überraschenden Kundenwünschen nach einem Buch, das zuerst ein E-Book war und dann etc etc etc.

[Nadine]

Jetzt wollte ich mal wieder in einer Buchhandlung einkaufen. Aber die haben einfach nicht was man gerade braucht. Unsterblich von Jens L. ist ja bei Heyne erschienen, aber weder in der Bahnhofsbücherei zu bekommen noch im Globus. Da brauche die sich nicht zu wundern.

"Unsterblich" ist im vergangenen Sommer erschienen. Bücher, die nicht wirklich gut laufen, werden von den Buchhandlungen in der Regel nach 3-6 Monaten zurückgeschickt. Normalerweise brechen die Verkaufszahlen nach 3 Monaten rapide ein, denn wer bis dahin noch nicht mitbekommen hat, dass das Buch erschienen ist, bekommt es meistens auch später nicht mit, bzw. noch länger macht der Verlag dann auch keine Werbung.

 

Natürlich stellt sich die Frage, ob man als "Book only"-Shop tatsächlich langfristig eine stabile Geschäftsgrundlage hat. Wenn ich mir einen Laden wie X-Comics in Saarbrücken ansehe, so gibt es da neben Romanen auch Comics, allerlei Merchandise und Sachen für Spiele, vor allem Tabletop. Ich denke, eine solche Mischung ist dann möglicherweise eher überlebensfähig als ein reiner Buchladen. Zumindest in einer kleinen Großstadt wie Saarbrücken scheint es zu klappen.

Das kam mir auch in den Sinn. Ich war viele Jahre lang Stammgast im T3 in Karlsruhe und den Laden gibt es heute noch. Ebenso gibt es in Bochum, Düsseldorf und anderen Städten viele solcher Läden, die Comics, LARP, Rollenspiele, Merchandise, Filme und Bücher mischen

Bearbeitet von Nadine, 31 Januar 2017 - 09:19.

[Amtranik]

"Unsterblich" ist im vergangenen Sommer erschienen. Bücher, die nicht wirklich gut laufen, werden von den Buchhandlungen in der Regel nach 3-6 Monaten zurückgeschickt. Normalerweise brechen die Verkaufszahlen nach 3 Monaten rapide ein, denn wer bis dahin noch nicht mitbekommen hat, dass das Buch erschienen ist, bekommt es meistens auch später nicht mit, bzw. noch länger macht der Verlag dann auch keine Werbung.

Das kam mir auch in den Sinn. Ich war viele Jahre lang Stammgast im T3 in Karlsruhe und den Laden gibt es heute noch. Ebenso gibt es in Bochum, Düsseldorf und anderen Städten viele solcher Läden, die Comics, LARP, Rollenspiele, Merchandise, Filme und Bücher mischen

Yep. Wichtig ist das diese Läden möglichst alles "Nerdige" abdecken...

[Selma die Sterbliche]

@ Mammut: die "Unsterblich"-Aktion kam mit Sicherheit vom Verlag ... und wurde vielleicht auch noch anderen Ortes wiederholt. Und natürlich weiß es dann auch der Verlagsvertreter, der mit seinem Programm in die Buchläden "latscht" - das denke ich zumindest.

 

Hätte ich so ein Geschäft, würde ich mich auch nach meiner Kundschaft richten. Dolle Ideale füllen keine Kasse, n'est-ce pas?

Dass aktuelle Titel ihren Status so rasch einbüßen, ist (noch) ein Grund, warum ich lieber auf der Hobby-Schiene verlegen lasse.

Bearbeitet von Selma die Sterbliche, 31 Januar 2017 - 16:49.

[Mammut]

Da fällt mir eine lustige Begebenheit ein. Beim Blitzverlag erscheinen dieses Jahr zwei Romanneuauflagen von Kai Meyer. Von einen Roman wird gerade das Taschenbuch verramscht.