Zum Inhalt wechseln


Foto

Frank Borsch : Das Stardust-Attentat


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
18 Antworten in diesem Thema

#1 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.923 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 11 September 2009 - 19:22

Nachdem ich mich entschlossen habe, wieder bei der PR Erstauflage einzusteigen, ist mein erster Heftroman der "neuen" PR-Autoren von genau dem Autor, dessen "Alien Earth"-Triologie mich zu eben diesem Entschluß nach mehr als 20 Jahren PR-Abstinenz motivierte. Frank Borsch erzählt eine Geschichte aus dem Stardust-System.Während die Terraner im Solsystem noch gegen die Terminale Kolonne TRAITOR kämpfen, haben 800 Millionen Menschen das Angebot von ES angenommen, in die "Fernen Stätten" zu migrieren. Hier leben sie, abgeschnitten von Terra, im Stardust-System, ein Planetensystem, das viele neue Wunder zu bieten hat. Bei der ersten Wahl eines Administrators kommt es zu einem Eklat : Ein ehemaliger Missionsspezialist tötet den Herrscher der Indochimi. Es gelingt aber, eine Konfrontation zu verhindern und Menschen und Außerirdische des Stardust-Systems zu friedlicher Koexistenz zu bewegen.Bemerkenswert für mich sozusagen als Neuleser ist die Tatsache, wie problemlos ich in die Geschichte eintauchen konnte. Das präzise Vorwort, eines der Markenzeichen von PR, lässt wenig Fragen offen - um so mehr, als es Frank Borsch gelingt, weitere Fragen in Nebensätzen abzuhandeln. Insgesamt entfaltet sich auch vor dem "nicht-aktuellem" Leser das faszinierende Panorama einer exotischen Welt in einer nicht minder exotischen Ecke der Mächtigkeitsballung von ES.Nicht weniger bemerkenswert ist der Paukenschlag, mit dem Frank Borsch den Roman beginnt. In einem ersten Absatz schildert er die Gedanken eines Terraners, der seine letzte irdische Zigarrette raucht. Die Wucht, mit der der Autor hier den Leser an der neuen Welt teilnehmen lässt, die kurzangebundene, lakonische Erzählweise ist mir nicht unbekannt : So, in diesem Stil, haben Scheer und Kneifel vor 40 Jahren den Ruhm von "Perry Rhodan" begründet. Natürlich nicht alleine, aber gerade diesen lakonisch-kurzangebundenen Stil habe die beiden über Jahre hinweg ganz besonders kultiviert, es war eines ihrer Markenzeichen. Das jetzt, Jahrzehnte später, ein Autor sich diesen Stil zu eigen macht und trotzdem eigenständig bleibt, empfinde ich als Fan gerade der frühen Kneifel-Geschichten als ganz besonders angenehm. Um so mehr, als die Eindringlichkeit des Romans auch zu keinem Zeitpunkt nachlässt, Frank Borsch schafft es, den Leser bei der Stange zu halten, den Heftroman zu einem Pageturner zu machen.Wie üblich bei Borsch-Romanen wird die Geschichte aus mehreren Perpektiven und zeitlich asynchron geschrieben. Und auch wenn ich gerne einmal einen zeitlich linearen Roman von ihm lesen würde, so passt doch dieser Aufbau hier ganz besonders gut : Während auf der einen Seite im aktuellem Jetzt immer mehr von dem Stardust-System enthüllt wird, immer mehr auf eine friedliche Zusammenarbeit aller hingearbeitet wird, konterkarieren die Gedanken des Terraners, der der spätere Attentäter ist, immer mehr diese Harmonie. Und durch diese zwei Perspektiven gelingt es dem Autor ebenfalls, dem neuen oder, wie in meinem Fall, dem neueingestiegenem Leser Situation und Handlungsraum klarzumachen. Für mich zumindestens ist ein Sonderheft, daß die Entwicklung seit Band 1000 darstellt, nach der Lektüre dieses PR Extras nicht mehr nötig.Insgesamt gesehen ein mehr als lesenswerter Roman mit vielen interessanten Figuren, faszinierenden Haupt- und Nebendarstellern, die Lust auf mehr aus diesem Teil des Universums machen. Einziger Mangel ist die Beschränkung auf einen Heftroman, ich glaube, als voluminöseres Taschenbuch hätte Frank Borsch noch deutlicher darstellen können, daß PR zwar alt, aber noch lange nicht altbacken ist. Eventuell würde auch schon eine Aufgabe der Beschränkung auf die Standard-Seitenzahl reichen, die 64-Seiten-Heftroman-Standardform ist jedenfalls nicht das Optimum.PR Extra #8 enthält aber noch mehr als "nur" den Roman von Frank Borsch. Neben einer Hörbuch-CD ("Schattensignale von Ceres" von Susan Schwartz, gelesen von Katharina Brenner) ist in der Mitte des Heftes noch eine Beilage "Das Stardust-System". Hörbücher sind ja nun so garnicht mein Fall, da mag sich jemand zu äußern, der diese auch gerne konsumiert. Ich für meinen Teil finde es schade, daß auf der CD nicht auch die Story als pdf-File enthalten ist, hier hätte auch ein (oder mehrere ?) Graphiker ein ausgiebiges Betätigungsfeld. Farbige Innenillustrationen, das hätte doch einen gewissen Charme.Und eigentlich sind Bilder sind auch garnicht so mein Ding, normalerweise reichen mir die Titelbilder und vielleicht (wie vor einigen Jahrzehnten) gelegentliche Innenillustrationen. Um so überraschter war ich von der Faszination, die die Beilage von Sven Papenbrock bei mir auslöste. In seinem ganz eigenem Stil schafft er es nicht nur, die Exotik des Stardust-Systems auch optisch umzusetzen, es gelingt ihm auch, die politische Botschaft des Romans in seinen Bildern zum Leser zu transportieren. Mir hat das ausnehmend gut gefallen, davon hätte ich gerne mehr.Ich bin nach der Lektüre dieses PRE mehr als zuvor dazu entschlossen, ab 2500 wieder voll in die PR-Lektüre einzusteigen, mit der ich vor Jahrzehnten, bei Band 1000, aufgehört habe. Und mehr denn je bin ich sicher, von den heutigen Romanen der Erstauflage nicht enttäuscht zu werden. Genausowenig, wie ich von den Nachfolgern der Planetenromane, den Heyne-Ziegelsteinen, enttäuscht bin. Es ist offenbar gelungen, den großen PR-Autoren der Vergangenheit ebenso gute moderne Autoren entgegenzustellen. "Perry Rhodan" hat nichts von seinem Flair eingebüsst - und hat nichts von seinem Stil verloren. Und bei aller Verehrung, die ich den Großen Alten entgegenbringe, freue ich mich schon auf die neuen Romane der neuen Autoren. Dazu hat dieses Heft nicht wenig zugetan, ich kann es jedem Neueinsteiger nur warm ans Herz legen.

#2 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.923 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 11 September 2009 - 19:24

Nach der Lektüre von 2508 betrachte ich PRE8 als eigentlichen Start des STARDUST-Zyklus. Sieht das jemand anders ? :smokin:

#3 Gast_L.N. Muhr_*

Gast_L.N. Muhr_*
  • Guests

Geschrieben 11 September 2009 - 20:21

Ja. Also ich meine, rein logisch könntest du dann auch PRE #7 als Zyklusbeginn ausrufen. Bzw. wenn du es rein an "Stardust" festmachst, müßtest du das sogar - PRE #8 bezieht sich mehr oder weniger direkt auf PRE #7.Aber ganz ehrlich (und ich habe das Extra #8 sogar zwischen 2499 und 2500 gelesen) - einen Zyklusauftakt macht das auch noch nicht her.

#4 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.923 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 12 September 2009 - 06:54

#7 kenne ich (noch) nicht. #8 ist meiner Einschätzung nach deutlich mehr der Beginn einer neuen Geschichte als PR2500. Und läutet deutlich besser auch den STARDUST-Zyklus ein.
Meiner Meinung nach ist PR2508 auch das implizite Eingeständnis einer verfehlten Marketing-Strategie, die hier im Forum schon mehrfach beklagt wurde. Wie dieser Roman deutlich zeigt, sind die PRE für das volle Verständnis der Erstauflage unumgänglich. Das Ausgliedern dieser Geschichten in eine Pseudo-Reihe ist Unsinn und vergibt große Chancen der EA, wie sie etwa früher die Gray Beast-Romane waren.
:smokin:

#5 Arl Tratlo

Arl Tratlo

    Temponaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.937 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 12 September 2009 - 08:22

#7 kenne ich (noch) nicht.

Das erklärt den folgenden Satz:

#8 ist meiner Einschätzung nach deutlich mehr der Beginn einer neuen Geschichte als PR2500.

Wenn, dann musst du in der Tat #7 nennen. Die Rokinger-Geschichte weist schon deutlich über die Grenzen des Stardust-Systems und damit über eine reine "Siedler-Thematik" hinaus.
  • (Buch) gerade am lesen:Will Adams - Die Jagd am Nil
  • (Buch) als nächstes geplant:David Gibbins - Tiger Warrior
  • • (Buch) Neuerwerbung: Joanne Harris - Runemarks
  • • (Film) gerade gesehen: Terminator Salvation
  • • (Film) als nächstes geplant: Harry Potter 6
  • • (Film) Neuerwerbung: N.a.

#6 Crashlander

Crashlander

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 280 Beiträge

Geschrieben 12 September 2009 - 12:52

Ich halte keines der beiden Stardust-Extras für eine Art Anfang der Stardust-Handlung, dafür ignorieren beide im wesentlichen die Bedeutung der frühen "Kolonialzeit" des Systems.
Im ursprünglichen Viererblock kam die Gründung einer neuen Gesellschaft schon zu kurz, was aber auch an dem Timing und Thema des Blocks lag - das Schicksal der Siedler war hier nur ein Nebenstrang.
Sowohl Extra 7 als auch 8 erzählen zwar Geschichten einer jungen Kolonie, an keiner Stelle tauchen aber wirklich die Probleme auf, die diese Umsiedlung zwangsläufig bereiten muß. Wie auch im aktuellen EA-Roman wird einfach die Gesellschaft aus der Milchstraße nach Far Away verlegt, und es geht weiter wie bisher. Beide Extras bieten Geschichten, wie sie auch zu jeder beliebigen Zeit auf jedem beliebigen Kolonialplaneten in der Milchstraße spielen könnten. Nur, daß hier eben alles glatt läuft. Okay, man lebt noch in Wohncontainern, man bricht sich mal ein Bein usw. Das sind aber auch im weitesten Sinne nur solche Widrigkeiten, wie sie auch anderenorts jederzeit geschehen können. Es gibt keine Heinweise auf Probleme mit potentiell gefährlicher einheimischer Flora oder Fauna (die gibt es aber auch auf der Erde), klimatische Widrigkeiten, Ernteverluste usw.
Man kann zwar behaupten, das System sei schließlich von ES ausgewählt und entsprechend präpariert, aber dennoch muß es bei der Umsiedlung von 804 Millionen Menschen (und Aliens) Probleme geben, die hier vollständig ignoriert werden.
Das soll jetzt nicht heißen, daß die beiden Romane schlecht waren, nur, wenn man Stardust von vornherein als wichtigen Handlungsschauplatz eingeplant hatte, der einen wichtigen Teil der Handlung eines Zyklus tragen sollte, dann hätte man hier mehr daraus machen können, ja, schon müssen.
Ich sehe daher hier bislang keinen "neuen Anfang", sondern nur die Fortsetzung des altbekannten. Beide Extras sind, wenn man sie auf die erzählte Hauptgeschichte reduziert, für die Stardust-Schiene recht bedeutungslos. Die Indochimi waren schon im ursprünglichen Viererblock eingeführt worden, die Rokinger erscheinen mir für die Gesamthandlung um Stardust zu unbedeutend, um Wichtigkeit zu erlangen. Insofern kann man die Extras schon als losgelöst von der jetzigen Stardust-Handlung betrachten.
Was aber negativ anzumerken ist, ist der deutliche Bezug, der jetzt auf diese sechs vorangegangenen Hefte genommen wird. Wer jetzt erstmalig etwas von Stardust liest, der wird zwangsläufig glauben, er müsse die Hefte gelesen haben. Mich würde es daher nicht wundern, wenn plötzlich die Ankündigung käme, die Hefte würden in einem Taschenbuch noch einmal neu aufgelegt werden.

#7 Gast_stolle_*

Gast_stolle_*
  • Guests

Geschrieben 12 September 2009 - 14:46

Was aber negativ anzumerken ist, ist der deutliche Bezug, der jetzt auf diese sechs vorangegangenen Hefte genommen wird. Wer jetzt erstmalig etwas von Stardust liest, der wird zwangsläufig glauben, er müsse die Hefte gelesen haben. Mich würde es daher nicht wundern, wenn plötzlich die Ankündigung käme, die Hefte würden in einem Taschenbuch noch einmal neu aufgelegt werden.

Als Wiedermaleinsteiger seit 2500 hab ich mit 2508 zum erstenmal was über Stardust gelesen, für mich war die Infolastigkeit des Romans daher ein Vorteil. Ich hab dann noch die Perrypedia herangezogen und hab nicht das Gefühl, jetzt auch noch die Extras lesen zu müssen. Und man kann mir noch so erzählen, wie toll das Extra 8 ist - der 2500er von Borsch hat mir erstmal gereicht. :smokin:

#8 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

  • Buchcrew
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.647 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:In der schönen Westpfalz

Geschrieben 12 September 2009 - 14:50

Was aber negativ anzumerken ist, ist der deutliche Bezug, der jetzt auf diese sechs vorangegangenen Hefte genommen wird. Wer jetzt erstmalig etwas von Stardust liest, der wird zwangsläufig glauben, er müsse die Hefte gelesen haben. Mich würde es daher nicht wundern, wenn plötzlich die Ankündigung käme, die Hefte würden in einem Taschenbuch noch einmal neu aufgelegt werden.

Ja wird denn explizit auch auf die beiden Extras eingegangen? Wegen Zeitmangels habe ich die Bände ab 2505 noch nicht gelesen und war die letzten Wochen nicht im Forum.
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#9 Gen. Bully

Gen. Bully

    Perrynaut

  • Buchcrew
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 3.647 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:In der schönen Westpfalz

Geschrieben 12 September 2009 - 14:52

Und man kann mir noch so erzählen, wie toll das Extra 8 ist - der 2500er von Borsch hat mir erstmal gereicht. :smokin:

Ich fand das Extra gar nicht so toll. Stinklangweilig und trivial trifft's IMHO besser...
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#10 Crashlander

Crashlander

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 280 Beiträge

Geschrieben 12 September 2009 - 15:47

Es wird zwar nicht direkt darauf eingegangen (mehr auf die vier vorangegangenen EA-Stardust-Romane), beim Lesen von 2508 aber spürt man sehr stark, daß es eben nicht der erste Roman zu diesem Thema ist. Die beiden Extras werden mehr mit ein, zwei Sätzen abgehandelt, es ist aber, unterschwellig, eben der Hinweis vorhanden, daß da mehr ist. Daer auch mein Hinweis mit der Neuauflage der sechs Stardust-Romane als Taschenbuch. Wenn eine solche Ankündigung in 2508 gewesen wäre, dann wäre der Roman eben als "Appetizer" empfunden worden.So ungefähr, wie damlas bei Tradom um Band 2150 auf den Andromeda-Zyklus hingewiesen wurde (wer ist denn nun diese tefroderin, die ständig um zim November herumschwänzelt, was hat es mit Grek 333 1/2 (?) auf sich?).Für das Verständnis sind die sechs Romane nicht notwendig, das habe ich ja aber auch gesagt.

#11 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.923 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 12 September 2009 - 16:01

Die beiden Extras werden mehr mit ein, zwei Sätzen abgehandelt, es ist aber, unterschwellig, eben der Hinweis vorhanden, daß da mehr ist.

Ein, zwei Sätze ist aber stark untertrieben. Gefühlsmäßig kam es mir so vor, als würde da seitenlang die frühere Handlung referiert. Aber ich guck' nochmal nach, wieviel das tatsächlich ausmachte.

Für das Verständnis sind die sechs Romane nicht notwendig, das habe ich ja aber auch gesagt.

Für das Verständnis waren auch die Gray Beast-Romane nicht notwendig. Trotzdem sind sie ein frühes Highlight der PR-Serie, das den humanistischen Anspruch von PR deutlichst untermauert. Ich empfinde die PREs 7 und 8 (7 habe ich in der Zwischenzeit gelesen, auf dem Weg zum ZA-Con) als genau in der gleichen Liga angesiedelt. :smokin:

#12 Trashcan Man

Trashcan Man

    Ufonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 88 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 12 September 2009 - 16:11

Ich fand das Extra gar nicht so toll. Stinklangweilig und trivial trifft's IMHO besser...

Ja, sehe ich ähnlich. Gepflegte Langeweile. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Für das Verständnis von 2508 ist das Extra in meinen Augen auch nicht notwendigerweise zu lesen, aber schaden tut es natürlich auch nicht.

#13 Crashlander

Crashlander

    Infonaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 280 Beiträge

Geschrieben 12 September 2009 - 16:43

Ein, zwei Sätze ist aber stark untertrieben. Gefühlsmäßig kam es mir so vor, als würde da seitenlang die frühere Handlung referiert. Aber ich guck' nochmal nach, wieviel das tatsächlich ausmachte. (...)

Mir ist das nicht so vorgekommen. Viel an Story, was als Grundlage für die aktuelle Stardust-Handlung dienen könnte, gab es da ja auch nicht. Bei den Rokingern wurde erwähnt, daß die aus der Zukunft stammen, eine Superintelligenz um Hilfe gegen einen entstehende Negasphäre bitten wollten und nun als kleine Gruppe zurückgezogen auf Katarakt leben, das war es dann auch schon. Auch was Extra 7 betrifft. Bei Extra 8 haben wir den Wahlkampf um das Amt des Administrators und die Einigung mit den Indochimi. Auch nicht gerade viel. Ja, die Handlung schließt an die Extras an. Ich gebe Dir auch recht, was die Grey-Beast-Romane angeht. Ich gehe sogar soweit, daß es (nach den gelesenen Spoilern) besser gewesen wäre, wenn man statt den Extras regelemäßige Stardust-Blöcke in den Vorgänger-Zyklus eingebaut hätte. Damit hätte man Füllromane in der anderen Handlungssträngen vermieden, und hätte mehr Volumen für eine Rückschau-Schiene im jetzigen Zyklus gehabt. Das ist aber wohl leider nicht mehr der bevorzugte Stil in Rastatt.

#14 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.923 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 12 September 2009 - 16:53

Ja, die Handlung schließt an die Extras an. Ich gebe Dir auch recht, was die Grey-Beast-Romane angeht. Ich gehe sogar soweit, daß es (nach den gelesenen Spoilern) besser gewesen wäre, wenn man statt den Extras regelemäßige Stardust-Blöcke in den Vorgänger-Zyklus eingebaut hätte. Damit hätte man Füllromane in der anderen Handlungssträngen vermieden, und hätte mehr Volumen für eine Rückschau-Schiene im jetzigen Zyklus gehabt.

Ja, das ist irgendwie schade. Da hätte sich einiges draus machen lassen. Und der neue Zyklus wäre mit PRE8 als Beginn vielleicht auch von uns kritischeren Geistern viel positiver aufgenommen worden. :smokin:

#15 Gast_L.N. Muhr_*

Gast_L.N. Muhr_*
  • Guests

Geschrieben 12 September 2009 - 17:49

Ja, das ist irgendwie schade. Da hätte sich einiges draus machen lassen. Und der neue Zyklus wäre mit PRE8 als Beginn vielleicht auch von uns kritischeren Geistern viel positiver aufgenommen worden. :smokin:

PRE #8 in der Form als Zyklusauftakt? Nö. Es passiert nahezu nichts, und das, was passiert, ist äußerst vorhersehbar. Stilistisch sauber, und Borsch hat aus dem Minimalplot eine handfeste Dramaturgie gebaut. Aber als Zyklusauftakt oder gar als Halbtausender taugt das so wenig wie der aktuelle Halbtausender. Eine der Funktionen von Hunderterbänden ist es doch, die Anfänge zukünftiger Handlungsfäden auszulegen. Das tut der PRE8 - aus naheliegenden Gründen, also kann man ihm das nicht ankreiden - nicht. Er ist viel zu sehr eine Geschichte an und für sich, als daß er einen ganzen Zyklus einleiten könnte, und steht gleichzeitig eben nicht am Beginn der Kette (das ist PRE7), um auch nur als Kandidat für einen Zyklusauftakt in Frage zu kommen. Ich hätte einen Zyklusauftakt im Stardust-System durchaus begrüßt, gerne auch mit lauter netten, fröhlichen Menschen, die sich nichts antun, mit Utopie und Friede, Freude, Eierkuchen. Hätte mir vermutlich glatt geschmeckt. (Sofern am Ende der Teufel im Paradies auftaucht, und mag der Teufel Perry Rhodan heißen.) Aber das hätte dann eben doch ein wenig komplexer und zukunftsweisender sein müßen als diese sympathische, doch letztlich belanglose Episode aus einer fernen Filiale der Menschheit.

#16 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.923 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 12 September 2009 - 18:03

Aber das hätte dann eben doch ein wenig komplexer und zukunftsweisender sein müßen als diese sympathische, doch letztlich belanglose Episode aus einer fernen Filiale der Menschheit.

Ja, ok, da kann ich Dir schlecht widersprechen. :smokin:

#17 Tiff

Tiff

    Laionaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 2.511 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 24 Juni 2014 - 21:01

Um so überraschter war ich von der Faszination, die die Beilage von Sven Papenbrock bei mir auslöste. In seinem ganz eigenem Stil schafft er es nicht nur, die Exotik des Stardust-Systems auch optisch umzusetzen, es gelingt ihm auch, die politische Botschaft des Romans in seinen Bildern zum Leser zu transportieren. Mir hat das ausnehmend gut gefallen, davon hätte ich gerne mehr.

Davon hätte ich auch gerne mehr gehabt, besonders beim Start der neuen "Stardust"-Reihe, die zwar einen hübschen Hochglanzumschlag, aber sonst nichts an Bildmaterial aufweist.

Das mit der neuen Menschheit wird durch die Papenbrock-Beilage zum Extra 8 sehr viel deutlicher als durch den Roman Stardust 1 von Uwe Anton. Man hätte die Beilage auch Stardust 1 beilegen sollen.

Den Borsch-Roman muss ich noch mal lesen.

Bearbeitet von Tiff, 24 Juni 2014 - 21:02.


#18 Tiff

Tiff

    Laionaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 2.511 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 15 Januar 2015 - 17:57

Ich frage mich, warum solche offenkundigen Fehler nicht vor der Veröffentlichung gefunden werden: "Ein einziger, glühend heißer Schubstoß der Antigravtriebwerke genügte, um die Fahrt aufzuzehren." Seit wann produzieren Antigravtriebwerke glühend heiße Schubstöße? Gemeint sind Impulstriebwerke. Vielleicht kann jemand mal Frank Borsch den Unterschied erklären, insbesondere, dass dies keine Synonyme sind. In dem Roman geht es unter anderem darum, dass Timber F. Whistler Administrator des Stardustsystems werden soll. Whistler wehrt sich anfangs dagegen, aber nach einer Drohung kandidiert er sogar, und am Ende wird er es natürlich. Die Stardustmenschheit lebt von Vorräten. So kann es nicht weitergehen. Aber das ist nur eins der Probleme. Auf Zyx leben die Indochimi, Fischmenschen, etwa 40 Millionen, die in die Stardustgemeinschaft integriert werden sollen, ebenso wie die mit ins Stardustsystem gekommenen Blues, Unither usw. die sich "Stardust-Terraner" nennen. Hauptsächlich geht es also um Integration. Doch die Indochimi weigern sich. Sigurd Echnatom, der vorläufige Administrator, erzählt den Indochimi die Geschichte der nordamerikanischen Indianer und sagt: "Werdet Teil unserer Gemeinschaft. Nur dann könnt ihr eure eigene Gemeinschaft erhalten." Daraufhin treten die Indochimi der Gemeinschaft bei, aber Marty Zeimand, ein ehemaliger Spezialist der Ligaflotte, der als Kind die Besetzung der Erde durch die Arkoniden erlebte, hält die Indochimi nicht für intelligente Wesen, sondern für die Schlange im Paradies, die er vernichten will. Was dann geschieht, sagt schon der Titel des Romans. Der Roman ist recht gut, aber stellenweise auch sehr pathetisch. Whistlers Gegenkandidatin Rabea Furtok präsentiert sich im Kommandosessel eines 500-Meter-Kreuzers. Sie hat die Unterstützung des Militärs und gewinnt die Mehrheit unter denen, die Jagd auf die Zellaktivatorchips machen, und überall dort, wo sie Versprechungen gemacht hat, die sie nicht halten kann. Furtok ist eine typische Politikerin, verglichen mit ihr ist Whistler schon ein charismatischer Heiliger, dessen einzige Schwäche es ist, dass er nach seiner Wahl auf seinen Vorgänger Echnatom nicht verzichten kann und will und ihn als Finanzminister behält.  

Nicht weniger bemerkenswert ist der Paukenschlag, mit dem Frank Borsch den Roman beginnt. In einem ersten Absatz schildert er die Gedanken eines Terraners, der seine letzte irdische Zigarrette raucht. Die Wucht, mit der der Autor hier den Leser an der neuen Welt teilnehmen lässt, die kurzangebundene, lakonische Erzählweise ist mir nicht unbekannt : So, in diesem Stil, haben Scheer und Kneifel vor 40 Jahren den Ruhm von "Perry Rhodan" begründet.

Ja, das hat etwas.  

Insgesamt gesehen ein mehr als lesenswerter Roman mit vielen interessanten Figuren, faszinierenden Haupt- und Nebendarstellern, die Lust auf mehr aus diesem Teil des Universums machen.

Borsch kann schon schreiben. Der Roman liest sich gut weg. Stardust ist sehr interessant. Da könnte man noch viel mehr draus machen.


Bearbeitet von Tiff, 15 Januar 2015 - 19:57.


#19 Cybermancer

Cybermancer

    Yoginaut

  • Mitglieder
  • PIPPIP
  • 109 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 12 Februar 2015 - 06:17

Seit NEO fasse ich nichts mehr von FB an.

 

Der Mann hat es einfach nicht drauf!




Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0