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Dath-Doppelschlag


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11 Antworten in diesem Thema

#1 Oliver

Oliver

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Geschrieben 30 September 2009 - 14:43

(ist der Thread hier richtig?) Heute war in der WELT ein längeres Interview mit Dietmar Dath, mit "Zeitreisen" und "Zombies" in der Überschrift. http://www.welt.de/d...hon-erlebt.html So eine Überschrift ist natürlich ein Hingucker. Darin wurden auch die beiden wichtigsten Phantastik-Preise genannt: Nämlich der KLP und Wetzlar. (Notiz: Wir vom DPP-Team müssen also noch was tun, das will ich mal anders lesen.. ;) ). Dath präsentiert sich in dem Interview als skurriler, so gebildet wie völlig verkopfter, durchgeknallter Spinner, der mal eben Ezra Pound und Hegel zwischen zwei Brötchenhälften schiebt. Kurz: Er machte auf mich in dem Interview einen grundsympathischen Eindruck. Ich glaube, ich muss doch noch mal was von dem lesen, auch wenn mich sein politisches Weltbild nicht so berückt. Das Interview hat mir schon sehr gefallen. Wie gesagt, Doppelschlag: Von ihm erscheinen jetzt fast zeitgleich zwei neue Romane: "Sämmtliche Gedichte" (bei Suhrkamp) und "Sie schläft" (bei der EP). Ich habe eine Schwäche für solche Parallelitäten wie zwei Romane gleichzeitig. Mal sehen.

Bearbeitet von Oliver, 30 September 2009 - 14:49.

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#2 Rusch

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Geschrieben 30 September 2009 - 15:05

Hehe, der Deutsch SF Preis wird nicht genannt, weil wir letztes Jahr das Buch nicht nommiert hatten. Na, vielleicht wird es ja dieses Jahr was.

#3 molosovsky

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Geschrieben 30 September 2009 - 19:07

Ich mag den Dath.Als Romanautor wagt er erfreulich viel, unterhält mich weitestgehend vorzüglich.Bisher aber ("Dirac", "Die Abschaffung der Arten") kann ich nicht sagen, dass mich seine Romane *als ganzes* vollends überzeugt haben. Das Niveau jedoch, auf dem sie in meinen Augen *scheiterten* ist schon enorm und ich bereue die Lektüren keineswegs (im Gegenteil: der Gehirnstürm war gerade wegen des Wägens und Haderns anregend).Gestern habe ich mit "Sämtliche Gedichte" (ein Roman!) begonnen und bin von den ersten 50 Seiten gleich wieder ganz entzückt. Mal gucken, ob meine Zweifel am Gesamtgefüge wie bei den anderen Romanen sich auch wieder so ab dem letzten Viertel einfinden, oder nicht.Rundum als Einstiegslektüre empfehlen mag ich aber den Essay -- die Streitschrift -- "Maschinenwinter". Ist nicht zu dick, sehr anregend und gerade für SF-affinie Zeitgenossen ein erhellender Text.GrüßeAlex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 30 September 2009 - 19:10.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

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#4 Äon

Äon

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Geschrieben 01 Oktober 2009 - 14:29

Dath leidet in meinen Augen unter der typischen Schwäche jener "schriftstellernden Intellektuellen", die ihre abstrakten Ideen und Weltanschauungen den Geschichten, die sie erzählen, überordnen. Und das geschieht dann meist zulasten der Geschichten; das Problem hatte schon Brecht. Bei der Abschaffung der Arten etwa hatte ich das Gefühl: Der Mann hat offenbar Dawkins, Wolfram etc. gelesen und sich dann gefragt: Wie kann ich diese Ideen in einen Roman umgießen? Vielleicht hätte er Philosoph werden sollen. Auf der anderen Seite haben es Voltaire oder Lem ja durchaus schon bewiesen, dass man die erzählerische und ideelle Seite harmonisch und elegant verbinden kann.

Bearbeitet von Äon, 01 Oktober 2009 - 14:30.


#5 Jakob

Jakob

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Geschrieben 01 Oktober 2009 - 14:37

Vielleicht hätte er Philosoph werden sollen.

Wieso "hätte werden sollen"?
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#6 proxi

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Geschrieben 01 Oktober 2009 - 14:47

Das Niveau jedoch, auf dem sie in meinen Augen *scheiterten* ist schon enorm

Scheitern als Literatur? Scheitern als SF? Den "Maschinenwinter" werde ich mal probieren. Danke für den Tipp.

#7 Äon

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Geschrieben 01 Oktober 2009 - 14:51

Wieso "hätte werden sollen"?

Wieso "Wieso "hätte werden sollen"?" ;) Das hängt nun davon ab, was wir jeweils unter einem Philosophen verstehen. Was ich damit sagen wollte: Wenn Dath seine Romane so stark auf die Vermittlung seiner Ideen oder Weltanschauung hin konzipiert, dann wäre es vielleicht sinnvoller, wenn er diese Ideen ohne den Deckmantel einer Geschichte klar ausformuliert und argumentativ darlegt. Was haltet ihr übrigens von Daths SF-Autoren-Aufzählung: "Gene Wolfe, Pamela Zoline, Kate Wilhelm, Joanna Russ, Thomas M. Disch" Ich bin kein großer Kenner, mir jedenfalls ist nur ersterer bekannt.

#8 proxi

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Geschrieben 01 Oktober 2009 - 14:53

Was haltet ihr übrigens von Daths SF-Autoren-Aufzählung: "Gene Wolfe, Pamela Zoline, Kate Wilhelm, Joanna Russ, Thomas M. Disch"

In welchen Zusammenhang hat er diese Aufzählung gestellt?

#9 Jakob

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Geschrieben 01 Oktober 2009 - 14:56

Wieso "Wieso "hätte werden sollen"?" ;) Das hängt nun davon ab, was wir jeweils unter einem Philosophen verstehen. Was ich damit sagen wollte: Wenn Dath seine Romane so stark auf die Vermittlung seiner Ideen oder Weltanschauung hin konzipiert, dann wäre es vielleicht sinnvoller, wenn er diese Ideen ohne den Deckmantel einer Geschichte klar ausformuliert und argumentativ darlegt. Was haltet ihr übrigens von Daths SF-Autoren-Aufzählung: "Gene Wolfe, Pamela Zoline, Kate Wilhelm, Joanna Russ, Thomas M. Disch" Ich bin kein großer Kenner, mir jedenfalls ist nur ersterer bekannt.

Meinte nur, dass er ja sonst auch durchaus philosophisches bis gesellschaftstheoretisches schreibt (siehe "Maschinenwinter"). Aber ich persönlich habe ja auch keine Vorbehalte gegen "Essayromane", finde das eine sehr angenehme Form, wenn sie gelngt ... Was die Autoren-Aufzählung angeht: Pamela Zoline: Von der kenne ich nur die großartige Story "The Heat-Death of the Universe", die gibt es glaube ich sogar irgendwo online. Kate Wilhelm: Als Titel fällt mir nur "Hier sangen früher Vögel" ein, auch eher eine Altmeisterin. Joanna Russ: Autorin des ziemlich abgefahrenen "feministischen" Romans "The Female Man". Thomas M. Disch: Der ist wirklich ganz wichtig, und ich muss gestehen, noch nicht ein Buch von ihm gelesen zu haben, deshalb schweige ich lieber still ...
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#10 Äon

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Geschrieben 01 Oktober 2009 - 14:56

In welchen Zusammenhang hat er diese Aufzählung gestellt?

Achja, sorry: "Ich mache Science Fiction. Es ist eine Ehre, einer Literaturgattung anzugehören, die Autoren hat wie Gene Wolfe, Pamela Zoline, Kate Wilhelm, Joanna Russ, Thomas M. Disch." Zitat aus dem genannten Interview: http://www.welt.de/k...entmachten.html.

Bearbeitet von Äon, 01 Oktober 2009 - 14:57.


#11 T.H.

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Geschrieben 01 Oktober 2009 - 15:51

Dath leidet in meinen Augen unter der typischen Schwäche jener "schriftstellernden Intellektuellen", die ihre abstrakten Ideen und Weltanschauungen den Geschichten, die sie erzählen, überordnen. ... Vielleicht hätte er Philosoph werden sollen.

Dietmar Dath ist doch Philosoph :-) Als Dath-Fan der ersten Stunde (nee, stimmt nicht, der 2. Stunde, habe erst mit "Die Ehre des Rudels" angefangen, sein "Codula killt Dich" habe ich erst viel später gelesen; vorher aber habe ich ihn als Übersetzer von Lansdales "Drive Inn" kennen und schätzen gelernt!) musste ich für mich erkennen, dass die Bücher nicht nur immer mehr werden, sondern auch immer komplexer, kopflastiger. Mich zermürbt das. Mittlerweile lese ich seine Sekundärtexte lieber - wie z.B. "Maschinenwinter". Frue mich richtig auf seine Rosa Luxemburg-Biographie, deren Veröffentlichung der Verlag komischer Weise vor sich herschiebt. Dass aber über Dietmar Dath so was wie Laßwitz-Preis und SF als wirklich lesenswerte und gute und hochwertige Literatur in Tages- und anderen allgemein zugänglichen Zeitschriften in die Diskussion geworfen werden, finde ich richtig gut! So wie der Autor seinen Erfolg verdient hat, hat es das Genre auch.

Phantastische Grüße,
Thomas

...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus

(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)


#12 Nibor

Nibor

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Geschrieben 13 Juli 2010 - 13:07

Hier gibt es ein neues Interview mit Dietmar Dath.


Warnung: "Science-Fiction" kommt nur einmal am Rande vor. Das Interview ist mehr was für Leute, die sich für den (nicht nur SF-) Autor Dath und/oder für den Dichter Peter Hacks interessieren.

Bearbeitet von Nibor, 14 Juli 2010 - 00:08.



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