Zum Inhalt wechseln


Foto

Der Rat der Planeten


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
5 Antworten in diesem Thema

#1 Ikonier

Ikonier

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 25 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Naunhof

Geschrieben 29 Oktober 2009 - 16:43

Erstmalig stellt sich Autor Tino Hemmann mit seiner kompletten Staffel "Der Rat der Planeten" der intergalaktischen Öffentlichkeit. Seine kurzweiligen Bücher eröffnen den Blick in ein völlig neues Universum, mit neuen Ideen, Geschöpfen und Planeten. Hemmann beschränkt sich in erster Linie auf die Aktion, weniger auf ellenlange Beschreibungen, lässt komische, spannende und hässliche Dinge nicht zu kurz kommen.
Wer will, kann sich auf der Internetseite zur Trilogie DER RAT DER PLANETEN über die Personen, Schiffe, Planeten und Robotere informieren. Zu den ersten beiden Bänden gibt es auch Leseproben, der dritte Band erscheint 2010 zur Leipziger Buchmesse, kurz vor der JEDI-CON 2010, auf der Hemmann in Düsseldorf zugegen sein wird.
Mit "Dune" hat Hemmanns Abenteuer übrigens absolut nichts zu tun. Soviel vorweg. Und - wie bei Star Wars ™ - spielen nicht nur Erwachsene, sondern auch die Menschenkinder wichtige Rollen.

Ganz kurz zum Inhalt: Das Universum besteht aus mehreren Distrikten, Übergänge (fälschlicher Weise als Schwarze Löcher bezeichnet) verbinden die Distrikte. Im All existieren zwei Entwicklungsformen: Menschen und Ikonier, die meist verfeindet sind, mitunter aber Zweckgemeinschaften bilden.

So beginnt das I. Buch: Das gewaltige, fremde Raumschiff nähert sich Adams Heimatplaneten. Ein Universitätsstudent erahnt die Aggressivität der Fremden, gemeinsam mit vier weiteren Menschen wird ein Sternstraßenschiff geklaut, mit dem sich die Besatzung hinter dem Mond versteckt und der Vernichtung der Menschheit auf diesem Planeten ohnmächtig zusehen muss. An Bord des Schiffes ist auch Adam, der vorschlägt, das Sternstraßenschiff an den Raumkreuzer der Fremden zu heften, um deren Geschwindigkeit zu erreichen. Schon bald werden Adam und der Roboter Kozabim ins Innere des ikonischen Schiffs geholt und gefangen. Während der Junge sich befreit und mit einem kleinen Plasmakatapult den Raumkreuzer der Ikonier zerlegt, versucht Kaiserin Amelia aus dem Dritten Distrikt des Universums Adam zu finden, der von seinen besonderen Fähigkeiten noch nichts ahnt und für den Herrscher der Ikonier Admiral Alyta von höchstem Interesse ist. Die Ikonier haben längst den Rat der Planeten unterwandert. Der Krieg gegen die Menschen und um die Vorherrschaft im Universum ist für die Ikonier legitimiert und entbrannt!

Zum II. Buch: Die Robomutantenarmee des Admirals unterwirft fast alle bewohnten Planeten im Zweiten und Dritten Distrikt. Vierzehn Jahre lang verstecken sich Adam, Gladiola und die Überlebenden von FV1 auf dem blauen Planeten Erde. Adam, der amtierende Kaiser des Reiches Altoria und oberster Führer der menschlichen Rasse, zeugt mit Gladiola die Zwillinge Anna und Malte, mit denen Admiral Alyta Kontakt aufnimmt. Er hat die Zeit genutzt, auf dem Planeten FV1 eine gigantische Armee von Robomutanten zu schaffen, die über synusische Fähigkeiten verfügen und von den sterblichen Überresten Prinz Sineps gelenkt werden. Alyta will in den Ersten Distrikt einfallen, um die Erde zu erobern! Mit seinem Schiff will Adam dem Admiral zuvorkommen. Auf dem Weg in den Zweiten Distrikt wird das Raumschiff angegriffen, Gladiola und die Zwillinge werden von Menschenhändlern entführt und während sie mit Hilfe ihrer ausgeprägten Fähigkeiten die Verschleppten befreien, wird Gladiola schwer verletzt. Adam hingegen versucht auf dem noch einzig freien Menschen-Planeten Universus den Rat der Planeten neu zu installieren. Am Tag seiner Rede wird durch den Ikonier Insaidia ein schwerer Anschlag auf die kaiserliche Delegation verübt. Drahtzieher sind die Ikonier. Alyta ist auf dem Weg zur Erde, um das ewige Leben zu finden, der Synus wird angegriffen, überall kämpfen Dissidenten gegen die Robomutanten. Das Zünglein an der Sieges-Waage sind die Ikonier, die Adam jedoch in seinem Hass verfolgen, einsperren und töten lässt. Währenddessen verschlägt es die Zwillinge auf den Planeten FV1, wo sie die Macht des Admirals zu untergraben versuchen.

Und zum III. Buch: Nachdem Admiral Alyta durch Anna, die Tochter von Adam, vernichtet wurde, gibt es nur noch zwei Menschenkinder mit synusischen Fähigkeiten im All: Malte und Anna. Auf Ikonia bricht scheinbar die Demokratie aus, eine Wahl ernennt den neuen Präsidenten. Doch Abgesandter der Ikonier im Rat der Planeten ist Insaidia, der feige Anschläge durchführen lässt und die Menschen - allen voran Norana von Universus - unter Druck setzt. Der Frieden mit den Ikoniern muss teuer bezahlt werden. Die Zwillinge verbannt man auf den Strafplaneten Z†™foh, nur die Thronarios Efzet, Heeroo, Sirena und der Roboter Kozabim dürfen die Kinder begleiten. Die Flotte der Erde wird gezwungen, bewacht vom gigantischen Kriegsschiff AMELIANIA in den Ersten Distrikt zurückzukehren. Im Übergang jedoch wird die EUROPANIA mit Tämmler und Kollegen gestoppt. Die Zwillinge müssen gerettet werden! - Die Kinder wissen sich derweil selbst zu helfen, finden einen Verbannten und beenden dessen Werk, eine fast menschliche Roboterfrau zu erschaffen. Die letzten Bauteile entstammen den Thronarios. Das äußerst attraktive Einzelstück erhält den Namen M.A.M.I. - Mechanische Alternative menschlicher Intelligenz. Die Rache der Zwillinge und die Jagd auf Insaidia darf beginnen!

Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Den ersten drei Interessenten, die einen Band auf einer SciFi-Plattform rezensieren wollen, schickt der Verlag einen Band kostenlos zu! Einfach anfragen über info@engelsdorfer-verlag.de. Das Angebot gilt bis zum 11.11.2009 11:11 Uhr.

Bearbeitet von Ikonier, 29 Oktober 2009 - 19:31.


#2 Martin Stricker

Martin Stricker

    Jawasdennjetztfüreinnaut

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 4.194 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Frankfurt am Main

Geschrieben 30 Oktober 2009 - 17:27

Den ersten drei Interessenten, die einen Band auf einer SciFi-Plattform rezensieren wollen, schickt der Verlag einen Band kostenlos zu! Einfach anfragen über info@engelsdorfer-verlag.de. Das Angebot gilt bis zum 11.11.2009 11:11 Uhr.

Mail geschickt. *hoff* :unsure:

Außerdem habe ich die Bücher in meine Liste mit deutscher Science Fiction 2009 und die Liste mit deutscher Science Fiction 2010 eingetragen.

Bearbeitet von shugal, 30 Oktober 2009 - 17:28.


#3 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

  • Mitglieder
  • PIPPIPPIPPIPPIP
  • 5.923 Beiträge
  • Geschlecht:männlich

Geschrieben 30 Oktober 2009 - 18:49

Außerdem habe ich die Bücher in meine Liste mit deutscher Science Fiction 2009 und die Liste mit deutscher Science Fiction 2010 eingetragen.

Optimist.
:unsure:

#4 Ikonier

Ikonier

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 25 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Naunhof

Geschrieben 30 Oktober 2009 - 19:03

Optimist? Jetzt sind noch zwei vom ersten Band und zwei vom zweiten Band übrig. Wer diese Bücher rezensieren will, sollte sich sputen. 2012 ist nicht mehr fern ... Der dritte ist ja noch in Arbeit, sein Erscheinen wird selbstverständlich hier verkündet. Grüße vom Ikonier! (Das sind übrigens die "Bösen" im Rat der Planeten.) :unsure:
Eingefügtes Bild

#5 Ikonier

Ikonier

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 25 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Naunhof

Geschrieben 09 Dezember 2009 - 16:37

Nun ist auch der dritte und vorläufig letzte Band auf dem Markt. Die ersten Rezensionen haben mich als Autor sehr erfreut. Selbstverständlich gibt es genügend Kritikpunkte, doch das ist bei jedem Buch so. Und nicht nur bei Büchern. Mein Söhne waren von 2012 begeistert und ich fand den Plot einfach nur mies. Mein Ziel habe ich erreicht, die Reihe wird als spannend und ohne Tiefgang eingeschätzt und sie wird oft mit Star Wars verglichen. Das alles lässt mich hoffen, dass Der Rat der Planeten für ein paar Leute mehr lesenswert ist, als manch anderes Buch.

Traditionell veröffentliche ich anschließend die Leseproben, für alle, die gern ein wenig in ein Buch reinlesen wollen:

Leseprobe aus Band I

[...]
»Adam beherrscht die Sprache der Ikonier nicht«, erklärte Kozabim, der vorsichtig durch den Flur rollte.
Der Junge war dicht hinter dem Roboter, lugte durch die schmalen Sehschlitze des Helms, den er dem Lecoh-Legionär Efeins abgenommen hatte. »Na und? Mach dir nicht ins Hemd, Kozabim. Sie verstehen meine Sprache schließlich auch nicht. Pass lieber auf, dass du Sirena nicht verlierst. Wir könnten sie eventuell noch gebrauchen! - Halt, warte«, flüsterte er in diesem Moment.
Sogleich hielt der Roboter an und schwankte.
»Schau um die Ecke, ob da wer ist!«, forderte Adam.
Zögernd fuhr Kozabim einen Arm aus und hielt das Ende ein wenig in den Neunzig-Grad-Knick, den der Gang nun vollzog. Sogleich zog er den Arm wieder ein. »Oh, Adam, lass uns zurück ...«, brummte er.
»Was ist da?« Der Junge wartete nicht auf die Antwort, er blickte selbst um die Ecke. »Müssen wir da lang?«, fragte er schließlich. »Das sind wenigstens zwanzig dieser Lecoh-Legionäre. Und sie stehen in Reih und Glied an der Wand.«
»Zum Abstellraum 714 sind es noch vierundsiebzig Meter. Wir müssen an ihnen vorbei.« Adam hatte das Gefühl, als schwinge etwas Angst in der Stimme seines künstlichen Kameraden mit.
»Worauf wartest du dann?«, fragte der Junge. »Ich bin doch einer von ihnen, siehst du das nicht? Und du wirst ja ihre Sprache mittlerweile begriffen haben.«
»Sie tragen aber keine Turnschuhe«, warf Kozabim ein, doch Adam stolzierte bereits durch den Gang, in jeder Hand einen Letonator und beide Daumen am Auslöser.
Die Lecoh-Legionäre kümmerten sich zunächst nicht um die beiden Fremdlinge. Immerzu huschten die Blicke unter Adams Helm von einem zum nächsten Krieger. Fast alle von ihnen standen regungslos in einer Linie an der weißen Wand des Flurs. Nur zwei der Legionäre unterhielten sich. Adam erkannte, dass diese beiden nicht synthetisch erschaffen waren. Er streckte sich und lief langsam im Stechschritt an den beiden vorbei. In diesem Moment spürte er eine Hand auf der Schulter.
»Kawu waku kakaduwo!«, forderte die Stimme des Lecoh-Legionärs.
»Du mich auch«, antwortete Adam frech.
»Zu welcher Einheit du gehörst, will er wissen«, übersetzte Kozabim.
»Sag ihm, ich wäre kaputt und du bringst mich in die Quarantänestation«, wies der Junge den Roboter an.
Der zweite nicht künstliche Krieger der Ikonier baute sich neben dem ersten auf.
»Kukak wakuwo ... kokokuda ... Quarantänestation«, plärrte Kozabim. »Für Quarantänestation finde ich leider keine Übersetzung.« Der Roboter rollte sicherheitshalber zwei Meter von Adam weg.
»Das könnte uns eventuell verraten haben«, stellte der Junge fest, denn die Krieger bewegten sich augenblicklich.
Einer der Legionäre hob seinen rechten Arm. Die anderen standen noch immer regungslos im Flur. »Kokuda kadu!«, rief er laut.
»Was will er jetzt schon wieder?«, fragte der Junge mit klopfendem Herzen. Allmählich wurden seine Beine weich.
»Die Übersetzung heißt so viel wie ›Folge mir!‹«, dolmetschte Kozabim. »Das ist nicht gut, Adam. Das ist gar nicht gut.«
»Was heißt ›da ist‹ in ihrer Sprache?«, flüsterte Adam unter dem Helm.
»Da ist? Entschuldige bitte, aber ich finde, dass jetzt nicht der günstigste Augenblick ist, ihre Sprache zu erlernen.«
»Verdammt noch mal, Kozabim! Du sollst übersetzen!«
»Wie du willst, Adam. ›Da ist‹ in Bezug auf einen Gegenstand oder in Bezug auf eine Person?«
Der Junge drehte den Kopf ein wenig zu seinem Roboter. »Person«, flüsterte er.
»Die gesuchte Vokabel heißt ›Kukda‹«, übersetzte Kozabim nun endlich.
»Kukda? Hätte ich mir ja denken können. Gleich müssen wir rennen!« Adam wendete sich wieder den beiden Lecoh-Legionären zu. Ganz plötzlich hob er den Arm, zeigte in die Richtung, aus der er gerade gekommen war und schrie: »Kukda! Insaidia!«
Die beiden Legionäre wendeten sich erstaunt und ehrfurchtsvoll um, in Erwartung ihres Vizeadmirals und starrten in den Flur, der aber bis auf die künstlichen Krieger leer blieb. Als sie sich zurückdrehten, waren Adam und Kozabim bereits verschwunden.
»Los, komm schon!«, rief der Junge.
»Höchstgeschwindigkeit erreicht«, plärrte Kozabim und verschwand in einem Raum, dessen Tür sich gerade öffnete.
Adam war bereits einige Schritte weitergelaufen und schaute sich erstaunt um. »Kozabim? Wo bist du?«
In diesem Moment kamen am Ende des Ganges mehrere Lecoh-Legionäre angerannt. Die Ersten knieten sich auf den Boden und eröffneten das Feuer. Der Junge schoss gleichzeitig mit beiden Letonatoren in die Gruppe der Krieger. Funken sprühten, Schreie waren zu hören. Auf dem Boden kriechend erreichte Adam die Öffnung zum Abstellraum 714, warf sich hinein und schrie: »Mach schon zu, Kozabim!«
Im gleichen Moment schloss sich die Tür mit einem scharfen Quietschen.
»Ändere den Zugangscode!«
»Bist du verletzt?«, fragte der Roboter. »Code geändert.«
»Zum Glück haben sie mich nicht erwischt«, erklärte der Junge und beruhigte seinen Atem. »Aber ich habe vier von ihnen ausgeschaltet.« Er sah sich in dem finsteren Raum um. »Gibt es hier so etwas wie Licht?«
»Ich versuche die Lichtquelle zu steuern. Das Signal kommt †¦ jetzt.«
Ein bläulicher Schein tauchte den Abstellraum in eine spärliche Helligkeit.
Adam hockte auf dem Boden und atmete noch immer heftig. »Kozabim«, flüsterte er.
»Ja, Adam?«, fragte der Roboter.
»Ich habe welche von denen getötet. Es waren vielleicht auch Menschen darunter.«
»Adam hat drei Roboter zerstört und einen Menschen lebensgefährlich verletzt.«
Der Junge sah an Kozabim hinauf. »Wie ... lebensgefährlich?«, flüsterte er. »Sehr lebensgefährlich?«
»Für eine tiefgreifende Diagnose fehlen mir leider die Informationen«, erwiderte der Roboter.
»Ich kann doch nichts dafür? Oder? Sag schon Kozabim!"
»Wie meinst du das, Adam?«
»Ich meine ...« Der Junge suchte nach passenden Worten. »Ich meine ... es war doch unfair von ihnen. Sie waren ziemlich viele. Und ich bin nur ein Kind und war fast allein. - Du zählst ja nicht, Kozabim. Du bist ja nicht bewaffnet.«
Vorsichtig rollte der Roboter an den Jungen heran. »Ich verstehe«, summte er schließlich. »Adam fühlt sich schuldig. Er macht sich selbst Vorwürfe. Er sorgt sich um das Leben des schwerverletzten Kriegers der gegnerischen Seite.«
»Und immerhin ... Sie alle waren auch irgendwie daran beteiligt, als die Heimat zerstört wurde.«
»Das würde jedoch nicht rechtfertigen, auf die bloße Vermutung hin, den Lecoh-Legionär so schwer zu verletzen, dass er sterben könnte«, entgegnete Kozabim. »Dann müsstest du - um deine eigene Handlung glaubhaft zu rechtfertigen - die direkte Teilnahme dieses Lecoh-Legionärs einzeln nachweisen.«
Erneut dachte Adam ein Weilchen nach. »Aber, wenn es nun Notwehr war? Die haben alle auf mich geschossen.« Er klopfte gegen Kozabims Bein. »Hörst du Kotzabim? War es vielleicht Notwehr?«
»Notwehr ist eine Verteidigung, die erforderlich ist, um einen rechtswidrigen Angriff von sich selbst abzuwenden. Insofern wäre es also keine Notwehr, wenn der betreffende Lecoh-Legionär rechtskonform gehandelt hat - immerhin könnte in diesem schrecklichen Raumschiff ein ganz anderes Gesetzwerk gelten, als es dir vertraut ist - oder, der Legionär hat eigentlich auf mich geschossen und nicht auf dich.«
Noch einmal dachte Adam lange nach. Dann erhob er sich. »Es war Notwehr und es tut mir leid, dass ich ihn lebensgefährlich verletzt habe. - Ist das in Ordnung, Kozabim?«
»Fast schien es, als würde auch der Roboter aufatmen. »Ja«, sagte er. »Ich nehme an, das ist für den Augenblick in Ordnung.«
Adam versuchte sich abzulenken und erkundete den Raum. In den Wänden befanden sich von einer glasartigen Substanz verschlossene Nischen mit diversen Dingen dahinter. Zunächst legte Adam die Verkleidung der Lecoh-Legionäre ab und lief schließlich an der Wand entlang, die fremdartigen Gegenstände hinter den Gläsern betrachtend. »Die haben schon ziemlich viel eingesammelt«, stellte er fest. »Siehst du irgendwo mein MDB?«
Kozabim stützte sich mit seinen langen Greiferarmen auf dem Boden ab und drückte seinen Körper an der Wand hinauf. In vier Meter Höhe hielt er inne. »Ich habe das Mini-Datenbuch gefunden.«
»Dann hol es raus!«, forderte der Junge.
Das Kopfsegment von Kozabim drehte sich um siebzig Grad, dann leuchtete ein Lichtstrahl auf, dessen Ende sich in die glasartige Substanz fraß und einen kreisrunden Sektor herausschnitt. Der Roboter verlagerte sein Gewicht auf einen der Greifer, während der zweite das Datenbuch ergriff und Adam hinunterreichte.
»Da ist es ja.« Adam schaute sich weiter um. »Was könnte das hier sein?«, fragte er und zeigte in ein Fach, in dem nur ein Griff lag. Der Gegenstand fiel Adam auf, weil er den schlichtesten Eindruck von all den Dingen hinter der Wand machte.
Kozabim suchte im Katalog der allgemeinen Objektsteuerung des ikonischen Kampfkreuzers nach Eintragungen über das Objekt, das im Fach 4718 aufbewahrt wurde. »Die Eintragungen melden, dass es sich um eine Waffe der ehemaligen Bevölkerung des Planeten VF17 handelt.«
»VF17?«, fragte der Junge. »Welcher Planet ist das gewesen?«
»Unsere Wissenschaftler führten ihn unter der Bezeichnung KL 581 c.«
Adam schluckte die Spucke herunter. »Heißt das, es hat die Kalaner wirklich gegeben?«
Kozabim gab die Worte gefühllos von sich: »Nach den Aufzeichnungen der Ikonier gibt es zwei Hauptrassen intelligenter Zivilisationen im Universum. Sie unterscheiden sich in menschliche Rasse und ikonische Rasse. Beide Rassen entwickelten sich parallel auf verschiedenen Planeten. Die Bewohner des Planeten KL 581 c gehörten - so wie die von FV1 und die des Dritten Distrikts des Reiches Altoria - zur menschlichen Rasse.«
»Also versucht Vizeadmiral Insaidia die Menschheit auszurotten?«
»Das geht aus den Aufzeichnungen der Ikonier nicht hervor, Adam. Aber es ist anzunehmen. Allerdings scheint Vizeadmiral Insaidia nur ein Auftragnehmer zu sein.«
Adam sah Kozabim fragend an. »Worauf bezieht sich deine Vermutung?«
»Vizeadmiral Insaidia erhält Befehle von einer unbekannten Gegenstelle. Diese Befehle führt er aus.«
Mittlerweile hatte Kozabim auf den Boden zurückgefunden. Adam lief im Kreis. Schließlich blieb er wieder vor dem Fach 4718 stehen und zeigte darauf. »Hol mir bitte das Ding raus!«, forderte er schließlich.
Kozabim führte den Befehl sogleich aus. Und kurz darauf hielt Adam den merkwürdigen Gegenstand in der linken Hand. Es handelte sich um einen gegabelten Griff, dessen zwei obere Enden durch einen dehnbaren Draht verbunden waren. Der Griff war so gefertigt, dass er in den Fingern einen guten Halt hatte und die Fingerkuppe des Zeigefingers an der Seite des Griffes einen Knopf drücken konnte. Der Junge hielt das Ding von seinem Körper weg und drückte auf den Knopf. Nichts geschah. Dann zeigte er Kozabim die Waffe. »Kannst du bestimmen, welche Funktion das Ding ausübt?«
Ein Strahl erhellte den merkwürdigen Gegenstand der Kalaner, während der Roboter die Untersuchungsergebnisse auswertete. »Die Waffe birgt ein sehr großes Energiefeld, das sich von der kinetischen Umgebungsenergie nährt. Außerdem erkenne ich zwei Röhren mit jeweils unbekannten Substanzen. Durch das Ziehen des Drahtes, der die beiden oberen Enden der Gabel verbindet, und dem gleichzeitigen Drücken des Auslösers werden die Röhren kurzzeitig geöffnet und eine Substanz tritt aus dem Fuß der Gabel. Leider kann ich nur die mechanischen Funktionen erklären.«
Erneut hielt Adam die Waffe hoch. »Du meinst, es ist ein Katapult? So etwas hatte ich mir als Kind gebastelt, allerdings aus Holz und einem Gummi. Dann ist das aber eine ziemlich billige Waffe aus dem Mittelalter.« Er nahm das Katapult in die rechte Hand, legte den Zeigefinger auf den Auslöser und zog mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand den biegsamen Draht in Richtung seiner Nase. Nun drückte er den Knopf und ließ den Draht los, der wie ein herkömmlicher Gummi in die Ausgangslage schnippte. Während das geschah - im Laufe einer Zehntelsekunde, fuhr ein winziger, leuchtender Ball aus der Gabelung des Katapultes und wurde von dem Knopf in die Schussrichtung gejagt, was einem Blitz glich. Als das Objekt in der gegenüberliegenden Fächerwand einschlug, entstand eine Druckwelle, die Adam und Kozabim gegen die Wand hinter ihnen schleuderte. Gleichzeitig zerbarsten sämtliche Glasfächer und unzählige Scherben und Gegenstände rieselten auf Adam herunter, der es gerade noch schaffte, sich die Arme schützend über den Kopf zu halten.
Als wieder Ruhe eingekehrt war, wühlte sich der Junge aus dem Schutt. »Bums †¦«, flüsterte er. »Das Ding scheint doch nicht aus dem Mittelalter zu stammen. Wenigstens nicht aus unserem.«
Kozabim stellte seine Vibration auf höchste Stufe und schüttelte die Scherben von sich. »Ich habe das Geschoss gescannt«, brummte er. »Es handelte sich um eine Energie-Plasma-Kugel.«
Vorsichtig erhob sich Adam und näherte sich der gegenüberliegenden Wand, in der ein kreisrundes Loch glühte. »Geiles Ding, Kozabim«, flüsterte er. »Also ein Plasmakatapult. - Ist der Raum noch sicher?« Er steckte sich das Katapult in die Beintasche der Schulhose.
»Das Kraftfeld, dessen Sicherungs-Parameter ich sekündlich ändere, ist nach wie vor aktiv.«
»Gut.« Adam dachte einen Moment lang nach. »Ich bin verdammt müde, Kozabim.« Er fegte mit den Füßen Glas weg, legte sich den Umhang von Efeins zurecht und sich selbst darauf. »Wecke mich in zwei Stunden. Außerdem bekomme ich schon wieder Hunger. In der Zwischenzeit kannst du nachforschen, wie wir nachher am schnellsten zu unserem Sternstraßenschiff gelangen.«
»Gute Nacht Adam. Ruhemodus aktiv in fünf †¦ vier †¦ drei †¦ zwei †¦ eins †¦ jetzt!«
Gähnend flüsterte Adam: »Und mach das Licht aus.«
Sofort wurde es dunkel.
[...]

Leseprobe aus Band II

[...]
Mit extrem hoher Geschwindigkeit bewegte sich die LORIAN durch die fremde Galaxis. Noch vier Bordtage, die denen des Doppelplaneten Fees entsprachen, dann würde das Ziel erreicht sein.
Heeroo bewegte sich sanft durch den Raum und schwebte direkt über Adams Kopf, der in einer der Kojen der LORIAN schlummerte, das blaue Leuchten des Thronarios fühlte und dadurch erwachte.
»Adam hat seine Erholungsphase noch nicht beendet. Es ist unvorteilhaft von dir, dass du ihn bereits aufweckst«, summte Sirena vorwurfsvoll, die am Fußende des Bettes schwebte.
»Stör nicht in wichtigen Dingen!«, brummte Heeroo. »Adam, bist du endlich wach?«
Der Junge rieb sich die Augen. »Jetzt ja«, flüsterte er und erhob sich fragend, während er die Arme ausstreckte: »Was gibt†™s, ihr Streithähne?« Er lief nackt zu einer milchigen Schallwand und ging hindurch. In der Kabine setzte sofort feiner Regen ein, der aus sechs Richtungen auf seinen Körper strahlte.
Heeroo schwebte draußen vor der Schallwand und Adam hörte seine monotone Stimme. »Die Menschen der Erde haben geantwortet. Wir haben ihr Signal bereits über unsere Langstreckensensoren empfangen und ausgewertet.«
»Und?«, fragte Adam laut. Die Wassermassage wurde immer kräftiger, und als er das Gefühl hatte, sie würde ihm die Haut wegschälen, verschwanden die Strahlen plötzlich.
»Sie nutzen verschiedene Sprachen und haben uns ein paar Bildchen geschickt. Es sind Menschen, deren komplexe Funktionen denen der Feesen gleichen.«
Adam wurde in eine Dampfwolke gehüllt, die einen angenehmen Geruch verbreitete und auf seiner Haut einen Ölfilm hinterließ. Dann setzte der Regen wieder ein und spülte den Körper aus allen Richtungen ab. Das Wasser blieb aus, ein Luftstrom ließ seine Haare wehen und trocknete den Jungen innerhalb weniger Sekunden vollständig. Er stieg aus der Kabine.
Kozabim kam angerollt und hielt dem Jungen eine goldene Rolle hin. »Deine Bekleidung, Adam.«
»Danke, alter Freund.« Adam suchte an der goldenen Rolle einen kurzen Faden und zog daran, so dass sich der einteilige Anzug ausrollte. Er drehte ihn zweimal hin und her, worauf zwei Einstiegslöcher für die Beine auftauchten. »Können wir uns ihre Sprachmuster injizieren?«, fragte er Heeroo, der ihm nicht von der Seite wich.
»Das wurde bereits getan.«
Adam schüttelte den Kopf und stützte sich auf Kozabims rundem Sichtsegment ab, während er in den Anzug der Feesen schlüpfte, der sich sofort auf seinen schmächtigen Körper einstellte. »Dann kann ich jetzt die Sprachen der irdischen Menschen verstehen und sprechen? Ich habe von der Injizierung nichts gemerkt.«
»Ich auch nicht«, stellte Sirena fest.
»Du merkst schließlich nie etwas!« Heeroo leuchtete hellblau.
»Aber bitte ...« Sirena flog hinter Adam, als suchte das feminine Thronario Schutz vor dem männlichen.
Der Junge grinste erneut, nahm sein Plasmakatapult und ein kleines feesisches Datenbuch, an das er sich mittlerweile gewöhnt hatte, und drückte beide Gegenstände gegen den Anzug, wo sie verschwanden und doch immer griffbereit waren. »Wenn ihr mit Zanken fertig seid, würde ich gern in die Zentrale gehen.« Er drehte sich noch einmal um. »Und bring mein Frühstück mit, Kozabim!«
»Als 12jähriger Mann mit einem Körpergewicht von 59 Kilogramm und mittelschwerer Aktivität hat Adam einen Energiebedarf von circa 2549 Kilokalorien pro Tag und benötigt deshalb ...«
»Ja, ich weiß. Hast du tatsächlich MANN gesagt? Das hast du bisher nie getan, Kozabim. Bring einfach was!«, unterbrach Adam, während er die Zentrale betrat. »Hallo alle zusammen!«
Simon, Gladiola und die Biologin waren anwesend.
»Wir haben ...«, begann Simon.
Adam nahm Kozabim ein Gefäß aus dem Greifer und trank die dickflüssige Nahrung. »Lecker«, stellte er fest. »Was ist das?« Und an den Kapitän gewandt: »Ich weiß, wir haben Kontakt.«
»Eine lukullische Sinfonie des Planeten Aurus«, summte Sirena. »Früchte der Kohan-Algen in Harmonie mit dem natürlichen Geschmack des Seels.«
»Das ist von deinem Planeten?«, fragte Adam an Gladiola gewandt. »Was ist das, Seel?«
»Eine Alltagsspeise auf Aurus. Es gab jedenfalls genug davon, denn Seel ist das Sekret eines Unterwassertiers.«
Der Junge verzog das Gesicht. »Willst du damit sagen, dass ich gerade mit Algensaft verdünnte Fischscheiße getrunken habe?«
Das Mädchen lächelte. »Nein. - Aber im Grunde genommen ... Ja, doch, hast du.«
»Dann hat es wirklich außergewöhnlich gut geschmeckt. - Heeroo, könnten wir versuchen, einen Sicht- oder Hörkontakt mit der Erde aufzubauen?«
Das Thronario stand im ständigen Kontakt mit den hochentwickelten Instrumenten des Schiffes. »Sie nutzen zur bildlichen Darstellung ein extrem veraltetes System. Wenn wir eine Energiequelle beim Empfänger anzapfen, dann könnte ich ein Hologramm erzeugen. Adam sollte sich dazu in den Aufnahmebereich des Kommunikators begeben, wenn er das Hologramm aus seinem Körper projizieren will.«
»In Ordnung, dann wollen wir sie mal überraschen. Wo genau wird mein Abbild auftauchen?«
Heeroo schwebte über dem Kopf des Kindes. »Sie nutzen viele Abkürzungen, die Menschen auf dem Planeten Erde. Nach unseren Berechnungen erhielten wir eines der Signale über Satelliten, die aus einer Stadt gesteuert werden, die die Menschen der Erde Darmstadt nennen und die uns derzeit zugewandt ist. Die Hauptorganisation nennt sich ESA, scheinbar eine lokale kontinentale Weltraumorganisation, die zugehörigen Satelliten werden von der bodengestützten Organisation ESOC zentral gesteuert, was so viel bedeutet wie Europäisches Weltraum-Organisationszentrum. Europa ist ein Kontinent der Erde. Das Netz der Bodenstationen nennen sie ESTRACK. Ich lokalisiere einen größeren Raum im Kontrollzentrum eines Gebäudes, in dem sich derzeit vierundzwanzig Menschen aufhalten, die an computergestützten Arbeitsplätzen unsere ersten Daten zu entschlüsseln versuchen. Ich übertrage dein Kontaktmuster auf den Hauptmonitor, dann hören und sehen wir, was du hörst und siehst. Die holografische Verbindung wird aufgebaut in fünf ... vier ... drei ... zwei ... eins ... jetzt!«
Gerade jetzt kamen die restlichen Besatzungsmitglieder in die Kommandozentrale der LORIAN und betrachteten erstaunt das Bild, das auf dem Hauptmonitor entstand.
Die Kommandozentrale verschwand aus Adams Blickfeld. Stattdessen fand er sich in einem großen, halbrunden Raum wieder, der verschlossen war. Über sich sah er die schwache punktuelle Beleuchtung der schwarzen Decke, hinter ihm strahlten mehrere große Plasmabildschirme, die an einer Wand befestigt waren. Und vor ihm, an drei im Halbkreis angeordneten Computerarbeitsplatzreihen, saßen verschiedene Menschen, die alle differenzierte Kleidung und Kopfhörer mit Sprechgeräten trugen. Diese Menschen glichen äußerlich denen, die Adam bisher kennengelernt hatte. Sie alle verharrten mit weit geöffneten Augen und schwiegen erstaunt.
Was sie sahen, war das allmählich entstehende, leicht flackernde, dreidimensionale Diagramm eines zwölfjährigen Jungen, der wie eine zweite Haut einen goldenen Anzug trug. Sie erblickten ein kindhaftes Alien!
Einer der Männer aus der vordersten Reihe erhob sich. Er trug ein weit geöffnetes kariertes Hemd und eine blaue, ausgewaschene Jeans. »Wir ... ich ... Mein Name ist Thomas Schmitts, i-i-ich bin momentan der Einsatzleiter der ... gewissermaßen, quasi.«
Adam lächelte. Er verstand die Sprache des Erdmenschen gut, die Injizierung der Sprachpakete wirkte perfekt. »Du musst dich nicht vor mir fürchten, Thomas Schmitts. Ich bin auch nur ein Mensch, so wie du es bist, und ich komme in Frieden, auch wenn ich noch fast ein Kind bin.«
»D-d-das ... ist ...«, stotterte Schmitts.
»Mein Name ist übrigens Adam. Ich selbst stamme vom Planeten FV1. Den kennt ihr bestimmt noch nicht, weil er in einem anderen Distrikt des Universums ist. Wenigstens haben die Ikonier unserem Planeten diesen Namen gegeben, bevor sie alles Leben auf ihm auslöschten. Darüber können wir uns aber später unterhalten.« Adams Hologramm kratzte sich hinter dem rechten Ohr. »Ihr wisst wahrscheinlich nicht, was Ikonier sind ... Bei uns hieß mein Planet HEIMAT. Er hatte also keinen besonderen Extranamen. Und ... weshalb ich hier bin ... Die Besatzung meines Raumschiffs, das ist die LORIAN, benötigt für ein Weilchen ein Quartier ..., vielleicht auch für ein längeres Weilchen. Damit ihr wisst, wer das alles ist ... Das sind genau genommen fünf Menschen, zwei Thronarios - also fliegende kybernetische Dinger - und ein Roboter, der Kozabim heißt und sich manchmal etwas merkwürdig verhält.« Der Junge dachte kurz nach. »Ja«, meinte er schließlich. »Das waren alle. Ich habe keinen vergessen.«
»Wir ... ähm ...«
»Du musst dich nicht gleich entscheiden, Thomas Schmitts. Es wäre uns nur lieb, wenn die Menschen der Erde uns nicht allzu viel Beachtung schenken würden, falls wir hier sein dürfen.«
Ein anderer Mann, der einen großen Gegenstand auf der Schulter trug, näherte sich.
»Was hast du da? Ist das eine Waffe?«, fragte Adam erstaunt.
»N-n-nein«, beteuerte Schmitts anstelle des Reporters und wies den Kameramann an, zurückzutreten. »N-n-nur in Aufzeichnungsgerät ... gewissermaßen, quasi.«
»Ach so«, meinte Adam. »Das Ding ist ziemlich groß. Ehrlich gesagt, es wäre auch Quatsch, wenn ihr mich bedroht, weil ich ja nur als Hologramm hier bin. Also bin ich†™s nicht wirklich. Unser Schiff fliegt mit einer verdammt hohen Überlichtgeschwindigkeit. Ich weiß leider immer noch nicht, wie die Feesen das machen, jedenfalls sind wir extrem schnell und in ein paar Erdentagen schon bei euch. - Was ist nun, können wir hier irgendwo landen?«
»Wir ... ich ... bin nicht befugt ... gewissermaßen, quasi.«
»Das versteh ich ganz gut, Thomas Schmitts. Wenn ihr soweit seid, dann schickt uns eine Botschaft mit den Koordinaten, wo wir landen können.«
»W-w-wie viel Platz benötigt die L-l-landung?«, wollte Schmitts wissen. »Reicht ein Flughafen?«
Adam dachte wieder nach. »Wenn ich mich nicht verrechnet habe - ich muss mich erst an euer metrisches System gewöhnen - dann ist unser Schiff achthundertzwölf Meter lang und in der größten Ausdehnung zweihundert Meter breit. Viel mehr Platz benötigen wir nicht zur Landung. Vielleicht das Vierfache und einen festen Untergrund. Und ringsherum sollte nichts sein, was wegfliegen könnte.«
Schmitts nickte aufgeregt.
»Dein Kopfnicken, bedeutet das ein JA?«, fragte Adam.
»Genau, es ist ein Ja«, entgegnete Schmitts.
Der goldene Junge vor ihm lachte. »Prima. Wir haben viel gemeinsam. Bei uns heißt das Kopfnicken auch JA. Die Feesen und die Ikonier schütteln sich nämlich, wenn sie JA sagen. Ich komm immer völlig durcheinander, wenn sie sich schütteln. - In Ordnung, dann verschwinde ich jetzt wieder. Wir warten auf euer Signal.« Adam streckte zum Gruß eine Hand aus. »Tschüss erst mal!«
Thomas Schmitts schaute erstaunt auf das durchsichtige Abbild der Hand.
Erneut lachte der Junge. »Ich habe ganz vergessen, dass ich gar nicht wirklich hier bin. Das erledigen wir das nächste Mal. Oder grüßt ihr euch so, wie die Feesen?« Er klatschte die Hände über dem Kopf zusammen.
Adams Gegenüber schwitzte und zitterte. »N-n-nein ... mit der Hand. Wir begrüßen uns mit der Hand.«
Das Hologramm des Jungen löste sich bereits auf. »Wir sind uns ja so ähnlich ... Bis bald!« Er winkte erneut, dann war er verschwunden.
[...]

Leseprobe aus Band III

[...]
Ein dumpfer Knall war zu hören, dann vibrierte der Boden kurzzeitig. Bu ließ kurz darauf ein sehr tiefes Pfeifen erklingen. Er kroch zur Schleuse des Containers, der Anna und Malte seit Wochen als Wohnhaus diente.
»Was war das für eine Explosion? Was ist los, Bu?«, rief Anna und schaute hinaus.
Sogleich stand Malte neben der Schwester. »So merkwürdig hat er sich lange nicht verhalten«, flüsterte der Junge.
Bu lehnte sich an den Container, schob seinen schlanken Körper in die Höhe und ruderte mit den kurzen Vorderbeinen. Immer wieder ertönte das tiefe Pfeifen. In diesem Augenblick erklang ein lautes Krachen aus großer Entfernung, begleitet von kurzen, dumpfen Explosionen.
Hydraulische Geräusche zeugten davon, dass M.A.M.I. herbeieilte. »Was ist los, Kinder?«, fragte die Roboterfrau, deren Panzer im Sonnenlicht glänzte. »Ich nehme seismische Erschütterungen wahr. Die Umgebungstemperatur ist sprunghaft angestiegen.«
»Und Bu scheint etwas gewittert zu haben.« Anna streckte den Hals lang, konnte jedoch noch immer nichts erkennen.
Mit einer Hand graulte Malte den Ypsinenhund zwischen den abstehenden Ohren. »Was ist los, Bu? - Schade, dass er nicht reden kann.«
Anna verdrehte die Augen. »Schade, dass du sprechen kannst. Seit wann können Tiere reden?«
M.A.M.I. trat gänzlich aus dem Container heraus. »Ich werde die Lage erkunden. Ihr bleibt hier!«
Mit offenen Mündern beobachteten die Kinder, was nun geschah. Die Roboterfrau knickte in den Knien ein, beugte sich nach vorn, fuhr die Arme deutlich aus, hob den Kopf und begann zu zischen. Staub und Blätter wirbelten auf, als sie vom Boden abhob, sich lang streckte und in die Höhe flog. Auch sie nutzte die Schwerkraftregulatoren, die von den Thronarios stammten.
»Ich war mir nie sicher, ob es wirklich funktioniert«, rief Malte.
Währenddessen drehte M.A.M.I. in beachtlicher Höhe ihre Kreise. Bald schon landete sie etwas ungeschickt in der Nähe des Containers, erhob sich und nahm ihre normale Form an. M.A.M.I. sah die fragenden Augen der Zwillinge. Im Speichergehirn der Roboterfrau arbeitete es. Ihre Lüfter rauschten deutlich hörbar.
Ein gewaltiges Krachen erschütterte den Container, Kozabim kam herausgefahren. »Alles durcheinander! Was für eine Unordnung!«, plärrte er.
Bu versteckte sich hinter Malte.
»Was ist das, M.A.M.I.?«, versuchte Anna den Lärm durch lautes Schreien zu übertönen. »Was hast du gesehen?«
»Ich kann keine annehmbare Lösung unseres Problems finden. Wir müssen diesen kontinentalen Abschnitt Z†™fohs sofort verlassen. Er ist tektonisch instabil und verkleinert sich rapide.«
Das Bersten von Stein und die Explosionen nahmen zu. Schwefeldampfwolken stiegen auf und hüllten die Umgebung des Containers in gelblichen Qualm. Dort, wo zuvor eine dichte Vegetation war, stand plötzlich eine Feuerwand.
Unruhig zappelten die Zwillinge, Malte nahm Bu auf den Arm. »Was ist los?«, brüllte Anna.
»Jo, jo. Schnell, wir müssen handeln! Kozabim! Schutzanzüge!« M.A.M.I. bewegte sich nun mit hoher Geschwindigkeit. Sie suchte rasch im Containerhaus einige Utensilien zusammen. Nahrungsrationen, Bekleidung für die Kinder und wichtige Instrumente. »Das muss reichen. Wir haben keine Zeit.«
Kozabim reichte Anna und Malte die Schutzanzüge. Der Junge setzte den Ypsinenhund auf den Boden und kroch in den Schutzanzug, der kurz darauf den ganzen Körper einhüllte. Anna strauchelte beim Ankleiden und wäre fast gestürzt. Malte half ihr. M.A.M.I. drückte den Kindern Tornister in die Hände, einen weiteren befestigte sie an Kozabim. Wieder machte sie sich zum Abflug bereit. »Anna! Steig auf mich drauf und halte dich fest!«, zischte sie. Während das Mädchen sich auf den Rücken schwang und an M.A.M.I klammerte, rief die Roboterfrau in das erneute Krachen hinein: »Alle anderen warten hier!«
Sogleich hob sie sich und schoss in die Höhe.
Malte stand zitternd neben Kozabim, der mit Bu in seinen Armen zitterte. Kalt war es keineswegs, im Gegenteil, die Umgebungstemperatur stieg rasch an. Bu hustete, die Dämpfe machten ihm schwer zu schaffen. Erneut krachte und polterte es gewaltig. Keine einhundert Schritte entfernt, bildete sich ein großer Riss im Boden, eine Scholle der Oberfläche brach weg und verschwand in der Tiefe. Lava-Fontainen spritzen weit hinauf, Klumpen stürzten vom Himmel und entzündeten alles Brennbare.
»Komm Kozabim!« Malte hechtete zurück in den Container.
»Oh weh!«, brummte der Roboter. »Was geschieht hier? Ist das unser Ende?«
»Nicht doch, Kozabim«, brüllte der Junge. »M.A.M.I. wird uns retten. Ich weiß zwar nicht, wie sie dich tragen will, aber mich schafft sie bestimmt.«
»Du machst mir sehr viel Mut.« Kozabims Kopfsegment drehte sich unablässig. »Was für ein Chaos. Oh, was für ein Chaos!«, plärrte er. »Ich bin für solche Extremsituationen nicht ausgelegt! Ich bin doch lediglich ein kybernetisches Objekt zur allgemeinen Betreuung interstellarer Missionen mit der Herstellungsbezeichnung 2022 K3, in der dritten Generation. Ich ...«
»Wir sind auf einer interstellaren Mission, Kozabim!«, rief Malte, der Bu in den Tornister steckte, so dass nur der Kopf des Ypsinenhundes herausschaute.
Der Krach wurde extremer, der Container vibrierte, wackelte und schwankte. Durch die offene Tür sah Malte die Roboterfrau, die sich im Anflug befand und direkt vor dem Container landete.
»Ich weiß nicht, ob ich mehr Angst habe, hier zu verbrennen, oder vor dem Flug mit ihr!«, schrie Malte. Er drückte den Roboter und sprang hinaus. Bu im Tornister pfiff aufgeregt.
»Beeil dich! Die Zeit wird knapp.«
»Das sehe ich selbst, M.A.M.I.!« Malte kletterte sofort auf den Rücken der Roboterfrau, fühlte den Druck, der sich unter beiden aufbaute, und klammerte sich fest, so gut es nur ging. Zunächst schloss er die Augen, doch nach kurzer Zeit schlug er sie wieder auf.
Durch die Nebelschwaden musste er erkennen, dass von der kontinentalen Scholle fast nichts mehr übrig war. Die gesamte Gegend, in der sich einst die Höhle von Naoma befand, war wie von der Lava gefressen in der Tiefe verschwunden. Unablässig brachen an den Rändern Teile der Scholle ab, die mittlerweile klein und überschaubar wurden. Glücklicherweise hatte sich der Standort des Containers so ziemlich im Zentrum der Scholle befunden, doch von oben schien es, als würde auch diese Stelle lichterloh brennen.
Bald darauf sah Malte nur noch den brodelnden Abgrund. M.A.M.I.s Geschwindigkeit war extrem hoch, allerdings musste sie etwas in die Tiefe gehen, da ansonsten die Schwerkraftabsorber versagt hätten. Bu gab keinen Ton mehr von sich.
Plötzlich erschien eine Felswand vor den Augen des Kindes. Während Malte die Augen schloss und brüllte, schoss M.A.M.I. hinauf. Es gab einen mächtigen Ruck, dann spürte der Junge bewachsenen Boden unter sich. Als er sich bewusst wurde, dass er auf der anderen Seite des Abgrundes gelandet war, flog M.A.M.I. bereits zurück.
Anna half dem Bruder auf, dessen Beine weich und wacklig waren. »Wir sind gerettet«, sagte das Mädchen und holte Bu aus Maltes Tornister. »Und Bu auch! - Ob M.A.M.I. Kozabim tragen kann?«
»Ich weiß nicht so recht.« Malte drehte es schrecklich. Er setzte sich ins Gras und sofort kletterte Bu auf seinen Schoß. »Doch wenn ich bedenke, dass Efzet uns beide tragen konnte, und dass M.A.M.I. drei Thronarios in sich vereint, dann müsste sie es eigentlich schaffen.«
[...]
Malte und Anna liefen unruhig hin und her. Sie befanden sich nahe dem Abgrund, in dem es brodelte und röchelte. Von weither war noch immer das tektonische Rumoren zu hören. Es schien, als wäre bereits unheimlich viel Zeit vergangen, da M.A.M.I. davonflog, um Kozabim zu retten.
»Ich glaube nicht, dass wir sie wiedersehen«, sagte Malte mit weinerlicher Stimme. »Was sollen wir nur tun, ganz allein?«
Anna legte die Hände auf die Schultern des Jungen. »Bleib ruhig, Brüderchen. Immerhin sind wir in Sicherheit.«
Ein abartiges Heulen erklang, Bu versteckte sich wieder im Tornister. Die Geschwister starrten sich an. Das Heulen wurde lauter, es kam vom Inneren der kontinentalen Scholle, auf der M.A.M.I. die Kinder abgeladen hatte.
»Was ...« Malte war regelrecht versteinert.
Anna hingegen ließ den Bruder los und zog ihren Letonator aus der Tasche. »Es klingt, als wären es Tiere«, flüsterte sie und lief einige Schritte vorwärts.
Malte hielt plötzlich das Plasmakatapult zwischen den Fingern. »So warte doch, Anna!«, rief er und folgte dem Mädchen.
Nebeneinander krochen die Kinder einen kleinen Hügel hinauf und blieben schließlich auf den Bäuchen liegen. Maltes Mund ließ sich nicht mehr schließen. Er brachte nur ein Röcheln heraus.
»So viele sind das nicht«, flüsterte Anna. »Wir müssen still sein.«
Keine fünfzig Schritte entfernt, näherten sich Hunderte merkwürdiger Tiere. Die Horde wirkte keineswegs friedlich. Lange, spitze Zähne ragten aus den Mäulern, die Köpfe waren bullig und derb, die Tiere selbst schlank und groß, hatten lange Beine und dunkelgraues Fell. Was Malte jedoch am meisten schockte, war der Umstand, dass die Raubtiere sich unablässig näherten und allesamt zum Hügel starrten, auf dem die beiden Kinder lagen, deren Herzen verräterisch laut klopften.
»Es sind doch zu viele«, gab Malte endlich von sich. »Wenn sie uns einkreisen, dann ...«
»Lass uns zurück zum Krater gehen. Dann können sie wenigstens nicht von hinten kommen«, flüsterte Anne und begann rückwärts zu kriechen.
Im selben Moment kam Bewegung in die Tierherde. Die Angreifer bildeten bereits einen Halbkreis und erhöhten das Tempo.
»Lauf!«, rief das Mädchen, erhob sich und rannte los.
Malte stürzte ihr nach, doch er stolperte und fiel auf den Boden. Schon hörte er das Zähnefletschen der wilden Tiere, ringsum heulte es ohrenbetäubend.
Anna kam zurück, half dem Jungen auf und eröffnete das Feuer auf die ersten Tiere. Rücken an Rücken standen die Kinder, fühlten sich vollständig eingekreist. Malte ließ die erste Plasmakugel aus dem Katapult. Mehrere der Tiere verbrannten oder verletzten sich. Die anderen jedoch näherten sich bereits auf fünfzig Schritte. Unablässig feuerten die Zwillinge, lichteten die Reihen der Angreifer, doch immer mehr von ihnen rückten nach. Die ersten jener Raubtiere holten zu großen Sätzen aus und sprangen auf die Kinder zu, sie konnten noch im Sprung getroffen werden.
Anna wusste nicht, ob das Heulen von Malte oder von den Tieren kam. »Du musst schneller schießen!«, schrie sie und schoss längst selbst im Dauerfeuer. An die Rücken gelehnt, drehten sich die Kinder langsam im Kreis.
»Es werden nicht weniger!«, brüllte Malte. »Wir haben keine Chance!«
[...]
Bu schaute nicht mehr aus dem Tornister heraus. Die wilde Horde der Angreifer machte nicht nur ihm große Angst. Die Zwillinge standen Rücken an Rücken, drehten sich dabei und schossen auf alles, was sich bewegte. Trotzdem erkämpften sich die zahlenmäßig deutlich überlegenen Angreifer Meter um Meter, hatten Malte und Anna längst eingeschlossen.
Einige der Kreaturen setzten zu großen Sprüngen an und flogen durch die Luft auf die Kinder zu. Die sahen nur die riesigen, spitzen Zähne, glühende Augen und lange zangenförmige Krallen. Malte ballerte eine Plasmakugel nach der anderen, das getroffene Wesen zerbröselte zu Asche, doch stets war sofort ein neues zur Stelle. Gerade zog der Junge wieder den Spanndraht durch und ließ ihn schnipsen. Dieses Mal wurde keine Plasmakugel auf den vorbestimmten Weg geschickt.
»Meine Energie ist alle!«, brüllte Malte.
Ein Tier setzte zum Sprung auf den Jungen an.
»Was ist?«, rief Anna, während ihr Letonator ununterbrochen zischte.
»Das Katapult! Es ist leer!« Malte sah, dass die Kreatur vor ihm vom Boden abhob und durch die Luft flog. »Anna!«, kreischte er.
Aus der Luft entzündete sich in letzter Sekunde ein Strahlenfeuer. Zunächst wurde das Tier zerstäubt, dessen Krallen schon fast das Gesicht des Jungen berührt hatten. Ein feiner Ascheregen fiel hernieder.
Malte starrte nach oben. »M.A.M.I.!«
Ein regelrechtes Blitzgewitter entzündete sich. Die Roboterfrau raste über die Herde hinweg und schoss ununterbrochen. Die Tiere kreischten erbärmlich, die ersten von ihnen sprangen davon.
Anna ließ den Letonator sinken. »Manchmal ist es tatsächlich vorteilhaft, wenn man eine Mami hat!«, schrie sie.
Sekunden später herrschte gespenstische Ruhe. In der Ferne sahen die Kinder noch die leuchtenden Augen der hässlichen Kreaturen. Trotzdem mussten sie in höchster Anspannung lächeln, denn Kozabim näherte sich und schwatzte brummend: »Womit habe ich das nur verdient? Ihr wisst wohl nicht, wofür der Name Kozabim steht? Kozabim heißt, dass ich ein kybernetisches Objekt zur allgemeinen Betreuung interstellarer Missionen. Ich bin also kein Flugobjekt. Und schon gar nicht bin ich dazu geeignet, über die Abgründe eines brodelnden und instabilen Planetenkerns zu schweben. Und dann diese Geschöpfe! Sind das etwa Lebewesen? Oh, wie schrecklich! Mit solchen Wesen möchte ich nichts gemeinsam haben. Schließlich bin ich ein künstliches Objekt. Es verwundert mich, dass ihr noch am Leben seid ...«
Malte ließ sich auf den Hosenboden fallen und streckte die Arme aus. »Das wundert mich auch, Kozabim. Wenn M.A.M.I. nicht gewesen wäre, dann ...« Er setzte sich und hielt kurz inne. »Oh, so ein Mist. Ich habe mir eingepinkelt«, flüsterte der Junge. »Das leere Plasmakatapult ist schuld daran.«
»Du hast was?«, fragte Anna, die Bu im Tornister zu beruhigen versuchte.
M.A.M.I. mischte sich ein. »Lass deinen Bruder in Ruhe, Anna. Das Urinieren im bekleideten Zustand kann als Folgereaktion eines Schockzustandes auftreten. Was wohl hättest du getan, wenn dein Letonator versagt hätte?«
»Auf jeden Fall hätte ich mir nicht in die Hosen gemacht. Wahrscheinlich hätte ich eines der Viecher mit dem Letonator erschlagen.« Anna hielt die Hand auf. »Gib mir dein Katapult!«, forderte sie von Malte. Der reichte es ihr. »Kein Wunder, dass es versagt hat. Die Energiereserven sind erschöpft.« Sie gab die Schleuder an M.A.M.I. weiter. »Kannst du das Ding aufladen?«
Die Roboterfrau nahm das Plasmakatapult in ihre glänzenden Hände. »Jo, jo. Das kann ich!« Der Zeigefinger ihrer linken Hand fuhr eine Steckverbindung aus, die im Gegenstück des Katapults verschwand. »Der Ladevorgang dauert drei Minuten und vierundzwanzig Sekunden.«
Ein dumpfes Grollen erklang in unmittelbarer Nähe. Baumartige Gewächse raschelten, beugten sich seitwärts oder kippten lärmend um.
Die Zwillinge hielten den Atem an. »Was ist denn das schon wieder?«, flüsterte Anna. »Das klingt irgendwie groß.«
»Und es klingt gar nicht gut«, stimmte Kozabim zu und versteckte sich hinter M.A.M.I., die sich wiederum vor die Zwillinge stellte und »Ruhig bleiben!« befahl.
Malte zitterte. »Meine Hose ist noch nicht mal trocken, und es geht schon wieder los!«
»Ich muss meine letzte Aussage widerrufen! Wir können doch nicht ruhig bleiben«, stellte die Roboterfrau nun fest, da ein riesiges Zähne fletschendes Ungetüm am Rande des Waldes erschien, das mit den Krallen der Vorderpfoten scharrte und dabei metertiefe Gräben hinterließ. »Versteckt euch!«, rief sie und machte sich zum Abflug bereit.
Das Exemplar, mit dem sie es nun zu tun bekamen, besaß die zehnfache Größe der Kreaturen des Rudels von vorhin, sah allerdings den Kleinen ähnlich. Es brüllte in diesem Moment so stark, dass der Boden unter den Füßen der Kinder erzitterte.
»Ich denke, das Vieh ist sauer«, flüsterte Anna. »Wahrscheinlich haben wir gerade seine Kinderchen zerlegt, die uns frühstücken wollten.«
»Wo verdammt noch mal sollen wir uns hier verstecken?«, brüllte Malte außer sich.
Bu pfiff ängstlich. Die Kinder schnappten sich ihre Tornister und rannten zurück zum Abgrund, während M.A.M.I durch die Luft von Z†™foh zischte. Kozabim versuchte ihnen zu folgen, stürzte jedoch und blieb reglos liegen. Anna kroch an den Abgrund heran. In der Tiefe loderte die Glut. »Das ist die Hölle!«, rief das Mädchen, packte den kreischenden Malte an den Oberarmen und schubste ihn hinunter!
[...]

Homepage zur Trilogie

Noch steht von allen drei Bänden einer kostenfrei für Rezensionen zur Verfügung. Wer Lust hat, soll sich einfach bei mir melden: Tino Hemmann
Eingefügtes Bild

#6 Ikonier

Ikonier

    Nanonaut

  • Mitglieder
  • PIP
  • 25 Beiträge
  • Geschlecht:männlich
  • Wohnort:Naunhof

Geschrieben 27 Oktober 2010 - 08:57

Von der Trilogie zur Pentalogie

Nun ist ein Jahr vergangen. "Der Rat der Planeten" hat mit unterschiedlichem Erfolg mehrere Cons besucht, zuletzt die heimische in Leipzig. Auf der Jedi-Con wurde viel über Alien geredet, wir haben uns als solche gefühlt. Immerhin habe ich drei Tage mit Jake Loyd Radeberger getrunken. Der kleine blonde Junge ist jetzt 21, etwas gewachsen und besitzt einen bewundernswerten trockenen Humor. ...

Eingefügtes Bild

Schreibsam entstanden der vierte und fünfte Band vom "Rat der Planeten", der Titel wurde als Marke geschützt, falls doch mal jemand auf die Idee kommt, die Space Opera zu verfilmen. Nach dem fünften Band ist jetzt definitiv Schluss. Wer ihn liest, wird verstehen, warum.

Band 4 setzt die Saga fort:
Fau Holl, ein m†™baganianischer Schmuggler, entdeckt im Zweiten Distrikt einen weiteren Übergang zum Ersten. Die neue Erkenntnis will der M†™baganianer profitbringend an den Rat der Planeten verkaufen. Handelspartner ist ausgerechnet der macht- und geldgierige Berater von Präsidentin Norana, Amabo von Universus, der durch seine Anteile im militärindustriellen Kartell ZECK viel Geld verdienen könnte, wenn es zu neuen Kriegen kommt. Nachdem er von dem Übergang erfährt, tötet Amabo den Schmuggler. Doch vernichtet er lediglich ein synthetisches Double und erfährt somit nichts von der Besonderheit des neuen Übergangs. Der wahre Fau Holl begreift seinen Fehler und will die Erde vor Amabo warnen, der durch fingierte Anschläge ein neues Feindbild entstehen lässt. Die Zwillinge Malte und Anna reisen mit der EUROPANIA in den Dritten Distrikt, um vor dem Rat sprechen zu können. Auf dem zurückgebliebenen Planeten Speelz wird währenddessen eine weitere Synusierin entdeckt, die EUROPANIA fliegt in eine Falle und wird bei ihrem Abstecher nach Speelz angegriffen und vernichtet; Anna gerät in die Fänge der Ikonierin Inastasia; korrupte Delegierte im Rat der Planeten rufen zum Erstschlag gegen die Erde auf, doch der Rat auf Universus wird selbst Opfer eines gewaltigen Anschlages; Malte und Baba sind schockiert, als sie erfahren, dass Anna und Inastasia sich die Macht im Universum teilen werden; und die vernichtete EUROPANIA taucht wieder auf. Das Trauerspiel ist in vollem Gange.

Eingefügtes Bild

Hier ist die YouTube-Ankündigung zu Band 5, der momentan im Lektorat ist und vor Weihnachten auf dem Markt sein soll:

Rat der Planeten - Fünftes Buch

Eingefügtes Bild


Das fünfte und wohl letzte Buch der Weltraumsaga »Der Rat der Planeten«: Erneut sind sieben irdische Jahre zwischen den Distrikten vergangen. Die Lage ist seltsam und hat sich zugespitzt. Anna, menschliche Kaiserin des Reiches Altoria, wartet mit allerlei Maßnahmen auf, die ihre Reichsarmee durchzusetzen hat. Ihr Kaiserreich erwirbt fast alle Vervoer samt Schlepper und Schuten, gleichzeitig holt Anna die letzten Menschen mit Gewalt aus dem Zweiten Distrikt und beginnt diesen abzuriegeln. Sie räumt mit den Ikoniern im Ersten Distrikt auf und beginnt die größte Umsiedlungsaktion im Universum. Grund ist ein merkwürdiges Rätsel zweier Heidenkinder, deren ungewollter Eingriff in unser Universum undenkbare Folgen hat. Teil des Rätsels ist die Stufenpyramide Imhoteps, dessen Leiche nie gefunden wurde. Schließlich geht Baba Nib - Gemahl der Kaiserin - mit einem Mädchen fremd, das synusische Eigenschaften aufweist. Andere Synusier tauchen auf, die Geschehnisse führen sie ungewollt zum Raantauus CV80 in den Ersten Distrikt. Der wird das neue Reich der Kaiserin. Und dahin holt sie die gesamte Menschheit heim. Es dauert nicht allzu lang, dann wird auch der ikonischen Regentin Inastasia bewusst, dass die beiden alten Distrikte vom Untergang bedroht sind. Das spektakuläre Ende einer gewaltigen Space Opera wird eingeläutet...


Wer auf eBooks steht, kann den ersten Band kostenfrei herunterladen: www.beam-ebooks.de

Nette Rezensionen hat Ralf Julke von der LIZ geschrieben: Leipziger Internet Zeitung


Soweit das Neuste von meiner Seite.
Tino Hemmann

Tiefer in mein Universum eindringen könnt ihr hier: Homepage Der Rat der Planeten
Eingefügtes Bild


Besucher die dieses Thema lesen: 1

Mitglieder: 0, Gäste: 1, unsichtbare Mitglieder: 0