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Cryptonomicon von Neal Stephenson


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24 Antworten in diesem Thema

#1 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 18 Februar 2003 - 13:25

Ich bin ein Fan von Stephenson...ich werde auch einer bleiben !Davon kann und wird mich diese "Masse" an Schrott, namens Cryptonomicon nicht abbringen.Ich gebe aber zu... dieser Entschluss ist mir nicht leicht gefallen, aber mit einigem Abstand zum gelesenen Buch kann ich damit leben.Holger und ich kennen namentlich einige Leute, die dieses Buch besitzen und es nie auslesen werden. DEFINITIV !Auch ich habe fast ein halbes Jahr gebraucht, um mich durch die 1100 Seiten "durchzuackern". Irgendwann letzten Monat war es dann endlich soweit....und ich hätte heulen können. (Ja, ja, auch Männer haben Gefühle)  :biglaugh: Damit die Mitglieder dieses Boards zumindest einen kleinen Einblick bekommen; hier meine Rezension....Als bekennender Stephenson-Fan fällt es mir schwer, diese Rezension überhaupt zu schreiben. Stephenson hat sich mit diesem Roman im Umfang von fast 1100 Seiten völlig übernommen und damit mal wieder den weisen Satz "Masse ersetzt nun mal keine Klasse" bestätigt.Der Roman spielt in zwei unterschiedlichen Zeitabschnitten, einmal während des zweiten Weltkrieges und in der heutigen Zeit.Solange Stephenson sich im heutigen Zeitabschnitt bewegt und seinen Nerd-typischen Schreibstil fröhnen kann, bewegt er sich auf sicherem Terrain. Die Geschichte, die während des Krieges spielt, liesst sich dagegen langatmig und äusserst stockend; ich hatte sogar während des Lesens öfters den Eindruck, dass ein ganz anderer Autor diese Teile des Buches geschrieben hat. Zudem kommt noch, das der Handlungsstrang von drei Personen und deren Kriegserlebnissen handelt, deren Kausalität erst zum Ende des Buches ansatzweise erkennbar wird.Das war nicht "der" Stephenson, der über hunderte von Seiten hinweg einen Spannungsbogen aufbauen, halten und zu einem genialen Abschluss bringen konnte. In diesem Abschnitt des Buches wurden soviel Zeilen "geschunden", soviel Erklärungen, Umschreibungen und Nichtigkeiten eingewebt, dass das Lesen des Romans teilweise zur Qual ausartete.Auch Stephenson Affinität zur Mathematik stellte mich beim Lesen des Buches auf eine harte Probe. Viele Leser mögen ja den Versuch, Gefühle in ein mathematisches Problem zu fassen, lustig und amüsant finden. Mir entlockten sie leider nur ein Kopfschütteln. Ob ich an diesen Stellen die satirische Seite des Buches nicht verstanden habe, kann ich nicht beurteilen, aber andere namentlich bekannte Leser hat es veranlasst, das Buch halbgelesen in die Ecke zu werfen.Ich denke, Stephenson hat diesmal zuviel gewollt, der Erzählstil ist streckenweise erschreckend schlecht und eine Empfehlung für dieses Buch kann ich in keinster Weise geben.Das ich "trotzdem" noch 2 Sternchen für Cryptonomicon hergebe, liegt eindeutig daran, das der Handlungsfaden des Romans, der sich in der heutigen Zeit bewegt, aufzeigt, was allein aus der Story um den Aufbau des "Datenhafens" hätte werden können. Und auch nur in diesem Handlungsstrang erkenne ich den gepflegten und bekannten "Stephenson-Stil".Ende der RezensionEin niederschmetterndes Ergebnis für einen Fan ! :D Ich hatte mir extrem viel von diesem Buch erhofft und bin absolut enttäuscht.Aber ein Gutes hat das Buch dann doch: Stephenson löst mit "Cryptonomicon" sofort Tadd Williams als bester "Zeilenschinder" ab und setzt damit neue Maßstäbe.der Count
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#2 elvis

elvis

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Geschrieben 18 Februar 2003 - 15:00

Hi Count!Danke für die Rezi - ich würde sie so voll und ganz unterschreiben."Cryptonomicon" ist eins der wenigen Bücher, das ich abgebrochen habe.Auf Anhieb fallen mir nur 2 andere ein...Ich fand (als Naturwissenschaftler) die mathematischen Eskapaden ganz interessant,konnte mich aber mit der von Dir beschriebenen Langatmigkeit auch in keinster Weise anfreunden, auch wenn ich die Handlung bzw. die Ideen dahinter gut fand.Gruß,elvis

#3 Holger

Holger

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Geschrieben 18 Februar 2003 - 18:58

Stephenson löst mit "Cryptonomicon" sofort Tadd Williams als bester "Zeilenschinder" ab und setzt damit neue Maßstäbe.

Aber Stephenson beschränkt sich doch auf 1100 Seiten und nur ein Buch!

Tut mir leid, in meinen Augen reicht das nicht aus, Williams abzulösen.

:biglaugh:  :biglaugh:  :biglaugh:
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(Georg Christoph Lichtenberg)

#4 Dave

Dave

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Geschrieben 18 Februar 2003 - 19:03

Ich habe ja eine Schwäche für solche geschwätzigen Bücher, auch ist der Titel allein schon ziemlich cool. Ich hatte mir einmal den Klappentext durchgelesen und war ziemlich irritiert. Auch jetzt bin ich nicht viel schlauer. Fällt dieser Roman überhaupt in unsere Sparte? Ich sehe die Verbindung zur SF nicht ganz, oder besteht diese vielleicht nur in seinen früheren Romanen?

#5 dyke

dyke

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Geschrieben 18 Februar 2003 - 19:10

DAVE

Ich sehe die Verbindung zur SF nicht ganz, oder besteht diese vielleicht nur in seinen früheren Romanen

Du hast es auf den Punkt gebracht. wenn ich mich an die Interviews und Zeitungsartikel erinnere, als das Buch erschien, macht es Stephenson ähnlich wie Gibson und schreibt mehr außerhalb SF. Noch so ein Backstein, der in meinen Regalen einer (oder mehrerer) Woche Urlaub harrt. Und für Stepehensons_Fans: kennt ihr eigentlich sein erstes deutsches Buch "Volles Rohr" ein Goldmann-Krimi (oop), total abgefahrener Hippie-Ökö-Thriller. War meine erste Begegnung mit ihm. Dyke

#6 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 19 Februar 2003 - 09:41

Hallo Dyke,"Volles Rohr" bzw. "Zodiak", wie es im Original heißt, habe ich vor einer Woche gerade bestellt! Dann kann ich mich ja schon mal freuen... :DSullivan

#7 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 19 Februar 2003 - 09:54

@Dave

Fällt dieser Roman überhaupt in unsere Sparte? Ich sehe die Verbindung zur SF nicht ganz, oder besteht diese vielleicht nur in seinen früheren Romanen?

Selbstverständlich hast du Recht; Cryptonomicon ist definitiv KEIN SF-Roman. Aber... fast jeder SF-Fan, den ich kenne hat dieses Buch im Regal und da Holger auch auf meinen Eindruck und mein Urteil gespannt war, habe ich dieses Forum für meine Rezension "missbraucht". Ich denke mal, wenn auf einem SF-Board mal ab und zu eine Rezi über einen "Crime-Roman" erscheint, werden wir es alle ohne bleibende Schäden überstehen.  :D der Count
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#8 Dave

Dave

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Geschrieben 19 Februar 2003 - 18:16

Konnichi wa Count,war auch nicht als Vorwurf gemeint, eher als eine Information für mich, ob ich noch einen näheren Blick riskiere.Ansonsten wäre ich dem Grenzgängertum gegenüber aufgeschlossen.Dewa mata

#9 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 14:55

Dieser Thread schlummert zwar schon etwa genau so lange in den Board-Untiefen, wie dieses Buch bei mir ungelesen im Regal vor sich hin gestaubt hat, aber trotzdem nach knapp der Hälfte dieses im Umfang mit dem Tokioter Telefonbuch konkurrierenden Ziegelsteins mal ein kleines Zwischenfazit: Mein erster Stephenson, aber garantiert nicht mein letzter. Die Vorwürfe von damals, das es ein extrem geschwätziges Buch ist, stimmen natürlich, "Cryptonomicon" erinnert in dieser Hinsicht stark an "Die gelöschte Welt" von Nick Harkaway. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden ist aber, das ich bei Harkaway irgendwann aufgegeben habe, weil mich diese inhaltslose Aneinanderreihung von Bandwurmsätzen halb zu Tode gelangweilt hat, während mir "Cryptonomicon" mit jeder Seite mehr Spaß macht. Gerade die kritisierte Handlungsschiene im zweiten Weltkrieg gefällt mir richtig gut, eine schöne Mischung aus bekannten historischen Ereignissen (Allerdings aus einer sehr ungewöhnlichen Perspektive erzählt) einerseits und fiktiven Orten und Geschehnissen andererseits, kombiniert mit einem süffisant-schnodderigen Sinn für Humor - Herrlich! Da stört es auch nicht groß, das Gedanken zum Thema Internet in der "Gegenwarts-Handlung" mittlerweile etwas antiquiert wirken. P.S. Lohnt sich der lose mit diesem Band verknüpfte Barock-Zyklus eigentlich? Das Hardcover von "Quicksilver" habe ich vor einiger Zeit mal für 5 Euro auf einem Wühltisch gefunden und auf Verdacht mitgenommen. Vom Klappentext her klingt das auf jeden Fall richtig nett.

#10 molosovsky

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 15:59

Ich gehöre (bisher) zu den Stephenson-Fans, die von keinem seiner Bücher enttäuscht wurden (und ich habe einige Romsnr noch gar nicht verköstigt: »The Big U«, »Zodiac« oder »Cobweb«, sowie das Sachbuch »In The Beginning Was The Command Line«). Kann mich also nicht der Meinung anschließen, dass »Cryptonomicon« verglichen mit seinen waschechten SF-Romanen, »Snow Crash«, »Diamond Age« und »Anathem«, eine Enttäuschung ist. Im Gegenteil fand ich den Roman extrem kurzweilig. Wenige verstehen es so wie Stephenson, mich mit einer munteren Mischung aus Abenteuer-Garn, Wissenschafts-Themen, Humor und Drama zu unterhalten. Ist der Roman SF? Nun ja. Sicherlich ist er was Setting und augenfällige Merkmale angeht keine SF. Wie aber auch bei dem mit »Cryptonomicon« verbandelten »Barock-Zyklus« lässt sich durchaus feststellen, dass SF-artige Ideen und Blickwinkel den Roman durchziehen. Das macht ihn dann irgendwie schon SF-ig, wenn man dem postulat folgt, dass die SF (vor allem wenn man darunter ›Speculative Fiction‹ versteht) sich am markantesten als ›Ideenliteratur‹ hervortut. Denn genau das liefert Stephenson für mich auf brillante Weise. Vom »Barock-Zyklus« bin ich immer noch (vorsichtig angesichts des Superlativs) der Ansicht, dass diese drei dicken Wälzer (vielleicht) den bisherigen Höhepunkt meiner Lese-Laufbahn bilden. Ich habe den Zyklus einmal auf Englisch, dann auf Deutsch gelesen und höre ihn derzeit als Komplett-Hörbuch auf Englisch und meine Begeisterung und Freude über diese Romane ermüden nicht, vielmehr nehmen sie mit jedem Durchgang zu. Grüße Alex / molo

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#11 Amtranik

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 16:04

P.S.
Lohnt sich der lose mit diesem Band verknüpfte Barock-Zyklus eigentlich? Das Hardcover von "Quicksilver" habe ich vor einiger Zeit mal für 5 Euro auf einem Wühltisch gefunden und auf Verdacht mitgenommen. Vom Klappentext her klingt das auf jeden Fall richtig nett.


Inwiefern ist Barock denn mit Cryptonomicon verknüpft? Das ist mir jetzt neu. Die 3 Bände stehn allerdings
auch noch auf meiner To-Do-Liste, denn bisher habe ich davon nur gutes gehört. Es scheint sich also
zu lohnen, auch wenn dort jeder Band für sich genommen bereits mit Crypto konkurieren kann. Aber
das sehe ich genau wie Du, solange es zu gefallen weiß kann das Buch auch gerne 2000 Seiten haben.
Nicht umsonst bin auch ein Fan von Endlosserien.

#12 molosovsky

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 16:41

Zur Verbandelung von »Crypto« und »Barock-Zyklus«.
Beide Romane sind in einer leicht phantastisch angehauchten Version unserer Erde angesiedelt.
In beiden Romanen treten Haupt- und Nebenfiguren auf, die den selben Familien angehören (Shaftoe, Waterhouse, Hacklheber).
In der Welt dieser Romane gibt es ein fiktives kleines Land, Qwglm, das aus einer unwirtlichen Inselgruppe in der Nordsee besteht.
In beiden Werken tritt ein unsterblicher Alchemist auf, Enoch Root und Gold spielt eine wichtige Rolle.
Viele weitere Querverbingen lassen sich finden. Z.B. ist der Titel »Cryptonomicon« von einem realen Werk des Engländers John Wilkins entlehnt (das eigentlich »Mercury - The secret and swift Messenger« heißt und das erste umfassende Sachbuch über Geheimcodes darstellt, zumindest in der westlichen Hemisphäre, soweit ich weiß; erschienen 1641). Wilkins ist eine wichtige Figur im ersten Band des »Barock-Zyklus«, »Quicksilber«.

Grüße
Alex / molo

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#13 Turbinenreiter

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 17:06

den dritten barock hab' ich noch nicht gelesen. die ersten beiden liebe ich. für mich sind diese bücher eine liebeserklärung an die wissenschaft und das wissen an sich. lang sind sie. zum entspannen dienen sie auch nicht. tatsächlich sind manche meiner uni-skripten leichtere lektüre als gewisse barock-teile.

#14 Lucardus

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Geschrieben 08 Dezember 2010 - 17:54

Mein erster Stephenson, aber garantiert nicht mein letzter. Die Vorwürfe von damals, das es ein extrem geschwätziges Buch ist, stimmen natürlich, "Cryptonomicon" erinnert in dieser Hinsicht stark an "Die gelöschte Welt" von Nick Harkaway. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden ist aber, das ich bei Harkaway irgendwann aufgegeben habe, weil mich diese inhaltslose Aneinanderreihung von Bandwurmsätzen halb zu Tode gelangweilt hat, während mir "Cryptonomicon" mit jeder Seite mehr Spaß macht.

"Cryptonomicon" war auch mein erster Stephenson und ich hatte keine Ahnung, worum es überhaupt ging (war ein gelungenes Geschenk), aber ein Volltreffer. Ich behaupte Stephenson ist die intellektuellere und unterhaltsamere Vorlage von Schätzing.

Ich fürchte, Anathem dürfte dir dann auch gefallen. :)
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#15 † Christian Weis

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Geschrieben 10 Dezember 2010 - 19:57

Lohnt sich der lose mit diesem Band verknüpfte Barock-Zyklus eigentlich? Das Hardcover von "Quicksilver" habe ich vor einiger Zeit mal für 5 Euro auf einem Wühltisch gefunden und auf Verdacht mitgenommen. Vom Klappentext her klingt das auf jeden Fall richtig nett.

Ob sich das lohnt, musst du wohl selbst herausfinden ...

Ich hab mich durch die ersten 80 bis 100 Seiten mühsam hindurchgequält und dann noch ein paar Kapitel in der Buchmitte überflogen, um das Buch dann erstmal wegzulegen. Wenn ich es etwa mit Dan Simmons' ähnlich dickem Wälzer TERROR vergleiche, dann gab es bei QUICKSILVER kaum was, das mich zum Weiterlesen animiert hat - weder interessante Figuren noch eine interessante/unterhaltsame/spannende Story. Der Stil hat mich auch nicht wirklich vom Hocker gehauen. Einzig der Hintergrund hat mir gefallen (das war auch der Anreiz für mich, das Buch zu lesen - die mehr als 3000 Seiten des gesamten Zyklus hatten mich aber immer abgeschreckt), doch das reicht mir nicht. Vielleicht bin ich momentan auch zu sehr im Stress und sollte dem Buch irgendwann nochmal ne Chance geben - aber das muss ich mir gut überlegen.

Bearbeitet von ChristianW, 10 Dezember 2010 - 19:58.


#16 Lucardus

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Geschrieben 11 Dezember 2010 - 17:53

Ob sich das lohnt, musst du wohl selbst herausfinden ...

Dann kann Kopernikus sich wahrscheinlich gut daran orientieren, ob er bereits Bücher gemocht hat, die du gelobt hast oder die ich gelobt habe, denn sowohl Simmons "Terror" als auch Stephenson ans sich sind mir "heilig". :)
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#17 † Christian Weis

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Geschrieben 11 Dezember 2010 - 18:06

Dann kann Kopernikus sich wahrscheinlich gut daran orientieren, ob er bereits Bücher gemocht hat, die du gelobt hast oder die ich gelobt habe, denn sowohl Simmons "Terror" als auch Stephenson ans sich sind mir "heilig". :)

Nur damit kein Missverständnis aufkommt: TERROR steht auf meiner All-Time-Favourite-Liste ganz ganz ganz weit oben. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png

#18 Amtranik

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Geschrieben 11 Dezember 2010 - 18:54

Nur damit kein Missverständnis aufkommt: TERROR steht auf meiner All-Time-Favourite-Liste ganz ganz ganz weit oben. :)



Aber sicher nicht wegen der minimalen Phantasik-Elemente - Gelle???

#19 † Christian Weis

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Geschrieben 11 Dezember 2010 - 19:04

Aber sicher nicht wegen der minimalen Phantasik-Elemente - Gelle???

Nein, die stören nicht, sind aber auch nicht entscheidend.

#20 Lucardus

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Geschrieben 12 Dezember 2010 - 14:12

Nur damit kein Missverständnis aufkommt: TERROR steht auf meiner All-Time-Favourite-Liste ganz ganz ganz weit oben. :sofa:

Dann hab ich das falsch verstanden. :P
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#21 Kopernikus

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Geschrieben 12 Dezember 2010 - 20:35

Ich denke, ich werde auf jeden Fall mal einen Blick in den Barock-Zyklus werfen, Cryptonomicon macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Ähnliches gilt für Anathem, das klingt auch sehr faszinierend. Die 4 Wälzer dürften mich wohl die nächsten Jahre begleiten, als Dauerbeschäftigung ist mir Stephenson (Ähnlich wie Gibson, Neuromancer habe ich dieses Jahr auch über mehrere Monate gelesen, eigentlich recht faszinierend, aber nur in homöopathischen Dosen zu ertragen) dann doch etwas zu Anstrengend und schwergewichtig (Und das nicht nur aufgrund des Gewichtes seiner Bücher, versucht mal Cryptonomicon im stehen in der morgendlich überfüllten U-Bahn zu lesen, da tun einem nach 5 Minuten die Fingergelenke weh....) aber als abwechslungsreichen Contrapunkt zum üblichen Programm ist Stephenson wohl meine persönliche Entdeckung des Jahres.

#22 Casaloki

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Geschrieben 26 April 2011 - 11:07

Ich hab Principia jetzt fast durch, Cryptonomicon hab ich gerade bestellt und ist auf dem Weg. Ich hab zu meinem Erstaunen hier und im Klappentext gelesen, dass Ennoch Root auch im Cryptonomicon wieder vorkommt. Wird denn irgendwann mal erklärt, ob er nur sehr langlebig oder gar unsterblich ist? Ach ja: Der Barock-Zyklus steht für mich auf gleicher Stufe wie Hyperion/Endymion: Schade, dass es schon vorbei ist. Ich würde gerne mehr von dem Komplex lesen, also, wie die Geschichte weiter geht. Aber weder Simmons noch Stephenson machen anscheinend den Versuch, nachzulegen. Schade. Und deshalb freue ich mich ganz besonders auf Cryptonomicon. Casaloki
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#23 molosovsky

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Geschrieben 26 April 2011 - 11:42

Für Casaloki:
Auf dieser Threadseite (!) habe ich ganz knapp die Verflechtungen zwischen »Barock-Zyklus« und »Cryptonomicon« aufgeführt.

Und die Fragen zur Unsterblichkeit / Langlebigkeit von Enoch Root sollten mit dem Ende von »Principia« beantwortet sein.

Grüße
Alex / molo

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#24 Casaloki

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Geschrieben 26 April 2011 - 11:59

Für Casaloki:
Auf dieser Threadseite (!) habe ich ganz knapp die Verflechtungen zwischen »Barock-Zyklus« und »Cryptonomicon« aufgeführt.

Und die Fragen zur Unsterblichkeit / Langlebigkeit von Enoch Root sollten mit dem Ende von »Principia« beantwortet sein.

Grüße
Alex / molo

Dadurch bin ich ja drauf aufmerksam geworden auf Cryptonomicon. Und habs auch gleich bestellt. :(
Weil mich die Frage nach seiner "Langlebigkeit" umgetrieben hat, hab ich aus purer Verzweiflung gestern die ersten knapp 100 Seiten von Quicksilver nochmal gelesen. Hat keine neuen Erkenntnisse gebracht. Hab noch knapp 120 Seiten in Principia, da bin ich aber mal gespannt. Danke für die Auskunft, jetzt les ichs noch schneller. :thumb:
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#25 molosovsky

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Geschrieben 26 April 2011 - 13:43

In meinem jüngsten Wochenrückblick (No. 51) biete ich eine Kurzbesprechung von »In the Beginnung was the Command Line« und einen ersten Ausblick auf dem zum Jahresende erscheienden neuen Roman »Reamde«:

Endlich hat der Verlag Harper Collins Einzelheiten zum Ende 2011 erscheinenden neuen Roman von Meister Stephenson veröffentlicht! In »Reamde« (nicht »Readme«!!!) knüpft Stephenson wieder an Computerkultur-Stoffe an, die er in seinen früheren Büchern »Snow Crash« und »Cryptonomicon« verhandelt hat. Diesmal geht es um Richard Forthrast, der sich vor vier Jahrzehnten der Einberufung zum Militär entzogen hat, und einen Haufen Geld mit dem Schmuggel von Dope über die kanadische Grenze gemacht hat. Dieses Geld hat er mit Hilfe von Online-Spielen gewaschen und mit diesem Reichtum ein eigenes Unternehmen für Multiplayer-Fantasy-RPG gegründet. Ein asiatischer Goldfarmer löst dann versehentlich einen virtuellen Krieg um die Weltherrschaft aus und Richard findet sich zwischen den Fronten wieder.

Grüße
Alex / molo

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