The Road
#1
Geschrieben 26 November 2009 - 13:50
Aber ich dachte, ich starte hier schon mal einen Diskussionsthread zum Film.
(Vielleicht auch nicht "leider": Persönlich muss ich mich überwinden den Film überhaupt zu sehen. Das kann m.E. nur eine Trivialisierung eines guten Lesestoffs werden. Ja, man soll einen Film immer "on its own merits" beurteilen. Aber bei einem guten Buch, das noch immer recht präsent ist im Kopf, fällt das schwer. Evtl. habe ich auch einfach nur Angst vorm voll-medialisierten Horror, der im Buch noch einigermaßen dezent daher kommt... )
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#2
Geschrieben 26 November 2009 - 16:41
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
- • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
- • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
-
• (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
-
• (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!
#3
Geschrieben 03 Januar 2010 - 19:28
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
Das Argona-Universum
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Mein Blog
#4
Geschrieben 09 Oktober 2010 - 23:45
P.S. zum P.S. in der Besprechung: Lächerlich fand ich noch die Szene, in der Vater & Sohn sich vor umstürzenden Bäumen in Deckung bringen müssen. Da war entweder (i) irgendjemandem gerade zu wenig "Spannung" im aschgrauen Plot, oder (ii) irgendwelche Öko-Sponsoren haben den Drehbuchautor unter Druck gesetzt, noch irgend etwas so richtig Symbolhaftes ein zu bringen, damit auch die hintersten Reihen kapieren, dass sich hier die Natur am Menschen räche! Zum Glück war die Szene sehr kurz, und daher eher ignorierbar.
/KB
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#6
Geschrieben 10 Oktober 2010 - 08:22
Phantastische Grüße,
Thomas
...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus
(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
#7
Geschrieben 10 Oktober 2010 - 08:53
/KB
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#9
Geschrieben 14 Oktober 2010 - 11:46
#10
Geschrieben 14 Oktober 2010 - 12:23
Ich habe ihn noch nicht gesehen, hätte aber jetzt eher nicht gedacht, dass The Road ein typischer Endzeit-Film ist. Das Buch war zumindest kein typisches Endzeit-Buch.Wer grundsätzlich so Endzeit-Filme mag, sollte den hier auch nicht verpassen...
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
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#11
Geschrieben 14 Oktober 2010 - 14:24
/KB
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#12
Geschrieben 14 April 2011 - 19:48
Die trostlos karge Landschaft, grau und leblos, mit melancholisch dezenter Musik unterlegt, erzeugt eine eindringliche Stimmung. Die Kamera wirkt nicht wie bei einem Roadmovie schlicht in die Gegend gehalten sondern meist eher auskomponiert. Eine ganz andere Interpretation als die (schaurige) Ästhetik in Book of Eli.
Apropos schaurig, das waren auch die ausgemergelten Gestalten in einer Speisekammer der besonderen Art.
Der Hauptdarsteller wirkte sehr überzeugend auf mich. Oftmals sieht man ja Schauspieler, denen das Elend zwar ins Gesicht geschminkt wurde, deren lustigen Kulleraugen aber im Lebtag noch kein Leid kennen gelernt haben. Viggo Mortensen hat seine Rolle aber anscheinend wirklich durchlitten, auch wenn sein Jammern und Wimmern gelegentlich haarscharf am Overacting vorbei schrammt.
Das er seinen Sohn aber ständig tätscheln, tragen, baden und beschmusen musste, erschien mir recht absonderlich (zeige mir einen ca. Dreizehnjährigen, der das mit sich machen lässt). Ich weiß nicht wie alt der Junge in dem Buch ist und womöglich hätte man einem kleineren Jungen die Strapazen am Drehort nicht zumuten können, aber das hätte man etwas überzeugender handhaben können.
Bei dem etwas seltsamen Paar kann es auch nicht weiter verwundern, dass sich die Mutter zum Sterben in den Wald begeben hat. Gut, das war jetzt gemein, aber diese Wendung zu Beginn des Films war für mich auch nicht nachvollziehbar. Es ist zwar ungewöhnlich, wenn eine Mutter ihre Angehörigen wegen der Unerträglichkeit der Situation zurücklässt, aber nicht gänzlich undenkbar. Nur hat es mich hier nicht überzeugt.
Auch die zwei letzen Patronen, die während des Films in Ehren gehalten wurden, kamen mir merkwürdig vor. Wenn es in einem von Menschen dezimierten Amerika eines im Überfluss geben sollte, dann sind es doch wohl Bleispritzen und blaue Bohnen.
Ich finde, dem Film hätten einige Kürzungen gut getan.
#13
Geschrieben 22 April 2011 - 22:17
Ja, zumindest diese blöde Szene mit den umfallenden Bäumen hätte 'raußen bleiben können.
Na, der Junge ist eben in dieser trostlosen Welt, in der alles abgebrannt ist, aufgewachsen. Ich denke, da ist ein wenig Anderssein Ok.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
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Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#14
Geschrieben 23 April 2011 - 00:20
Bearbeitet von Amtranik, 23 April 2011 - 00:24.
#15
Geschrieben 25 April 2011 - 16:46
Jetzt kam gerade eben bei dem PR-Todesstoß?-Thread der Roman zur Sprache, und da fiel mir dein lesenswerter Post hier ein, altes Haus! Schön, dich mal wieder "onboard" zu sehen! Hast du denn das Buch gelesen? Das empfehle ich dir! (Im Original, wenn's geht.)
Ja, zumindest diese blöde Szene mit den umfallenden Bäumen hätte 'raußen bleiben können.
Na, der Junge ist eben in dieser trostlosen Welt, in der alles abgebrannt ist, aufgewachsen. Ich denke das ist ein wenig Anderssein Ok.
Nein, ich habe noch nicht angefangen das Buch zu lesen. Das sollte ich mal nachholen, denn womöglich habe ich den Film zu sehr als actionorientierte Unterhaltung angesehen.
Ich habe die Szene mit dem Baum (möglich, es sind mehrere, aber ich habe eine besondere im Hinterkopf) eher positiv in Erinnerung. Der verkohlte, mahnend in den Himmel gestreckte Zeigefinger, der dann doch letztlich in sich zusammenfällt. Hat mir ganz gut gefallen.
Erinnert mich an Bilder aus dem katastrophengebeutelten Japan, in denen ein entwurzelter und traurig hinweggefegter Bäum plötzlich wieder anfing Blüten zu tragen. Das ist ja genau die entgegengesetzte Botschaft, wenn man so will.
Ich weiss ja nicht ob Du auch selbst Kinder hast, aber das ist meines Erachtens nach weniger
einer Frage des Alters als der Umstände. Mir scheint Du hast die Situation in denen die beiden sind
nicht wirklich berücksichtigt und das Verhältnis der beiden zueinander das zwangsläufig enger und inniger
sein muss als alles was wir uns hier und heute vorstellen können.
Gut, als kinderloser und unsensibler Sack, der sich nicht von der Liebe korrumpieren lassen möchte, fehlt es mir vielleicht ein klitzekleinwenig an Einfühlungsvermögen. Dennoch, auch nach ein wenig nachgrübeln kommen mir die besagten Szenen merkwürdig vor.
Und ich glaube, es steckt sogar eine Aussage dahinter, denn schließlich sagt man zumindest dem Buch einen gewissen Tiefgang nach. Würde der Vater lediglich gelegentlich seinen Arm um die Schultern seines Sohnes legen, würden sie sich mit Schussübungen, dem gegenseitigen Bewundern von Schwielen und Narben beschäftigen, dann würde wohl etwas von der Tiefsinnigkeit verloren gehen.
Der Junge ist in diese Welt hineingeboren worden, eigentlich sollte man vermuten, dass er seinem Vater daher sogar überlegen sein müsste. Aber anscheinend wurde er so abgeschirmt und behütet, bis der Zeitpunkt kam, an dem dies nicht mehr möglich war. Daher wirkte er wie ein Fremdkörper der Welt da draußen, und der Vater versuchte bis zur Wirklichkeitsverleugnung, dieses besondere Leben zu erhalten. Schließlich war er selbst ja längst ein anderer geworden.
Die religiösen Bezüge halten sich in dem Film in Grenzen. Nur einmal sinniert der Vater: wenn Gott nicht durch ihn (den Sohn) spricht, dann hat er nie gesprochen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass hier etwas verarbeitet wurde, was man bei den Geschichten um Jesus elegant umschifft hat. Denn wer reißt denn die Bäume mit den schlechten Früchten heraus, wer zerschlägt die Tonkrüge und wer legt den Ungläubigen den Mühlstein um den Hals? Wenn du schon eine fromme Botschaft, ein inneres Feuer besitzt, so brauchst du letztlich jemanden, der dir deine Haut rettet, damit du den nächsten Tag noch erleben kannst.
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