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Adam Troy Castro: Halbgeist


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91 Antworten in diesem Thema

#61 lapismont

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Geschrieben 12 Dezember 2009 - 13:52

Ach ja, da fällt mir ein, es wäre interessant zu wissen, wofür der Monsteraspekt überhaupt im Roman war. Andrea interagiert ja nie wie ein Monster, sie hat auch nie den Wunsch, der im Intro eigentlich als Motto angesprochen wurde, aus Lust zu töten.
Spoiler

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#62 Amtranik

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Geschrieben 12 Dezember 2009 - 14:33

Ach ja, da fällt mir ein, es wäre interessant zu wissen, wofür der Monsteraspekt überhaupt im Roman war.
Andrea interagiert ja nie wie ein Monster, sie hat auch nie den Wunsch, der im Intro eigentlich als Motto angesprochen wurde, aus Lust zu töten.

Spoiler


Ist genau das was ich ja schon Eingangs mal sagte. Es ist wohl die Selbstsicht Andreas, was da
die Werbetrommler so runterrasseln. Der Leser erwartet irgendwie einen komplett differenten
Protagonisten. Andrea agiert da eher wie ein biederer Tatort-Komissar und der Charakter
erhält seine Berechtigung durch seine Selbstzweifel, sein Innenleben. Sie strahlt zu keiner Zeit
besondere Gefährlichkeit aus, was man aufgrund des erwähnten Klappentextes erwartet hatte.
Der Roman kann leider die aufgeregtheit bezüglich Ihres Kindheitstraumas nicht
wirklich aufklären und es steht zu befürchten bzw ist anzunehmen das sich der Autor in einem der Nachfolgebände seiner Heldin diesem Thema nochmals widmen wird.

Bearbeitet von Amtranik, 12 Dezember 2009 - 14:35.


#63 Rusch

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Geschrieben 12 Dezember 2009 - 16:44

Der Buchrückentext ist blanker Unsinn. Für so etwas sollte es Strafen geben.

#64 Morn

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Geschrieben 16 Dezember 2009 - 09:05

Die Ich-Erzaehlerin wendet sich einmal mit einer direkten Ansprache an den Leser, einmal sagt sie sinngemaess " Und ich wiederhole es". Es scheint, dass Andrea Cort die Geschichte jemandem erzaehlt, Bericht erstattet. Dann ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass nicht von Anfang an klar ist (und vielleciht nie klar wird?), was sie genau getan hat, um als Monster zu gelten, da der Zuhoerer das vermutlich eh schon weiss. Das ist fuer uns Leser natuerlich unbefriedigend, aber mMn ein probates Mittel, um den Leser im Unklaren zu lassen und so Spannung zu erzeugen.

#65 Matthias

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Geschrieben 16 Dezember 2009 - 12:37

Ich bin jetzt auf ca. S 150 und der Roman hat dort einen Tiefpunkt - ist sogar langweilig. Der Autor stellt verschiedene Themen dar: menschliche Links von zwei Körpern - Erschaffung von neuen Kreaturen - Leben in wenig vertrauten Habitaten. Das war es aber dann auch schon. Nach meinem Dafürhalten zu wenig Inhalte. Und jetzt gibt es seit etwa 50 Seiten langweilige Gespräche mit Protagonisten, nur um diese Themen darzustellen. Der Mordfall gerät fast zur Nebensache. Die Heldin stolpert von einem Gespräch in das Nächste.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#66 Rusch

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Geschrieben 18 Dezember 2009 - 12:27

Ich bin jetzt durch. Selten hatten wir ein Buch, dass auf ein so geteiltes Echo gestoßen ist. Zum einen muss man die Ich-Form mögen und zum anderen die Geschichte, die mit Informationen zurückhält. Ich für meinen Teil kann sagen: Das Buch war voll nach meinen Geschmack und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ein echter Lesehighlight des Jahres. Wegen der Inhalte reden wir später, wenn alle durch sind.

#67 Kopernikus

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Geschrieben 18 Dezember 2009 - 13:06

Ich bin mit dem Band mittlerweile auch durch. Anfangs fand ich den Roman etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach und nach hat mir das ganze drumherum immer besser gefallen. Castros Ideen zum Thema KI, das für den ersten Band einer Serie schon sehr gut gut durchdachte und Umfangreiche Universum, die Interessanten Ausserirdischen, das Habitat als ungewöhnlicher Handlungsort und auch die zahllosen Nebenfiguren mit ihren, gemessen an der Gesamtlänge des Buches doch recht umfangreichen Vitas. Die Krimi-Handlung an sich verblasste da schon fast etwas, aber schlecht war sie nicht. Auf jeden Fall eine Interessante neue (Zumindest für mich) Stimme in der SF, Band 2 "The Third Claw of God" hat schon seinen Weg auf meinen SUB gefunden (Das Thema des Umganges mit extremen Höhen scheint auch da mal wieder eine Rolle zu spielen).

#68 lapismont

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Geschrieben 18 Dezember 2009 - 13:21

ja, schon erstaunlich, wie unterschiedlich das Buch ankommt
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#69 Amtranik

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Geschrieben 18 Dezember 2009 - 14:36

Vielleicht ist es ja wirklich ein Buch das man extrem langsam lesen muß ? Ich für meinen Teil habe nach Halbgeist mittlerweile 2 weitere Bücher ausgelesen und mit dem 3. angefangen währenddessen hier immer noch nicht alle durch sind. Gemessen am nach Halbgeist gelesenen Nodus von Arthur C Clarke&Gentry Lee ist für mich der Roman von Castro aber nun wirklich nicht der Rede wert. Ganz zu schweigen von Scott Sieglers Infiziert-Fortsetzung "Virulent" das ich gerade zwischen haben. Gefällt mir beides - auch wenns absolut unterschiedliche Stoffe sind - wirklich eine Klasse besser.

Bearbeitet von Amtranik, 18 Dezember 2009 - 14:37.


#70 Rusch

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Geschrieben 18 Dezember 2009 - 16:55

Clarke&Lee? Diese Autoren Team konnte mich mit ihren "Brotaufstrich" Fortsetzungen noch nicht mal ansatzweise Überzeugen. :) Aber es ist sicherlich Geschmackssache.

#71 Amtranik

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Geschrieben 18 Dezember 2009 - 19:04

Clarke&Lee? Diese Autoren Team konnte mich mit ihren "Brotaufstrich" Fortsetzungen noch nicht mal ansatzweise Überzeugen. :) Aber es ist sicherlich Geschmackssache.


Vermutlich einmal mehr eine Reihe die Du ähnlich wie die Flußwelt nicht bis zum Ende
gelesen hast? Oder vielleicht magst Du einfach Clarkes Stil nicht?

Leider weiß ich auch nicht genau was mit einer Brotaufstrich Fortsetzung gemeint ist. In jedem
Falle fand ich die Reihe alles in allem sehr lohnenswert. Vor allem das Ende hat mich berührt.

#72 Rusch

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Geschrieben 19 Dezember 2009 - 15:46

Hehe, ich habe natürlich Rama gemeint! :coool:

#73 Amtranik

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Geschrieben 19 Dezember 2009 - 16:15

Hehe, ich habe natürlich Rama gemeint! :coool:


Im Prinzip hätte ich die Reihe nie so bald gelesen wenn wir Rendevouz mit Rama damals nicht
im Lesezirkel behandelt hätten. Mir hat das Buch zumindests gut genug gefallen um die Reihe weiterzulesen. Im Rückblick war das erste das schwächste Buch, auch wenn ich da etwas zwiespältig bin, in einigen Punkten legt es die Grundlagen und ist daher wichtig aber es geizt
andererseits schon sehr mit Backround und Informationen über Rama und deren Erbauer. Die Nachfolgebände bringen nicht nur einen guten Einfall über Ausseridische bzw KI , sondern auch interessante Studien von Homo Sapiens. Mir persönlich erschliesst sich nicht wie man ein biederes Werk wie "Halbgeist" dem Rama-Zyklus vorziehn kann. Es gibt schon merkwürdiger Geschmäcker :coool:

Bearbeitet von Amtranik, 19 Dezember 2009 - 16:17.


#74 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 19 Dezember 2009 - 22:30

Ich für meinen Teil kann sagen: Das Buch war voll nach meinen Geschmack und es hat mir ausgesprochen gut gefallen. Ein echter Lesehighlight des Jahres.

Muß ich mir offenbar besorgen.
:coool:

#75 Rusch

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 16:07

Wobei ich wirklich betonen muss, dass es voll MEINEN Geschmack getroffen hatte. Ich weiß noch nicht recht, wie ich das in die Rezi einfließen lassen soll.

#76 Kopernikus

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 16:33

Wobei ich wirklich betonen muss, dass es voll MEINEN Geschmack getroffen hatte. Ich weiß noch nicht recht, wie ich das in die Rezi einfließen lassen soll.


Nun, genau so, das es dir gefallen hat. Seit wann hat eine Rezension den Auftrag, objektiv zu sein? Sie stellt immer die subjektive Meinung des Verfassers dar, mer kann und muss sie gar nicht leisten.

#77 hawaklar

hawaklar

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 21:18

So, ich bin jetzt auch durch und kann mich Rusch nur anschließen. Dass da noch einige Fragen offen geblieben sind, stört mich eher weniger. Vielmehr macht es mich neugierig auf die Fortsetzung.

Ich habe gleich einmal mit der Januarlektüre Die gelöschte Welt angefangen. Bei meinem Lesetempo schaffe ich das Buch sonst niemals in einem Monat.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#78 Rusch

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Geschrieben 20 Dezember 2009 - 22:26

Nun, genau so, das es dir gefallen hat. Seit wann hat eine Rezension den Auftrag, objektiv zu sein? Sie stellt immer die subjektive Meinung des Verfassers dar, mer kann und muss sie gar nicht leisten.


Normalerweise ja, aber ich muss das bei diesem Buch einschränken, weil mein persönlicher Geschmack vieles überdeckt. Ich muss halt besonders herausarbeiten, warum ich das Buch so toll fand und vielleicht meine Wertung einschränken. Ich schreibe Rezensionen nicht, um meinen persönlichen Geschmack über den von allen anderen zu stellen, sondern um den Lesern des Textes im Idealfall einen Eindruck vom Buch zu geben und ob es dem Leser gefallen könnte. Wie gesagt, Idealfall, aber darauf ziele ich ab. :wink2:

#79 lapismont

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Geschrieben 21 Dezember 2009 - 08:35

alles andere wäre ja Schwarz-Malerei. :wink2:
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#80 Rusch

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Geschrieben 21 Dezember 2009 - 09:26

Das ist Schwarz-Malerei! :wink2:

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#81 Morn

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Geschrieben 21 Dezember 2009 - 09:39

Normalerweise ja, aber ich muss das bei diesem Buch einschränken, weil mein persönlicher Geschmack vieles überdeckt. Ich muss halt besonders herausarbeiten, warum ich das Buch so toll fand und vielleicht meine Wertung einschränken.


Aber es ist doch Deine Wertung!? Warum willst Du sie dann einschraenken?

#82 Henrik Fisch

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Geschrieben 21 Dezember 2009 - 19:37

Ich bin jetzt auf Seite 310, somit bei Kapitel 20 angelangt, bin also noch lange nicht durch und wenn mein Lesetempo weiter so anhält, dann fürchte ich wie hawaklar um die Januar-Leserunde. Von den letzten vier Kapiteln waren die letzten zwei für mich eher unschön.
Spoiler
Ich bin nicht mehr ganz so euphorisch wie zu Beginn. Wenn ein Autor ungefähr in der Mitte des Romans sagt: „Ällabätsch, war alles für die Füße, was da bisher passiert ist“, dann bin ich als Leser erst einmal nicht befriedigt. Selbst wenn sich das im weiteren Verlauf des Buches als genialer Twist heraus stellt. Aber im Moment hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Außerdem bezweifle ich irgendwie, dass sich am Ende alles zu einem genialen Ganzen zusammenfügt. Bis dennen, Henrik
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#83 Rusch

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Geschrieben 21 Dezember 2009 - 22:23

Aber es ist doch Deine Wertung!? Warum willst Du sie dann einschraenken?


Nein, aber ich will sie in einen Kontext setzen.

#84 Henrik Fisch

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Geschrieben 23 Dezember 2009 - 12:20

So, gerade eben fertig geworden, beiseite gelegt und darüber sinniert, WAS ich da eigentlich die ganze Zeit gelesen habe. Ein „SF-Thriller“, so wie es der Cover-Aufdruck weismachen will, ist es auch bei bestem Willen nicht. Eher könnte man behaupten, dass das tokioter Telefonbuch ein SF-Namensverzeichnis ist. Ich hatte ja schon vorher orakelt, dass Herr Castro seine Geschichte nur noch mit Hilfe metaphysischer Winkelzüge aufzulösen vermag. So ähnlich ist es dann ja leider auch gekommen:
Spoiler
Der Roman wirkt, als hätte Herr Castro einfach mal drauflos geschrieben, in der Hoffnung, dass ihm schon etwas gescheites einfällt. In der Mitte des Romans ist ihm dann tatsächlich etwas eingefallen, was leider nicht so richtig zum bereits Geschriebenen passt. Den ersten Teil wegzuschmeißen wäre nun wiederum unökonomisch, also hat er sich nach Kräften bemüht, diesen mit dem zweiten Teil irgendwie zu verbinden. Was meiner Meinung nach nicht so wirklich gelungen ist. Ebenfalls nicht gelungen ist das „an die Hand nehmen“ des Lesers. Ich habe in keinem Moment des Romans das Gefühl gehabt, selber auf die Schlussfolgerungen kommen zu können, mit denen Andrea da um sich schmeißt. Sogar noch schlimmer: Ich konnte sogar Andreas minutiösen Ausführungen nicht nachvollziehen. Das war mir alles ein wenig zu viel Haarspalterei. Man muss vermutlich in der von Castro formulierten Welt aufgewachsen sein, um das zu verstehen. Leider hat er dem Leser die Welt auch nicht nahe genug gebracht, um es verstehen zu können. Und leider bleiben die „Monster“-Ambitionen von Andrea weiterhin im Dunklen. Ich lege es mir so zurecht, dass sie selber seit dem Vorfall in ihrer Kindheit tatsächlich einen massiven Minderwertigkeitskomplex hat. Auch hier hat Herr Castro zu wenig Einfühlungsvermögen bewiesen; ich kann es zwar logisch nachvollziehen aber nicht nachfühlen. Schade. Und trotzdem: Selten habe ich in einem Roman der letzten Zeit so viel „Sense of Wonder“ erlebt. Die Hängebrückenstadt, die Brachiatoren, der blau leuchtende Raum mit der KIquelle, Gibb, die Porhinyards, die Wolken, die Drachen, die intelligenten Transporter, das war für mich alles äußerst präsent. Alles was Andrea getan und mit wem sie geredet hat konnte ich selber erleben. Herr Castro hat es trotz aller Geschichts-Schwächen geschafft, ein lebendes Universum zu kreieren. Und genau das ist es, was für mich den Roman wiederum heraus reißt. Ich sage mal so: Ich muss das Buch nicht noch einmal lesen (nein, bitte, bitte nicht). Ich bin aber durchaus auf ein neues Abenteuer mit Frau Cort gespannt. Und eigentlich ist das Buch für mich auch ein Kandidat für eine Verfilmung. Wenn ein fähiger Drehbuchautor mit einem fähigen Regisseur zusammen trifft (gibt es letzteren eigentlich noch?) und die das Buch von Überflüssigem entmüllen, dann kann da ein sehr guter SF-Film heraus kommen. Wertung: 7 von 10 Bis dennen, Henrik
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#85 hawaklar

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Geschrieben 23 Dezember 2009 - 15:16

Spoiler

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Deine Ausführungen über den Sense of Wonder kann ich nur bestätigen. Auch das war wieder mal ein Buch, das mich zum spekulieren angeregt hat. Viel mehr erwarte ich eigentlich nicht von einem guten Buch.

Was mir im Nachhinein etwas komisch vorkommt, ist die Diskrepanz in dem Wertekanon der galaktischen Rassen zwischen dem geringen Wert der einzelnen Person und der angeblichen? Fürsorge für die Rechte der Brachiatoren. Schließlich ist der Aufenthalt der Diplomaten in One One One ja nur darauf zurückzuführen, dass die "Galaktiker" untersuchen lassen wollen, ob die KIquellen mit der Erschaffung der Brachiatoren eine wie auch immer geartete Grenze überschritten haben. Mich würde da, vor allem interessieren, welche Sanktionen sie verhängen wollen, sollte ein Regelverstoß der KIquellen festgestellt werden.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

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#86 Rusch

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Geschrieben 23 Dezember 2009 - 17:32

Die ganze Geschichte mit den Brachiatoren war ja nur vorgeschoben. Nicht die Menschen haben die Brachiatoren erforscht, sondern die KIquellen die Menschen. Ich hatte diese Wendung schon einiges vor Schluss erahnt, aber ich finde die Idee witzig.

#87 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 23 Dezember 2009 - 18:03

Aus der Sicht der galakitischen Zivilisationen hat hawaklar schon Recht: Die Erforschung der Brachiatoren war/ist das Ziel der Anwesenden auf One One One. Sie wussten ja nicht, dass die KIquellen sie aus ganz anderen Gründen in die Station gelassen haben. Nur: Wenn die Forscher tatsächlich zu dem Schluss gekommen wären, dass die Erschaffnug der Brachiatoren ein Unrecht darstellen würde, was bitteschön sollten sie dann als Strafe verhängen? Noch dazu wenn Andreas Vorgesetzter Bringen zwar durch die Blume aber doch sehr deutlich formuliert, dass die KIquellen bitteschön auf keinen Fall als Schuldige dastehen dürfen. Da beisst sich was in Castros Argumentation. Oder er hat uns hier zu wenig erzählt.

... Nicht die Menschen haben die Brachiatoren erforscht, sondern die KIquellen die Menschen. ...

Nicht ganz: Eigentlich haben die KIquellen die Brachiatoren erschaffen, um den Menschen ein legitimes Ansinnen zu geben, auf der Station One One One zu verweilen; nämlich um diese zu erforschen. Die KIquellen können dadurch ohne Verdacht zu erregen Menschen rekrutieren, um diese für ihre Zwecke „abzuwerben“.

Worin nun genau der Zweck der Abwerbung besteht, da bin ich mir nicht wirklich im Klaren:

Spoiler

Meine Überlegung geht eher da hin, dass die KIquellen auch ohne Manipulation durch Nanoroboter (ich übernehme gerne deine Bezeichnung) von den Probanden genug verrückte, mörderische und selbstzerstörerische Aktionen mitbekommen würden, eben weil es Probanden - also Menschen und alle Arten anderer Rassen - sind und keine KIquellen. Das bewusste Abwerben von Probanden erscheint mir eigentlich überflüssig.

Bis dennen,
Henrik
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#88 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 24 Dezember 2009 - 11:01

Wie ich gerade sehe, ist bei Bastei die Fortsetzung unter dem Namen „Die dritte Klaue Gottes“ bereits angekündigt:

Amazon.de: Die dritte Klaue Gottes

Ich bin durchaus gespannt.

Frohes Fest,
Henrik
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#89 Pogopuschel

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Geschrieben 01 Januar 2010 - 15:13

Schade, aber ich habe es leider nicht geschafft, das Buch im Dezember zu lesen. Hier hat sich ja doch eine interessante Diskussion entwickelt, so dass ich die Lektüre auf jeden Fall noch nachholen werde. Aber erst kommt jetzt "Die gelöschte Welt" dran.

#90 Morn

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Geschrieben 09 Januar 2010 - 14:17

Ich bin jetzt auch durch. Mir hat der Roman gut gefallen. Es gibt einige mMn gute Ideen. Gibt es andere KGen oder Romane mit einer Person in zwei (oder mehr) Koerper? Ich bin jedenfalls gespannt auf den naechsten Roman, in dem es hoffentlich auch noch mehr um
Spoiler


Die ganze Geschichte mit den Brachiatoren war ja nur vorgeschoben. Nicht die Menschen haben die Brachiatoren erforscht, sondern die KIquellen die Menschen. Ich hatte diese Wendung schon einiges vor Schluss erahnt, aber ich finde die Idee witzig.


Ging es nicht in erster Linie darum,
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Das Studium der Menschen schien mir eher ein willkommenes Nebenprodukt zu sein.


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