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Umfrage Nr. 17: Die ideale Länge eines SF-Buches?


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78 Antworten in diesem Thema

Umfrage: Umfrage Nr. 17 (76 Mitglieder haben bereits abgestimmt)

Was ist für Euch die ideale Länge eines SF-Buches?

  1. ich bevorzuge Buchserien (0 Stimmen [0.00%])

    Prozentsatz der Stimmen: 0.00%

  2. mindestens 800 Seiten (2 Stimmen [2.63%])

    Prozentsatz der Stimmen: 2.63%

  3. ca. 500 Seiten (7 Stimmen [9.21%])

    Prozentsatz der Stimmen: 9.21%

  4. ca. 300 Seiten (22 Stimmen [28.95%])

    Prozentsatz der Stimmen: 28.95%

  5. weniger als 300 Seiten, Heftromanformat (4 Stimmen [5.26%])

    Prozentsatz der Stimmen: 5.26%

  6. die Länge ist für mich unwichtig (35 Stimmen [46.05%])

    Prozentsatz der Stimmen: 46.05%

  7. ganz andere Antwort (6 Stimmen [7.89%])

    Prozentsatz der Stimmen: 7.89%

Abstimmen Gäste können nicht abstimmen

#31 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 12:16

*umkipp*

Sag mal, warst du in einem früheren Leben eine Scannerkasse? :o

Ich habe beim Lesen neulich mal auf die Uhr geguckt: in einem englischen (!) Taschenbuch brauche ich ziemlich genau 1 Minute pro Seite. In einer Stunde schaffe ich folglich etwa 60 Seiten (plus/minus ein paar).


Das ist auch ungefähr meine Lesegeschwindigkeit. Ich könnte auch noch etwas schneller lesen, aber dann würde es keinen Spaß machen. Das mache ich höchstens bei Pflichttexten für die Uni. Ich möchte ein Buch genießen und nicht da durchhetzen.

#32 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 15:04

Ich bevorzuge bis 300 Seiten. Eine gute Länge, um eine Geschichte genießen zu können, aber keine ewigen Längen zu erwarten. Wobei das nicht pauschal gilt. Ich mag auch gerne Heftromanlänge und wenn es ein richtig gutes Buch ist, kann es sich ruhig um einen Mehrteiler mit erheblichen Umfang handeln.

#33 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 15:27

Für ein Taschenbuch mit ca. 300 Seiten brauche ich maximal 2 Stunden - wenn ich "langsam" bin.

*uff* :o

Ich bin ziemlich konstant bei ca. 50 Seiten pro Stunde. So ein 300-Seiten-Schinken hält bei mir also ziemlich genau sechs Stunden. Langsamer war ich bei Schmökern wie "Das Schloß" von Franz Kafka. Da waren es nur 30 Seiten pro Stunde und nach einer Stunde musste ging auch nichts mehr.

Bis dennen,
Henrik
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
Gerade am Lesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Sternenflüge"
Gerade gesehen
Serie "Mad Men"

#34 Amtranik

Amtranik

    Hordenführer

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 15:35

*uff* :o

Ich bin ziemlich konstant bei ca. 50 Seiten pro Stunde. So ein 300-Seiten-Schinken hält bei mir also ziemlich genau sechs Stunden. Langsamer war ich bei Schmökern wie "Das Schloß" von Franz Kafka. Da waren es nur 30 Seiten pro Stunde und nach einer Stunde musste ging auch nichts mehr.

Bis dennen,
Henrik


Würde mir jemand sagen er schaffe einen Perry Rhodan Roman in 2 Std - würd ich noch
durchgehn lassen.

Aber in 60 Sek 2,5 Buchseiten zu lesen und das ganze Konstant 120 mal hintereinander
sorry das ich solch eine Aussage nicht ernst nehmen kann.

Da finde ich 50 Seiten pro Stunde realistischer.

Bearbeitet von Amtranik, 01 Dezember 2009 - 15:38.


#35 Pharo

Pharo

    Cybernaut

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 15:50

Uff, 150 Seiten pro Stunde! Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendjemand in dieser Geschwindigkeit ein Buch lesen kann, ohne Zeilen/Passagen zu überfliegen/-springen. Und selbst dann! Ich glaube zumindest, dass dieses Lesetempo stark einschränkt, was man sich als Lektüre auswählt. Bei manchen Autoren kann man, finde ich, nur 30 Seiten oder so pro Stunde lesen, wenn man nicht einkalkulieren will, Wesentliches zu verpassen.

Gruß, Rainer


Meine Güte, ich auch nicht! (das mit der Scannerkasse ist übrigens ein guter Vergleich.)
Wenn ich bedenke, wie lange wir als Autoren an einem einzelnen Satz basteln, bis er perfekt sitzt, wird mir Angst und Bange.
Das erinnert mich irgendwie an meine langjährige Textertätigkeit in diversen Werbeagenturen, wo Berater immer wieder ihren
Lieblingsspruch abließen: "Den Text liest eh keiner." :o
  • (Buch) gerade am lesen:Dunkle Halunken (Terry Pratchett)
  • (Buch) als nächstes geplant:Der Tod kommt nach Pemberley (P.D. James)
  • • (Buch) Neuerwerbung: Dunkle Halunken
  • • (Film) gerade gesehen: Oblivion
  • • (Film) als nächstes geplant: Cloud Atlas
  • • (Film) Neuerwerbung: Skyfall

#36 Diboo

Diboo

    Kaisertentakel

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 16:17

Genau. Ein durchschnittliches TB von 250-300 Seiten schaffe ich auch in 3-4 Stunden, aber nur, wenn es wirklich spannend ist.

"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)

"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
(The Cynic's book of wisdom)

Mein Blog
 


#37 proxi

proxi

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 16:42

"...Göthens..."

Ist das ein Verwandter von Heße? Oder Tucholski? :o

#38 Jordan

Jordan

    Giganaut

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 16:43

Ich mag Bücher, die gegen 300 Seiten Länge haben. Ein Grund dafür ist ein praktischer: Ich lese gern und überwiegend abends im Bett. Schmöker ab einem gewissen Umfang sind dazu einfach zu unhandlich. Ein weiterer Grund: Bücher ab einem gewissen Umfang - so ab 650 Seiten aufwärts - schrecken mich erst mal rein instinktiv ab. Ich mag mich eigentlich nicht auf Bücher von derartigem Umfang einlassen. Ich lese gern und viel, aber auch viel verschiedenes, eine - relativ - lange Zeit nur mit einem einzigen Buch zu verbringen, nur ein einziges Szenario zu lesen, ist mir nicht angenehm. Eien Art Zapping-Syndrom für Bücher, nehme ich an. Natürlich gibt es dabei Ausnahmen - im Moment habe ich gerade Krieg und Frieden zu packen - aber im Zweifelsfalle greife ich lieber zum kurzen, knackigen Text. Andererseits bin ich auch nicht gerade der größte Kurzgeschichten-Fan. Bei eigenständigen Texten unterhalb einer gewissen Länge kommt es mir - so irrational es auch sein mag - oft so vor, als würde mir etwas fehlen, weswegen eine Geschichte für mich eine gewisse Mindestlänge haben sollte. Auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Und das gilt nicht für Texte, die miteinander in Zusammenhang stehen, seien es Heftroman-Serien oder Episodenromane

#39 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 17:14

Genau. Ein durchschnittliches TB von 250-300 Seiten schaffe ich auch in 3-4 Stunden, aber nur, wenn es wirklich spannend ist.

Es darf aber nicht anspruchsvoll geschrieben sein und muss wirklich spannend sein, dann kriege ich das auch hin. Aber mit Lesegenuss ist dann nix, dann geht es nur darum das Ende und den Plot zu erreichen. Das kann ich auch, aber es macht keinen besonderen Spass. Manchmal will ich ein Buch, das mir nicht gefällt, auch nur lesen, um mitreden zu können. Das geht dann auch so schnell.

Unter einem wirklichen Lesegenuss stelle ich mir etwas anderes vor als ein Buch nur so wegzukonsumieren.

Es gibt Bücher, die verlangen danach, langsam gelesen zu werden, z.B. Terror oder Vellum. Ein erheblicher Teil des Lesegenusses besteht für mich darin, einzelne Passagen nachwirken zu lassen und deswegen auch beim Lesen innezuhalten.

Bearbeitet von TrashStar, 01 Dezember 2009 - 17:16.


#40 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 17:49

Unter einem wirklichen Lesegenuss stelle ich mir etwas anderes vor als ein Buch nur so wegzukonsumieren.

Es gibt Bücher, die verlangen danach, langsam gelesen zu werden, z.B. Terror oder Vellum. Ein erheblicher Teil des Lesegenusses besteht für mich darin, einzelne Passagen nachwirken zu lassen und deswegen auch beim Lesen innezuhalten.


Es gibt dazu wohl ein möglicherweise interessantes Buch, das sich mit dem Phänomen der reinen Informationsaufnahme gegenüber
dem Genuss des Lesens beschäftigt.

http://www.faz.net/s...hemenseite.html
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#41 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 18:31

Uff, 150 Seiten pro Stunde! Eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendjemand in dieser Geschwindigkeit ein Buch lesen kann, ohne Zeilen/Passagen zu überfliegen/-springen.

Nö - man liest einfach nur die sog. "Füllwörter" nicht - die setzt das Gehirn beim Lesen ganz automatisch ein. Kann man übrigens trainieren, wodurch i.d.R. mindestens eine Verdoppelung der Lesegeschwindigkeit erzielt wird.
Ganz abgesehen davon, dass ein Viel-Leser sowieso schneller liest als ein Durchschnittsleser.

Und selbst dann! Ich glaube zumindest, dass dieses Lesetempo stark einschränkt, was man sich als Lektüre auswählt. Bei manchen Autoren kann man, finde ich, nur 30 Seiten oder so pro Stunde lesen, wenn man nicht einkalkulieren will, Wesentliches zu verpassen.

Auch das ist eine völlig falsche Annahme.
Wenn man etwas selbst nicht kann, heißt das noch lange nicht, dass es kein anderer kann.
Ich lese J.Gottfried Gott, Robert E.Heinlein, Stephen Hawkings und J.R.R.Tolkien gleich schnell.
Sogar den Gallischen Krieg von Julius Cäsar hatte ich nach zwei Abenden durch.
Nur bei Carl von Clausewitz (Vom Kriege) habe ich etwas länger gebraucht - da musste ich ein paar Absätze zweimal lesen.
Ach ja - für "Die Kunst des Krieges" von Sun Tzu (die große Buchausgabe) brauchte ich auch wesentlich länger als bei anderen Büchern.

Ich lese nun mal keine einzelnen Wörter hintereinander, sondern mit einem Blick immer ganze Sätze und überspringe dabei (mit den Augen) die Teile, die das Gehirn ohnehin automatisch einsetzt, damit ein Satz einen Sinn ergibt. (Die braucht man nämlich gar nicht bewusst zu lesen.)
Klappt ganz hervorragend (- außer bei Gedichten, weil es bei denen auf jedes Wort ankommt).
Wesentliches kann man dabei gar nicht verpassen, weil man sich ja gerade nur auf das Wesentliche eines Textes konzentriert.

Natürlich ist mir das Schnell-Lesen nicht angeboren - es entwickelte sich erst im Laufe der Zeit, weil ich aus beruflichen Gründen sehr viel Fachliteratur (auch online) lesen muss, die in meiner Branche (Informatik) schon nach recht kurzer Zeit ihre Aktualität verliert.
Da muss man einfach das Schnell-Lesen lernen, sonst kommt man einfach nicht mehr hinterher.
Am liebsten wäre es mir, wenn ich so superschnell lesen könnte wie viele japanische Studenten.
Die lesen nämlich keine Sätze, sondern ganze Absätze mit einem Blick.
Verglichen mit denen lese ich geradezu im Schneckentempo.

Grüße vom Kaffee-Pott

#42 simifilm

simifilm

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 18:41

Nö - man liest einfach nur die sog. "Füllwörter" nicht - die setzt das Gehirn beim Lesen ganz automatisch ein. Kann man übrigens trainieren, wodurch i.d.R. mindestens eine Verdoppelung der Lesegeschwindigkeit erzielt wird.
Ganz abgesehen davon, dass ein Viel-Leser sowieso schneller liest als ein Durchschnittsleser.


Das erinnert mich irgendwie an einen Spruch von Woody Allen: "I took a speed reading course and read 'War and Peace' in twenty minutes. It involves Russia.".

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#43 † Christian Weis

† Christian Weis

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 19:15

Ich lese nun mal keine einzelnen Wörter hintereinander, sondern mit einem Blick immer ganze Sätze und überspringe dabei (mit den Augen) die Teile, die das Gehirn ohnehin automatisch einsetzt, damit ein Satz einen Sinn ergibt. (Die braucht man nämlich gar nicht bewusst zu lesen.)
Klappt ganz hervorragend (- außer bei Gedichten, weil es bei denen auf jedes Wort ankommt).
Wesentliches kann man dabei gar nicht verpassen, weil man sich ja gerade nur auf das Wesentliche eines Textes konzentriert.

Soweit es Sachtexte und reine Informations-oder Inhaltsaufnahme betrifft, kann ich das nachvollziehen - aber was ist mit der Sprache, Sprachmelodie usw. :o

#44 Susanne11

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 19:29

Nö - man liest einfach nur die sog. "Füllwörter" nicht - die setzt das Gehirn beim Lesen ganz automatisch ein. Kann man übrigens trainieren, wodurch i.d.R. mindestens eine Verdoppelung der Lesegeschwindigkeit erzielt wird.
Ganz abgesehen davon, dass ein Viel-Leser sowieso schneller liest als ein Durchschnittsleser.

Ach ja - für "Die Kunst des Krieges" von Sun Tzu (die große Buchausgabe) brauchte ich auch wesentlich länger als bei anderen Büchern.

Daraus schliesse ich, dass es auch von der Vorbildung und der Lebens-Leseerfahrung abhängt, was man wie schnell liest. Sun Tzu gehörte zu den Büchern, die ich schnell lesen konnte. An einem Nachmittag hatte ich es durch - ein rotes Buch, gebunden.

Ich lese nun mal keine einzelnen Wörter hintereinander, sondern mit einem Blick immer ganze Sätze und überspringe dabei (mit den Augen) die Teile, die das Gehirn ohnehin automatisch einsetzt, damit ein Satz einen Sinn ergibt. (Die braucht man nämlich gar nicht bewusst zu lesen.)
Klappt ganz hervorragend (- außer bei Gedichten, weil es bei denen auf jedes Wort ankommt).
Wesentliches kann man dabei gar nicht verpassen, weil man sich ja gerade nur auf das Wesentliche eines Textes konzentriert.

Natürlich ist mir das Schnell-Lesen nicht angeboren - es entwickelte sich erst im Laufe der Zeit, weil ich aus beruflichen Gründen sehr viel Fachliteratur (auch online) lesen muss, die in meiner Branche (Informatik) schon nach recht kurzer Zeit ihre Aktualität verliert.
Da muss man einfach das Schnell-Lesen lernen, sonst kommt man einfach nicht mehr hinterher.


Lesen als Reiz-Reaktions-Mechanismus ??? Das funktioniert wie das Fernsehgucken und Kinogehen. Meinst Du das?
Man braucht nur einige Kernsequenzen und das Gehirn ergänzt den Rest. Wenn die Sprache und die Geschichte weitgehend aus Klischees bestehen, dann funktioniert das einwandfrei. Damit reduziert man den Leser auf einen Automaten.

Der Reiz vieler Bücher liegt aber gerade darin, diesen Mechanismus auszuhebeln und vielleicht neue Leseerfahrungen zu ermöglichen. Vielleicht in einem Buch Dinge zu entdecken, die man überliest, wenn man nur die automatischen Reaktionen ablaufen lässt und die man entdecken würde, wenn man langsamer lesen würde.

Ich lese auch nicht jedes Wort, sondern erfasse Sinnzusammenhänge. Aber eindeutig habe ich mehr vom Lesen, wenn ich es langsamger angehen lasse. Von Natur aus bin ich auch eher eine Schnellleserin und muss mich mitunter dazu zwingen, langsam zu lesen. Aber dann nimmt der eigentliche Lesegenuss zu.

#45 Pogopuschel

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 19:47

Soweit es Sachtexte und reine Informations-oder Inhaltsaufnahme betrifft, kann ich das nachvollziehen - aber was ist mit der Sprache, Sprachmelodie usw. :o


Genau das habe ich auch gedacht. Das scheint mir ein reines Informationslesen zu sein, ohne auf Sprachrythmus, Stil und Struktur zu achten. Das wirkt auf mich wie Achterbahnfahren ohne Adrenalinaustoß, man weiß zwar, dass es rauf und runter geht, aber richtig fühlen tut man die Fahrt nicht.
Ich möchte hier jetzt nicht Kaffe-Charly Lesegewohnheiten angreifen, aber kann mir vorstellen, dass solche Leser für Autoren ziemlich frustrierend sein können.

#46 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 20:31

Ich möchte hier jetzt nicht Kaffe-Charly Lesegewohnheiten angreifen, aber kann mir vorstellen, dass solche Leser für Autoren ziemlich frustrierend sein können.


Eigentlich stelle ich mir solches Lesen auch für den Leser ziemlich frustrierend vor ...

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#47 †  a3kHH

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 21:09

Das scheint mir ein reines Informationslesen zu sein, ohne auf Sprachrythmus, Stil und Struktur zu achten.

Im Gegenteil, man kriegt das Feeling des Buches sogar meinem Gefühl nach besser mit, als wenn man Details analysiert.
:o

#48 simifilm

simifilm

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 22:03

Im Gegenteil, man kriegt das Feeling des Buches sogar meinem Gefühl nach besser mit, als wenn man Details analysiert.
:o

:fun:

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#49 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 22:40

Im Gegenteil, man kriegt das Feeling des Buches sogar meinem Gefühl nach besser mit, als wenn man Details analysiert.
:o


Also bei Serienromanen wie dem "Rad der Zeit" kann ich mir das noch vorstellen. Da will man einfach wissen wie es weitergeht, aber bei einer Autorin wie Juli Zeh, die viel Wert auf Sprache legt...?

#50 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 22:47

(Öhm, Themenabdriftalarm! Wie wär's mit einem "Wer kann so schnell wie ich?"-Thread? :o)

/KB

Yay! KI-generiertes SF-Zitat Ende November...
"In the sprawling city forums of the galaxy, where chaos reigns and time flows differently, true power is found not in dominance, but in moderation. The wise use their influence to temper ambition with reason, and chaos with order."

(auf Bing.de generierter Monolog von der Copilot-S/W - die ich hiermit NICHT bewerbe! - nach Aufforderung nach einem "s.f. quote" mit einem bestimmten Wort darin; ich ersetzte nur das 4. Wort mit "city forums")


#51 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 23:17

Soweit es Sachtexte und reine Informations-oder Inhaltsaufnahme betrifft, kann ich das nachvollziehen - aber was ist mit der Sprache, Sprachmelodie usw. :o

Wo ist das Problem?
Stell es dir einfach wie das Anhören einer Symphonie vor.
Da hörst du dir ja auch nicht jedes Instrument einzeln an, sondern lässt den Gesamtklang auf dich einwirken.

Daraus schliesse ich, dass es auch von der Vorbildung und der Lebens-Leseerfahrung abhängt, was man wie schnell liest.

Stimmt.

Sun Tzu gehörte zu den Büchern, die ich schnell lesen konnte. An einem Nachmittag hatte ich es durch - ein rotes Buch, gebunden.

Das ist die Mini-Ausgabe. Die ist wirklich schnell gelesen.
Ich meine die Übersetzung aller Texte von Sun Tsu. Das dicke Buch, das ich habe, ist eine Ausgabe von 1928 (Propyläen-Verlag) - noch in Fraktur gedruckt. Ob es davon eine neuere Ausgabe gibt, weiß ich leider nicht.

Lesen als Reiz-Reaktions-Mechanismus ??? Das funktioniert wie das Fernsehgucken und Kinogehen. Meinst Du das?
Man braucht nur einige Kernsequenzen und das Gehirn ergänzt den Rest.

Nicht ganz - man könnte es zwar so sehen, aber es ist nicht dasselbe, weil ich ja beim Lesen die passenden Bilder im Kopf selbst produziere.

Ich lese auch nicht jedes Wort, sondern erfasse Sinnzusammenhänge. Aber eindeutig habe ich mehr vom Lesen, wenn ich es langsamger angehen lasse. Von Natur aus bin ich auch eher eine Schnellleserin und muss mich mitunter dazu zwingen, langsam zu lesen. Aber dann nimmt der eigentliche Lesegenuss zu.

Je interessanter bzw. spannender ein Buchtext ist, desto schneller "rase" ich hindurch.
Da kann ich mich einfach nicht bremsen - die "verschlinge" ich regelrecht.
Einen spannenden SF-Roman z.B. lese ich schneller als ein gleich großes Sachbuch.
Durch Diboos Tentakelbücher bin ich sozusagen mit Lichtgeschwindigkeit hindurch gefegt.
(Waren leider viel zu dünn.)
Und Romane, die mich schon auf den ersten 20-30 Seiten anöden, lese ich erst gar nicht zu Ende.
Ich gebe allerdings zu, dass ich sofort inne halte, wenn mir die Formulierung eines Satzes so gut gefällt, dass ich ihn noch einmal ganz langsam lesen will.
Danach gehts dann aber wieder schnell weiter. :D

Aber mal 'ne Frage:
Was stört euch eigentlich am Schnell-Lesen?
Jeder Mensch kann doch seine Bücher so schnell oder so langsam lesen wie es ihm gefällt.
Das entscheidet doch jeder für sich selbst!
Ich habe mein Leseverhalten nur erwähnt, um zu begründen, warum ich dickere Bücher bevorzuge. (Es wurde im Anfangs-Post schließlich darum gebeten.)
Es war nicht meine Absicht, damit eine Diskussion anzustoßen und vom Thema dieses Threads abzulenken.

Nur zur Erinnerung: Es geht um die ideale Länge eines Buches.
Also: Themenabdrift-Alarm !!!

:cheers:
Kaffee-Pott,
der auch in Zukunft so schnell lesen wird, wie er will.

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 01 Dezember 2009 - 23:28.


#52 lapismont

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 23:46

Charlys Leser-Qualität mag ich nicht beurteilen, glaube aber nicht, dass sie von der Lesegeschwindigkeit abhängt. Bücher, die ich nicht rezensieren muss, lese ich schneller. Zudem gib es einfache und schwere Texte. Das betrifft sowohl den Inhalt als auch den Ausdruck/Wortschatz. Es wurde ja schon das RdZ erwähnt. Hier hab ich weite Teile überflogen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Bei Pratchett etwa genieße ich jeden Satz und dennoch liest er sich schnell. Thomas Mann hingegen findet bei mir permanent den Ausschaltknopf, vergleichbar für Insider etwa mit dem Abriss (der Geschichte der SED). Da komme ich einfach nicht durch, Lesegeschwindigkeit gegen Null, unabhängig vom Volumen. Ein dünnes Buch motiviert aber auch eher zum Durchhalten. Und, weil es auch erwähnt wurde - ich hab den ersten Band Krieg und Frieden in meiner Jugend auch gelesen, nicht in zwanzig Minuten, aber Zeit spielte damals auch keine Rolle. Was ich sagen will: Es gibt perfekte Bücher für die richtige Zeit, da zählen weder Seitenzahlen noch Minuten.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

Moderator im Unterforum Fantasyguide
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#53 Pogopuschel

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Geschrieben 01 Dezember 2009 - 23:49

Aber mal 'ne Frage:
Was stört euch eigentlich am Schnell-Lesen?
Jeder Mensch kann doch seine Bücher so schnell oder so langsam lesen wie es ihm gefällt.
Das entscheidet doch jeder für sich selbst!
Ich habe mein Leseverhalten nur erwähnt, um zu begründen, warum ich dickere Bücher bevorzuge. (Es wurde im Anfangs-Post schließlich darum gebeten.)
Es war nicht meine Absicht, damit eine Diskussion anzustoßen und vom Thema dieses Threads abzulenken.

Nur zur Erinnerung: Es geht um die ideale Länge eines Buches.
Also: Themenabdrift-Alarm !!!

:o
Kaffee-Pott,
der auch in Zukunft so schnell lesen wird, wie er will.


Das will dir ja auch keiner nehmen. :D Aber was du beschrieben hast, ist ja nicht nur ein Schnell-Lesen sondern ein Ausfiltern von Wörtern, die du als Füllwörter beschreibst. Wenn ein Autor sein Handwerk perfekt beherrscht, gibt es in seinem Text keine Füllwörter. Deshalb kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass, wenn wir beide das gleiche Buch lesen, auch wirklich das Gleiche lesen (jetzt mal unabhängig von der Methadiskussion, dass jeder ein anderes Leseerlebnis mit dem gleichen Buch hat).

Von mir aus können wir diese (interessante) Diskussion in einen eigenen Thread ausgliedern.

Gruß Markus

#54 simifilm

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Geschrieben 02 Dezember 2009 - 05:31

Aber mal 'ne Frage:
Was stört euch eigentlich am Schnell-Lesen?
Jeder Mensch kann doch seine Bücher so schnell oder so langsam lesen wie es ihm gefällt.
Das entscheidet doch jeder für sich selbst!


Im Prinzip hast Du die Antwort bereits selbst gegeben: Du hast geschrieben, dass Du Poesie anders liest, weil da jedes Wort wichtig ist. Dem würde ich dagegen halten, dass dies bei einem gut geschriebenen Roman genau so gilt. Natürlich kannst Du das auch anders halten, wenn Dir das gefällt, mir würde einfach definitiv was fehlen.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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#55 Susanne11

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Geschrieben 02 Dezember 2009 - 09:55

Wo ist das Problem?
Stell es dir einfach wie das Anhören einer Symphonie vor.
Da hörst du dir ja auch nicht jedes Instrument einzeln an, sondern lässt den Gesamtklang auf dich einwirken.

Ein Musikstück höre ich aber mehrmals. Und je öfter ich es höre, desto tiefer dringe ich in das Wesen des Musikstücks ein.
Ähnlich mache ich es auch mit manchen Büchern. Ich lese sie öfter, um die Stimmung des Buches immer wieder neu und anders zu geniessen.

ZITAT(TrashStar @ 01.12.2009, 19:29) *
Lesen als Reiz-Reaktions-Mechanismus ??? Das funktioniert wie das Fernsehgucken und Kinogehen. Meinst Du das?
Man braucht nur einige Kernsequenzen und das Gehirn ergänzt den Rest.

Nicht ganz - man könnte es zwar so sehen, aber es ist nicht dasselbe, weil ich ja beim Lesen die passenden Bilder im Kopf selbst produziere.

Da bin ich anderer Meinung. Der Kopf produziert die Bilder entsprechend der vorhandenen Vorprägung. Wenn keine passende Vorprägung vorhanden ist, dann dauert das Lesen länger, weil die Bilder nicht automatisch kommen. Je mehr sich ein Autor am Mainstream orientiert, desto schneller und besser funktioniert das Lesen. Aber wenn man sich im Thema auskennt oder den Stil des Autors kennt, dann geht es auch schneller.

Je interessanter bzw. spannender ein Buchtext ist, desto schneller "rase" ich hindurch.
Da kann ich mich einfach nicht bremsen - die "verschlinge" ich regelrecht.

Das mache ich mitunter auch. Und danach lese ich das Buch nochmal, um den Lesegenuss zu haben und Details zu entdecken, die mir beim "Durchrasen" entgangen sind. Natürlich nur, wenn es ein Buch ist, bei dem sich das lohnt.

Aber mal 'ne Frage:
Was stört euch eigentlich am Schnell-Lesen?
Jeder Mensch kann doch seine Bücher so schnell oder so langsam lesen wie es ihm gefällt.
Das entscheidet doch jeder für sich selbst!
Ich habe mein Leseverhalten nur erwähnt, um zu begründen, warum ich dickere Bücher bevorzuge. (Es wurde im Anfangs-Post schließlich darum gebeten.)
Es war nicht meine Absicht, damit eine Diskussion anzustoßen und vom Thema dieses Threads abzulenken.

Mich stört am Schnell-Lesen nichts. Ich habe mich nur gewundert und dieser Verwunderung Ausdruck gegeben. Aber die kurze off-topic-Diskussion ist interessant. So ist das eben bei Diskussionen. Man macht eine harmlose Bemerkung und eine Diskussion kommt auf. :D

Ich bevorzuge auch längere Bücher und habe deswegen mein Kreuz bei "mindestens 800 Seiten" gemacht.

Gruß
Susanne

Bearbeitet von TrashStar, 02 Dezember 2009 - 09:59.


#56 simifilm

simifilm

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Geschrieben 02 Dezember 2009 - 10:07

ZITAT(TrashStar @ 01.12.2009, 19:29) *
Lesen als Reiz-Reaktions-Mechanismus ??? Das funktioniert wie das Fernsehgucken und Kinogehen. Meinst Du das?
Man braucht nur einige Kernsequenzen und das Gehirn ergänzt den Rest.


Als kurzer Nebenast zum Nebenast: Auch das Schauen eines Filmes ist kein simpler Reiz-Reaktions-Mechanismus, sondern ein ziemlich komplexer kognitiver Prozess †¦

Da bin ich anderer Meinung. Der Kopf produziert die Bilder entsprechend der vorhandenen Vorprägung. Wenn keine passende Vorprägung vorhanden ist, dann dauert das Lesen länger, weil die Bilder nicht automatisch kommen. Je mehr sich ein Autor am Mainstream orientiert, desto schneller und besser funktioniert das Lesen. Aber wenn man sich im Thema auskennt oder den Stil des Autors kennt, dann geht es auch schneller.


Das sehe ich grundsätzlich ähnlich. Ich denke, dass das auch bei Sachtexten im Grunde nicht anders ist und sehr stark davon abhängt, wie tief man schon in einem Thema drin ist. In gewissen Fachgebieten kann ich Texte extrem schnell lesen und einfach das Wesentliche erfassen, weil ich einen grossen Teil des Inhalts schon kenne oder antizipieren kann und deshalb sehr schnell erkenne, was tatsächlich eine neue Information ist. Wenn ich mich in ein neues Thema einarbeite, geht das aber nicht ohne Weiteres. Da fehlt mir der Kontext, der mir ermöglicht zu beurteilen, was denn tatsächlich wesentlich ist. Zudem hängt es auch sehr vom Stil ab, resp. inwieweit ich als Leser an den jeweilen Stil gewöhnt bin. Ich bezweifle, dass jemand durch einen Text von Kant oder Derrida - die beide auf ihre Art schwierig bis unverständlich schreiben - beim ersten Mal so locker durchrasen kann. Ich glaube aber sofort, dass man sich mit genug Training auch in deren Sprachen so sehr einlesen kann, dass es sehr viel flüssiger geht.

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#57 Matthias

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Geschrieben 02 Dezember 2009 - 10:26

Betrachten wir das Ganze wissenschaftlich: Musikhören: Ist sehr stark vom Fachwissen des Hörers geprägt. Musiker oder Musikaffine Hörer nehmen einzelne Instrumente wahr und integrieren dies dann zu einem Gesamtbild. Lesen: Kompliziertes Thema. Physiologisch ist die Lesegeschwindigkeit u.a. durch schnelle Augenbewegungen (Sakkaden) begrenzt. Weitere entscheidende Faktoren sind Wort-Identifikation und Kontextzuordnung. Die Zusammenhänge sind bisher nur mit Modellansätzen verstanden. Bestimmte Begabungen können die Lesegeschwindigkeit fördern, unabhängig vom dargestellten Text. Allerdings gibt es verschiedene einfache Techniken, um das Lesen von einfachen Texten zu beschleunigen - das hat aber dann mit "echtem" Lesen wenig zu tun.
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#58 Drakhon

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Geschrieben 02 Dezember 2009 - 10:47

Spontan hätte ich jetzt gesagt ca. 500 Seiten. Das scheint mir eine ordentliche Länge für ein Buch, und ich muss mich dabei nicht mit so unhandlichen Ziegelsteinen rumschlagen. Eigentlich kommt es aber wie viele schon geschrieben haben auf die Seitenanzahl gar nicht so wirklich an. Das kann man denke ich ganz gut sehen wenn man sich die englischen und deutschen Ausgaben des gleichen Buches betrachtet. Vor einer Weile im Buchladen sind mir da 2 Beispiele aufgefallen. Das waren glaub ich Matter von Iain Banks und House of Suns von Alastair Reynolds. Die liegen im Englischen beide bei einer Seitenanzahl von ca. 500 Seiten. Im Regal gegenüber standen dann die deutschen Ausgaben mit einer Seitenanzahl von etwa 800. Ein Blick hinein hat mir dan nauch gezeigt, dass diese 300 Seiten extra nicht durch die Länge der deutschen Sprache kommt, sondern über die riesige Schriftgröße produziert wird. Natürlich kosten die Bücher auf Deutsch dann obwohl es sich auch hier um Taschenbücher handelt fast das Doppelte wie im Englischen. Für die Geschichte die darin erzählt wird ist jedoch der Umfang egal, die dürfte (zumindest bei guter Übersetzung) auf Deutsch nicht deutlich besser oder schlechter sein als im Original. Also kann die Frage nach der bevorzugten Seitenanzahl wohl nur eine nach dem bevorzugten Format sein. Und da komm ich dann wieder zurück zu den 500 Seiten. Mehr sollten es nicht sein, sonst liegt das Buch nicht mehr so gut in der Hand. :D

#59 Susanne11

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Geschrieben 02 Dezember 2009 - 11:09

Als kurzer Nebenast zum Nebenast: Auch das Schauen eines Filmes ist kein simpler Reiz-Reaktions-Mechanismus, sondern ein ziemlich komplexer kognitiver Prozess †¦

Ich hatte es auf die Schnelle etwas kurz ausgedrückt. Auch beim Anschauen eines Filmes muss man in der Lage sein das Muster bzw. den Code zu erkennen, d.h. er muss gelernt worden sein. Bei experimentellen Filmen, die einen nicht-gängigen Code verwenden, ist das Anschauen bedeutend schwieriger.
Gerade fallen mir die ersten Filme von Godard ein. Oder die Verwirrung, die mich befiel, als ich Eddie Constantine als Malatesta sah und immer dachte "Wie ist der Lemmy Caution in diese merkwürdige Situation gekommen?"

Bearbeitet von TrashStar, 02 Dezember 2009 - 11:31.


#60 simifilm

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Geschrieben 02 Dezember 2009 - 11:14

Spontan hätte ich jetzt gesagt ca. 500 Seiten. Das scheint mir eine ordentliche Länge für ein Buch, und ich muss mich dabei nicht mit so unhandlichen Ziegelsteinen rumschlagen.

Eigentlich kommt es aber wie viele schon geschrieben haben auf die Seitenanzahl gar nicht so wirklich an. Das kann man denke ich ganz gut sehen wenn man sich die englischen und deutschen Ausgaben des gleichen Buches betrachtet. Vor einer Weile im Buchladen sind mir da 2 Beispiele aufgefallen. Das waren glaub ich Matter von Iain Banks und House of Suns von Alastair Reynolds. Die liegen im Englischen beide bei einer Seitenanzahl von ca. 500 Seiten. Im Regal gegenüber standen dann die deutschen Ausgaben mit einer Seitenanzahl von etwa 800. Ein Blick hinein hat mir dan nauch gezeigt, dass diese 300 Seiten extra nicht durch die Länge der deutschen Sprache kommt, sondern über die riesige Schriftgröße produziert wird. Natürlich kosten die Bücher auf Deutsch dann obwohl es sich auch hier um Taschenbücher handelt fast das Doppelte wie im Englischen. Für die Geschichte die darin erzählt wird ist jedoch der Umfang egal, die dürfte (zumindest bei guter Übersetzung) auf Deutsch nicht deutlich besser oder schlechter sein als im Original.

Also kann die Frage nach der bevorzugten Seitenanzahl wohl nur eine nach dem bevorzugten Format sein. Und da komm ich dann wieder zurück zu den 500 Seiten. Mehr sollten es nicht sein, sonst liegt das Buch nicht mehr so gut in der Hand. :D


Das bringt mich auf einen Aspekt, den ich mir bislang gar nicht überlegt habe: Die Handhabbarkeit (was für ein Wort!). Da ich oft Bücher mit mir rumtrage, sind schmalere Taschenbücher durchaus praktischer als dicke Wälzer; anderseits habe ich auch grosse Freude an meiner zweibändigen hartgebundenen historisch-kritischen Doktor-Faustus-Ausgabe im Kartonschuber. Nur lese ich die nicht im Zug oder im Bus. Das ist dann aber definitiv keine Frage der Textlänge, sondern der Ausgabe †¦

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