3D-Technik, nicht nur in Filmen
#31
Geschrieben 30 März 2010 - 00:51
Eine 3D-Brille (für Video-Wiedergabe):
http://www.zeiss.de/cinemizer
Ich habe dieses Ding heute probiert. Es ist etwas schwerer als es aussieht, und daher eher für den ruhenden Gebrauch geeignet.
Vorne in der Brille sind innen im Rahmen links und rechts zwei Einstellräder, mit denen man Fehlsichtigkeiten von -3,5 bis +3,5 Dioptrien einstellen kann. Das ist ergonomisch recht gut gelöst. In den Bügeln befinden sich Ohrhörer.
Leider kann ich zur Bildqualität der beiden Displays nicht viel sagen, weil ich stark kurzsichtig bin (> 4 Dioptrien). Dennoch hatte ich trotz der persönlich bedingten starken Unschärfe einen sehr guten räumlichen Eindruck bei den 3D-Testvideos.
Allerdings konnte ich nicht den versprochenen Eindruck gewinnen, eine 1 Meter Breite Leinwand vor mir zu haben. Auf mich wirkte es genau wie das, was es ist: Zwei sehr kleine (480 x 640 Pixel ?) Displays in 1 cm Entfernung zum Auge, aber mit extrem guter Optik.
Ich werde das Gerät noch einmal mit Kontaktlinsen ausprobieren. Falls jemand mit weniger als 3,5 Dioptrien Augenfehler einen Test machen und seinen Eindruck hier veröffentlichen könnte, wäre das hilfreich.
Mit einigen weiteren Geräten, insbesondere einer Live-Kamera, einem GPS-Empfänger inkl. Kompass und Barometer, und einem Beschleunigung- und Lage-Sensor, sehe ich einen sehr interessanten Einsatzbereich für so ein Teil, z.B. zum Abrufen von Geo-Notizen (oder wie auch immer sich das nennt). Soll heißen, man erzeugt virtuelle Notizen (oder Präsentationen) die an GPS-Koordinaten gebunden sind und legt diese im Netz ab. Der Betrachter sieht die Notizen, wenn er mit einem Hilfsmittel wie z.B. dem iPhone und dessen Kamera einen Ort betrachtet und auf dem Display anzeigt.
Mit so einer Brille könnten z.B. wunderbare - moderierte - Führungen durch Landschaften oder Gebäude veranstaltet werden. Die Teilnehmer sehen dann in der jeweiligen Blickrichtung ein Bild der realen Umgebung, kombiniert mit eingeblendeten Displays der informativen Texte oder sonstigen Darstellungen. Es könnten Videos eingeblendet werden und mit der aktuellen Szenerie sowie GPS und Bewegungskoordinaten abgeglichen werden.
Man könnte also z.B. in einer realen Höhle der schwäbischen Alb einer Steinzeit-Familie beim Feuer machen zuschauen und die Szene sogar durchwandern.
Die Brille von Zeiss ist das i-Tüpfelchen (und Zeiss hat eine gute Hand für die richtigen Patente). Aber eine entsprechende Software zum Verbinden solcher Geräte, die gibt es noch nicht (= Pfund, Dollar, Euro, Dinar).
#32
Geschrieben 04 April 2010 - 20:08
Signatures sagen nie die Wahrheit.
Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.
Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.
Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
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#33
Geschrieben 05 April 2010 - 00:35
Da würde ich nicht viel reininterpretieren - das wäre mir vermutlich genauso ergangen. Wie schon mal jemand zu dem Film festgestellt hat, die 3D-Effekte waren alles in allem dezent. Nur in manchen Szenen fielen sie wirklich auf, oft beschränkten sie sich auf den Hintergrund, und ich habe auch nicht an jeder Stelle genau darauf geachtet, ob man da jetzt auch echtes 3D sieht oder nicht.Wirklich verblüffend dabei: Die Mehrheit der Zuschauer behielt bis zum Schluss die 3D-Brille auf und merkte offensichtlich nicht, dass es gar kein 3D zu sehen gab †¦
Wäre das irgendwann komplett ausgefallen, hätte ich wahrscheinlich gedacht, dass da halt zufällig ein längeres Stück ohne auffälligere Effekte abläuft, und die Brille hätte ich aufbehalten, weil ich darauf gewartet hätte, dass noch was kommt
Da gab es schon 3D-Filme, bei denen hätte man sich mehr gewundert ... bei Avatar, beispielsweise.
Tatsächlich ist mir so was ähnliches schon mal passiert, allerdings nicht bei 3D, sondern beim Sound im Kino: Bei I, Robot war nach dem Unfall bei unserer Vorführung ein Dröhnen in der Soundanlage, durch das man die Stimmen nur noch schwach und blechern vernehmen konnte. Da haben auch erst mal alle eine ganze Weile weitergeguckt, bis sich dann langsam die Erkenntnis durchsetzte, dass was kaputt ist und nicht nur ein toller Effekt vorliegt, der illustrieren soll, wie benommen der Protagonist nach dem Unfall noch ist
Und von den Fällen, wo die Projektion falsch eingestellt ist und alle Figuren auf der Leinwand lange Gesichter machen, will ich dann mal gar nicht reden. Ich bin mir da nie sicher, ob das jetzt richtig ist oder nicht, auch wenn's komisch aussieht; und bis jemand aufsteht und sich beschwert, dauert es meist eine ganze Weile. Eigentlich also gar nicht verblüffend, sondern Alltag im Kino, nur dass mit 3D eine neue Fehlerquelle hinzukommt.
#34
Geschrieben 05 April 2010 - 06:21
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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Mein Blog
#35 Gast_Smiley_*
Geschrieben 05 April 2010 - 10:04
Um dem Thema noch einen etwas anderes Aspekt hinzuzufügen: Bei meinem kürzlichen Besuch in Serbien hat mir ein Professor an einer serbischen Uni stolz einen 3D-Scanner mit angeschlossenem 3D-Drucker vorgeführt, den er durch die EU-Forschungsförderung finanziert bekommen hatte. Das war ein scharfes Teil, das aus einem Kunststoff das eingescannte Objekt "gedruckt", d.h. de facto geschnitzt hat. Sowas hätte ich auch gerne, da wäre ich schön am Spielen.
Der umgekehrte Weg wird beim Film übrigens auch schon länger verwendet. Für 3D-Animationen wird erst ein Ton-(oder sonstwas)Modell erstellt, das dann eingescannt - und man hat es zum animieren im Computer.
Ich warte dringenst auf die Avatar-DVD mit den vielen Extras. Sowas interessiert mich halt immer.
#36
Geschrieben 05 April 2010 - 18:15
Ich auch.Wäre das irgendwann komplett ausgefallen, hätte ich wahrscheinlich gedacht, dass da halt zufällig ein längeres Stück ohne auffälligere Effekte abläuft, und die Brille hätte ich aufbehalten, weil ich darauf gewartet hätte, dass noch was kommt
Packe Dir mal Cory Doctorows "Makers" auf den Amazon-Wunschzettel. Darin spielen diese Dinger eine sehr wichtige Rolle..Bei meinem kürzlichen Besuch in Serbien hat mir ein Professor an einer serbischen Uni stolz einen 3D-Scanner mit angeschlossenem 3D-Drucker vorgeführt, den er durch die EU-Forschungsförderung finanziert bekommen hatte. Das war ein scharfes Teil, das aus einem Kunststoff das eingescannte Objekt "gedruckt", d.h. de facto geschnitzt hat.
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#37
Geschrieben 05 April 2010 - 20:08
Ich auch.
Wenn es einmal einen solchen Wechsel gibt - von mir aus. Aber auch wenn vorher diverse Male die Leinwand schwarz wird und nach jedem Blackout ein Wechsel von 2D nach 3D resp. in die andere Richtung stattfindet - wie das bei mir ja der Fall war? Für mich zeigte das sehr deutlich, dass viele Zuschauer nicht recht in der Lage sind zu erkennen, was da eigentlich auf der Leinwand geschieht †¦
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#38
Geschrieben 07 April 2010 - 23:42
Das war ein scharfes Teil, das aus einem Kunststoff das eingescannte Objekt "gedruckt", d.h. de facto geschnitzt hat.
Es gab vor ca. 15 Jahren einen Bericht über eine Rekonstruktion des "Ösi"-Schädels. Der wurde zunächst per Tomographie dreidiminsional erfasst und dann in realem 3D rekonstruiert.
Dafür wurde eine flüssige Kunstharzmasse mit einem Laser zweidimensional beschossen und gehärtet, nach jedem Durchgang wurden die gehärteten Partien "pixelweise" innerhalb des Kunstharzbades abgesenkt.
Im Nachhinein gesehen war das nichts besonderes.
#39
Geschrieben 21 Januar 2011 - 09:29
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#40
Geschrieben 21 Januar 2011 - 12:59
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#41
Geschrieben 21 Januar 2011 - 13:41
Ein anderer Punkt sind die Positionen dazu, was ein "Erfolg" der Technologie ist. Die Erwartung, dass "alles" in 3D gedreht wird, ist ohnehin keine realistische Sichtweise, sondern ein Luftschloss. Sie taugt dementsprechend auch nicht, um die "optimistische Extremposition" zu besetzen - nämlich einfach aus dem Grund, weil ca. die Hälfte des Publikums physiologische Probleme mit 3D-Filmen hat und von vornherein ausgeschlossen bleibt (je nachdem, was man als "Problem" ansieht, schwankt die Zahl zwischen einem und zwei Drittel der Zuschauer - da bleibt einfach ein riesiges Marktsegment übrig, dass exklusiv von 2D-Produktionen erreicht wird).
Für eine gesunde Bewertung des "Erfolgs" der Technologie muss man also erst mal den potenziellen 3D-Markt überhaupt eingrenzen und die Betrachtung darauf fokussieren, was innerhalb des Marktes erreicht wird. Und ob die Etablierung von 3D als zusätzliche Option den Gesamtmarkt erweitert. Und wenn man die oben genannten Einschränkungen für die potenzielle Reichweite von 3D-Produktionen berücksichtigt, die schon rein technisch nicht auf das gesamte Publikum zielen können, dann bin ich nach den im Artikel genannten Zahlen doch eher überrascht, wie schlagkräftig sich die Technologie neben dem "klassischen" Film behauptet, und würde die genannten Zahlen deutlich positiver werten.
Dass bei der insgesamt kleineren potenziellen Zielgruppe für 3D eine deutlich höhere Mobilisierung an Zuschauern und Einnahmen erreicht wird, geht daraus schon sehr signifikant hervor. Und das deutet durchaus darauf hin, dass 3D recht gut als Werkzeug taugt, um dem Kino an sich im Wettstreit der Medien einen besseren Stand zu verschaffen.
Ich persönlich halte auch nicht das Abflauen eines "Reiz des Neuen" für den größten Stolperstein beim 3D, sondern tatsächlich auch die aufgepimpten 2D-Filme. Das nervt schon ziemlich, wenn man einen 3D-Film anschaut, bei dem man im Nachhinein sagt, dass war jetzt ja nicht so richtig ... Da tritt eine "Ermüdung" des Publikums nicht dadurch ein, dass zu viele 3D Filme kommen, sondern dass zu viele Filme als "3D" gezeigt werden, die eigentlich keine sind.
Ich denke mal, ein paar solcher Erlebnisse können auf Dauer schon Zuschauer fürs Verfahren kosten. Wäre schön, wenn man zumindest aus der Presse immer im Vorfeld eindeutig erfahren könnte, ob es ein echter 3D-Film ist oder nur eine Mogelpackung - da sollten die Kinos eigentlich schon aus eigenem Interesse darauf achten, nicht zu viele enttäuschte Zuschauer zu produzieren. Denn die Zahlen zeigen zumindest auch, dass es bei der Zuschauerbasis für 3D wichtig ist, dass die Technologie ihren Eventcharakter behält und man im Kino nicht nur das Gegenstück zu den "3D-Fernsehern" bekommt - nämlich ein Produkt, das rein über den Werbebegriff "3D" vermarktet werden soll, ohne dass man am Ende auch den erwarteten Inhalt darin findet.
#42
Geschrieben 21 Januar 2011 - 16:34
Nun ja, meines Erachtens wird da in der Diskussion eine Menge an Zahlenwerten zusammengeschmissen und interpretiert, was nicht wirklich eine Interpretation zulässt. Wenn beispielsweise der Verkauf von 3D-Fernsehern hinter den Erwartungen zurückbleibt und daraus gleich aufs Publikumsinteresse für 3D-Technologie im Homebereich rückgeschlossen wird. Das ist m.E. nach schlicht zu früh, weil es derzeit auf der Abspielseite für 3D-Produkte zuhause noch derart viele technologische Hürden gibt, dass nicht mal die Phase "konkurrierender Standards" erreicht ist. Und zu einem Zeitpunkt, wo es bei den Abspielgeräten selbst für Early Achievers eher noch zu früh ist, um in die Technik zu investieren, schon auf einen Massenmarkt bei den Anzeigegeräten zu hoffen, ist schlicht illusorisch. Da wird zur Vermarktung auf den reinen Hype mit dem Begriff "3D" gesetzt, und das reicht halt auch nicht aus, wenn die Technik dazu noch nicht überzeugt.
Ein anderer Punkt sind die Positionen dazu, was ein "Erfolg" der Technologie ist. Die Erwartung, dass "alles" in 3D gedreht wird, ist ohnehin keine realistische Sichtweise, sondern ein Luftschloss. Sie taugt dementsprechend auch nicht, um die "optimistische Extremposition" zu besetzen - nämlich einfach aus dem Grund, weil ca. die Hälfte des Publikums physiologische Probleme mit 3D-Filmen hat und von vornherein ausgeschlossen bleibt (je nachdem, was man als "Problem" ansieht, schwankt die Zahl zwischen einem und zwei Drittel der Zuschauer - da bleibt einfach ein riesiges Marktsegment übrig, dass exklusiv von 2D-Produktionen erreicht wird).
Für eine gesunde Bewertung des "Erfolgs" der Technologie muss man also erst mal den potenziellen 3D-Markt überhaupt eingrenzen und die Betrachtung darauf fokussieren, was innerhalb des Marktes erreicht wird. Und ob die Etablierung von 3D als zusätzliche Option den Gesamtmarkt erweitert. Und wenn man die oben genannten Einschränkungen für die potenzielle Reichweite von 3D-Produktionen berücksichtigt, die schon rein technisch nicht auf das gesamte Publikum zielen können, dann bin ich nach den im Artikel genannten Zahlen doch eher überrascht, wie schlagkräftig sich die Technologie neben dem "klassischen" Film behauptet, und würde die genannten Zahlen deutlich positiver werten.
Was den "Erfolg" betrifft und auch bei den Aussagen zu 3D-TVs gebe ich Dir grundsätzlich Recht. Die Erkenntnis, dass 3D gegenüber 2D aber zumindest in den USA nicht mehr, sondern sogar weniger Geld einspielt, finde ich doch ziemlich interessant.
Ich denke mal, ein paar solcher Erlebnisse können auf Dauer schon Zuschauer fürs Verfahren kosten. Wäre schön, wenn man zumindest aus der Presse immer im Vorfeld eindeutig erfahren könnte, ob es ein echter 3D-Film ist oder nur eine Mogelpackung - da sollten die Kinos eigentlich schon aus eigenem Interesse darauf achten, nicht zu viele enttäuschte Zuschauer zu produzieren.
Zumindest bei Filmen US-amerikanischer Majors ist die "Gestaltungsmöglichkeit" der Kinos sehr begrenzt. Was da gezeigt wird, bestimmen im Wesentlichen die Verleiher. Die Kinos können da nicht gross mitbestimmen, was gezeigt wird.
Bearbeitet von simifilm, 21 Januar 2011 - 17:41.
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#43
Geschrieben 21 Januar 2011 - 17:25
Was gezeigt wird, ist eigentlich egal. Wenn nur vorher deutlich genug kommuniziert wird, was da im Kino läuft. Das sollte zumindest bei jeder Filmrezension dabeistehen, und das vermisse ich derzeit - da bin ich mitunter schon überrascht worden, selbst wenn ich mir vorher mehrere Berichte zu dem Film angesehen habe.Zumindest bei Filmen US-amerikanischer Majors ist die "Gestaltungsmöglichkeit" der Kinos sehr begrenzt. Was da gezeigt wird, bestimmen im Wesentlichen die Verleiher. Die Kinos können da nicht gross mitbestimmen, was gezeigt wird.
Wie wichtig man das nimmt, hängt natürlich davon ab, wie man die 3D-Technik bewertet. Wenn man davon ausgeht, dass es "die Zukunft des Kinos" ist und "der neue Standard", kann man natürlich glauben, dass es egal ist, "wie 3D" so ein Film denn nun eigentlich ist. Weil dann würde das Publikum vor allem wegen des Films kommen und "ein bisschen 3D" halt als Mehrwert mitnehmen.
Wenn allerdings, wie ich glaube, 3D eher ein getrennter und zusätzlicher Markt für eine (wenn auch sehr, sehr zahlenstarke) Minderheit des Publikums ist, die dann allerdings vor allem in erster Linie für das 3D in die Vorstellung geht und sich den Film auch und lieber in 2D oder gar nicht anschaut, wenn das 3D es nicht wert ist, dann können solche Mogelpackungen schon den Markt kaputtmachen.
Da ist derzeit meine Hauptbefürchtung, dass vielleicht zu viele Produzenten, Kinobetreiber etc. Modell (1) anhängen und vom neuen Standard träumen und dabei die eigentliche "Special Interest"-Klientel, die es zu bedienen gilt, aus den Augen verlieren. Jedenfalls fällt es schon auf, wie viele unter der Flut von 3D-Produktionen in letzter Zeit bloße Alibi-Aufrechnungen sind.
Insofern lohnt es sich schon, eben nicht alle Zahlen von 2D und 3D in einen Topf zu werfen, einmal umzurühren und das ganze aufzurechnen, sondern schon ganz genau hinzuschauen, welches Publikum in welcher Gruppe eigentlich bedient wird. Das Ergebnis dieser Betrachtung hat nämlich durchaus Einfluss auf die optimale Marktgestaltung seitens der Anbieter und kann damit letztlich entscheidend sein für die Frage nach der Zukunft der Technologie.
#44
Geschrieben 28 Juni 2011 - 06:11
Ausserdem hatte ich kürzlich ein interessantes Gespräch mit einer Kollegin, die auf Digitaltechnik und Konsorten spezialisiert ist und die gerade erst auf einer Fachkonferenz die Präsentationen zum Thema Stereoskopie moderiert hat. Es gibt ja grundsätzlich zwei Verfahren bei 3D: Alles stereoskopisch mit zwei Kameras aufnehmen oder mehr oder weniger normal filmen und nachher "3Disieren". Derzeit scheint sich die Fachwelt einig zu sein, dass Letzteres die besseren Ergebnisse bringt. Denn wenn man mit zwei Kameras arbeitet, hat man das Problem, dass die beiden Linsen nie genau gleich sind. Selbst professionelle Linsen weisen immer kleine Abweichungen auf. Die Folge ist, dass man jeweils sehr viel Zeit damit verbringt, die beiden Kameras ganz genau aufeinander abzugleichen. Das verlangsamt den Dreh enorm und macht ihn auch viel teurer. Wenn man 3D dagegen nachträglich am Computer hinzufügt - was übrigens eins sehr aufwendiger Prozess ist - hat man eine viele genauere Kontrolle.
Bearbeitet von simifilm, 28 Juni 2011 - 07:44.
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#45
Geschrieben 28 Juni 2011 - 08:01
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#46
Geschrieben 16 April 2012 - 09:40
Als Abschluss-Schmankerl gab's dann noch eine 3D-Revue-Nummer aus The French Line mit Jane Russel. Das ist eines der wenigen Beispiele, bei dem ich wirklich verstand, warum 3D sinnvoll sein kann. Russel bringt zwei wirklich überzeugende Argumente für 3D.
Bearbeitet von simifilm, 25 Mai 2013 - 20:19.
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#47
Geschrieben 08 Juni 2012 - 15:27
http://www.zeit.de/k...ars-henrik-gass
Es geht nicht um das 3D-Kino, sondern um das mögliche Aus des Kinos im Allgemeinen.
#48
Geschrieben 10 September 2012 - 14:58
Auf meine Frage, ob 3D die Zukunft das Kinos sei, kam von Fred ein klares nein. Das traditionelle Kino habe zahlreiche Verfahren entwickelt, wie man auf einer planen Leinwand einen Raum erzeugen kann, und 3D breche mit fast allem, was man bisher kenne. Das hat zur Folge, dass 3D einen vielen grösseren Aufwand mit sich bringt — in den allermeisten ohne echten Gewinn. In seinen Augen bringt 3D nur etwas bei Projekten, die von Anfang an speziell darauf zugeschnitten sind.
Bearbeitet von simifilm, 25 Mai 2013 - 20:25.
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#49
Geschrieben 10 September 2012 - 23:29
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#50
Geschrieben 11 September 2012 - 08:42
Ganz generell lassen sich viele Schwierigkeiten auf folgendes Grundproblem reduzieren: Filme, wie sie sich während gut 100 Jahren entwickelt haben, setzen nicht "natürliches" Sehen voraus. Sprich: Wenn ich mir einen Film anschaue, weiss ich (oder mein Gehirn), dass dies nicht der Alltagswahrnehmung entspricht, und entsprechend "lese" ich zB. eine Grossaufnahme eines Insekts nicht als ein riesiges Vieh und weiss auch, was es "bedeutet", wenn ein Objekt im Vordergrund unscharf ist (nämlich dass das eine Folge des fotografischen Verfahrens ist und nicht etwa, dass damit gezeigt werden soll, dass das Objekt irgendwie verwischt). Stereoskopischer Film imitiert nun aber das normale Sehen und damit stehen dann gewissermassen zwei verschiedene Modi der Wahrnehmung in Konkurrenz (falls Dich das in all seinen technischen Details interessiert, kann ich diesen — englischen — Artikel empfehlen, der allerdings wirklich sehr in die Feinheiten geht).
Viele dieser Probleme lassen sich mehr oder weniger gut umgehen, der Aufwand beim Dreh steigt aber in jedem Fall massiv an. Diverse Dinge, die beim 2D-Film problemlos funktionieren, werden auf einmal zu Schwierigkeiten, die man zuerst überwinden muss (da man mit zwei Kameras arbeitet, die fortlaufend synchronisiert werden müssen, ist die Sache ohnehin viel mühsamer).
Bearbeitet von simifilm, 11 September 2012 - 12:30.
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#51
Geschrieben 11 September 2012 - 12:23
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#52
Geschrieben 11 September 2012 - 12:33
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#53
Geschrieben 11 September 2012 - 12:39
Vermutlich gab es ja seitens der Zuseher und der Macher auch Schwierigkeiten beim Übergang von Stumm- auf Tonfilm, ebenso beim Aufkommen der Farbfilme. Ganz am Anfang dürfte damals "der neue Eindruck an sich" teils überstrapaziert worden sein. Jetzt bei 3D liegen die Probleme tecnisch sicher anders gelagert. Wobei -- meiner laienhaften Meinung nach -- diese Technik (3D) sich sehr bemühen muss, nicht nur effekthaschende Nischen zu bedienen, so tolles Augenkino sie fallweise auch schafft. Für alles brauche ich sie (noch) nicht ...
Die Wechsel zum Tonfilm und zu Farbe waren natürlich keineswegs "schmerzfrei", aber zumindest auf Seiten der Zuschauer war die Umstellung nie so massiv wie beim 3D-Film (in beiden Fällen waren die Folgen auf Produktionsseite viel dramatischer). Beide Verfahren setzten nicht andere "Wahrnehmungsmodi" voraus. Ohnehin sind sowohl Tonfilm als auch Farbfilm letztlich Verfahren, die schon ganz zu Beginn zum Einsatz kamen. Der Stummfilm war selten wirklich stumm, Musikbegleitung (und zeitenweise auch ein Filmerzähler) gehörten fast von Anfang an dazu. Ebenso gab es fast von Anfang an diverse Farbverfahren. Wer etwa 1915 ins Kino ging, sah oft keinen reinen Schwarzweissfilm, sondern einen Film, bei dem die einzelnen Sequenzen unterschiedlich eingefärbt waren.
EDIT: Falls sich jemand für das Thema Farbe im Film interessieren sollte: Meine Kollegin Barbara Flückiger, von der auch der oben verlinkte Artikel stammt, forscht derzeit zum Farbfilm. Hier gibt es ihre Datenbank, inder so ziemlich allen Farbverfahren, die im Laufe der Filmgeschichte je zum Einsatz kamen, aufgeführt sind. Wie man sieht, hat man wirklich praktisch von Anfang an mit Farbe experimentiert.
Bearbeitet von simifilm, 11 September 2012 - 13:41.
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#54
Geschrieben 11 September 2012 - 14:04
Falls sich jemand für das Thema Farbe im Film interessieren sollte: Meine Kollegin Barbara Flückiger, von der auch der oben verlinkte Artikel stammt, forscht derzeit zum Farbfilm. Hier gibt es ihre Datenbank, inder so ziemlich allen Farbverfahren, die im Laufe der Filmgeschichte je zum Einsatz kamen, aufgeführt sind. Wie man sieht, hat man wirklich praktisch von Anfang an mit Farbe experimentiert.
Danke, passt genau zum Thema, das ich gerade durchgesehen habe: Geschichte von Technicolor.
EDIT: Respekt, Deine Kollegin Barbara Flückiger hat da wirklich viel zusammengetragen. Cineastisch bin ich zwar eher unbewandert, mich interessiert aber das Thema Farbfotografie sehr.
LG
Jakob
Bearbeitet von derbenutzer, 11 September 2012 - 14:27.
Austriae Est Imperare Orbi Universo
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