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8 Antworten in diesem Thema

#1 ArnoE

ArnoE

    Infonaut

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Geschrieben 08 Januar 2010 - 15:52

Der erste Band des Story Centers hat mir insgesamt besser gefallen, als Boa Esperanca. Und wenn mich auch nicht alle Geschichten überzeugen konnten, so gilt auch diesmal mein Dank allen Autoren, die mir einige angenehme Lesestunden bereitet haben und mich in fremde Welten entführten. Zusätzlich natürlich auch an Michael, ohne dessen Einsatz die Idee des Story Center gestorben wäre. Hier nun meine Leseeindrücke im Einzelnen: Simone Edelberg - Der Praktikant Nett geschrieben mit einem garstigen Ende. Hannah Steenbock - Der Weg nach Eridani Eine Krankheit bricht an Bord eines Raumschiffes aus. Viele Menschen sterben. Und die medizinische Datenbank des Schiffes enthält nicht die Lösung? Unglaubhaft. Simone Edelberg - Ice, Ice, Baby! Wo war der Aufkleber für FSK 18? Mit der zweiten Geschichte führt die Autorin den Beweis, dass auch in der Zukunft der Sex eine Rolle spielt und sich explizite Darstellungen und Science Fiction nicht ausschließen. Ein erstes Highlight in der Anthologie. J. Th. Thanner - In Trance Ich fand die Story gut, wenn auch der Lesefluss nicht so richtig aufkam. Dietrich von Bern - Die Chance Cyb entkommt, aber für welchen Preis. Gute Idee, aber das der Chip so leicht umgangen werden kann, scheint mir ein wenig zu simpel. Erik Hauser - Der erneuerbare Mensch Eine oft erzählte Geschichte, neu verpackt und mit einem sehr gemeinen Ende. Hat mir gut gefallen. Marco Ansing - Die Gedankenmaschine Die Geschichte war in Ordnung für mich. Bernhard Weißbecker - Die göttliche Waffe Eine göttliche Idee. Schmetterlinge als Nachfolger der Menschheit und ein Roboter, dem die Asimovschen Gesetz am ... vorbei gehen. In einer kurzen Geschichte ein buntes Szenario aufgebaut und zu einem explosiven Ende gebracht. Das nächste Highlight. Bianca Plate - Der perfekte Diener Böse, böse, böse. Wenn das Ende auch vorhersehbar war. Axel Kruse - Der Turm Eine recht lange Kurzgeschichte. Erinnerte mich, insbesondere wegen des Endes, an die Verfilmung der Zeitmaschine. Einige Ideen hätte ich gerne intensiver beleuchtet bekommen, doch insgesamt war die Story sehr angenehm zu lesen. Mark-Denis Leitner - Mondregenbögen über Trinity In dieser Geschichte trifft eine reine Männergesellschaft auf ihr weibliches Gegenstück. Ein wenig hektisch bei den vielen Szenenwechseln mit einem eher unglaubhaften, und dennoch nettem Ende. Christian Künne - Wohne deinen Traum Mein Sofa hat die Katze gefressen. Alleine für diesen Beginn verdient der Autor meine aufrichtige Bewunderung. Das Psychogramm eines von Ängsten geschüttelten Menschen ist ausnahmslos hervorragend geschrieben. Mein nächstes Highlight. Carsten Knittel - Der Methusalem-Effekt Am Anfang sehr geheimnisvoll. Sehr schöne Idee. Auch wenn ich ein anderes Ende bevorzugt hätte, gefiel mir auch diese Story sehr gut. Holger Mossakowski - Die wahre Form der Sonne Die Erzählform ist nicht gerade dazu angetan, den Leser in die Handlung zu zwingen. Und trotzdem ist die Idee zwei Sternchen wert. Wir alle leben im Labyrinth und folgen den Brotkrumen der Wissenschaftler. Veronika Grager - Mondbeben Was für ein Kracher! Zu Beginn dachte ich: Oh Nein. Nicht noch eine Geschichte um die erfundene Mondlandung. Doch nur wenige Seiten später überraschte die Autorin mit einem ausgeprägten Gespür für skurrile, wirklichkeitsnahe Typen, die in den Strudel der Geschehnisse gerissen werden. Versoffene Agenten, irritierte kleine Rädchen im Getriebe großer Behörden und Außerirdische, die sich allzumenschlichen Problemen ausgesetzt sehen. Mein nächstes Highlight. Rainer Innreiter - Pfeilgenau Auch wenn die Geschichte nichts mit SF oder Fantasy zu tun hatte, war sie angenehm zu lesen. Bernhard Röck - Der alte Mann und der See Klasse Szenario, gute Idee und böse umgesetzt. So wehrt man sich gegen die Überregulierung von Regierungen. Ernst-Eberhard Manski - 25 Bier Ein Fußballspiel! Wort für Wort plätschert diese Geschichte vor sich hin mit einer Fülle von netten Kleinigkeiten in Nebensätzen, die es mir leicht machten, auch diese Story des Autors zu genießen. Tariq Nazar - Schlussakkord Tja, man sollte immer erst schauen, was man trinkt. Ein Schlussakkord im wörtlichen Sinn. War in Ordnung. Galax Acheronian - Neumond An sich eine nette Idee, die aber für mich vollkommen überlagert wurde von zahlreichen Hintergrundinformationen, die mit den Lesegenuss etwas trübten. Christian Damerow - Die Magnethaube Gute Idee, gut erzählt. Wenigstens ist der Junge gesund. Mark-Denis Leitner - Genom des Bösen Nein und nochmal nein. Sowohl für meinen ersten Lesedurchgang und dann noch einmal für den zweiten. Die Story ging an mir vorbei. Christian Künne - Vom Ende des Regenbogens Wie oft wurde diese Sonde schon zum Spielball von SF-Autoren? Wenn das Metall eine außerirdische Bezeichnung erhalten hätte, wäre ich vielleicht einige Sekunden später erst auf den Dreh gekommen, aber bei GOLD erhärtete sich mein Verdacht. Trotzdem fand ich das Ende gut überlegt, wenn mir ein tödlicher Beethoven auch besser gefallen hätte. Sigrid Lenz - Jetzt Zuviel Reflektion, zuviel Hintergrund, zuwenig Handlung. Die Story hat mir nicht gefallen. Steffi Friederichs - Der Ewige Himmel Erinnerte mich ein wenig an „Der steile Horizont“ von Priest in einer Kurzfassung. Ein Volk flieht vor einer vernichtenden Katastrophe und wird gewahr, dass ein Hindernis auf dem Weg liegt. Zurück können sie nicht, also wo liegt die Lösung? Hat mir gut gefallen. Kay Löffler - Am Rande der Unendlichkeit Was geschieht, wenn man im Weltall immer weiter „geradeaus“ fliegt? Fjodor wird es herausfinden. Auch diese Geschichte ähnelte einem Klassiker, den ich vor Jahren das letzte Mal gelesen habe. Eine Kurzgeschichte russischen Ursprungs, die vom gleichen Thema handelte. Doch das Ende von Kay Löffler kommt geradezu metaphysisch daher und hat mir gut gefallen, wie auch die gesamte Story. Armin Möhle - Spieglein, Spieglein Böse, böse. Wenn auch etwas erklärungsarm. Ian Ulster - Haute Cuisine Eine Eins mit Sternchen für diese Umsetzung einer Zukunft, deren Anfang wir bereits erleben. Viele kleine Hintergrundinfos eingestreut in ein schlüssige Story mit einem garstigen Ende. Georg M. Kürzinger - Das zweite Gesicht Die Zukunft. So wie wir sie nicht haben wollen. Eine Frau schlägt sich mit ihrem Hauptkapital durchs Leben. Und plötzlich findet sie heraus, dass der Mann in ihrem Leben.. Aber lest es selbst. Mir gefiel die Geschichte nicht, auch wenn ich nicht genau festmachen kann, woran es lag. Christian Künne - Als unser Universum starb oder... Eine vollkommen abgedrehte Idee über die Nutzung einer Zauberschublade, mit starken SF-Elementen und sehr netten Anspielung auf den Kapitalismus. Ein weiteres Highlight. Frederic Brake - Prothesenkörper Tja, das Ende habe ich nicht verstanden. Maren Frank - Luna und Mr. Moon Und wieder mal der Mond, diesmal in Form einer Liebesgeschichte. Junge trifft Mädchen trifft Junge und beide verbindet... War nicht mein Ding. Elisabeth Meister - Home Sweet Home Zu lang. Mit endlosen Rückblenden und zahllosen „hattes“ versehen quält sich die Protagonistin zum melancholischen Ende. Ein wenig Straffung hätte der Story gut getan. Jutta Schönberg - Der Mond von Alluran Und wieder ein Mond. Doch diesmal ist er nur die Staffage für eine Episode über Raffgier, Außerirdische, die ihre ganz eigene Vorstellung von Gastfreundschaft haben und ein durchdachtes Ende. Hat mir gut gefallen. Ian Ulster - Shorty kratzt die Kurve Shorty hat ein Problem. Seine Schulden sind der Aufhänger für eine muntere Vorstellung, wie sich auch in Zukunft Menschen, die ihr Geld mit Wetten verdienen gegenseitig in die Pfanne hauen. Und manchmal kommt es anders, als man denkt. Auch diese Geschichte gefiel mir gut. Esther Schmidt - Der Gast Keine SF. Eher eine Art Gegenwartsgeschichte mit Fantasy-Sprenkeln. Ein Zauber erhält Besuch von einem Image-Berater. Ich fand die Story nett zu lesen, ohne dass sie mir groß im Gedächtnis hängen bleiben würde. Konrad Jakob - Nadosz Viele Brüche in einer Kurzgeschichte, die dann auch noch im Präsens erzählt wird. Ich hatte so meine Schwierigkeiten. Schließlich hielt ich bis zum Ende durch und fragte mich, was mir der Autor sagen wollte. Mir fehlte der Zugang zu Nadosz, die Hauptfigur blieb blass und Mitleid kam bei mir schon gar nicht auf. Jens Behn - Nachbarschaftshilfe Timeo danaos et dona ferentes. Nett geschrieben, wenn mir auch jegliche Erklärung für das Geschehen fehlte. SF? Oder doch eher Fantasy? Felix Woitkowski - Noch 24 Stunden: Die Abkehr Eine Weihnachtsglosse, die mir leider nicht gefiel. Chris Lind - Bananen für Bobo Eine sich stetig steigernde Story über ein menschliches Versuchskaninchen. Memorex holt das Letzte aus menschlicher Intelligenz heraus. Doch was geschieht, wenn der Rest der Menschheit nicht mithalten kann? Was sind die Auswirkungen auf die Psyche des Homo Superior? Die Autorin beschreibt es. Ein weiteres Highlight. Corinna Griesbach - Wach Eine Warnung für jeden, der sich einfrieren lassen will, um in einer besseren Zukunft wach zu werden, und dort vielleicht geheilt werden kann. Die Zukunft kann ganz anders verlaufen. Hat mir sehr gut gefallen. Arno Endler - Das Wort ist schärfer... Auch diese Geschichte kann ich aus naheliegenden Gründen nicht bewerten. Mark-Denis Leitner - Wo sich die Milchstraße zur Ruhe bettet Auch etwas zerhackt, mit einem Hang zu heftigen Szenenwechseln. Der Abschluss der Anthologie ging in Ordnung.

#2 aequinox

aequinox

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Geschrieben 11 Januar 2010 - 20:50

Veronika Grager - Mondbeben
Was für ein Kracher!


Besten Dank für die gute Beurteilung von "Mondbeben". Freut mich unheimlich, dass dir das Lesen scheinbar ebensoviel Spaß gemacht hat, wie mir das Schreiben :(
LG Vero

Bearbeitet von aequinox, 14 Januar 2010 - 10:31.


#3 aequinox

aequinox

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Geschrieben 13 Januar 2010 - 13:48

Vorab: Meine Bewertung ist rein subjektiv und sollte niemanden kränken. Einem anderen Leser gefallen wahrscheinlich gerade die Geschichten am besten, die ich weniger mochte!

„Das Wort“ (Andro SF4) gefiel mir insgesamt besser als „Boa Esperanca“ (Andro SF5). Für mich waren es die charmanteren Geschichten und vielleicht auch der bessere Mix. Insgesamt waren es etliche Stunden pure Lesefreude. Vielen Dank an alle Autoren/innen sowie Michael Haitel. Ohne ihn gäbe es wohl diese beiden Bände nicht.

Zur Bewertung: ***** = super!, **** = sehr gut, ***= gute Arbeit, **= geht so, * = na ja.

Und hier meine Manöverkritik:

Simone Edelberg - Der Praktikant
Einem Technikfreak geht die Liebe zu seiner Maschine über alles! Mit leichter Hand zu Papier gebracht. Tolles Ende! ****


Hannah Steenbock - Der Weg nach Eridani
Die Idee, dass eine alte Krankheit an Bord eines Raumschiffes wütet, ist an sich gut. Aber ausgerechnet die Spanische Grippe ist dafür nicht so sonderlich geeignet. Besonders da man seit einiger Zeit weiß, dass es die meisten Toten durch Überdosierung von Aspirin gab. **


Simone Edelberg - Ice, Ice, Baby!
Was für eine köstliche Idee. Patentieren lassen! Jede Menge frustrierter Frauen würden dafür ihr letztes Hemd geben! Männer wahrscheinlich auch. *****

J. Th. Thanner - In Trance
Eindrucksvolle Schilderung, wie sich die Sicht der Dinge ändern kann, wenn das eigene Kind betroffen ist. Stilistisch allerdings verbesserungsfähig. ***

Dietrich von Bern - Die Chance
Orwells „Großer Bruder“ im Gewand des 21. Jahrhunderts. Allen Einschränkungen zum Trotz regt sich Widerstand. Beklemmend, düster und doch voll Hoffnung darauf, dass am Ende die Menschlichkeit siegen könnte. ****

Erik Hauser - Der erneuerbare Mensch
Eine starke Geschichte über Reproduktionsmedizin. Nach dem Motto „Alles geht“. Nach dieser Geschichte wünscht man sich die Einsetzung einer weltweiten Ethikkommission. Heute noch! ****

Marco Ansing - Die Gedankenmaschine
Für mich nicht ganz nachvollziehbar, warum man eine alte Dampflok finden sollte, wenn man von der „tredonischen Marine“ gejagt wird und Helme hat, die Gedanken lesen können. Auf der Erde? Sprachlich hat mich diese Geschichte auch nicht so ganz überzeugt. **

Bernhard Weissbecker - Die göttliche Waffe
Eine bezaubernde Idee für eine Welt nach dem ultimativen Krieg. Könnten wir sicher sein, dass es genau so wird, würde ich rufen: Nur zu, Kriegstreiber überall auf der Welt! Haut euch die Atombomben ruhig um die Ohren. *****


Bianca Plate - Der perfekte Diener
Auf wenigen Seiten beschreibt die Autorin das Dilemma von Wollen und Können, Mut und Erpressung. Sie beweist: Für eine gute Geschichte bedarf es nicht immer vieler Worte. ****


Axel Kruse - Der Turm
Angelehnt an Sergej Lukianenkos Weltengänger. Ist nicht immer so, aber in diesem Fall ziehe ich das Original vor. ***

Mark-Denis Leitner - Mondregenbögen über Trinity
Machoträume: Testosteronbolzen zähmen widerborstige Kriegerinnen zu anschmiegsamen Sexmiezen. Üblicherweise gehen solche Geschichten ganz anders aus. **

Christian Künne - Wohne deinen Traum
Paranoia vom Feinsten. Die Sprache modern, klare Formulierungen, kurze ausdrucksstarke Sätze. Ein wahres Lesevergnügen. *****

Carsten Knittel - Der Methusalem-Effekt
Nach den ersten Sätzen fürchtete ich, es handle sich um eine Variation von Eschbachs Jesus Video. Doch weit gefehlt. Der Autor lässt hier den alten Menschheitstraum vom ewigen Leben Wirklichkeit werden. Und wie! Nur der Schluss war für mich etwas verwirrend. Ich musste ihn mehrfach lesen, um Klarheit zu gewinnen, wer geht und wer bleibt. ****

Holger Mossakowski - Die wahre Form der Sonne

Eine abgefahrenen Story. Die außergewöhnliche Form, wie sie aufbereitet wird, nämlich in Form parlamentarischer Anfragen, finde ich ungewöhnlich und reizvoll. ***

Veronika Grager - Mondbeben

Keine Bewertung. Die Geschichte stammt von mir.

Rainer Innreiter - Pfeilgenau
Ein kleines Stückchen Horror. Liebevoll präsentiert, aber irgendwie am Thema vorbei. **

Bernhard Röck - Der alte Mann und der See
Eine herrliche Geschichte über Druck und Gegendruck. Und wie ein vergesslicher, sturer alter Kauz über gut organisierte Bürokraten triumphieren kann. ****

Ernst-Eberhard Manski - 25 Bier

Liebenswerte Chaotenpartie organisiert ein Fußballmatch. Die Gegner sind einander in jeder Beziehung ebenbürtig. Und alle ein Studienobjekt für das Abschlussexamen eines Exoten von einem Planetoiden. Flott erzählt verbreitet dieses kleine Kunstwerk gute Laune. ****

Tariq Nazar - Schlussakkord
Das Thema witzig, von der Machart gut. Dennoch gelang es mir bei dieser Geschichte nicht, warm zu werden. **

Galax Acheronian - Neumond
Es gibt viele Geschichten, da würde man sich etwas mehr Information zur Technik oder zu den Hintergründen des Geschehens wünschen. Hier ist es umgekehrt: Weniger wäre mehr. Das viele Drumherum reißt den Leser aus der guten Geschichte. ***

Christian Damerow - Die Magnethaube
Familie Kollaps (was für ein Name!) hat Probleme mit ihrem kranken Sohn. Die Behandlung macht aus ihm - ganz nebenbei - einen grausamen Diktator. Der Schlusssatz des Vaters ist preiswürdig: „Wenigstens ist der Junge gesund.“ ****

Mark-Denis Leitner - Genom des Bösen

Ein guter Titel. Dass danach eine weitere „Hitler-hat-doch-überlebt“ Geschichte folgt, finde ich nicht sonderlich originell. Und wenn der Soldat schon das Genom des Bösen in sich trägt, dann ist zudem das Ende höchst unwahrscheinlich. *

Christian Künne - Vom Ende des Regenbogens
Ein Klack zu viel. Das ist mir einen Tick zu wenig. Gut geschrieben und fein inszeniert. Trotzdem riss mich die Geschichte nicht mit. ***

Sigrid Lenz - Jetzt
Die ewige Trennung in arm und reich. Dass Wohlstandsverwahrlosung ebenso schlimm enden kann wie andauernde Verelendung. Schade, dass der Underdog auch noch „dunkel“ sein musste. Damit wurden dann alle Klischees bedient. *

Steffi Friederichs - Der Ewige Himmel

Egal ob auf der Erde oder irgendwo im All. Das Leben stellt die Bewohner der Welten immer wieder vor neue Herausforderungen. Sei es durch Krankheit oder Naturgewalten. Die, die sich in ihr Schicksal ergeben, werden aussterben. Die es meistern tragen die Samen der Moderne in die Welt hinaus. ****

Kay Löffler - Am Rande der Unendlichkeit
Auf der Erde herrscht wieder einmal Krieg. Ein einsamer Astronaut umkreist in seinem Raumschiff die Erde und wartet. Was tun? Flüchten oder standhalten? Er macht sich heimlich davon. Doch Angst ist kein guter Ratgeber. Das merkt er erst, als †¦ ****

Armin Möhle - Spieglein, Spieglein
Tiefschwarz und abgründig. Ein kleiner Hinweis auf das Warum wäre allerdings hilfreich gewesen. ***

Ian Ulster - Haute Cuisine
Apokalyptische Zustände in der Küche. Eine feine Persiflage auf unsere Essgewohnheiten und die Auswüchse bei Leuten, die sich alles leisten können. *****

Georg M. Kürzinger - Das zweite Gesicht
Menschen, die sich in irgendeiner Form prostituieren wird es wohl immer geben. Das können Politiker und Geschäftsleute ebenso sein wie Frauen. Das Thema ist sicher gut gewählt. Für mich gibt es jedoch hier zu viele Risse und Sprünge in der Handlung. Und das Ende kapier ich nicht. **

Christian Künne - Als unser Universum starb oder Dr. Ferdinands Trick mit der Schublade
Diese Geschichte steht auf meiner Rangliste ganz weit oben. Genial, wie Dr. Ferdinand mit Hilfe seiner Zauberlade sein Leben bereichert! *****

Frederic Brake - Prothesenkörper
Das Leben verlängern, unsterblich werden. Der uralte Traum aller Mächtigen. Doch das wollen sie - ganz uneigennützig - nur für die Frau, die sie abgöttisch liebt. Ein Märchen eben. ***

Maren Frank - Luna und Mr. Moon
Eine völlig verquere Liebesschmonzette. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann †¦ *

Elisabeth Meister - Home Sweet Home
Ich kann gut verstehen, dass man sich in Extremsituationen nach einer Bezugsperson sehnt, nach Beistand und Geborgenheit. Dass man all das dort finden könnte, woran die Protagonistin ihre Hoffnungen klammert, ist reichlich unwahrscheinlich. **


Jutta Schönberg - Der Mond von Alluran
Eine starke Story. Eine zynische Abhandlung über Raffgier und scheinbare Macht. ****

Ian Ulster - Shorty kratzt die Kurve
Wetten, dass eines der ersten Geschäfte auf einem neu entdeckten Planeten ein Wettpoint ist? Tja, da gibt es dann eben auch Typen wie die hier versammelten. Köstlich! ****

Esther Schmidt - Der Gast
Nette kleine Geschichte über Sein und Schein. Hat aber rein gar nichts mit SF zu tun. *

Konrad Jakob - Nadosz
Eine seltsame Handlung. Eine nicht sehr eingängige Erzählform. Bis zum Schluss ist für mich nicht klar: Handelt es sich um ein Kind? Wenn ja, ist das Ende unverständlich, wenn nicht, alles davor. *

Jens Behn - Nachbarschaftshilfe
Neugier mit Naivität gepaart kann nicht gut ausgehen. Nebenbei: Thema verfehlt. *

Felix Woitkowski - Noch 24 Stunden: Die Abkehr
Da bin ich doch froh, dass in unseren Breiten das Christkind kommt. *

Chris Lind - Bananen für Bobo
Hier wird aus einem Dummkopf ein höchst intelligenter Mensch. Er lernt den Affen kennen, an dem die Substanz getestet wurde, die ihn so außerordentlich klug werden ließ. Beide leiden bald unter dem Zustand der chronischen Unterforderung. Leider haben die Wissenschaftler, die sie schufen, vergessen, dass alle Lebewesen vor allem zwei Dinge brauchen: ebenbürtige Gesellschaft und einen Lebenszweck. Es gibt nur einen Ausweg, für den Menschen wie auch den Affen.

Grandios. *****

Corinna Griesbach - Wach
Die Kryotechnik und ihre unerwarteten Folgen. Tja, nicht immer entwickelt sich alles so, wie man es sich Jahrzehnte vorher vorgestellt hat. Selbst wenn man dabei war, will man es manchmal nicht glauben. Wie muss es da erst einem ergehen, der die Zeit tiefgefroren auf seine Erweckung gewartet hat! ****


Arno Endler - Das Wort ist schärfer...
Eine erhebende Vorstellung, geschriebenes Wort könnte die Welt positiv verändern. Ja gar Krankheiten besiegen und die ewige Jugend zurückbringen. ****

Mark-Denis Leitner - Wo sich die Milchstraße zur Ruhe bettet
Ein wunderbarer Titel, der auch gut ans Ende der Anthologie passt. Leider komme ich mit den Texten dieses Autors nicht recht klar: zerrissen, sprunghaft, ohne logische Zusammenhänge. Dazwischen eingestreut packende Häppchen voll Ausdruck und Kraft. Da wäre mehr drin. ***

Bearbeitet von aequinox, 13 Januar 2010 - 13:52.


#4 Frederic Brake

Frederic Brake

    Fabulator

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Geschrieben 13 Januar 2010 - 20:38

Frederic Brake - Prothesenkörper
Tja, das Ende habe ich nicht verstanden.


Tja, das scheint mein Los zu sein, wenn ich dem Leser die Freiheit lasse, sich "sein" Ende heraus zu suchen. ;)
Die Frage ist, hat Henry überlebt oder Michaelsen?
Und genau mit dieser Frage lasse ich den Leser alleine. Mag er sich den Überlebenden aussuchen, der ihm gefällt.

Trotzdem danke für das Feedback, auch wenn ich nicht einsortieren kann, ob und wo nicht dir die Geschichte gefallen hat.

"Das Wort" hat mir gefallen, sowohl als Idee wie auch in der Ausführung. "Name der Rose" trifft "Neun Pforten und Konsorten". Neurolinguitische Phänomene sind bei mir immer gern gesehen.

lg
Frederic

Bearbeitet von Frederic Brake, 13 Januar 2010 - 20:46.

I was lying in my bed the other night and looked up to the stars and thought:
who the hell took my roof and ceiling?

#5 Frederic Brake

Frederic Brake

    Fabulator

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Geschrieben 13 Januar 2010 - 20:49


Frederic Brake - Prothesenkörper
Das Leben verlängern, unsterblich werden. Der uralte Traum aller Mächtigen. Doch das wollen sie - ganz uneigennützig - nur für die Frau, die sie abgöttisch liebt. Ein Märchen eben. ***


Vielen Dank für das märchenhafte Feedback. Als Cyberpunk gedacht und als Romanze interpretiert, das hat was. ;)

Mondbeben gefiel mir übrigens sehr gut, die Idee ist echt abgefahren.

lg
Frederic
I was lying in my bed the other night and looked up to the stars and thought:
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#6 aequinox

aequinox

    Bambinaut

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Geschrieben 13 Januar 2010 - 21:34

Vielen Dank für das märchenhafte Feedback. Als Cyberpunk gedacht und als Romanze interpretiert, das hat was. :rolleyes:

Mondbeben gefiel mir übrigens sehr gut, die Idee ist echt abgefahren.

Danke schön!
LG Vero

#7 WortKuss

WortKuss

    Typonaut

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Geschrieben 07 März 2010 - 13:15

Kaum angemeldet, stolpere ich auch schon über dieses nette Feedback. Vielen Dank! LG Simone

#8 ShockWaveRider

ShockWaveRider

    verwarnter Querulant

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Geschrieben 14 April 2010 - 12:30

Hallo Simone,

herzlich willkommen im SF-Netzwerk!
Schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast.

Bei der Gelegenheit möchte ich erwähnen, dass Simone am 27. März in München eine Lesung zum Thema "Science Fiction" veranstaltet hat.
Dabei wurden auch einige Storys aus "Boa Esperança" und "Das Wort" zum Besten gegeben, u.a. die beiden Edelberg-Stories aus "Das Wort".

Berichte über den denkwürdigen Abend findet der Interessierte:

- auf Simones "Wortkuss"-Blog und
- auf Michael Haitels Blog (der u.a. die erste Hälfte von Arno Enders "Das Wort ist schärfer" interpretierte)

Gruß
Ralf

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#9 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 28 Mai 2010 - 08:54

@arnoE: siehe PN


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