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Tschiller: Off Duty

Geschrieben von Armin , in Film 07 Februar 2016 · 1.054 Aufrufe

Dass zuletzt ein Film aus der Tatort-Reihe im Kino zu sehen war, ist lange her: Götz Georges Schimanski durfte zweimal auf der großen Leinwand ermitteln („Zahn um Zahn“, 1985, und „Zabou“, 1987), das waren dann aber auch bis heute die ganz großen Ausnahmen. Nun kommt Til Schweigers umstrittener Kommissar Tschiller nach nur vier TV-Auftritten bereits zu denselben Ehren. Auch Schimanski hat ja dereinst polarisiert, an Tschiller spalten sich die Gemüter noch mehr. Die überbordende Action amerikanischer Machart statt der betulichen deutschen Ermittlerarbeit hat zwar frischen Wind in den Tatort gebracht, aber auch genau deshalb mindestens ebenso viel Kritik geerntet.

Am Ende von „Fegefeuer“, dem bislang letzten Tschiller-Tatort, wurde der kurdische Kriminelle Firat Astan (Erdal Yildiz) festgenommen und nach Istanbul ausgeliefert. Nick Tschiller (Til Schweiger) selbst möchte sich nach dem Tod seiner Frau und der vorübergehenden Beurlaubung mehr um seine Tochter Lenny (Luna Schweiger) kümmern. Doch die reist auf eigene Faust in die Türkei, um Astan, den Mörder ihrer Mutter, zu töten. Tschiller folgt ihr, kommt aber zu spät. Lenny fällt dem skrupellosen Gangster Seker (Özgür Emre Yildirim) in die Hände, der sie an russische Menschenhändler verkauft. Unterstützt von seinem Kollegen Yalcin Gümer (Fahri Yardim) folgt Tschiller der Spur seiner Tochter nach Moskau.

Die Ambition, ein bisschen mehr als den üblichen Fernsehfilm abzuliefern, war schon den bisherigen Tschiller-Krimis anzumerken. Dort wie hier führt Christian Alvart („Pandorum“) Regie, dem die Herausforderung, Tschiller auch fürs Kino salonfähig zu machen, aber nur halbwegs gelingt. Aller Action zum Trotz wirkt ausgerechnet in „Off Duty“ nun nämlich manches ziemlich bieder, viele Bilder wären auf der heimischen Flimmerkiste besser aufgehoben als auf der großen Leinwand. Auch wenn das Budget des Streifens das einer normalen Tatort-Folge weit übersteigt, ist es offensichtlich nicht groß genug, um ernsthaft an die Schauwerte internationaler Produktionen anknüpfen zu können. Dazu kommt eine übersichtlich gestrickte Handlung, die den bewährten Mustern folgt und mit keinerlei Überraschungen aufwartet. Und es gibt eine Menge Leerlauf, wohl der Überlänge (135 Minuten) geschuldet - um die überflüssige Dreiviertelstunde auf die übliche Fernsehlänge zurecht gekürzt, wäre der Film sicher um einiges knackiger und unterhaltsamer ausgefallen. Die positiven Glanzlichter setzt übrigens nicht Til Schweiger, sondern Fahri Yardim als lustiger Tschiller-Sidekick, der immer wieder die Lacher auf seiner Seite hat.



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Gallagher
Feb 11 2016 19:13
Das klingt ein bißchen wie "Taken" für Arme.

Ich bin in der Tschiller-Saga erst ganz am Anfang und muß nich noch durch drei Tatort-Folgen gucke. Bis ich dafür die Zeit finde, ist der Kinofilm auch bei iTunes.
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Auch wenn der Film an die TV-Auftritte anknüpft, sind Vorkenntnisse nicht zwingend erforderlich. Aber wie oben geschrieben: Die TV-Tatorte mit Tschiller sind ohnehin unterhaltsamer.

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