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Spirou & Fantasio #50: Die Dunkle Seite des Z [Carlsen/2012]
Geschrieben von
yiyippeeyippeeyay
,
10 Juli 2013
·
10.806 Aufrufe
Carlsen 21.Jhdt. *Franquin
Das wird eine kürzere Besprechung als sonst, denn eine der berühmtesten und längsten Comic-Serien Europas erreichte vor einigen Monaten ihre 50. Ausgabe, und mir geht es eher um diese Serie (S&F). Ich werde nicht so sehr auf diese spezifische Ausgabe oder ihre Autoren eingehen - die Reihe letzterer ist lang, und momentan werden sie schneller ausgewechselt als je zuvor - sondern vor allem auf den einen Autor, der der Serie ihre größte Beliebtheit und weltweite Anerkennung bescherte: In meinen Augen einer der ganz großen Comic-"storytellers", der Belgier* André Franquin.
Obwohl also Spirou aktuell gerade sein 75-jähriges Bestehen feiert, wird die Serie S&F, um die es diesmal geht, aktuell offiziell vom Originalverlag Dupuis erst seit den Franquin-Alben angeboten, denn mit seinen 18 Alben schuf Franquin erst so richtig das markante "milieu" der beiden modernen Freunde (von denen einer einen leichten Dress-Fetisch-Tick hat ) - einer ein glasklar-denkender, mutiger Abenteurer, der andere ein kindsköpfiger, für-alles-begeisterungsfähiger Verlagsmensch & Journalist - umgeben von exotischen, erstaunlich begabten Freunden, u.a. dem "weird scientist" Graf Rummelsdorf, dessen Pilzzüchtungen praktisch alle Probleme aus der Welt schaffen (könnten, wenn das immer glatt ginge), und dem Marsupilami, eine Art Supertier aus dem südamerikanischen Dschungel, mit gutem Herzen und einem schier "endlos" einsetzbaren dritten Arm... ohne Hand, was aber das M. rein gar nicht bremst.
Die tollen und oft wilden Ideen des Belgiers, gekoppelt mit einem gekonnten Zeichen- und vollen "Inking"-Stil der seinesgleichen sucht (Goya? ), brachten S&F zu furioser Bekanntheit, letztendlich weltweit. Als eine weitere Figur, der anarchische Bürogehilfe Fantasios, Gaston, immer beliebter außerhalb S&F wurde, widmete sich Franquin diesem und später noch anderen Projekten. Das 18. Album wurde von einem befreundeten Zeichner übernommen; das 22. war das letzte von Franquin gezeichnete, da es schon vorher "in Reserve" abgeschlossen worden war.
Inzwischen (#50, #51) wird S&F oft wieder in einem Franquin-nahen Stil gezeichnet, obwohl dessen feine Akkuratheit nie ganz erreicht wird. Auch lahmen die Geschichten oft an interessantem bzw. spannendem Inhalt, so dass es entweder zu viel dolle Hektik oder Action-Seiten zu "bewundern" gibt. Der Geist der Franquinschen Anarchie lebt da noch in der ein oder anderen Ecke - dass "Z" derart futuristisch-dystopisch ausschweift im 50. Band ist schon konzeptuell atemberaubend - aber dessen Innovationstiefe und gelegentliche Dunkelheit wird m.E. nicht mehr erreicht. Letztendlich war Franquin auch ein begnadeter Plotter und "pacer" (also einer, der den zeitlichen Ablauf der Geschehnisse im Griff hatte).
Fazit: Es ist schön, dass es diese traditonsreiche Serie noch gibt, aber wirklich zu empfehlen sind vor allem die 18 Ur-Nummern, der #1, bis zur #17, plus der #22, des belgischen Meisters. (Der sicherlich nochmal hier im Blog beleuchtet wird!)
(* Wer momentan ein wenig auf Belgiens Errungenschaften im Politischen herabschaut, darf sich, wie viele Andere auch, fragen, wie es kam, dass dieses kleine unscheinbare Land gleich zwei der bewundertsten europäischen Comic-Zeichner produzierte; neben Franquin gab es noch den Anderen, der vor kurzem von Spielberg trick- und m.E. etwas zu US-action-reich verfilmt wurde, mit einem Spirou-ähnlichen Protagonisten, der immer von einem kleinen weißen Hund begleitet wird...)
Obwohl also Spirou aktuell gerade sein 75-jähriges Bestehen feiert, wird die Serie S&F, um die es diesmal geht, aktuell offiziell vom Originalverlag Dupuis erst seit den Franquin-Alben angeboten, denn mit seinen 18 Alben schuf Franquin erst so richtig das markante "milieu" der beiden modernen Freunde (von denen einer einen leichten Dress-Fetisch-Tick hat ) - einer ein glasklar-denkender, mutiger Abenteurer, der andere ein kindsköpfiger, für-alles-begeisterungsfähiger Verlagsmensch & Journalist - umgeben von exotischen, erstaunlich begabten Freunden, u.a. dem "weird scientist" Graf Rummelsdorf, dessen Pilzzüchtungen praktisch alle Probleme aus der Welt schaffen (könnten, wenn das immer glatt ginge), und dem Marsupilami, eine Art Supertier aus dem südamerikanischen Dschungel, mit gutem Herzen und einem schier "endlos" einsetzbaren dritten Arm... ohne Hand, was aber das M. rein gar nicht bremst.
Die tollen und oft wilden Ideen des Belgiers, gekoppelt mit einem gekonnten Zeichen- und vollen "Inking"-Stil der seinesgleichen sucht (Goya? ), brachten S&F zu furioser Bekanntheit, letztendlich weltweit. Als eine weitere Figur, der anarchische Bürogehilfe Fantasios, Gaston, immer beliebter außerhalb S&F wurde, widmete sich Franquin diesem und später noch anderen Projekten. Das 18. Album wurde von einem befreundeten Zeichner übernommen; das 22. war das letzte von Franquin gezeichnete, da es schon vorher "in Reserve" abgeschlossen worden war.
Inzwischen (#50, #51) wird S&F oft wieder in einem Franquin-nahen Stil gezeichnet, obwohl dessen feine Akkuratheit nie ganz erreicht wird. Auch lahmen die Geschichten oft an interessantem bzw. spannendem Inhalt, so dass es entweder zu viel dolle Hektik oder Action-Seiten zu "bewundern" gibt. Der Geist der Franquinschen Anarchie lebt da noch in der ein oder anderen Ecke - dass "Z" derart futuristisch-dystopisch ausschweift im 50. Band ist schon konzeptuell atemberaubend - aber dessen Innovationstiefe und gelegentliche Dunkelheit wird m.E. nicht mehr erreicht. Letztendlich war Franquin auch ein begnadeter Plotter und "pacer" (also einer, der den zeitlichen Ablauf der Geschehnisse im Griff hatte).
Fazit: Es ist schön, dass es diese traditonsreiche Serie noch gibt, aber wirklich zu empfehlen sind vor allem die 18 Ur-Nummern, der #1, bis zur #17, plus der #22, des belgischen Meisters. (Der sicherlich nochmal hier im Blog beleuchtet wird!)
(* Wer momentan ein wenig auf Belgiens Errungenschaften im Politischen herabschaut, darf sich, wie viele Andere auch, fragen, wie es kam, dass dieses kleine unscheinbare Land gleich zwei der bewundertsten europäischen Comic-Zeichner produzierte; neben Franquin gab es noch den Anderen, der vor kurzem von Spielberg trick- und m.E. etwas zu US-action-reich verfilmt wurde, mit einem Spirou-ähnlichen Protagonisten, der immer von einem kleinen weißen Hund begleitet wird...)