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Star Trek Omnibus Vol. 2 ("Early Voyages") [IDW/2009(1997)]
Geschrieben von
yiyippeeyippeeyay
,
21 September 2014
·
2.918 Aufrufe
20.Jhdt. IDW Marvel
Ferne Weiten... Enterprise ahoi - aber Jahre vor Kirk & Co.! Und diese leider kurzlebige Comicserie der Texter Edginton & Abnett gab es, bevor die "Prequel"-TV-Serie* mit demselben Namen wie das berühmte fiktive Raumschiff überhaupt auf irgendeinem Storyboard erschien.
Es handelt sich um diejenige Enterprise, die 5 Jahre lang unter der Führung von Capt. Christopher Pike (der im unoffiziellen Piloten "The Cage" - und dann wieder kurz als Captain im aktuelleren 1. Relaunch-Kinofilm - zu sehen war) im All herumflog, mit Spock an üblicher Stelle und - mensch staune! - dem weiblichen 1. Offizier, einfach "Number One" genannt. (In diesen Seiten wird auch damit gespielt, dass sie IMMER so genannt werden will. ) Schiffsingenieur ist kein Schotte, sondern ein hochgewachsener Einst-Terrestrialer, von einem (Kolonie-)Volk, das Bewegung jeglicher Art vergöttert. Komm.-Offizier ist Nano, Teil einer mysteriösen Spezies von buchstäblich feurigen Telekineten.
Eine wichtige Rolle spielt in der Reihe auch Yeoman** Mia Colt, die erst in dem "Cage"-hommagierenden Kapitel im Comic hinzukommt, und dann gleich dort mitgefangen wird in der imaginären Gefängniszelle der großköpfigen Talosianer. Dieses 4. Heft in der Serie ist für mich einer der Höhepunkte dieses Bandes - weil der Plot nahtlos mit der TV-Folge übereinstimmt, und trotzdem einen ganz anderen Blickwinkel anbietet.
Das ist mit das Besonderste an diesem Comic-Prequel (zu STTOS): Eisernes Festhalten am Kanon, und trotzdem dynamische & action-reiche, spannende Story-Ideen, mit meist gekonnten Dialogen.
Natürlich ist das Setting subtil modernisiert worden, da die Hefte von Marvel in den Jahren 1997 & 1998 herausgebracht wurden: Frauen treten selbstsicherer auf, und Männer - und Captains! - unterlassen sexistische Bemerkungen. Auch sind die Figuren weniger glatt - Admiral April z.B. ist ziemlich arrogant, der Captain mal zweifelnd, meist aber zupackend, unterwegs.
Im Sinne der typischen ST-Plots gefiel mir sehr, dass es diesmal weniger um Auseinandersetzungen mit Klingonen und Romulanern ging, sondern einige neue Schauplätze und Leute "da draußen" dran kommen: Diverse Kolonisten, Proto-Vulkanier, Rigellianer, die übermächtigen Tholianer und ihre "Jagd"-Verbündeten, die Chakuunier. Und am Ende tauchen noch ein paar bekannte Gesichter auf!
Das Ende ist leider - auf der Metaebene - auch etwas traurig: Offensichtlich waren den Marvel-Chefs die Verkaufszahlen nicht ganz geheuer, also tauschten sie m.E. zu früh den (wieder: m.E.) besten Zeichner, Patrick Zircher, gegen andere aus, die "cooler" zeichnen sollten, also evtl. eher für eine jüngere Leserschaft. Zircher kehrte später kurz zurück, und ging dann wieder. Daher bleiben zwar die Plots bis zum jähen Ende interessant - bei immer gleich bleibenden Textern - aber das "comic image" - um mal die Abkürzung C.I. etwas zu missbrauchen - begann heftig zu torkeln.
Sogar die patente No. One konnte das nicht wieder hin bekommen. Mit der #17 fand dieser Experimentalflug auf Papier zu einer abrupten Landung, auf Nimmerwiedersehen.
In meinen Augen jedenfalls das bessere/stimmigere Prequel zu der erst-ausgestrahlten Star-Trek-Serie im TV! Mit vielen wunderbaren Ostereiern für Kenner der "geheimen" STTOS-Pilotfolge ohne Kirk!
(* Enterprise oder STENT / ** also so etwas wie persönliche Assistentin des Captains)
Es handelt sich um diejenige Enterprise, die 5 Jahre lang unter der Führung von Capt. Christopher Pike (der im unoffiziellen Piloten "The Cage" - und dann wieder kurz als Captain im aktuelleren 1. Relaunch-Kinofilm - zu sehen war) im All herumflog, mit Spock an üblicher Stelle und - mensch staune! - dem weiblichen 1. Offizier, einfach "Number One" genannt. (In diesen Seiten wird auch damit gespielt, dass sie IMMER so genannt werden will. ) Schiffsingenieur ist kein Schotte, sondern ein hochgewachsener Einst-Terrestrialer, von einem (Kolonie-)Volk, das Bewegung jeglicher Art vergöttert. Komm.-Offizier ist Nano, Teil einer mysteriösen Spezies von buchstäblich feurigen Telekineten.
Eine wichtige Rolle spielt in der Reihe auch Yeoman** Mia Colt, die erst in dem "Cage"-hommagierenden Kapitel im Comic hinzukommt, und dann gleich dort mitgefangen wird in der imaginären Gefängniszelle der großköpfigen Talosianer. Dieses 4. Heft in der Serie ist für mich einer der Höhepunkte dieses Bandes - weil der Plot nahtlos mit der TV-Folge übereinstimmt, und trotzdem einen ganz anderen Blickwinkel anbietet.
Das ist mit das Besonderste an diesem Comic-Prequel (zu STTOS): Eisernes Festhalten am Kanon, und trotzdem dynamische & action-reiche, spannende Story-Ideen, mit meist gekonnten Dialogen.
Natürlich ist das Setting subtil modernisiert worden, da die Hefte von Marvel in den Jahren 1997 & 1998 herausgebracht wurden: Frauen treten selbstsicherer auf, und Männer - und Captains! - unterlassen sexistische Bemerkungen. Auch sind die Figuren weniger glatt - Admiral April z.B. ist ziemlich arrogant, der Captain mal zweifelnd, meist aber zupackend, unterwegs.
Im Sinne der typischen ST-Plots gefiel mir sehr, dass es diesmal weniger um Auseinandersetzungen mit Klingonen und Romulanern ging, sondern einige neue Schauplätze und Leute "da draußen" dran kommen: Diverse Kolonisten, Proto-Vulkanier, Rigellianer, die übermächtigen Tholianer und ihre "Jagd"-Verbündeten, die Chakuunier. Und am Ende tauchen noch ein paar bekannte Gesichter auf!
Das Ende ist leider - auf der Metaebene - auch etwas traurig: Offensichtlich waren den Marvel-Chefs die Verkaufszahlen nicht ganz geheuer, also tauschten sie m.E. zu früh den (wieder: m.E.) besten Zeichner, Patrick Zircher, gegen andere aus, die "cooler" zeichnen sollten, also evtl. eher für eine jüngere Leserschaft. Zircher kehrte später kurz zurück, und ging dann wieder. Daher bleiben zwar die Plots bis zum jähen Ende interessant - bei immer gleich bleibenden Textern - aber das "comic image" - um mal die Abkürzung C.I. etwas zu missbrauchen - begann heftig zu torkeln.
Sogar die patente No. One konnte das nicht wieder hin bekommen. Mit der #17 fand dieser Experimentalflug auf Papier zu einer abrupten Landung, auf Nimmerwiedersehen.
In meinen Augen jedenfalls das bessere/stimmigere Prequel zu der erst-ausgestrahlten Star-Trek-Serie im TV! Mit vielen wunderbaren Ostereiern für Kenner der "geheimen" STTOS-Pilotfolge ohne Kirk!
(* Enterprise oder STENT / ** also so etwas wie persönliche Assistentin des Captains)