Philip K. Dick - Zeit aus den Fugen
Start: 20. Mai
Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren!
Bearbeitet von Seti, 20 Mai 2012 - 01:26.
Geschrieben 20 Mai 2012 - 01:21
Bearbeitet von Seti, 20 Mai 2012 - 01:26.
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
Geschrieben 20 Mai 2012 - 18:44
Geschrieben 20 Mai 2012 - 18:48
Bearbeitet von heschu, 20 Mai 2012 - 18:48.
Carpe diem!
Geschrieben 20 Mai 2012 - 21:59
Bearbeitet von Seti, 20 Mai 2012 - 22:02.
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
Geschrieben 21 Mai 2012 - 01:41
Offenbar gab es dieses Problem auch schon vor 50 Jahren.Die Szene im Fernseher war zu Ende; Werbung wurde eingeblendet. Vic schaltete das Gerät aus. Jetzt richtete sich sein Groll gegen die Werbefritzen. „Diese jämmerliche Werbung“, verkündete er. Warum ist die Lautstärke bei der Werbung immer lauter als beim eigentlichen Programm? Jedesmal muß man den Ton runterdrehen.“
Geschrieben 21 Mai 2012 - 05:30
Also, habe zumindest angefangen zu lesen, kann aber natrülcih noch nicht viel sagen. Jedenfalls habe ich schon Bücher gelesen, die zäher begonnen haben...
Carpe diem!
Geschrieben 21 Mai 2012 - 06:49
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Saramee
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Geschrieben 21 Mai 2012 - 08:55
Geschrieben 21 Mai 2012 - 16:31
Heute morgen in der S-Bahn habe ich noch das 2.Kapitel beendet. Die Sache mit der Lichtschnur gehört wohl zu den ersten Seltsamkeiten.
Weiter gefällt mir das Zeitkolorit. Man spürt richtiggehend, dass der Roman in den Fünfzigern spielt. Und dann der unterschwellige
Beziehungsstress zwischen den Protagonisten, das ist alles sehr schön und sehr lebensnah beschrieben.
Geschrieben 22 Mai 2012 - 00:28
Geschrieben 22 Mai 2012 - 05:31
Carpe diem!
Geschrieben 22 Mai 2012 - 06:41
Bearbeitet von lapismont, 22 Mai 2012 - 06:41.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Saramee
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Geschrieben 22 Mai 2012 - 20:44
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
Geschrieben 23 Mai 2012 - 05:36
Carpe diem!
Geschrieben 23 Mai 2012 - 06:53
Das weiß ich gar nicht mehr genau.Ende des fünften Kapitels stand die Sache mit dem gefundenen Telefonbuch. Bill Black und Lowery überlegen, was passiert wäre, wenn Ragle Gumm sich angerufen hätte. Das erinnert mich an ein anderes Buch von Dick. Ich glaube, das war "Der Marsianische Zeitsturz" gewesen. Führt die Hauptperson da nicht auch ein Gespräch mit sich selbst?
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 23 Mai 2012 - 07:46
Geschrieben 23 Mai 2012 - 19:02
Geschrieben 23 Mai 2012 - 22:13
Also ich hab "Marsianischer Zeitsturz" erst vor ein paar Monaten gelesen und kann mich an keine solche Szene erinnern. Das muss allerdings nichts heißen. Mir sind aus "Marsianischer Zeitsturz" aber vor allem zwei Dinge noch im Gedächtnis: das Wort Kwatsch und die drei- oder viermal wiederholte Szene mit dem Abendessen, die jedesmal mit den Worten...Ende des fünften Kapitels stand die Sache mit dem gefundenen Telefonbuch. Bill Black und Lowery überlegen, was passiert wäre, wenn Ragle Gumm sich angerufen hätte. Das erinnert mich an ein anderes Buch von Dick. Ich glaube, das war "Der Marsianische Zeitsturz" gewesen. Führt die Hauptperson da nicht auch ein Gespräch mit sich selbst?
...beginnt. Letzteres las sich wie ein buchstabengewordener LSD-Trip.Unter Mr. Kotts Haut befanden sich abgestorbene Knochen, glänzend und feucht.
Bearbeitet von Seti, 23 Mai 2012 - 22:14.
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
Geschrieben 24 Mai 2012 - 00:44
Bearbeitet von Trurl, 24 Mai 2012 - 00:46.
Geschrieben 24 Mai 2012 - 05:57
Also ich hab "Marsianischer Zeitsturz" erst vor ein paar Monaten gelesen und kann mich an keine solche Szene erinnern.
Bearbeitet von heschu, 24 Mai 2012 - 06:09.
Carpe diem!
Geschrieben 24 Mai 2012 - 06:55
Insgesamt bin ich mit dem Roman sehr zufrieden, fast habe ich das Gefühl ein gutes Jugendbuch zu lesen. Nichts wirklich Tiefgehendes bislang, aber es macht Spaß, ist spannend, unterhaltsam und gut geschrieben, die Figuren liebevoll gezeichnet, ach ja, auch die zunehmende psychische Zerrüttung Ragles, sein Verfogungswahn, der ja in Wirklichkeit kein Wahn ist, wird gut rübergebracht.
LG Trurl
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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Saramee
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Geschrieben 24 Mai 2012 - 09:37
Das wollte ich damit auch nicht ausdrücken. Ich finde schon, dass der Roman geschickt konstruiert ist. Auch, dass Dick einer guter Beobachter der gesellschaftlichen Verhältnisse jener Zeit ist und dass es ihm sehr gut gelingt, das politische Klima des kalten Krieges und die kleinbürgerlichen Umstände einer beschaulichen Kleinstadt in der Provinz zu schildern. Ich kenne von Dick bislang nur UBIK und das ist lange her. Die umfassende Zertrümmerung des Realitätsfundaments, die in UBIK stattfindet, fehlt hier noch. Insofern ist der Roman noch konventionelleren Erzählmustern verhaftet und entspricht mehr einem normalen Thriller. Ein Durchschnittstyp gerät in Situationen, die er nicht überblickt und versucht herauszufinden was mit gespielt wird. Das erinnert mich ein wenig an Filme wie Hitchcocks Der unsichtbare Dritte.Ganz so einfach gestrickt sehe ich den Roman nicht. Er wurde 1959 veröffentlicht und somit ist die Skizze des amerikanischen Mittelstandes in irgendeiner Kleinstadt schon bezeichnend.
Egal, wie real diese Welt innerhalb des Romans auch tatsächlich ist (Stand mitte Kapitel Zwölf), einige Dinge sind wohl doch typisch für die Zeit. Etwa der Zivilschutz und die tatsächliche Angst vor durchkommenden Interkontinentalraketen oder die Reaktion der Verwaltung auf die Frauen-Petition, überhaupt die Rolle der Frau, wenn man hier auch nicht von einer Kritik Dicks sprechen kann. Aber er zeichnet das nebenbei alles ziemlich genau.
Bearbeitet von Trurl, 24 Mai 2012 - 15:14.
Geschrieben 24 Mai 2012 - 13:01
Austriae Est Imperare Orbi Universo
Geschrieben 24 Mai 2012 - 21:55
Geschrieben 24 Mai 2012 - 22:56
Habe das Buch (für meine Verhältnisse überraschend schnell) komplett gelesen.
Im Vergleich zu den anderen Dick-Romanen, die ich gelesen habe (Valis, Ubik) tat ich mir thematisch mit diesem Roman leichter. Mag daran liegen, daß es früher geschrieben wurde. Vielleicht auch an der geringeren Seitenzahl.
Alles in allem hat mir "Zeit aus den Fugen" gut gefallen.
Geschrieben 25 Mai 2012 - 00:05
Ich kann mich euch anschließen. Ich glaube der Roman ist deshalb so zugänglich, weil er hier noch auf übermässige Spielereien mit alternativen Wirklichkeiten verzichtet und ein (aus heutiger Sicht) relativ konventionelles Täuschungsszenario aufbaut, das sich am Ende zur Zufriedenheit aller auflöst, mit einem versöhnlichen Ende.
Sehe ich ähnlich.
Habe das Buch (für meine Verhältnisse überraschend schnell) komplett gelesen.
Im Vergleich zu den anderen Dick-Romanen, die ich gelesen habe (Valis, Ubik) tat ich mir thematisch mit diesem Roman leichter. Mag daran liegen, daß es früher geschrieben wurde. Vielleicht auch an der geringeren Seitenzahl.
Alles in allem hat mir "Zeit aus den Fugen" gut gefallen.
Im Verhältnis zum viel gelobten Ubik tat ich mich hier irgendwie leichter. Alles in allem ein erstaunlich gutes Werk.
Bearbeitet von Trurl, 25 Mai 2012 - 07:33.
Geschrieben 25 Mai 2012 - 13:49
Bearbeitet von lapismont, 25 Mai 2012 - 13:49.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
Moderator im Unterforum Fantasyguide
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Saramee
Montbron-Blog
Geschrieben 26 Mai 2012 - 20:35
Keine Ahnung was sich Dick gedacht haben mag, als er dieses Wort verwendete. Es ist nicht so, dass es mich wahnsinnig stört, aber es irritiert, da dieses Wort für uns inzwischen, aber doch auch schon damals als der Roman entstand, zum Synonym für die schrecklichsten Exzesse an menschlicher Grausamkeiten und Perversionen in der Geschichte geworden ist.Ein bisschen verwunderte mich der Gebrauch des Wortes "Konzentrationslager", ist das eine Originalübersetzung? Mir kommt die Verwendung seltsam vor. Als ob das Wort nicht nach Genozid stinken würde, sondern im Sinne der Nazi-Propaganda der Umerziehung dienen sollte.
Ja und interessant ist auch, dass Dick glaubte es sei möglich den menschlichen Geist, so leicht zu manipulieren und ihm künstliche Erinnerungen aufprägen zu lassen. Ich denke, so etwas ist immer leicht behauptet, es gibt auch viele Filme, wo dies schon heute möglich sein soll. Meist stecken Geheimdienste dahinter (Die Bourne Identität, Der Mandchurian Kandidat), aber ich bezweifle ernsthaft, dass das auch wirklich klappt.Die Extrapolation der Zukunft ist tatsächlich höchst spannend. Einerseits stellare Kolonisation, andererseits kaum Änderungen im Alltag. Aber auch hier gibt es interessante Aspekte. Auch fünfzig Jahre später fahren LKWs noch mit Diesel ...
Bearbeitet von Trurl, 26 Mai 2012 - 21:13.
Geschrieben 26 Mai 2012 - 20:51
Carpe diem!
Geschrieben 26 Mai 2012 - 23:02
Ein bisschen verwunderte mich der Gebrauch des Wortes "Konzentrationslager", ist das eine Originalübersetzung? Mir kommt die Verwendung seltsam vor. Als ob das Wort nicht nach Genozid stinken würde, sondern im Sinne der Nazi-Propaganda der Umerziehung dienen sollte.
Keine Ahnung was sich Dick gedacht haben mag, als er dieses Wort verwendete. Es ist nicht so, dass es mich wahnsinnig stört, aber es irritiert, da dieses Wort für uns inzwischen, aber doch auch schon damals als der Roman entstand, zum Synonym für die schrecklichsten Exzesse an menschlicher Grausamkeiten und Perversionen in der Geschichte geworden ist.
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