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Politische Gesinnung Heinleins


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99 Antworten in diesem Thema

#1 hawaklar

hawaklar

    Giganaut

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 12:54

[Mod]
Im Lesezirkelthread zu "Der ewige Krieg" entspann sich eine Diskussion ueber die politische Gesinnung von Heinlein. Dies wurde in diesen Thread abgespalten.
[/Mod]

Meines Wissens hat Haldeman "Der ewige Krieg" als Reaktion auf Heinleins "Starship Trooper" geschrieben. Die Verfilmung "Starship Troopers" war eine Satire , aber Heinlein hat es ernst gemeint. Er war überzeugter Anhänger des Militärs und stand politisch sehr weit rechts! Ich laß zunächst Haldeman , Jahre später versuchte ich Starship Trooper zu lesen....war einfach nur ätzend....habe es nicht zu Ende gelesen.


Man liest immer wieder, dass Heinleins politische Ausrichtung zum rechten Rand des US-amerikanischen Spektrums tendierte. Das scheint aber eher für sein Alterswerk zu gelten - wenn überhaupt. Jemand mit einer derartigen politischen und religiösen Ausrichtung hätte niemals "Fremder in einer fremden Welt" schreiben können.

Bearbeitet von Morn, 28 Juli 2010 - 14:34.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#2 Diboo

Diboo

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 13:31

Tatsächlich war Heinlein eher libertär als im klassischen Sinne "rechts" (was sich u. a. in "The moon is a harsh mistress" nachweisen lässt).

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(13. Erwerbsregel)

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#3 Alli

Alli

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 14:25

Reaktionär als Idol der liberalen Jugend
Zu den großen Treppenwitzen der Literaturgeschichte gehört es, dass ausgerechnet Heinlein zu einem Idol der “Love & Peace„-Bewegung“ der 1960er Jahre wurde. Es sagt viel über die Ahnungslosigkeit der Hippies aus, die „Stranger in a Strange Land“ (1961; dt. "Ein Mann in einer fremden Welt„/“Fremder in einer fremden Welt„) zwar lasen aber nicht verstanden. Dies war keine Vision von Valentine Michael Smith, dem moralisch unverbogenen \'Aussteiger†™ vom Mars, der gegen das verkrustete Establishment aufsteht (und nebenbei ausgiebig der körperlichen Liebe frönt), sondern die typische, hier nur besonders verquast erzählte Heinlein-Mär vom geistig und moralisch überlegenen “Führer„, der mit einer elitären Helferschar (den “Wasserbrüdern„) die Menschheit zum Licht führt. Dieser Smith hätte seine “Brüder„ ganz gewiss nicht unter Hippies gesucht. Besser begriff Charles Manson Heinleins Intention; der selbst ernannte Prophet und Anstifter zum mehrfachen Massenmord zählte “Stranger ...„ zu seinen Lieblingsbüchern und adaptierte manche Weisheit daraus für den Kodex seiner “family„ †¦


http://www.phantasti...ossmeister.html

Klar, mag ja alles subjektiv sein,aber diese Meinung würde ich eher vertreten.

Mal kurz eine Frage: Gibt es hier ein Forum in dem man sich über Antiquariat bzw. Bücher austauscht die man sucht?

Bearbeitet von Alli, 28 Juli 2010 - 14:27.


#4 Morn

Morn

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 14:50

Mal kurz eine Frage: Gibt es hier ein Forum in dem man sich über Antiquariat bzw. Bücher austauscht die man sucht?


(OT: Hier gibt es ein Forum "Wunschzettel" und dort ein Forum " Verkaufen, Verschenken, Tauschen".)

#5 lapismont

lapismont

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 14:53

Ist die politische Gesinnung eines Autors für die Lektüre eines Buches wichtig, jenseits der Literaturwissenschaften?

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#6 simifilm

simifilm

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 14:58

Tatsächlich war Heinlein eher libertär als im klassischen Sinne "rechts" (was sich u. a. in "The moon is a harsh mistress" nachweisen lässt).


Grundsätzlich ist es sicher richtig, dass Heinlein kein klassischer Rechter ist. Allerdings die Bezeichnung "rechts" gerade in Bezug auf die USA ohnehin besonders problematisch, wenn man sich mal anschaut, was sich alles bei den Republikanern tummelt (vom isolatinistischen Abtreibungsgegner und Kreationisten bis zum international ausgerichteten Wirtschaftsliberalen gibt es da alles. Im Grunde haben die beiden Flügel der Partei nur eines gemeinsam: sie sind nicht Demokraten). Ein "typischer Republikaner" war Heinlein sicher nicht; mit seinen Ansichten zu Sexualität und Religion etwa entspricht er nicht dem, was typischerweise als rechts bezeichnet wird. - In seiner Begeisterung für alles Militärische, seiner Vorliebe für "kompetente" Männer, die wissen, wo's lang geht, und auch nicht zögern zu tun, was zu tun ist, entspricht er dann schon eher einem "rechten Muster".

Bearbeitet von simifilm, 28 Juli 2010 - 21:54.

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#7 Oliver

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 18:34

Tatsächlich war Heinlein eher libertär als im klassischen Sinne "rechts" (was sich u. a. in "The moon is a harsh mistress" nachweisen lässt).

Wobei ich Moon.. mit seinem ganzen Revoluzzertum sogar eher als 'linken' Roman von ihm gelesen habe. Liege ich da so falsch? Übrigens, nebenbei: Den Roman fand ich mitreißend und begeisternd.

Die in Deutschland manchmal zu findende Einteilung von Libertären in die rechte Ecke finde ich grundfalsch, denn einen gestandener Rechten und einen Libertären trennt ein riesiger Unterschied: Ein Libertärer ist eigentlich immer ein großer Gegner von big government, während sich gestandene Rechte und Linke in ihrem "Der Staat kann/soll alles" eigentlich sogar sehr einig sind.
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#8 Diboo

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 18:41

Tatsächlich ist in Deutschland der Begriff eher von den linken Anarchisten besetzt. Im Gegensatz zu den USA hat sich die liberale Bewegung hier nie von einer sehr milden Staatskritik lösen können. Heinlein ist eher auf einem Koordinatensystem frei - unfrei zu verorten, rechts - links hilft nicht weiter.

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#9 Jakob

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 20:53

Wobei ich Moon.. mit seinem ganzen Revoluzzertum sogar eher als 'linken' Roman von ihm gelesen habe. Liege ich da so falsch? Übrigens, nebenbei: Den Roman fand ich mitreißend und begeisternd.


Moon ... ist der einzige Heinlein-Roman, den ich kenne, deshalb bin ich nicht so qualifiziert für allgemeinere Aussagen - den empfand ich allerdings nicht unbedingt als "links", eher als Roman einer reaktionären Revolte mit einigen aus dem Raster fallenden freiheitlichen Aspekten. Gerade auch wegen seinem doch ein bisschen simplizistischen TAANSTAFL kann ich Heinlein da aber auch einfach nicht so recht als Revolutionär irgendeiner Prägung ernst nehmen. Am meisten scheint mir das, was ich in Moon ... gelesen habe, noch mit den frühen Bewegungsfaschisten zu tun zu haben (also nicht mit den Nationalsozialisten), mit deren Kombination aus Fortschrittsglauben, Machtwillen, Verherrlichung des Tatkräftigen Individuums und kulturellem Avantgardismus. Als persönliches Urteil heißt das: Ist mir ziemlich unsympathisch, aber doch noch eine deutliche Stufe unterhalb von "Heinlein war ein Nazi". (Leider werden ja die Begriffe "Faschist" und "Nazi" meistens synonym verwendet, deshalb ist es immer ein bisschen schwer, da die Differenz zu verdeutlichen.)
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#10 †  a3kHH

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Geschrieben 28 Juli 2010 - 21:41

Simon, Du hast Recht. Schön ausgedrückt übrigens.
(Die Welt wird wirklich demnächst untergehen.)
Ausführlicher von Dietmar Dath in der FAZ
Ansonsten empfehle ich einigen hier, sich vor dem Posten zu informieren.
;)

#11 Diboo

Diboo

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 05:17

Warum verspüre ich einen gewissen Widerwillen, mich von einem bekennenden Linken - Dietmar Dath - über die politische Gesinnung anderer aufklären zu lassen? Ich weiß nicht, ich weiß nicht.

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#12 simifilm

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 06:36

Warum verspüre ich einen gewissen Widerwillen, mich von einem bekennenden Linken - Dietmar Dath - über die politische Gesinnung anderer aufklären zu lassen? Ich weiß nicht, ich weiß nicht.


Warum Du einen Widerwillen verspürst, weiss ich nicht; warum sollte ein "bekennender Linker" sich nicht zur politischen Gesinnung anderer äussern? Oder dürfen das nur Rechte oder Unpolitische? Ohnehin ist der Artikel ja sehr freundlich ausgefallen. Zu freundlich in meinen Augen. Was Starship Troopers - sowohl Buch- als auch Filmversion - betrifft, liegt Dath ziemlich daneben.

Bearbeitet von simifilm, 29 Juli 2010 - 09:08.

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#13 Rusch

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 07:18

Also Heinlein war definitiv nicht rechts und vom faschismus war er sehr, sehr weit entfernt. Es war Heinleins ureigentste Überzeugung, das jeder für die Demokratie einzustehen habe. Es war für ihm selbstverständlich, das eigene Land zu verteidigen. Über diese Frage hatte er sich überigen mit Campell zutiefst zerstritten und das hatte letzten Endes die Freundschaft für immer beendet. Heinlein war auch der Überzeugung, dass ein Angriffskrieg im Zuge der Verteidiung legitim war. Aber das alles fußte auf diese fixe Idee, dass die Demokratie verteidigt werden muss, ja das eine Demokratie nur dann was wert ist, wenn der einzelne dafür eintritt. Diese Sicht ist extrem, aber nicht rechts. Heinlein war ein dickköpfiger Mann mit starken Prinzipien, aber auch ein Mann mit Visionen und ein Mann der dem anderen wohl immer seine Meinung ließ. Wer die Persönlichkeit Heinleins kennenlernen will, sollte "Grumbles from the Grave" lesen. Heinlein hat (typisch für ihn) seine Korrespondenz zu Lebenzeiten gesammelt, damit sie nach seinem Tod veröffentlicht wurde und diese Sammlung ist gleichermaßen interssant wie auch unterhaltsam. Heinlein hat nicht viele Bücher wie Starship Troopers oder Farnhams Freehold geschrieben, die faschistisch anmuten. Er hat aber auch Bücher geschrieben, die selbst für eine aufgeklärte Zeit zu progressiv waren wie Stranger in a Strange Land (Heinlein hatte diesen Roman 8 Jahre in der Schublade), Time Enought for Love oder auch I will Fear No Evil. Also Heinlein war libertär im besten Sinne des Wortes und man das diesen Begriff nicht mit Liberal in einen Topf werfen. Libertär ist eine politische Haltung, die wohl sehr typisch amerikanisch ist und manchmal zu diesen Handlungen in den USA führen, die wir Europäer kaum verstehen.

#14 simifilm

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 07:26

Wer die Persönlichkeit Heinleins kennenlernen will, sollte "Grumbles from the Grave" lesen. Heinlein hat (typisch für ihn) seine Korrespondenz zu Lebenzeiten gesammelt, damit sie nach seinem Tod veröffentlicht wurde und diese Sammlung ist gleichermaßen interssant wie auch unterhaltsam.


Nur eine Ergänzung: Ich habe Grumbles from the Grave nicht gelesen, aber es muss sich dabei um eine sehr kleine Auswahl der Korrespondenz handeln, denn tatsächlich hat Heinlein in mehreren Schüben einen Grossteil seiner privaten Briefe und Aufzeichnungen vernichtet. Anscheinend war es ihm sehr wichtig, die Kontrolle darüber zu haben, was die Nachwelt über ihn erfährt. Siehe dazu auch John Clutes Besprechung der neusten Heinlein-Biografie.

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#15 Rusch

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 07:49

Heinlein hat die Korrespondenz zu lebzeiten wohl bereits durchgesehen und selektiert. Das er Material, dass er nicht veröffentlichen wollte, verbrannt hatte, würde sehr zu ihm passen. Nur so konnte er nach seinem Tod die Kontrolle darüber halten. Noch ein Nachtrag: Im Buch "Extended Universe" finden sich neben Kurzgeschichten auch politische Essays. Wer mehr über Heinleins Ansichten erfahren möchte, wird da fündig, auch wenn ich persönlich diese Texte als sehr ermüdend empfand.

Bearbeitet von Rusch, 29 Juli 2010 - 07:51.


#16 †  a3kHH

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 07:51

"But Heinlein's work is another story, one Patterson explicitly declines to try to interpret." Während mich eine Biographie Heinleins nur mäßig interessiert, würde mich eine Interpretation aller seiner Romane und Stories schon faszinieren. Gibt's das ? *fragendRuschanguck*

#17 Oliver

Oliver

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 08:34

Warum Du einen Widerwillen verspürst, weiss ich nicht; warum sollte ein "bekennender Linker" sich nicht zur politischen Gesinnung anderer äussern? Oder dürfen das nur Rechte oder Unpolitische? Ohnehin ist der Artikel ja sehr freundlich ausgefallen. Zu freundlich in meinen Augen. Was Starship Troopers betrifft - sowohl Buch- als auch Filmversion - liegt Dath in ziemlich daneben.

Warum die Anführungszeichen? Hast Du noch kein Interview von Dath gelesen? Er trägt eigentlich in jedem Interview eine verbale Marx-Büste wie eine Monstranz stolz vor sich her. Die Anführungszeichen sind somit nicht notwendig. Er würde selbst das gar nicht abstreiten, sondern vehement bestätigen, was Du da in Anführungszeichen gesetzt hast.

Es ging doch gar nicht darum, dass sich ein (Salon-)Marxist wie Dath nicht zur politischen Gesinnung anderer äußern soll oder darf, natürlich darf er das. Nur soll niemand glauben, dass er so ein nüchtern-sachliches, oder, wenn man Daths politische Meinung nicht teilt, konsensfähiges Urteil zu lesen bekommt (wobei er sich durchaus zurück gehalten hat). Wenn man Dirks leicht lustvoll-polemisches Posting einmal nüchtern-sachlich wendet, wollte er nichts anders sagen, als dass man eine politische Einordnung eines SF-Autors durch Dietmar Dath nur vor dem Hintergrund von Daths politischer Einstellung lesen darf und sollte.

Be Deiner Ablehnung von Daths Urteil zu "Starship Troopers" gebe ich Dir Recht, mehr als Recht. Da ich bisher Dath als talentierten Autor und fraglos intelligenten Essayisten "kennen", also lesen gelernt habe, war ich richtiggehend erstaunt darüber, dass er die Unterlaufungstendenzen gegen den Roman in Verhoevens Verfilmung, die eigentlich niemand übersehen kann, nicht erkannte und stattdessen das Gegenteil mit "unzulässigen Vergröberungen" annahm. Diese Schlussfolgerung ist von solch verminderter Sehschärfe, dass ich mich weigere zu glauben, dass Dath diese selbst geschrieben hat, das passt nicht zu ihm. Vermutlich gab es da in der Textverarbeitung/Zwischenablage/Dateispeicherung einen Unfall, und diese Worte sind aus Versehen in seinen Text gerutscht.

Da Heinlein, trotz aller Ausdifferenzierungen der Debatten, bei vielen Linken immer noch als Feindbild herhalten muss, finde ich die von Dir konstatierte freundliche Tendenz in Daths Artikel eigentlich sogar begrüßenswert. Wenn so jemand seinen Frieden mit Heinlein schließen kann, das hat was. Und macht Daths Text durchaus lesens- und empfehlenswert
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#18 simifilm

simifilm

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 08:40

Warum die Anführungszeichen? Hast Du noch kein Interview von Dath gelesen? Er trägt eigentlich in jedem Interview eine verbale Marx-Büste wie eine Monstranz stolz vor sich her. Die Anführungszeichen sind somit nicht notwendig. Er würde selbst das gar nicht abstreiten, sondern vehement bestätigen, was Du da in Anführungszeichen gesetzt hast.


Die waren eigentlich mehr als Markierung eines Zitats gedacht.

Es ging doch gar nicht darum, dass sich ein (Salon-)Marxist wie Dath nicht zur politischen Gesinnung anderer äußern soll oder darf, natürlich darf er das. Nur soll niemand glauben, dass er so ein nüchtern-sachliches, oder, wenn man Daths politische Meinung nicht teilt, konsensfähiges Urteil zu lesen bekommt (wobei er sich durchaus zurück gehalten hat). Wenn man Dirks leicht lustvoll-polemisches Posting einmal nüchtern-sachlich wendet, wollte er nichts anders sagen, als dass man eine politische Einordnung eines SF-Autors durch Dietmar Dath nur vor dem Hintergrund von Daths politischer Einstellung lesen darf und sollte.


Dass man den Standpunkt eines Autors im Hinterkopf behalten sollte - geschenkt. ABER: Wie Du ja selbst auch sagst, geht Dath eigentlich ziemlich freundlich um mit Heinlein. Zudem müsste man den Standpunkt genau so im Hinterkopf behalten, wenn der Verfasser des Artikels politisch rechts wäre. Insofern verstehe ich Dirks Einwand tatsächlich nur begrenzt.

Bearbeitet von simifilm, 29 Juli 2010 - 08:58.

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#19 Amtranik

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 08:42

Auf jeden Fall danke ich euch jetzt schon Leute. Von mir aus dürften gerne mehr solcher threads existieren. Ich finde die Diskussion und die Informationen äußerst anregend. Rusch hat ja glaube ich schon die meisten Heinlein Romane gelesen. Ich habe das auch noch vor. Na auf die Interpretationen wär ich schon sehr gespannt.

#20 †  a3kHH

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 09:06

Zusammen mit Rupert dürfte ich auch einer der wenigen hier im Board sein, der Heinlein vollständig gelesen hat (wobei mir Rupert mit den Grumbles einen voraus hat). Insofern sind gerade die Ansichten derjenigen, die nur einen Roman von ihm kennen, ... interessant. :smokin:

#21 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 09:14

Wobei ich Moon.. mit seinem ganzen Revoluzzertum sogar eher als 'linken' Roman von ihm gelesen habe. Liege ich da so falsch? Übrigens, nebenbei: Den Roman fand ich mitreißend und begeisternd.


Was soll man denn genau unter einem "linken Roman" verstehen?
"Der Mond ist eine herbe Geliebte" ist für mich eher das typisch amerkanische Muster: Wir schaffen alles, wir müssen es nur richtig wollen. Heinlein propagiert doch immer diese Cowboymentalität. Aufrecht, aber nie zimperlich und es gibt nur Schwarz und Weiß. "Vom Tellerwäscher zum Millionär" passt da auch drunter.
Heinlein versprüht auf jeden Fall immer eine Menge Optimismus.

#22 simifilm

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 09:15

Ist die politische Gesinnung eines Autors für die Lektüre eines Buches wichtig, jenseits der Literaturwissenschaften?


Verspäteter Nachtrag hierzu: Was ist schon "wichtig"? Aufschlussreich kann entsprechendes Wissen auf jeden Fall sein. Gerade im Falle von Heinlein, der eben politisch durchaus nicht einfach zu lokalisieren ist, der aber zugleich mit seinen Meinungen nicht hinter dem Berg gehalten und immer wieder polarisiert hat, kann es durchaus erhellend sein, wenn man weiss, wo der Autor politisch herkommt. Dass sich Heinleins politische Ansichten in seinen Romanen niederschlagen, ist, denke ich, unbestritten. Wobei es auch bei ihm wohl gar nicht einfach ist, klar festzumachen, in welchen Romanen Heinlein tatsächlich seine eigene Meinung formuliert und wo er mehr provozieren oder Gedankenexperimente durchspielen will (die politische Ausrichtung eines Textes muss ja keineswegs die des Autors eins zu eins widerspiegeln). - Ist es also wichtig? Keine Ahnung. - Kann es in Bezug auf die Texte erhellend sein? Definitiv.

Bearbeitet von simifilm, 29 Juli 2010 - 09:55.

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#23 Alli

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 11:16

Ups†¦.



†¦.wieso verspüre ich plötzlich ein unwiderstehliches Verlangen mich zu rechtfertigen†¦.? Nein, quatsch†¦muss ich ja gar nicht†¦.:-)



Also bislang habe ich mich nicht sehr häufig in Foren umgesehen. Aber was ich dort alles so kennenlernte war, höflich formuliert, grausames Niveau.

Hier stehe ich nun. Erschlagen von eurem Sachverstand und Intellekt. Eingeschüchtert von eurer ausgefeilten Rhetorik . Spricht man bei Texten überhaupt von Rhetorik ?? Jetzt bin ich schon total verunsichert†¦.

.

Manchmal trägt man halt ein Leben lang ein gesundes Halbwissen mit sich rum. So wie ich. Betrachtet mich also als jemanden aus der „Mittelschicht“. Gut, manchmal verpufft das Halbwissen zu einer kleinen stinkende Wolke der Spekulation und Illusion. Aber manchmal steigt das Halbwissen auch zu einem ¾-Wissen und man ist wieder einmal etwas schlauer geworden.



Ich gebe zu , mein Bild von Heinlein ist jetzt differenzierter. Ich habe was dazugelernt. Das ist schön, ich lerne gerne. Zukünftig werde ich an euren Zeilen hängen und euer Wissen in mich aufsaugen. Ich werde auch bestimmt noch lernen mich präzise auszudrücken. Ich verspreche auch, ich werde nie, nie, nie wieder das völlig undifferenzierte Wort „rechts“ als politische Richtung benutzen. Verdammt†¦jetzt habe ich mich ja doch gerechtfertigt†¦



†¦..ich weiß auch nicht warum ich immer wieder in Sarkasmus und Zynismus verfalle†¦†¦*seuftz* Ich lasse das aber mal so stehen.







Ich freue mich wirklich über den regen Austausch und die Bandbreite der Postings. Das Niveau und die Qualität eurer Bemerkungen hat mich wirklich positiv überrascht. Es ist ungemein erfrischend hier zu lesen. Für mich eine Bereicherung. Ich bin hier freundlich aufgenommen worden. Danke!

#24 lapismont

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 11:17

Ich hab bisher nur drei Heinleins gelesen, die Langfassung von Stranger, Ein Doppelleben im Kosmos im Lesezirkel und Die Tramps - alles eher Oden an die Freiheit und sehr zeitgeistig. Die Einteilung einer politischen Gesinnung nach rechts/links ist immer sehr oberflächlich, da selten konkrete Ziele verglichen werden. Heinlein trat wohl nicht für eine Rassenideologie, Genozid und dergleichen ein, er war kein Nazi - soweit ich das beurteilen kann. Er war US-Amerikaner und in diesem Licht sollte man ihn auch bewerten. Wenn ich als Ex-DDRler die Abschaffung des Föderalismus fordere hat das eine andere Note, als wenn das Seehofer täte.

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#25 Mammut

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 11:55

Wenn ich als Ex-DDRler die Abschaffung des Föderalismus fordere hat das eine andere Note, als wenn das Seehofer täte.


Du musst einfach öfters in die Provinz kommen, dann bekehren wir dich. Oder verschicken dich direkt nach Moskau oder Paris.

#26 †  a3kHH

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 12:07

Er war US-Amerikaner und in diesem Licht sollte man ihn auch bewerten.

Vorsichtig.
Es hängt nicht nur von der Herkunft, sondern auch vom Umfeld ab, wie man einen Schriftsteller einschätzen muß. Es gab da durchaus diverse US-Amerikaner, die sich nach Europa aufgemacht und dort jahrzehntelang gelebt haben.
:cheers:

#27 lapismont

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 13:11

Vorsichtig.
Es hängt nicht nur von der Herkunft, sondern auch vom Umfeld ab, wie man einen Schriftsteller einschätzen muß. Es gab da durchaus diverse US-Amerikaner, die sich nach Europa aufgemacht und dort jahrzehntelang gelebt haben.
:cheers:

jup, man kann alles relativieren. Dann aber ist es auch wieder egal. Im Alter von zwei Jahren war Heinlein nicht einmal im Ansatz libertär.
:smokin:

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#28 Rusch

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Geschrieben 29 Juli 2010 - 22:54

"But Heinlein's work is another story, one Patterson explicitly declines to try to interpret."
Während mich eine Biographie Heinleins nur mäßig interessiert, würde mich eine Interpretation aller seiner Romane und Stories schon faszinieren. Gibt's das ?
*fragendRuschanguck*


Ich habe jetzt nicht gezielt nach Biographien gesucht. Wie gesagt: Grumbles from the Grave" gibt einen recht gut Eindruck. Heinlein schreibt darin viel über "Stranger", was ja wohl sein am schwersten verständliches Buch ist. Das Buch (grumbles...) gibt einen guten Eindruck von der Person Heinlein. Und dannach erschließen sich viele Bücher von selbst.

#29 Clauss-Hausen

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Geschrieben 30 Juli 2010 - 00:51

Eigentlich finde ich es ziemlich egal, wo Heinlein stand. Er hat Ansichten und Haltungen (ob seine oder die des Protagonisten) immer ueberdeutlich gezeichnet, so dass man kaum darum herum kam, sich seine Gedanken darueber zu machen. Bei manchen stimmt man zu, bei anderen nicht, aber man macht sich bei ihm immer Gedanken darueber. Wer den Gedanken ablehnt, gut, wer ihn akzeptiert, gut, wichtig ist aber, dass er einen zum nachdenken bringt. Und sobald er das tut, ist es wurscht, wo er steht, denn er gibt dem Leser wie kaum ein anderer Autor das Fundament zum Nachdenken mit ohne (gerade durch das Polarisierende) seine Meinung aufzuzwaengen (was er irgendwie schon versucht, aber eben auf die Weise, dass man ihn auch recht einfach ablehnen kann...). So gesehen ist auch sein Hintergrund egal.

Hörbuch - Das Ende der Party
www.youtube.com/watch?v=SnyVYk7pkII

  • (Buch) gerade am lesen:Schuld und Suehne
  • (Buch) als nächstes geplant:vermutlich das Gleiche nochmal
  • • (Film) gerade gesehen: Escape from New York

#30 Gast_Frank W. Haubold_*

Gast_Frank W. Haubold_*
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Geschrieben 30 Juli 2010 - 05:17

Warum verspüre ich einen gewissen Widerwillen, mich von einem bekennenden Linken - Dietmar Dath - über die politische Gesinnung anderer aufklären zu lassen? Ich weiß nicht, ich weiß nicht.


Da ist im post-68er Deutschland leider nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Links (mit 100 Millionen Todesopfern allein im 20. Jh.) ist gut und alles andere zumindest verdächtig, wenn nicht sogar NS-nahe. Wäre Heinlein ein Deutscher, wäre er längst aus dem Literatur-Kanon gestrichen worden.

FWH


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