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Flaute auf dem deutschen SF-Buchmarkt? oder


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95 Antworten in diesem Thema

#1 C. J. Knittel

C. J. Knittel

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Geschrieben 03 März 2011 - 17:49

Hallo Zusammen! Habe gehört, dass die Situation auf dem deutschen SF-Buchmarkt schlecht ist. Die Leser werden weniger. Die großen Reihen wie Star Trek, Star Wars oder Rerry Rhodan verzeichnen einbußen. Die großen Verlage kaufen teure Lizenzen aus dem Ausland, bevorzugt aus den USA, und die deutschen Autoren bleiben meist unentdeckt oder unbedeutend. Die Kleinverlage machen die SF fast unter sich aus. Einen Boom gibt es in der Fantasy, aber muss ich meine Raumschiffe jetzt mit Vampiren und Zauberlehrlingen bevölkern, um ein möglichst großes Publikum zu erreichen? Ein Freund hat mir empfohlen auf Fantasy umzusatteln, um bekannt zu werden und Kohle zu machen. Der Gedanke gefällt mir nicht, auch wenn es logisch klingt. Ich bitte, um eure Meinungen.

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(Mehr muss nicht gesagt werden)


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#2 Nadine

Nadine

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Geschrieben 03 März 2011 - 18:04

Hallo! Es gibt in der Buch-Rubrik ganz unten übrigens noch ein Autorenboard. Dachte erst, du wolltest als Leser auf Fantasy umsatteln. Da ich sowohl in der Fantasy als auch in der SF unterwegs bin, schaue ich mir immer beide Seiten gerne an. Zum einen ist die Fantasy (meiner Ansicht nach) in den letzten Jahren qualitativ besser geworden, weil die Verlage es sich durch den Boom leisten können, auch mal den einen oder anderen Roman zu bringen, der sonst nicht verkäuflich wäre. Es haben so viele deutschsprachige Autoren den Sprung zu Publikumsverlagen geschafft, dass die Verlage mittlerweile viele Stammschreiber haben und es mit Fantasy nicht einfach ist, reinzukommen (Wenn du Geld verdienen möchtest, schreib Krimis und blutige Psychothriller. Oder Chick Lit oder Ratgeber zur Quantenheilung). In der SF tut sich aber ganz schön was: Mit "Collector" starten die Justifiers, die mal wieder Bewegung reinbringen könnten und mit den "Tributen von Panem" und "Die Auswahl - Cassia und Ky" sind gleich zwei Jugend-SF-Romane in der Bestsellerliste (Endzeit-SF mit einem Schuss Romantik kaufen die Verlage im Moment allerdings fast nur im Ausland ein). Wenn du keinen Bezug zu Fantasy hast und es nicht gerne liest, dann ist auch die Frage, ob du es mit Spaß schreiben kannst oder ob es dir nur um Auftragsarbeiten geht, die du halt runterleierst. Ich hatte unlängst eine vage Anfrage für eine Jugend-Romantik-Reihe, aber so sehr ich auch beruflich schreiben möchte, dieses Ausmaß an Kitsch kann ich nicht glaubwürdig rüberbringen. Da warte ich lieber, bis die Panem-Verfilmung sicher angekündigt ist und biete Endzeit an. Ansonsten: Immer am Ball mit den Infos bleiben, dann findet man so manche schöne Lücke! Grüße, Nadine

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#3 Pharo

Pharo

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Geschrieben 03 März 2011 - 18:05

Hi, mit deinem Posting bist du hier, denke ich, genau richtig und wirst garantiert eine Riesendiskussion lostreten. Bevor es richtig los geht, hier mein Senf: Ich bin auch schon dazu geraten worden - Achtung! - einen kitschigen Liebesroman zu schreiben, um mir vor allem bei Leserinnen einen Namen zu machen und sie dann ganz behutsam (bloß nicht erschrecken) an das SF-Genre heranzuführen. :P Mach es einfach wie "Die Tribute von Panem": Gestalte das Cover etwas fantastisch und schreibe "Roman" darunter, oder wie bei Juli Zeh "Corpus Delicti": Das Wort Science Fiction sucht man da vergebens und auch bei amazon steht es nicht unter diesem Genre - dann ist die Sache gebongt. Vielleicht mache ich das auch bei meinem dritten Buch ... :) Viel Erfolg weiterhin, Miriam, die die Hoffnung nicht aufgibt

Bearbeitet von Pharo, 03 März 2011 - 18:06.

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#4 Gast_Guido Latz_*

Gast_Guido Latz_*
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Geschrieben 03 März 2011 - 18:24

Flaute? Welche Flaute?

#5 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 03 März 2011 - 18:39

Flaute? Welche Flaute?

Genau - welche Flaute?
Muss denn wirklich jeder NeuJungAutor hier im Board die ewig selbe unsägliche Diskussion lostreten, die zu nichts führt?
Ich kann es schon bald nicht mehr hören. :) :P :angry:
Schreib einen guten Roman und du wirst einen Verlag und Leser finden. Aber hör auf, rumzulamentieren. Bevor du berühmt wirst, musst du handwerklich gut sein.

#6 Pharo

Pharo

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Geschrieben 03 März 2011 - 18:42

Genau - welche Flaute?
Muss denn wirklich jeder NeuJungAutor hier im Board die ewig selbe unsägliche Diskussion lostreten, die zu nichts führt?
Ich kann es schon bald nicht mehr hören. :P :angry: :angry:
Schreib einen guten Roman und du wirst einen Verlag und Leser finden. Aber hör auf, rumzulamentieren. Bevor du berühmt wirst, musst du handwerklich gut sein.


Was habe ich gesagt? Geht schon los. :)
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#7 Jakob

Jakob

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Geschrieben 03 März 2011 - 19:01

Am besten solltest du dir erst einmal darüber klar werden, ob du als Hobby schreiben willst oder Geld damit verdienen. Im zweiteren Fall musst du dich darauf einstellen, zu scheitern, selbst wenn du auf den Markt hin schreibst. Niemand wird "bekannt", weil er den X-ten Vampir/Werwolf/Zauberlehrling präsentiert. Tatsächlich ist dieses Vorgehen - so zumindest mein Eindruck - eher geeignet für Autoren aus dem Kleinverlagsbereich, die sich mit ihren eigenen Projekten zumindest so weit etabliert haben, dass auch ein größerer Verlag bereit ist, ihnen eine Auftragsarbeit anzuvertrauen. Wenn du wirklich professionell schreiben willst, ist mein Rat: Mach das, was du gerne machen willst, so gut wie möglich, und versuch ggf., in der Kleinverlagsszene damit Fuß zu fassen. Wenn dir das gelingt, dann kannst du dir vielleicht eine Basis erarbeiten, auf deren Grundlage zu z.B. an einen Agenten herantreten kannst und ihm glaubwürdig vermitteln, dass du verlässlich und fähig genug bist, um auch für Geld zu schreiben. Ist nicht schön, aber ich fürchte, das ist die Realität, und zwar weitgehend unabhängig davon, ob du nun SF, Fantasy oder Romance schreibst ...
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#8 My.

My.

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Geschrieben 03 März 2011 - 19:20

Ich erlaube mir, mich zu meinen Kollegen Latz und Wurdack zu gesellen: Von einer Flaute kann keine Rede sein. (Und einen Verlag hast du auch schon ...) My.

#9 Turbinenreiter

Turbinenreiter

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Geschrieben 03 März 2011 - 19:48

ich bin mir nicht sicher ob es am buchmarkt auch so schlimm ist wie beim film, aber eben dort gilt: blockbuster werden gemacht. qualität setzt sich nicht automatisch durch. beim film wird nur mehr mit selffulfilling prophecy gearbeitet. avatar z.b.: eine amerikanische eskalationsrechtfertigungshandlung das der sau graust. aber 3D, bunte bilder und einfach so lang anschaun schrein bis jeder ihn gesehen hat. ein buch verkaufst du am besten so wie die charlotte roche. schreib seitweisen grausigkeiten rein, schreib überall 'geniestreich' und 'bestseller' herum und schon läufts. warum trotzdem nicht verzweifeln? es gibt uns spartenfreaks, die kleinverläge und die autoren die nicht aufgeben. soll der mainstream doch an sich selbst ersticken. (oje, heute ganz fatalistisch :) :P )

#10 Beverly

Beverly

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Geschrieben 03 März 2011 - 19:49

Nach diversen Enttäuschungen habe ich seit einigen Jahren keine Neuerscheinungen gekauft habe. Entweder habe ich im Antiquariat bei Amazon gestöbert oder Klassiker gekauft. Ich habe das Gefühl, die Verlage, die meine Geschichten nicht wollen, bringen auch nicht die Bücher anderer Autoren, die ich gern lesen würde. Somit geht der Frust als Autorin mit dem Frust als Leserin Hand in Hand. Nachtrag: Ich glaube aber auch, dass oft auch noch so gute Autoren nicht vom Verkauf ihrer Bücher leben können, weil ihre Sachen zu speziell resp. zu sehr Nischenangebote sind. Doch immerhin gibt es zwei Bücher, die mich interessieren: 1. "Ein König für Deutschland" von Andreas Eschbach. 2. "Die Stadt" von Andreas Brandhorst.

Bearbeitet von Beverly, 03 März 2011 - 20:05.


#11 Beverly

Beverly

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Geschrieben 03 März 2011 - 20:00

soll der mainstream doch an sich selbst ersticken.


Das bringt es - leider! - auf den Punkt.

Nur wo sind die Alternativen zum akuten Mainstream?

#12 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

    ---

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Geschrieben 03 März 2011 - 22:19

Nur wo sind die Alternativen zum akuten Mainstream?


Bei den rührigen Kleinverlagen!
Da findet sich so manches Schätzle. ;)

:)
Kaffee-Pott

#13 simifilm

simifilm

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Geschrieben 03 März 2011 - 23:08

ich bin mir nicht sicher ob es am buchmarkt auch so schlimm ist wie beim film, aber eben dort gilt:

blockbuster werden gemacht.

qualität setzt sich nicht automatisch durch.
beim film wird nur mehr mit selffulfilling prophecy gearbeitet.


Das hängt sehr davon ab, wie man "sich durchsetzen" definiert. Es ist zweifellos so, dass die wenigstens Filme die Zuschauerzahlen von Avatar erreichen. Aber gerade im Bereich Film gibt es mittlerweile so viele Festivals, die an guten Filmen jenseits des Mainstreams interessiert sind, dass ich behaupten würde, dass sich Qualität sehr wohl durchsetzt. Wer einen interessanten Film macht, wird auch Beachtung finden; diese wird sich vielleicht auf einen kleinen Kreis beschränken und man wird davon nicht reich, aber es gibt sehr wohl Märkte jenseits des Mainstreams, auf denen man sich durchsetzen kann. Letztlich dürfte das auch bei der Literatur nicht anders sein.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#14 Angela Fleischer

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Geschrieben 04 März 2011 - 01:13

Andere Frage. Ist es realistisch möglich, mit SF-Romanen seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wenn man sich sehr anstrengt? Das wäre nämlich so mein hochgestecktes Fernziel.
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#15 lapismont

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Geschrieben 04 März 2011 - 09:01

Andere Frage. Ist es realistisch möglich, mit SF-Romanen seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wenn man sich sehr anstrengt? Das wäre nämlich so mein hochgestecktes Fernziel.


Einen Großteil der Frage kannst du Dir mit Mathematik selbst beantworten. Wie viele potentielle SF-Käufer mag es in Deutschland geben? 6.000?
Irgendwo in dieser Nähe liegen die Erstauflagszahlen von Heyne. Das heißt, das Buch bekommt einen Stapel bei Thalia etc.

Kleinverlage dürften in der Regel Auflagen im unteren Hunderter Bereich haben. Wenn Du jetzt die Einnahmen gegen die Ausgaben rechnest, wirst Du schnell auf einen möglichen Monatsverdienst kommen, der Dir nicht gefällt.

Wer jedes Jahr ein Buch schreibt und es auch verkauft, braucht schon einiges an Erfolg um genügend Bücher zu verkaufen, dass es für ein Jahr Leben reicht. Wahrscheinlicher ist, dass Du nebenbei noch ganz viele Projekte betreibst, oder gleich ganz beim Brotjob bleibst oder aber Deinen Lebensstandard den Einkünften anpasst.

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#16 Diboo

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Geschrieben 04 März 2011 - 10:02

Kleinverlage dürften in der Regel Auflagen im unteren Hunderter Bereich haben.


Das variiert stark :-)

Ich denke, man kann in D als SF-Autor nur leben, wenn man fest bei den diversen Heftromanserien dabei ist und einen stetigen, schnellen und zuverlässigen Ausstoß hat. Reichtümer wird man damit aber auch nicht erwerben.
Oder man schreibt halt Bestseller :-)

Nein, das Schreiben ist im Regelfalle nur ein nettes Nebeneinkommen für die meisten. Man muss sich schon anderweitig tummeln. Selbst manche Verleger backen nebenher Brötchen (und bringen nie welche mit).

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(13. Erwerbsregel)

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#17 lapismont

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Geschrieben 04 März 2011 - 10:08

Das variiert stark :-)
Selbst manche Verleger backen nebenher Brötchen (und bringen nie welche mit).


Ach ja stümmt, der SF boomt nur beim richtigen BOOM
Gerade auf dem BuCon würde eine externe Brötchenquelle einiges erleichtern ...

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#18 Angela Fleischer

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Geschrieben 04 März 2011 - 10:15

Aha, danke für die Antworten. So ähnlich habe ich mir das vorgestellt. An sich bin ich Schnellschreiber, das heißt, ich schreibe an Rohmaterial zirka 3 Romane pro Jahr. Aber die müssten auch erst einmal genommen werden, um ob ich damit so erfolgreich bin, ist auch fraglich. Naja, mal sehen, was die Zukunft bringt.
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#19 Oliver

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Geschrieben 04 März 2011 - 10:55

Andere Frage. Ist es realistisch möglich, mit SF-Romanen seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wenn man sich sehr anstrengt? Das wäre nämlich so mein hochgestecktes Fernziel.

Du kannst ja mal gucken, wer in Deutschland wirklich von leben kann. Abgesehen von Perry Rhodan- und einigen Bastei-Autoren (in deren Zirkel man ja auch erst einmal reinkommen muss) sind das nur ganz wenige: Frank Schätzing schreibt SF, nennt das aber nicht so und geht auch anderen Tätigkeiten nach. Bestseller-Autoren wie Wolfgang Hohlbein, Andreas Eschbach und Markus Heitz schreiben gelegentlich auch SF, die sich gut verkauft. Das war es dann wohl schon. Man möge ergänzen, wenn ich jemanden vergessen habe, aber bitte wirklich nur, wer a.) von SF b.) leben kann.
Umkehrschluss (wieder: man möge mich korrigieren): Sich hinsetzen, nur SF zu schreiben und davon leben zu können (wie z.B. in UK Alastair Reynolds oder Peter F. Hamilton), das funktioniert leider in Deutschland nicht oder nur eingeschränkt.

Bearbeitet von Oliver, 04 März 2011 - 10:57.

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#20 †  a3kHH

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Geschrieben 04 März 2011 - 11:04

Man möge ergänzen, wenn ich jemanden vergessen habe, aber bitte wirklich nur, wer a.) von SF b.) leben kann.

Thomas Thiemeyer.
Schreibt zwar angeblich "Thriller", ist aber eigentlich SF&F.

Bearbeitet von a3kHH, 04 März 2011 - 11:05.


#21 lapismont

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Geschrieben 04 März 2011 - 11:30

Thomas Thiemeyer.
Schreibt zwar angeblich "Thriller", ist aber eigentlich SF&F.

Aber Thomas ist doch primär Maler, oder?

Ãœberlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#22 †  a3kHH

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Geschrieben 04 März 2011 - 11:34

Aber Thomas ist doch primär Maler, oder?

Seit ein paar Jahren zum Schriftsteller weitergewandert : http://www.thiemeyer.de/Autor.html

#23 Oliver

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Geschrieben 04 März 2011 - 11:37

Seit ein paar Jahren zum Schriftsteller weitergewandert : http://www.thiemeyer.de/Autor.html

Ich würde Alfreds Vorschlag durchaus gelten lassen. Wenn man mal auf die Bestsellerlisten guckt: Thomas schreibt ja nicht nur "nebenbei", seine Bücher gehen offensichtlich auch über den Tisch.
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#24 Nadine

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Geschrieben 04 März 2011 - 11:45

Den Traum träume ich übrigens auch, wenn auch nicht nur mit SF ;)

An sich bin ich Schnellschreiber, das heißt, ich schreibe an Rohmaterial zirka 3 Romane pro Jahr.

Schreiben ist weniger das Problem (Auch wenn man nach einigen Jahren sicherlich mal Luft holen muss, um neue Ideen zu bekommen, wenn die Quelität beständig sein soll), schwerer ist es, diese Menge a) zu überarbeiten, b ) zu verkaufen und c) dabei zu überleben, bis es Geld gibt. Ein Vorschuss von 2.000-5.000 Euro hält normalerweise nicht die 3-4 Jahre, bis die ersten Tantiemen kommen. Da muss man schon Heftromane schreiben, Hörbücher, ab und an in die c't, Ghostwriter sein, Fachartikel schreiben ...

Bearbeitet von Nadine, 04 März 2011 - 12:06.

Europa ist nicht nur ein Kontinent.

 


#25 Beverly

Beverly

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Geschrieben 04 März 2011 - 11:58

Einen Großteil der Frage kannst du Dir mit Mathematik selbst beantworten. Wie viele potentielle SF-Käufer mag es in Deutschland geben? 6.000?
Irgendwo in dieser Nähe liegen die Erstauflagszahlen von Heyne. Das heißt, das Buch bekommt einen Stapel bei Thalia etc.

Kleinverlage dürften in der Regel Auflagen im unteren Hunderter Bereich haben. Wenn Du jetzt die Einnahmen gegen die Ausgaben rechnest, wirst Du schnell auf einen möglichen Monatsverdienst kommen, der Dir nicht gefällt.

Wer jedes Jahr ein Buch schreibt und es auch verkauft, braucht schon einiges an Erfolg um genügend Bücher zu verkaufen, dass es für ein Jahr Leben reicht. Wahrscheinlicher ist, dass Du nebenbei noch ganz viele Projekte betreibst, oder gleich ganz beim Brotjob bleibst oder aber Deinen Lebensstandard den Einkünften anpasst.


Was die skeptische Einschätzung betrifft, stimme ich zu. Aber den Interessentenkreis für SF-Themen auf 6000 zu schätzen, halte ich für viel zu pessimistisch. Zudem kommt es noch darauf an, welche Art SF wie und von welchem Autor präsentiert wird.

#26 Christian Kathan

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Geschrieben 04 März 2011 - 12:18

Hallo Zusammen!

Habe gehört, dass die Situation auf dem deutschen SF-Buchmarkt schlecht ist. Die Leser werden weniger. Die großen Reihen wie Star Trek, Star Wars oder Rerry Rhodan verzeichnen einbußen. Die großen Verlage kaufen teure Lizenzen aus dem Ausland, bevorzugt aus den USA, und die deutschen Autoren bleiben meist unentdeckt oder unbedeutend. Die Kleinverlage machen die SF fast unter sich aus.
Einen Boom gibt es in der Fantasy, aber muss ich meine Raumschiffe jetzt mit Vampiren und Zauberlehrlingen bevölkern, um ein möglichst großes Publikum zu erreichen?
Ein Freund hat mir empfohlen auf Fantasy umzusatteln, um bekannt zu werden und Kohle zu machen. Der Gedanke gefällt mir nicht, auch wenn es logisch klingt.

Ich bitte, um eure Meinungen.

Ich glaube, die Situation auf dem SF-Buchmarkt für Autoren ist richtig gut!
Denn: es wird nicht jeder Schrott von den Verlagen gedruckt und promotet, sondern nur gute Romane. Im Gegensatz zu den Massenveröffentlichungen im Fantasy-Bereich mit jeder Menge für den Leser spontan kaum wahrnehmbarer Grütze. Wer also literarisch gute SF anbieten kann, der wird verlegt werden.
Gerade Verleger wie Guido oder Ernst, die aktuell IMHO den Schritt vom kleinen zum mittelständischen Verlag unternehmen, präsentieren teilweise hervorragende und beständig prämierte SF.
Autor (Science Fiction, Fantasy, Mystery, Thriller), Preisträger des William-Voltz-Award 2009, Blog: http://christiankathan.blogspot.com

#27 Angela Fleischer

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Geschrieben 04 März 2011 - 12:28

Den Traum träume ich übrigens auch, wenn auch nicht nur mit SF ;)


Ja. Ich arbeite auch an einem Urban Fantasy. Aber ich merke doch deutlich, dass meine Liebe der Space Opera gilt. Ich kann andere Sachen auch schreiben, aber der Genussfaktor ist nicht so groß.

Schreiben ist weniger das Problem (Auch wenn man nach einigen Jahren sicherlich mal Luft holen muss, um neue Ideen zu bekommen, wenn die Quelität beständig sein soll), schwerer ist es, diese Menge a) zu überarbeiten, b ) zu verkaufen und c) dabei zu überleben, bis es Geld gibt. Ein Vorschuss von 2.000-5.000 Euro hält normalerweise nicht die 3-4 Jahre, bis die ersten Tantiemen kommen. Da muss man schon Heftromane schreiben, Hörbücher, ab und an in die c't, Ghostwriter sein, Fachartikel schreiben ...


a) Stimmt. Das Ãœberarbeiten ist manchmal richtig anstrengend, das merke ich selbst. Ich habe noch jede Menge Rohmaterial rumliegen

b ) Mit dem Verkaufen habe ich noch nicht viel Erfahrung, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es nervenaufreibend ist, über zwanzig Leseproben zu verschicken.

c) Ist das der Normalfall, dass es solange dauert?

Bearbeitet von Angela Fleischer, 04 März 2011 - 12:29.

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#28 Nadine

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Geschrieben 04 März 2011 - 12:38

b ) Mit dem Verkaufen habe ich noch nicht viel Erfahrung, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es nervenaufreibend ist, über zwanzig Leseproben zu verschicken.

Das Verschicken finde ich unspektakulär. Exposé und Leseprobe müssen halt sehr gut sein und dann kann es dir passieren, dass du trotz Agentur zwei doer drei Jahre nichts verkauft bekommst. Oder der Verlag hat den nächsten Programmplatz erst 2013 und gibt sich mit dem nächsten Vertrag zögerlich, bis die Vorbesteller für Band 1 feststehen ... Selbst bekannte Autoren verkaufen selten drei Romane im Jahr, auch nicht unter Pseudonym. Depressionen sind vorprogrammiert, wenn man kurz vor knapp wieder rausgekickt wird.
Die Erfahrungen wirst du aber wahrscheinlich selbst noch machen. Lies mal in den offenen Bereichen von Montségur mit und hier bei den Neuerscheinungen. Man stellt sich das immer viel einfacher vor ale es ist.

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#29 Angela Fleischer

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Geschrieben 04 März 2011 - 12:52

Hm, ich musste eigentlich jedes Mal neu formatieren usw., weil jeder Verlag die Leseprobe in einem anderen Format zugeschickt bekommen möchte. Für mich, die ich eine Abneigung gegen Papierkram habe, ist das sehr unangenehm (jaja, ich weiß, eine schlechte Eigenschaft). Da waren sogar die Vertragsverhandlungen noch angenehmer. Wartezeiten sind ziemlich unangenehm, das habe ich selbst schon festgestellt. ;)
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    Scoobynaut

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Geschrieben 04 März 2011 - 13:25

Vielleicht schreit ja künftig der Markt nach SF-Jugendbuch-Autoren? Wo doch jetzt Suzanne Collins' "Die Tribute von Panem" sowie Ally Condies "Die Auswahl" in der Top Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste sind? Ansonsten können in der Erwachsenen-SF ja auch bei den Angelsachsen nur wenige ohne Brotjob durchkommen. Ian McDonald etwa arbeitet für eine Filmfirma, Adam Roberts ist Uni-Prof oder Tricia Sullivan ist die meiste Zeit Hausfrau. Gruß, Rainer P.S.: Hm, warum verkaufen sich SF-Jugendbücher, nicht aber 'erwachsene' Romane? Eine schleichende Infantilisierung der Gesellschaft? P.P.S. an lapismont: "Stopfkuchen" ist ein tolles Buch!


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