In welchem Roman steht der schönste, griffigste oder beste erste Satz?
#31
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 06:07
#32
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 07:36
Den Satz fand ich solange gut, bis ich versucht habe, es mir vorzustellen. Ein Fernseher zeigt auf einem toten Kanal so ein Schwarzweiß-Gewusel, das ich mir bei einem Himmel einfach nicht vorstellen kann. Das hat auch nicht wirklich eine Farbe. Wenn man es genau nimmt, ist aber auch nur von einem Fernseher die Rede, nicht vom Fernsehbild. Vielleicht ist das ja die Lösung meines Verständnisproblems. Aber nein, je länger ich grübele, um so weniger gefällt mir der Satz. Weiß jemand, wie er im Original lautet?
Hallo Ihr beiden,
Falls Du das wirklich ernst meinen solltest ...
Natürlich gibt es keinen Himmel, der genauso aussieht wie das Bildrauschen eines Fernsehers mit Analog-Empfang.
Aber eventuell, unter Umständen, man sollte es nicht gänzlich ausschließen, könnte es sein, dass Gibson ein unverbrauchtes sprachliches Bild für einen deprimierend wirkenden, grauen, verwaschenen Himmel gesucht hat. Das hat er zweifellos gefunden.
Wäre "Es herrschte eine bedeckte Wetterlage in der Hafenregion, der Himmel war grau" der bessere Satz?
In-Wirklichkeit-nicht-Geben ist ja das Markenzeichen schlechthin für einen ganzen Haufen Metaphern und andere Stilmittel. Hast du schon mal erlebt, dass etwa nach Phrasen wie "ein heißes Eisen anfassen" jemals die Rede von Brandverletzungen war ...
;-)
Liebe Grüße!
Jakob
Ihr seid hier einem der häufigsten Irrtümer bzgl. Gibson aufgesessen, meiner Meinung nach auch einem der verständlichsten.
Zunächst: Gemeint ist (soe wie ich das mal irgendwo gelesen habe) mit dem Satz nicht das analoge Rauschen, das wir bei einem wirklich "toten" Kanal früher gesehen haben, sondern eine bestimmte Art von Testbild, wie es sie früher im US-Kabelnetz gab. Stellte man das Gerät auf einen unbelegten Kanal ein, so bekam man ein Platzhalterbild, das im wesentlichen hellgrau war. Dieses grau ist gemeint.
Mehr noch als der Inhalt des Satzes demonstriert dieses Missverständnis, dass die Neuromancer-Trilogie sehr stark in der Bildwelt der Zeit ihrer Entstehung verankert ist. Sie ist auf diese Weise das Gegenteil "zeitloser" Literatur. Ich wage mal zu behaupten, dass jemand, der die 80er in den USA nicht erlebt hat (und sich auch nicht später damit irgendwie befasst hat) viele Aspekte heute nicht mehr verstehen wird.
Ich habe mir als Kind trotzdem an der Stelle immer Bildrauschen am Himmel vorgestellt und fand das sehr passend und stimmungsvoll.
#33
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 08:29
Eva war blond ...
Jeamy Lee
mostly harmless
jeamy
»Das Leben ist das Resultat einer unvollkommenen Natur.«
Die Traumvektor Tetralogie ist kein Science-Fiction-Roman
»Morgen seid ihr alle tot. Denn sie kommen!«
Monsterseelen
#34
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 11:51
Hallo Ihr beiden,
Ihr seid hier einem der häufigsten Irrtümer bzgl. Gibson aufgesessen, meiner Meinung nach auch einem der verständlichsten.
Zunächst: Gemeint ist (soe wie ich das mal irgendwo gelesen habe) mit dem Satz nicht das analoge Rauschen, das wir bei einem wirklich "toten" Kanal früher gesehen haben, sondern eine bestimmte Art von Testbild, wie es sie früher im US-Kabelnetz gab. Stellte man das Gerät auf einen unbelegten Kanal ein, so bekam man ein Platzhalterbild, das im wesentlichen hellgrau war. Dieses grau ist gemeint.
Mehr noch als der Inhalt des Satzes demonstriert dieses Missverständnis, dass die Neuromancer-Trilogie sehr stark in der Bildwelt der Zeit ihrer Entstehung verankert ist. Sie ist auf diese Weise das Gegenteil "zeitloser" Literatur. Ich wage mal zu behaupten, dass jemand, der die 80er in den USA nicht erlebt hat (und sich auch nicht später damit irgendwie befasst hat) viele Aspekte heute nicht mehr verstehen wird.
Ich habe mir als Kind trotzdem an der Stelle immer Bildrauschen am Himmel vorgestellt und fand das sehr passend und stimmungsvoll.
Hallo Naut!
Danke für den Hinweis, ist wirklich interessant. Auch ich fand diese Stelle mit dem - ab jetzt nur mehr vermeintlichen - Bildrauschen sehr originell und passend.
Zu Deinen Ausführungen bezüglich Bildwelten und deren zeitliche Verankerung fällt mir ein Beispiel aus TV und Film ein, das zeigt wie schnell manche alltägliche Dinge altern können.
Bis hinein in Produktionen der Neunziger Jahre sieht man in Filmen regelmäßig typische "Telefonie-Rituale" im Zusammenhang mit öffentlichen Fernsprechern, Suche nach Münzen, Gespräche mit der Vermittlung etc.
Das wirkt heutzutage im Zeitalter von Handy & Co. sowas von alt (obwohl 's nicht extrem lange her ist). Es dürfte heute sicher Kinder geben, die noch nie ein Münztelefon benutzt haben und die ihre Eltern fragen müssen, was das da im Film ist. :-)
Liebe Grüße!
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#35
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 11:58
Das wirkt heutzutage im Zeitalter von Handy & Co. sowas von alt (obwohl 's nicht extrem lange her ist). Es dürfte heute sicher Kinder geben, die noch nie ein Münztelefon benutzt haben und die ihre Eltern fragen müssen, was das da im Film ist. :-)
erinnere mich gerade an dieter nuhr (es gab uhren... und orte... telefonzellen, das waren so gläserne kästen ... das gibt es heute für raucher...):
mostly harmless
jeamy
»Das Leben ist das Resultat einer unvollkommenen Natur.«
Die Traumvektor Tetralogie ist kein Science-Fiction-Roman
»Morgen seid ihr alle tot. Denn sie kommen!«
Monsterseelen
#36
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 17:03
Dieser Anfangssatz ist spitze. Leider war alles, was auf diesen Satz folgte, nicht so besonders.Mein persönlicher LIeblingssatz ist ja:
"Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm"
Folgender Anfangssatz gefällt mir sehr gut. Der Roman auch.
"Ich hatte gerade die Hand gebissen, die mich fütterte, als Gott wieder anrief."
Bearbeitet von Susanne11, 09 Dezember 2011 - 17:15.
#37
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 18:40
"Der Himmel hatte die Farbe eines Kreuzworträtsels." Das ist noch metaphorischer.Natürlich gibt es keinen Himmel, der genauso aussieht wie das Bildrauschen eines Fernsehers mit Analog-Empfang.
Aber eventuell, unter Umständen, man sollte es nicht gänzlich ausschließen, könnte es sein, dass Gibson ein unverbrauchtes sprachliches Bild für einen deprimierend wirkenden, grauen, verwaschenen Himmel gesucht hat. Das hat er zweifellos gefunden.
Wäre "Es herrschte eine bedeckte Wetterlage in der Hafenregion, der Himmel war grau" der bessere Satz?
In-Wirklichkeit-nicht-Geben ist ja das Markenzeichen schlechthin für einen ganzen Haufen Metaphern und andere Stilmittel.
Mir gefiel der Satz (in dieser Bedeutung) auch mal gut. Dass das Grau eines Testbilds gemeint war, rettet ihn nun aber auch nicht mehr. Einen Satz hingegen wie "ihr Kleid hatte die Farbe eines auf einen toten Kanal gestellten Fernsehers" würde ich witzig finden.Ich habe mir als Kind trotzdem an der Stelle immer Bildrauschen am Himmel vorgestellt und fand das sehr passend und stimmungsvoll.
Bearbeitet von Tiff, 09 Dezember 2011 - 20:56.
#38
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 18:58
Ersterer, weil er den Leser sofort in die Handlung hineinkatapultiert:
"In Neu-Dehli setzten sie auf Turner einen Killerhund an, der auf seine Pheromone und seine Haarfarbe programmiert war."
Letzterer, weil er erstmal nur ein Fragezeichen über dem Kopf erscheinen lässt:
"Der Geist war das Abschiedsgeschenk ihres Vaters."
Trotzdem bleibt für mich der Neuromancer-Satz ungeschlagen. Ich habe mir da beim Lesen auch weniger Gedanken gemacht, ob solch ein Himmel möglich wäre, sondern es immer als einleitende Visualisierung des Roman-Settings angesehen. Das heißt, schon mit dem ersten Satz hatte ich eine wage Vorstellung, inwiefern sich diese Zukunft von unserer Gegenwart unterscheidet.
Jener Nachmittag war heisser als zwei rammelnde Ratten in einer Wollsocke.
Joe Lansdale, Sturmwarnung
Den find ich klasse!
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
#39
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 21:09
Das ist es eben. Beim ersten Lesen habe ich mir auch noch keine Gedanken gemacht, und da fand ich den Satz noch richtig gut. Er ist auch heute noch gut, weil er dem Fernsehen als Analogtechnologie den Geruch des Toten anhaften lässt. Farbenfroh ist ab sofort nur noch der digitale Cyberspace. Analoges Fernsehen ist eine Sackgasse der medialen Evolution. Aber ob Gibson das sagen wollte?Trotzdem bleibt für mich der Neuromancer-Satz ungeschlagen. Ich habe mir da beim Lesen auch weniger Gedanken gemacht, ob solch ein Himmel möglich wäre, sondern es immer als einleitende Visualisierung des Roman-Settings angesehen.
Weil's vielleicht passt, zum Vergleich noch ein erster Satz (von "Schmied der Unsterblichkeit"):
Hier ist nichts cyberspacig, hier gibt es auch keinen toten Fernseher.Wie geschmolzenes Blei, schwer und gleißend, lastete der Himmel auf dem Land.
#40
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 23:33
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#41
Geschrieben 09 Dezember 2011 - 23:36
"Nennt mich Ismael."
Stimmt. Der ist so gut, den habe ich mal zitiert.
Clou Gallagher * Colin Mirth * Rettungskreuzer Ikarus * Mein Blog* Meine Tweets
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#42
Geschrieben 10 Dezember 2011 - 07:06
Einer der berühmtesten ersten Sätze:
"Nennt mich Ismael."
Der SF scheinen allmählich die guten ersten Sätze auszugehen, wenn zunehmend Non-SF zitiert wird.
Gut wird er dadurch, dass der Name eine Bedeutung (Ausgestoßener) hat.
Stimmt. Der ist so gut, den habe ich mal zitiert.
Da gute Sätze übertragbar sind, hätte Neo 6 so anfangen sollen: "Nennt mich Perry Rhodan", wobei "Perry Rhodan" aus dem Frankborschianischen stammt und so viel heißt wie "der untätig unter dem Schutzschirm sitzt".
Bearbeitet von Tiff, 10 Dezember 2011 - 07:07.
#43
Geschrieben 10 Dezember 2011 - 07:46
Gut wird er dadurch, dass der Name eine Bedeutung (Ausgestoßener) hat.
Eben. Sonst hätte ich ihn ja nicht zitiert.
Mal wieder was SFiges:
"Now this is what I call cold!" (Donald F. Glut, The Empire Strikes Back)
Clou Gallagher * Colin Mirth * Rettungskreuzer Ikarus * Mein Blog* Meine Tweets
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#44
Geschrieben 10 Dezember 2011 - 10:03
Der SF scheinen allmählich die guten ersten Sätze auszugehen, wenn zunehmend Non-SF zitiert wird.
"I was born in a house with a million rooms, built on a small, airless world on the edge of an empire of light and commerce that the adults called the Golden Hour, for a reason I did not yet grasp."
Hallo Tiff,
Bei Sätzen wie diesen würden die meisten – und sie hätten recht – irgend etwas mit Science Fiction dahinter vermuten ... ;-)
LG
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#45
Geschrieben 10 Dezember 2011 - 15:12
Dann muss ich es, in Anlehnung an die Begründung beim Deutschen Fernsehpreis von Marcel Reich-Ranicki, in aller Entschiedenheit ablehnen.Aber sicher doch. In der Spätsendung auf dem Kulturkanal mit Thomas Gottschalk.
Buck Rogers
#The World from the nefarious Ming the Merciless- • (Buch) gerade am lesen:Adam Christopher - Age Atomic
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#46
Geschrieben 10 Dezember 2011 - 18:03
1. "Ausgerechnet heute muss es pissen."...
2. An den meisten Tagen betrete ich das Kapitol durch den Keller. ...
3. Bisher passierte folgendes: Am Anfang wurde das Universum erschaffen.
4. "Natürlich", erklärten sie ihm in aller Aufrichtigkeit, "wirst du ein Sklave sein."
5. Walpar Tonraffier landete mit dem Hinterteil auf dem Betonfußboden, gefolgt von einem Regen aus Fensterscherben.
6. Mäßige Bewölkerung, der Planet hält sich bedeckt.
7. Lächeln Sie!
8. "Du bist ein Kallikanzaros", verkündigte sie plötzlich.
9. "Willkommen auf dem Mars", sagte die warme Computerstimme, "die Zeit ist 24.13 Mars-Standardt und die Temperatur beträgt gegenwärtig zweihundertundein Grad Celsius.
doch mein Faforit bleibt:
10. Es war nicht das erste Mal, dass er vom Heulen des Gefechtslärms aus dem Schlaf gerissen wurde und mitten hinein in das Chaos geschleuder wurde, das er sich vor wenigen Wochen noch nicht einmal hatte vorstellen können: Lärm und tanzende Lichter, das Trappeln harter Steifelsohlen auf dem nackten Metallboden und ein elektrisches Knistern, von dem die Ingeneure und Wissenschaftler an Bord beharrlich behaupteten, dass es nur in seiner Einbildung existierte - was es nicht daran hinderte, das gewaltige Schiff von einem Ende bis zum anderen auszufüllen und auf seiner Haut zu knistern - , das Schrillen unzähliger flackernder Monitore, die jeder für sich die volle Aufmerksamkeit aller reklamierten, die zufällig vorbeikamen, durcheinanderhastende Männer mit ebenso ernsten wie angespannten Gesichtern (die die Angst in ihren Augen trotzdem nicht ganz verhehlen konnten), das dumpfe Wummern der Maschinen und das leisere, aber ungleich schrecklichere Geräusch, mit dem die Gefechtstürme aus dem Rumpf der Olypus Mons ausfuhren und die Spulen der mächtigen Masergeschütze aufgeladen wurden; das alles und tausend andere Dinge fügten sich zu einem einzigen Cescendo zusammen, das jeden einzelnen Sinn bis an seine Grenze und darüber hinaus belastete und nichts anderes als Entsetzlich war, es zugleich aber auch unmöglich machte, sich seiner Faszination zu entziehen. ...
... und morgen die Auflösung für die Rätzel.
Bearbeitet von Iwen, 10 Dezember 2011 - 18:07.
#47
Geschrieben 10 Dezember 2011 - 18:05
#48
Geschrieben 10 Dezember 2011 - 18:17
...und in welchem Buch steht der? *duckundwech*Hey, Du liest Zelazny ?
Bearbeitet von MoiN, 10 Dezember 2011 - 18:18.
πάντα ῥεῖ
Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi .. .A I N
#49
Geschrieben 10 Dezember 2011 - 18:24
10. Weltraumkrieger
9. Babylon 5: Todliche Gedanken.
8. Fluch der Unsterblichkeit
7. PR NEO 1
6. Das Schiff
5. Walraf Tonraffir und der Zeigefinger Gottes
4. In meinen Taschen die Sterne wie Staub
3. Das Restaurant am Ende des Universum
2. Hoffnung wagen
1. Collektor
Hey, Du liest Zelazny ?
Ja, eine Sternstunde meines SF Erlebnisses. Habe aber zweimal lesen müssen, um ihn zu verstehen.... war halt noch zu junge dafür.... damals... oh, Gott!
#50
Geschrieben 10 Dezember 2011 - 18:44
Der wird nur noch von folgendem getoppt:Einer der berühmtesten ersten Sätze:
"Nennt mich Ismael."
"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde."
Es ist zwar keine SF-Literastur, aber zur Phantastik würde ich das Gesamtwerk schon zählen.
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)
"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)
#51
Geschrieben 10 Dezember 2011 - 20:02
Der wird nur noch von folgendem getoppt:
"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde."
Es ist zwar keine SF-Literastur, aber zur Phantastik würde ich das Gesamtwerk schon zählen.
Zugegeben, getoppt!
Die bekannte Stelle im Buch Jona des Alten Testaments hat ja auch einen Bezug zu großen Meeresgetier. In diesem Zusammenhang: Wäre die folgende abenteuerliche Begebenheit – wahr oder nicht wahr – nicht ein wunderbarer Rumpf einer (phantastischen?) Erzählung?
Im angelsächsischen Raum wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Fall eines gewissen James Bartley, eines amerikanischen Waljägers diskutiert, der 1892 vor den Falklandinseln von einem Pottwal verschlungen, aber von seinen Kameraden aus dem Magen des erlegten Wals lebend gerettet wurde. Bartley soll bei seiner Rettung bewusstlos und vom Magensaft des Wals angegriffen gewesen sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Buch_Jona
(Im Abschnitt Zur literarischen Gattung)
Liebe Grüße!
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#52
Geschrieben 11 Dezember 2011 - 15:50
Das ist es eben. Beim ersten Lesen habe ich mir auch noch keine Gedanken gemacht, und da fand ich den Satz noch richtig gut. Er ist auch heute noch gut, weil er dem Fernsehen als Analogtechnologie den Geruch des Toten anhaften lässt. Farbenfroh ist ab sofort nur noch der digitale Cyberspace. Analoges Fernsehen ist eine Sackgasse der medialen Evolution. Aber ob Gibson das sagen wollte?
Ich habe heute mal geschaut, ob ich ein Interview mit William Gibson finde, in dem er sich dazu näher äußert. Ein paar habe ich quergelesen, doch keine konkrete Aussage dazu finden können. Vielleicht hat er wirklich nur eine unverbrauchte Metapher für sein Debüt gesucht. Theoretisch kann man in diesen Satz viel hineininterpretieren: bspw. auch eine Beschreibung der Gemütslage des Protagonisten Case (habe ich als Essay über das Buch irgendwo gelesen, finde aber die Seite nicht mehr).
Ein Interview mit Gibson (geführt im Sommer 2011) verlinke ich hier mal, da er dort etwas interessantes zum Thema Eröffnungssätze sagt:
http://www.theparisr...-william-gibson
"INTERVIEWER
How do you begin a novel?
GIBSON
I have to write an opening sentence. I think with one exception I’ve never changed an opening sentence after a book was completed."
Leider verrät er nicht, in welchem Roman er den Eröffnungssatz geändert hat.
Der wird nur noch von folgendem getoppt:
"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde."
Es ist zwar keine SF-Literastur, aber zur Phantastik würde ich das Gesamtwerk schon zählen.
Das würde ich sofort unterschreiben, zumal es das erfolgreichste Buch aller Zeiten war, ist und wohl immer bleiben wird und schon allein deswegen genannt werden sollte.
Aus meinen Lieblingsbüchern biete ich noch an:
"Es war ein strahlend-kalter Apriltag, und die Uhren schlugen dreizehn." 1984
"Es war eine Lust, Feuer zu legen." Fahrenheit 451
[Hier bitte den ersten Satz aus Schöne neue Welt dazudenken - das Buch habe ich grade verliehen]
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
#53
Geschrieben 12 Dezember 2011 - 08:28
Strasse des Ruhms
Buck Rogers
#The World from the nefarious Ming the Merciless- • (Buch) gerade am lesen:Adam Christopher - Age Atomic
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• (Buch) Neuerwerbung: Annie Jacobsen - 72 Minuten bis zur Vernichtung: Atomkrieg – ein Szenario
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• (Film) gerade gesehen: Dune: Part Two
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• (Film) Neuerwerbung: The Lost King
#54
Geschrieben 12 Dezember 2011 - 12:33
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
(James Corey, Calibans Krieg)
"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"
(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
#55
Geschrieben 12 Dezember 2011 - 19:58
Kurt Vonnegut jr., Schlachthof 5
Bearbeitet von fahrenheit.451, 14 Dezember 2011 - 11:46.
Vilm. Der Regenplanet
Vilm. Die Eingeborenen
Vilm. Das Dickicht
Galdäa. Der ungeschlagene Krieg
Das Universum nach Landau. Roman in Dokumenten und Novellen
- • (Buch) als nächstes geplant:Shazim. Der verborgene Plan
-
• (Film) gerade gesehen: Enterprise, Staffel 4
#56
Geschrieben 13 Dezember 2011 - 16:12
Nur auf dem Friedhof kann man sich unverstimmte Momente des Bewusstseins verschaffen; ein paar Vögel machen ihren vom Loebschen Tropismus bestimmten Lärm, hin und wieder klagt eine verstimmte Orgel aus der interkonfessionellen Kapelle, und die lieben Toten liegen einträchtig, aber streng getrennt in ihren alten Boxen. [Ingomar von Kieseritzky: Der Frauenplan.]
Allerdings keine Phantastik
Bearbeitet von RobRandall, 13 Dezember 2011 - 16:14.
#57
Geschrieben 18 Dezember 2011 - 23:34
πάντα ῥεῖ
Büchermarkt ...druckfrisch...dlr lit ...Verena ... Dana ...swrwi ...brwi .. .A I N
#58
Geschrieben 20 Dezember 2011 - 10:22
Edgar Rice Burroughs, Die Prinzessin vom Mars
Buck Rogers
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#59
Geschrieben 20 Dezember 2011 - 16:05
Ich bin sehr alt: wie alt, weiß ich nicht. Möglicherweise einhundert, möglicherweise älter; aber ich kann es nicht genau sagen, denn ich bin nie gealtert wie andere Männer, auch kann ich mich nicht an meine Kindheit erinnern. Soweit ich mich entsinne, war ich schon immer erwachsen, ein Mann um die Dreißig.
Edgar Rice Burroughs, Die Prinzessin vom Mars
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#60 Gast_Dirk_*
Geschrieben 20 Dezember 2011 - 16:11
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