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Dan Simmons - "Flashback"


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33 Antworten in diesem Thema

#1 Waterwalker

Waterwalker

    Limonaut

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Geschrieben 14 Dezember 2011 - 20:15

Hey liebe Boardies

Nach Hyperion/Endymion und Ilium/Olympos von denen ich fast durchweg begeistert war, hat es mich nun wieder zu Dan Simmons hingezogen.
Konkret gesagt zu seinem neuesten Roman "Flashback".

Ich bin erst auf Seite 60 und kann und will vom Inhalt nur soviel sagen:
Die USA in nicht allzu ferner Zukunft ist vollkommen verarmt. 85 % der Bevölkerung sind Süchtig nach der Droge "Flashback", die den Konsumenten Erinnerungen wiedererleben lässt.
Der Ex-Detective Nick Bottom wird von einem japanischen Multi-Milliardär beauftragt, die Ermordung seines Sohnes aufzuklären.
Klingt irgendwie nach "Strange Days", ist es aber nicht wirklich.

Die Lebensverhältnisse im LA der Zukunft werden als sehr hart und düster beschrieben. Dennoch liest sich das Buch bisher sehr witzig und ausgesprochen spannend. Und erstaunlicherweise (für Simmons-Verhältnisse) sehr flüssig. Bin bis jetzt begeistert und kann das Buch kaum aus der Hand legen (ok, hab auch erst gestern damit angefangen *g*).
Ich bin immer wieder erstaunt, wie vielseitig Dan Simmons ist. Und vor allem: so viel Humor hätte ich Ihm gar nicht zugetraut... Eingefügtes Bild

Wie findet ihr das Buch? Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Waterwalker, 14 Dezember 2011 - 21:16.


#2 Matthias

Matthias

    Illuminaut

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Geschrieben 15 Dezember 2011 - 11:02

Ich habe von dem Buch bisher Abstand genommen, da es überwiegend negative Kritik erntete; auch wegen der angeblich aufdringlichen politischen Botschaft. Das Szenario hört sich allerdings sehr spannend an.
Lieblingsautoren: Alastair Reynolds, R.C. Wilson, G. Benford

#3 FraPe

FraPe

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 15 Dezember 2011 - 12:14

Hey liebe Boardies

Nach Hyperion/Endymion und Ilium/Olympos von denen ich fast durchweg begeistert war, hat es mich nun wieder zu Dan Simmons hingezogen.
Konkret gesagt zu seinem neuesten Roman "Flashback".

Ich bin erst auf Seite 60 und kann und will vom Inhalt nur soviel sagen:
Die USA in nicht allzu ferner Zukunft ist vollkommen verarmt. 85 % der Bevölkerung sind Süchtig nach der Droge "Flashback", die den Konsumenten Erinnerungen wiedererleben lässt.
Der Ex-Detective Nick Bottom wird von einem japanischen Multi-Milliardär beauftragt, die Ermordung seines Sohnes aufzuklären.
Klingt irgendwie nach "Strange Days", ist es aber nicht wirklich.

Die Lebensverhältnisse im LA der Zukunft werden als sehr hart und düster beschrieben. Dennoch liest sich das Buch bisher sehr witzig und ausgesprochen spannend. Und erstaunlicherweise (für Simmons-Verhältnisse) sehr flüssig. Bin bis jetzt begeistert und kann das Buch kaum aus der Hand legen (ok, hab auch erst gestern damit angefangen *g*).
Ich bin immer wieder erstaunt, wie vielseitig Dan Simmons ist. Und vor allem: so viel Humor hätte ich Ihm gar nicht zugetraut... Eingefügtes Bild

Wie findet ihr das Buch? Eingefügtes Bild

Hallo,

ich habe es vor zwei Wochen fertig gelesen... In wenigen Tagen.

Ja, es ist spannend - keine Frage.

Bisher habe ich noch jeden Simmons gelesen, egal ob Horror, SF oder Mainstream.
Das Szenario ist sehr interessant. Dass allerdings vor allem die Japaner die Reste der USA 'beherrschen' ist seit spätestens
Fukushima eher unwahrscheinlicher geworden, aber eigentlich egal.

Die Richtung, die Simmons Schreiben nimmt, hat sich vor allem schon mit Illium und Olympos abgezeichnet.
Mit 'Flashback' wird das noch gesteigert. Und das läßt mich eher an Abstand von Simmons für zukünftige Bücher
denken. 'Flashback' ist hart, übertrieben hart. Dass dieses Szenario der zerfallenden, elenden USA Rassismus
massiv verstärkt, ist zwar glaubwürdig. Aber auch hier übertreibt Simmons gewaltig in seinen Schilderungen,
sodass man das Gefühl bekommt, dass dies durchaus schon die (reelle) Meinung des Autors widerspiegeln könnte.

In Summe:Es zeichnet sich zwar schon recht bald im Buch ab, wer der Täter ist - auch das Warum.
Aber das ist nicht das Wesentliche. Hohes Tempo, spannend, ein paar Widersprüche und ein paar Unglaubwürdigkeiten
(deren Bedeutungen sich in Grenzen halten), aber zu hart und zu drastisch in der Schilderung.

Gruß, Franz Peter.

Eingefügtes Bild

Bearbeitet von FraPe, 15 Dezember 2011 - 12:25.


#4 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

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Geschrieben 15 Dezember 2011 - 14:03

Ich habe von dem Buch bisher Abstand genommen, da es überwiegend negative Kritik erntete; auch wegen der angeblich aufdringlichen politischen Botschaft.
Das Szenario hört sich allerdings sehr spannend an.

Hallo Matthias!

Ich bin gerade so in der Mitte des Buches und muss sagen: empfehlenswert. Natürlich überspitzt es manche extrapolierten Entwicklungen, aber das darf in einem dystopischen Roman ruhig geschehen.
Nach dem Lesen einiger Rezensionen habe ich den Eindruck, dass die Kritiker vor allem (Polical Correctness) von den Schilderungen islamistischer Entwicklungen in einer fiktiven Zukunft irritiert sind. Da möge sich jeder sein eigenes Bild machen. Dass Europa in 20 oder 30 Jahren als Kalifat unter der Geißel der Scharia darbt, ist bitte noch immer ein Science Fiction Szenario. Tatsache ist: Islamkritik polarisiert massiv, auch wenn sie "nur" in einem Roman verarbeitet ist ...

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#5 Sah-Gahn

Sah-Gahn

    Yoginaut

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Geschrieben 15 Dezember 2011 - 14:36

Hallo! Da ich bisher mit den Simmons Romanen die ich gelesen habe, nur gute und spannende Erfahrungen gemacht habe, sage ich - danke für die Empfehlung. Wenn ich das Buch gelesen habe, werde ich nochmal kurz posten, wie ich es mir gefallen hat. Schöne Grüße von Sah-Gahn
Ich schreibe, weil ich eine Geschichte habe.
Schön wenn sie den Lesern gefällt.
Ich schreibe weil es meine Art ist sich auszudrücken, weil ich Zustände kritisieren, weil ich Welten entstehen lassen kann. Für mich, für andere.
Ich schreibe nicht weil ich viel Geld und Ruhm scheffeln will - Anerkennung aber schon. Ich hätte auch nichts dagegen davon leben zu können!
U.M.
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  • (Buch) gerade am lesen:Dmitry Glukovsky - Metro 2033
  • (Buch) als nächstes geplant:Ted Nield - Superkontinent - Das geheime Leben unseres Planeten. Eine abenteuerliche Reise durch die Erdgeschichte
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#6 T.H.

T.H.

    Giganaut

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Geschrieben 15 Januar 2012 - 17:54

Lese gerade (mal wieder) HYPERION, und was steht da auf Seite 248: "Die Droge der Wahl ist Flashback (...)". In "Hyperion" spielt ja auch ein Krieger / General palästinensischer Herkunft eine Hauptrolle. Will mir dessen Charakteresierung durch Simmons genauer ansehen, bevor ich dann auch mal "Flashback" lese, mal gucken, wie Simmons Haltung gg.über dem Islam/Moslems sich verändert hat...

Phantastische Grüße,
Thomas

...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus

(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)


#7 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

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Geschrieben 15 Januar 2012 - 18:04

Lese gerade (mal wieder) HYPERION, und was steht da auf Seite 248: "Die Droge der Wahl ist Flashback (...)".

In "Hyperion" spielt ja auch ein Krieger / General palästinensischer Herkunft eine Hauptrolle. Will mir dessen Charakteresierung durch Simmons genauer ansehen, bevor ich dann auch mal "Flashback" lese, mal gucken, wie Simmons Haltung gg.über dem Islam/Moslems sich verändert hat...



Oh, du dürftest staunen. Romane sind nicht automatisch politische Statements ihrer Autoren, aber der Islam kommt im Roman (Flashback) nicht wirklich gut weg. Auf Deine Meinung dazu freue ich mich schon jetzt ...

Liebe Grüße!

Jakob

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#8 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 14 Februar 2012 - 11:30

Hallo zusammen, nichts kommt in dem Roman gut weg, nicht der Islam, nicht die Neue Reconquista, nicht Japans Rückkehr zu mittelaterlichen Gesellschafsstrukturen. Und natürlich auch nicht die USA (und hier vor allem ultraweichgespülten "Demokraten"). Obwohl, da und dort blitzt er auf, der amerikanische Pioniergeist und natürlich auch das, was ich gerne die "amerikanische Familie" nenne. Da hilft man einander, da hält man zusammen. Oder fährt im Planwagen, pardon, Monstertruck, quer durch die USA und erwehrt sich dabei Indianer ..., äh, Banditenangriffen. Eastward Ho. Und das alles kommt ins Gewand einer klassischen Hardboiled Story daher (nur säuft der Held nicht, er inhaliert flashback). Die Gegner sind wie gewohnt sehr, sehr mächtig. Und so geht es nicht nur um Mord ... Apropos flashback. Während des Lesens hatte ich immer wieder das Gefühl, Simmons auf dem Leim zu gehen, sobald ich die Story Ernst nahm. Ich gehe da mal nichts ins Detail, um niemandem den Spaß am Lesen zu nehmen. Nur soviel ... Schaut euch mal die Schachpartie zwischen den beiden ehemaligen Profs an. Die ist sowas von Strunx, die liest sich wie ein Fehler in der Matrix ;-) Der Roman ist ganz großes Kino! Vor allem auch wg. der simplen Botschaft: Lebe nicht in der Vergangenheit, lebe! Viele Grüße Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")

#9 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 14 Februar 2012 - 12:55

Ich las einige Kritiken, die Simmons "politische Unkorrektheit" vorwarfen, das fand ich unpassend. Ein Schriftsteller darf schreiben was er will und ich konnte auch keine politische Unkorrektheit finden. Er skiziert eine gesellschaftliche Vision der Zukunft, die, was die Beschreibung es Kalifats angeht, so abwegig nicht ist. Sehr gruselig. Anfangs fand ich die Geschichte sehr spannend, aber mit Zeit ging mir (oder Simmons) die Luft aus und die Story fesselte mich immer weniger. Diese Mischung aus Polit-Thriller und Mad-Max ist nicht mein Ding. Also: Ich mochte das Buch nicht, aber nicht wegen der dort vertretenen politischen Meinung, sondern weil es mich langweilte.

#10 T. Lagemann

T. Lagemann

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Geschrieben 21 Februar 2012 - 14:44

Hallo zusammen, gerade all die Einsprengsel aus Filmen wie "Mad Max" haben mir "Flashback" zu einem Lesegenuss gemacht. Der Roman ist voller Kino, voller amerikanischer Träume (on the road, Waffen) und Alpträume (die Japaner/Moslems kommen) ... Und das zu einem Bündel geschnürt mit einer Krimihandlung, jau, das macht Spaß. Das ist wie ein Flashback auf amerikanische Mythen. Und kommt gekonnt unaufdringlich daher. Da hat Simmons den USA (und der Welt) einen wirklich prima geschliffenen Spiegel entgegen gehalten. Viele Grüße Tobias

Bearbeitet von T. Lagemann, 21 Februar 2012 - 14:45.

"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")

#11 derbenutzer

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 12:26

Hallo zusammen,

gerade all die Einsprengsel aus Filmen wie "Mad Max" haben mir "Flashback" zu einem Lesegenuss gemacht. Der Roman ist voller Kino, voller amerikanischer Träume (on the road, Waffen) und Alpträume (die Japaner/Moslems kommen) ... Und das zu einem Bündel geschnürt mit einer Krimihandlung, jau, das macht Spaß. Das ist wie ein Flashback auf amerikanische Mythen. Und kommt gekonnt unaufdringlich daher. Da hat Simmons den USA (und der Welt) einen wirklich prima geschliffenen Spiegel entgegen gehalten.

Viele Grüße
Tobias

Volle Zustimmung, Tobias! Der Roman ist ein sehr gut geschriebener Pageturner. Die Diskussionen bezüglich politischer Korrektheit halte ich für überzogen bzw. "Thema verfehlt" ...
Simmons kann wirklich schreiben. Bei mir lief jedenfalls beim Lesen auch so eine Art inneres Kino ab, das ist schon mal ein gutes Zeichen.
Diese Rassismus-Kritik gab es angeblich ja auch bei "Ilium" und/oder "Olympos". Ich kann es bis heute nicht wirklich nachvollziehen ...

LG

Jakob

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#12 Trurl

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 14:36

Simmons kann wirklich schreiben. Bei mir lief jedenfalls beim Lesen auch so eine Art inneres Kino ab, das ist schon mal ein gutes Zeichen.
Diese Rassismus-Kritik gab es angeblich ja auch bei "Ilium" und/oder "Olympos". Ich kann es bis heute nicht wirklich nachvollziehen ...

Hallo Jakob, daran, dass Simmons schreiben kann, besteht kein Zweifel. Gerade deshalb scheint mir die Neigung ihm bestimmte Haltungen zu verzeihen fatal zu sein, weil sie vielleicht doch ein politisches Anliegen raffiniert verdeckt. Allerdings ist ein direkter Rassismus-Vorwurf im Zusammenhang mit Olympos, und es geht bei dem Vorwurf ja nur um eine Stelle im zweiten Roman seiner Ilium-Bände, wohl übertrieben.

Dennoch meine ich, hat hat er sich in Olympos mMn. an dieser Stelle vergaloppiert, wo er, aus welchen Gründen auch immer, einen unnötigen historischen Exkurs in die Geschichte einflechten musste und eine islamische Extremistengruppe erfinden mußte, die um ein Haar die Welt in eine atomare Katastrophe gestürzt hätte. Für den Fortgang der Rahmenhandlung war das vollkommen überflüssig, aber das war Simmons irgendwie ein Anliegen. So gesehen scheint mir Flashback ein weiterer Schritt Simmons in die falsche (politische) Richtung zu sein und mein Interesse diesen Roman zu lesen schwindet, je mehr ich in Erfahrung bringen kann. Ich habe jedenfalls von Simmons Roman bislang noch nirgends Gutes, außer hier bei euch, gehört.

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 22 Februar 2012 - 14:41.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
  • (Buch) gerade am lesen:Jeff VanderMeer - Autorität
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#13 derbenutzer

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 18:31

Hallo Jakob, daran, dass Simmons schreiben kann, besteht kein Zweifel. Gerade deshalb scheint mir die Neigung ihm bestimmte Haltungen zu verzeihen fatal zu sein, weil sie vielleicht doch ein politisches Anliegen raffiniert verdeckt. Allerdings ist ein direkter Rassismus-Vorwurf im Zusammenhang mit Olympos, und es geht bei dem Vorwurf ja nur um eine Stelle im zweiten Roman seiner Ilium-Bände, wohl übertrieben.

Dennoch meine ich, hat hat er sich in Olympos mMn. an dieser Stelle vergaloppiert, wo er, aus welchen Gründen auch immer, einen unnötigen historischen Exkurs in die Geschichte einflechten musste und eine islamische Extremistengruppe erfinden mußte, die um ein Haar die Welt in eine atomare Katastrophe gestürzt hätte. Für den Fortgang der Rahmenhandlung war das vollkommen überflüssig, aber das war Simmons irgendwie ein Anliegen. So gesehen scheint mir Flashback ein weiterer Schritt Simmons in die falsche (politische) Richtung zu sein und mein Interesse diesen Roman zu lesen schwindet, je mehr ich in Erfahrung bringen kann. Ich habe jedenfalls von Simmons Roman bislang noch nirgends Gutes, außer hier bei euch, gehört.

LG Trurl

Mag ja sein, lieber Trurl, dass dies ("... islamistische Extremistengruppe ...") überzogen war. Andererseits ist es für den Einbau in eine Romanhandlung eventuell durchaus schlüssiger, als dies etwa bemühte Heranziehung anderer Religionsgemeinschaften brächte. Denn seien wir uns doch ehrlich, die Gewaltbereitschaft des Islamismus (nicht des Islams!!!) ist evident und fand da halt eine Berücksichtigung in einer Romanhandlung. Auch erwähnenswert: Denke an Hyperion & Co., da hat genauso das Christentum sein Fett abbekommen, und das mehr als massiv ...

Ich finde das hält sich die Waage und man sollte nicht überinterpretieren.

Liebe Grüße!

Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 22 Februar 2012 - 18:32.

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#14 Trurl

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Geschrieben 22 Februar 2012 - 20:49

Mag ja sein, lieber Trurl, dass dies ("... islamistische Extremistengruppe ...") überzogen war. Andererseits ist es für den Einbau in eine Romanhandlung eventuell durchaus schlüssiger, als dies etwa bemühte Heranziehung anderer Religionsgemeinschaften brächte. Denn seien wir uns doch ehrlich, die Gewaltbereitschaft des Islamismus (nicht des Islams!!!) ist evident und fand da halt eine Berücksichtigung in einer Romanhandlung. Auch erwähnenswert: Denke an Hyperion & Co., da hat genauso das Christentum sein Fett abbekommen, und das mehr als massiv ...

Ich finde das hält sich die Waage und man sollte nicht überinterpretieren.

Ja, die islamistische Extremistengruppe war überzogen und belanglos. Das alles spielte sich doch Jahrhunderte[!] in der Zukunft ab, von unserer Zeit aus gerechnet. Das hat mich wahnsinnig gestört. Sollte der islamistische Terror dann tatsächlich noch eine Rolle spielen? Ich mag ja Simmons Schreibweise und halte ihn für einen brillianten Erzähler, der dem Leser auch unglaubwürdige Ideen und Szenarien verkaufen kann. Und wenn ich es richtig aus euren Statements herauslese, hat er diese Gabe nicht verlernt, was es umso schlimmer macht, finde ich. Mit dem Islam hat er es, das kann man nicht leugnen und das sind nicht nur dessen fundamentalistische Extremismen.

Ich sehe keine Gefahr eines Überschwappens des Islam nach Europa. Das sind vielleicht Sarrazins Alpträume, nicht meine. Soll ich tatsächlich ein Kalifat in Europa als solide Spekulation, auf der Grundlage aktueller politischer Tendenzen, wirklich ernst nehmen? M.E. sind solche Polit-Märchen eher latenten Ängsten eines Autors geschuldet, der Europa und die Welt aus der Tea-Party Perspektive sieht. Es sei denn das Ganze ist wiederum als Satire gemeint, oder als möglichst düsteres und schräges Szenario ohne Anspruch auf Glaubwürdigkeit, die eine reine Action-Handlung in Gang bringen soll.

Aber okay, die Sache ist entschieden. Obwohl ich Flashback erst nicht lesen wollte, werde ich mir nun auch hiervon ein eigenes Bild machen. (Mist, der Stapel wächst weiter)

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 22 Februar 2012 - 21:18.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#15 derbenutzer

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 11:26

Ja, die islamistische Extremistengruppe war überzogen und belanglos. Das alles spielte sich doch Jahrhunderte[!] in der Zukunft ab, von unserer Zeit aus gerechnet. Das hat mich wahnsinnig gestört. Sollte der islamistische Terror dann tatsächlich noch eine Rolle spielen? Ich mag ja Simmons Schreibweise und halte ihn für einen brillianten Erzähler, der dem Leser auch unglaubwürdige Ideen und Szenarien verkaufen kann. Und wenn ich es richtig aus euren Statements herauslese, hat er diese Gabe nicht verlernt, was es umso schlimmer macht, finde ich. Mit dem Islam hat er es, das kann man nicht leugnen und das sind nicht nur dessen fundamentalistische Extremismen.

Ich sehe keine Gefahr eines Überschwappens des Islam nach Europa. Das sind vielleicht Sarrazins Alpträume, nicht meine. Soll ich tatsächlich ein Kalifat in Europa als solide Spekulation, auf der Grundlage aktueller politischer Tendenzen, wirklich ernst nehmen? M.E. sind solche Polit-Märchen eher latenten Ängsten eines Autors geschuldet, der Europa und die Welt aus der Tea-Party Perspektive sieht. Es sei denn das Ganze ist wiederum als Satire gemeint, oder als möglichst düsteres und schräges Szenario ohne Anspruch auf Glaubwürdigkeit, die eine reine Action-Handlung in Gang bringen soll.

Aber okay, die Sache ist entschieden. Obwohl ich Flashback erst nicht lesen wollte, werde ich mir nun auch hiervon ein eigenes Bild machen. (Mist, der Stapel wächst weiter)

LG Trurl

Hallo Trurl!

Da bin ich ziemlich auf Deiner Linie. Einen allfälligen satirischen Charakter in diesen Zusammenhang zu erspüren ... schwierig. Vielleicht reicht mein Englisch nicht für ein Erkennen.

Auffällig ist ja auch, dass in diversen Foren auch von Homophobie in Romanen Simmons die Rede ist. Beispielsweise in "Terror", aber auch in "Olympos" soll das angeblich spürbar sein.
Zumindest was "Terror" angeht, halte ich das für hineingedeutelt. Da geht es m.M.n. um die Vermittlung von Authentizität in der Beschreibung von abgeschotteten Männergesellschaften an Bord eines Expeditionsschiffes der britischen Marine vor mehr als 160 Jahren. Vor allen in Dialogen würde eine "aufgelockerte" Haltung ausgesprochen deplatziert wirken.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass man sich auf Simmons "einschießt"; das macht eine faire Kritik an tatsächlichen "Merkwürdigkeiten" nicht leichter.

LG

Jakob

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#16 Susanne11

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 13:39

Ja, die islamistische Extremistengruppe war überzogen und belanglos. Das alles spielte sich doch Jahrhunderte[!] in der Zukunft ab, von unserer Zeit aus gerechnet. Das hat mich wahnsinnig gestört. Sollte der islamistische Terror dann tatsächlich noch eine Rolle spielen? Ich mag ja Simmons Schreibweise und halte ihn für einen brillianten Erzähler, der dem Leser auch unglaubwürdige Ideen und Szenarien verkaufen kann. Und wenn ich es richtig aus euren Statements herauslese, hat er diese Gabe nicht verlernt, was es umso schlimmer macht, finde ich. Mit dem Islam hat er es, das kann man nicht leugnen und das sind nicht nur dessen fundamentalistische Extremismen.

Wenn man sich zeitlich mal am Überschwappen des Christentums nach Europa und der viele Jahrhunderte dauernden Dominanz orientiert, dann ist das Simmons-Szenario vielleicht nicht so abwegig.

Bearbeitet von Susanne11, 23 Februar 2012 - 14:00.


#17 Trurl

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 14:26

Auffällig ist ja auch, dass in diversen Foren auch von Homophobie in Romanen Simmons die Rede ist. Beispielsweise in "Terror", aber auch in "Olympos" soll das angeblich spürbar sein.
Zumindest was "Terror" angeht, halte ich das für hineingedeutelt. Da geht es m.M.n. um die Vermittlung von Authentizität in der Beschreibung von abgeschotteten Männergesellschaften an Bord eines Expeditionsschiffes der britischen Marine vor mehr als 160 Jahren. Vor allen in Dialogen würde eine "aufgelockerte" Haltung ausgesprochen deplatziert wirken.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass man sich auf Simmons "einschießt"; das macht eine faire Kritik an tatsächlichen "Merkwürdigkeiten" nicht leichter.

Homophobie?? Ich habs nicht gemerkt. Nicht bei Olympos. Bin zu unempfindlich dafür. Aber was das "Einschiessen" angeht, so ganz unschuldig ist er ja nicht. Ich hoffe nur, dass so *missverständliche* Romane wie Flashback die Ausnahme bleiben und Simmons bald wieder *ordentliche* Science-Fiction Romane schreibt über die man sich vorbehaltlos freuen kann.

Apropos. Eine Frage hätte ich da an noch dich. Bei derStandard.at gibt es eine gute Rezi zu Flashback und in den Kommentaren gibt es einen User namens derbenutzer Eingefügtes Bild. Bist du das etwa? Der Nickname ist ja nicht so üblich. Deshalb vermute ich das einmal. Auch aus dem Inhalt der Kommentare. Außerdem habe ich gesehen, dass es dort einen User Trurl gibt, das bin allerdings nicht ich (und verdammt, ich brauche unbedingt einen neuen Namen, ich hasse es wenn es zwei von meiner Sorte gibt, die besten Lem-Pseudonyme sind leider schon besetzt, mein alternativer Favorit Phantolemchen ist ebenfalls schon vergeben).


Wenn man sich zeitlich mal am Überschwappen des Christentums nach Europa und der viele Jahrhunderte dauernden Dominanz orientiert, dann ist das Simmons-Szenario vielleicht nicht so abwegig.

Tja, das sieht wohl jeder anders. Aber das islamische Weltkalifat soll ja schon in 14[!] Jahren Realität sein (auch in Kanada!), Und China, die potentielle Supermacht des 21. Jahunderts ... abgemeldet. Dafür in Japan "Rückbesinnung" auf alte Samurai-Traditionen[!]. Na gut, wenn du das als "nicht so abwegig" siehst ... Ich bestreite ja nicht, dass Simmons alles sehr üvberzeugend darstellt, ich kenne ja seine diesbezüglichen Fähigkeiten, aber Plausibilität sieht in meinen Augen anders aus. Aber okay, ich werde mich davon selbst überzeugen.

LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#18 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 17:04

Tja, das sieht wohl jeder anders. Aber das islamische Weltkalifat soll ja schon in 14[!] Jahren Realität sein (auch in Kanada!), Und China, die potentielle Supermacht des 21. Jahunderts ... abgemeldet. Dafür in Japan "Rückbesinnung" auf alte Samurai-Traditionen[!]. Na gut, wenn du das als "nicht so abwegig" siehst ... Ich bestreite ja nicht, dass Simmons alles sehr üvberzeugend darstellt, ich kenne ja seine diesbezüglichen Fähigkeiten, aber Plausibilität sieht in meinen Augen anders aus. Aber okay, ich werde mich davon selbst überzeugen.
LG Trurl

Was ich für nicht abwegig halte ist, dass der Islam in den nächsten Jahrzehnten weltweit domierend werden kann. In welcher Form auch immer ... Über die Darstellung von China und Japan in "Flashback" habe ich nichts gesagt.

Im übrigen: "Flashback" ist ein phantastischer Thriller, d.h. ein Produkt von Simmons Phantasie und keine wissenschaftlch fundierte Prognose darüber, wie die Zukunft aussehen wird.

Nichtsdestotrotz kann ich mir gut vorstellen, dass der weltweite Einfluss des Islam größer werden kann. Nehmen wir als Beispiel das Christentum. Von einer kleinen jüdischen Sekte im nahen Osten zu einer Religion die einen großen Teil der Welt mit ihrer Ideologie infiltiert hat, ihre Gegner hemmungslos umbrachte und jahrhundertelang die Macht in Händen hielt. Warum sollte der Islam das nicht wiederholen? Es gibt einige Paralellen.

#19 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 17:19

Was ich für nicht abwegig halte ist, dass der Islam in den nächsten Jahrzehnten weltweit domierend werden kann. In welcher Form auch immer ... Über die Darstellung von China und Japan in "Flashback" habe ich nichts gesagt.

Im übrigen: "Flashback" ist ein phantastischer Thriller, d.h. ein Produkt von Simmons Phantasie und keine wissenschaftlch fundierte Prognose darüber, wie die Zukunft aussehen wird.

Nichtsdestotrotz kann ich mir gut vorstellen, dass der weltweite Einfluss des Islam größer werden kann. Nehmen wir als Beispiel das Christentum. Von einer kleinen jüdischen Sekte im nahen Osten zu einer Religion die einen großen Teil der Welt mit ihrer Ideologie infiltiert hat, ihre Gegner hemmungslos umbrachte und jahrhundertelang die Macht in Händen hielt. Warum sollte der Islam das nicht wiederholen? Es gibt einige Paralellen.


Was mir allerdings, allein deswegen schon schwer vorstellbar ist, da keines der großen und auch kleineren Islamischen Länder auf dem Wege ist eine große Macht zu werden. China, Brasilien selbst Indien allesamt Länder die als kommende Großmächte gehandelt werden wo der Islam keine bedeutende (Indien) bis gar keine Rolle spielt.(Brasilien)
Desweiteren hat sich ja gerade im vergangenen Jahr wenn überhaupt ein Ruck in die gegenteilige Richtung ergeben. Demokratisierungsbewegungen in der arabischen Welt. Ob das von Dauer und wirklich längerfristig ernst zu nehmen ist das weiß von uns heute keiner. Ist aber jedenfalls mal eine Tendenz, ein Hinweis der genau in die entgegengesetzte Richtung von Simmons fabulierkünsten geht. Der Simmons-Entwurf auch im Hinblick auf Japan
wirkt irgendwie wie von gestern und das würde mich einfach stören.

#20 derbenutzer

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Geschrieben 23 Februar 2012 - 17:36

Apropos. Eine Frage hätte ich da an noch dich. Bei derStandard.at gibt es eine gute Rezi zu Flashback und in den Kommentaren gibt es einen User namens derbenutzer Eingefügtes Bild. Bist du das etwa? Der Nickname ist ja nicht so üblich. Deshalb vermute ich das einmal. Auch aus dem Inhalt der Kommentare. Außerdem habe ich gesehen, dass es dort einen User Trurl gibt, das bin allerdings nicht ich (und verdammt, ich brauche unbedingt einen neuen Namen, ich hasse es wenn es zwei von meiner Sorte gibt, die besten Lem-Pseudonyme sind leider schon besetzt, mein alternativer Favorit Phantolemchen ist ebenfalls schon vergeben).
LG Trurl


Ja, das bin ich ...Eingefügtes Bild

Lieber Trurl, bleibe bitte bei Deinem gewohnten Nick. "Invasor vom Aldebaran" wäre allenfalls eine Alternative mit einem gebührenden Hinweis auf wohl eine der besten satirischen SF-Kurzgeschichten aller Zeiten ...

Liebe Grüße!

Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 23 Februar 2012 - 17:39.

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#21 Trurl

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Geschrieben 24 Februar 2012 - 02:11

Was ich für nicht abwegig halte ist, dass der Islam in den nächsten Jahrzehnten weltweit domierend werden kann. In welcher Form auch immer ... Über die Darstellung von China und Japan in "Flashback" habe ich nichts gesagt.

Hallo Susanne11, Eingefügtes Bild
ich kann eigentlich nicht erkennen, dass der Islam als religiöse Bewegung in der Zukunft eine noch größere Bedeutung bekommen sollte, als er es bereits heute inne hat. Und was heißt, der Islam? "Den" Islam gibt es doch gar nicht. Da gibt es die Schiiten und Sunniten und die sind zerstritten. Und was heißt dominieren? Wer dominiert? Die arabischen Staaten etwa? Die sind doch untereinander ebenfalls zerstritten. Warum sollten die sich jetzt auf einmal verbünden? Und dann gibt es noch den arabischen Frühling. Und auf politischem oder wirtschaftlichem Gebiet sehe ich aufgrund fehlenden technisch-wissenschaftlichen Potentials überhaupt keine Gefahr. Da ist die Konkurrenz aus dem ostasiatischen Raum viel potenter.

Die iranische Atombombe ist in erster Linie ein Schreckgespenst der Amerikaner und keine Gefahr wovor man in Angst erstarren sollte. Die Iraner wären nie so dumm mit dieser Waffe, selbst wenn sie sie hätten, zu drohen, geschweige denn sie einzusetzen.
Das ganze kommt mir schon so vor wie republikanische Propaganda, Tea-Party-Paranoia eben.


Im übrigen: "Flashback" ist ein phantastischer Thriller, d.h. ein Produkt von Simmons Phantasie und keine wissenschaftlch fundierte Prognose darüber, wie die Zukunft aussehen wird.

Das hört sich für mich so an, als sei das ein Freibrief für wahlose Spinnerei. Auch wenn es sich "nur" um einen phantastischen Thriller handelt, sollte doch die Vision einigermaßen "handfest" sein, um nicht am Glaubwürdigkeitsproblem zu scheitern. Aber ich würde gerne mit weiteren Urteilen warten, bis ich mir ein eigenes Bild gemacht habe.


Nichtsdestotrotz kann ich mir gut vorstellen, dass der weltweite Einfluss des Islam größer werden kann. Nehmen wir als Beispiel das Christentum. Von einer kleinen jüdischen Sekte im nahen Osten zu einer Religion die einen großen Teil der Welt mit ihrer Ideologie infiltiert hat, ihre Gegner hemmungslos umbrachte und jahrhundertelang die Macht in Händen hielt. Warum sollte der Islam das nicht wiederholen? Es gibt einige Paralellen.


Hmm. Das historische Beispiel mit dem Christentum halte ich für falsch, da die Situation heute eine andere ist, als vor zweitausend Jahren. Die Religion der Christen hat mit dem römischen Reich ein Imperium okkupiert das religiös gleichgültig war und bereits moralisch angeschlagen. Das Christentum hat gewissermaßen leichtes Spiel gehabt und quasi ein religiöses Vakuum ausgefüllt und Antworten auf existentielle Fragen der Menschen gegeben. Die Menschen in Europa sind auch heute noch überwiegend an religiösen Fragen interessiert, aber der Einfluss und die Macht der Religionsgemeinschaften schwindet. Aber gerade der restriktive Islam ist für die an Freiheit und Gleichberechtigung gewöhnten Abendländer keine echte Alternative. Und sollten die paar Migranten moslemischen Glaubens tatsächlich das gesamte säkulare Europa erobern? Es regt sich doch jetzt schon Widerstand.

@Amtranik: Das was du schreibst, könnte ich so unterschreiben. Eingefügtes Bild

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 24 Februar 2012 - 13:51.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#22 Susanne11

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Geschrieben 24 Februar 2012 - 14:05

Hallo Susanne11, Eingefügtes Bild
ich kann eigentlich nicht erkennen, dass der Islam als religiöse Bewegung in der Zukunft eine noch größere Bedeutung bekommen sollte, als er es bereits heute inne hat. Und was heißt, der Islam? "Den" Islam gibt es doch gar nicht. Da gibt es die Schiiten und Sunniten und die sind zerstritten. Und was heißt dominieren? Wer dominiert? Die arabischen Staaten etwa? Die sind doch untereinander ebenfalls zerstritten. Warum sollten die sich jetzt auf einmal verbünden? Und dann gibt es noch den arabischen Frühling. Und auf politischem oder wirtschaftlichem Gebiet sehe ich aufgrund fehlenden technisch-wissenschaftlichen Potentials überhaupt keine Gefahr. Da ist die Konkurrenz aus dem ostasiatischen Raum viel potenter.

Die Moslems haben einen großen Vorteil vor uns Westlern. Sie sind überaus fruchtbar. Allein durch ihre hohe Geburtenrate könnten sie uns überrennen.

Das hört sich für mich so an, als sei das ein Freibrief für wahlose Spinnerei. Auch wenn es sich "nur" um einen phantastischen Thriller handelt, sollte doch die Vision einigermaßen "handfest" sein, um nicht am Glaubwürdigkeitsproblem zu scheitern. Aber ich würde gerne mit weiteren Urteilen warten, bis ich mir ein eigenes Bild gemacht habe.


Was Spinnerei ist und was nicht - darüber kann man geteilter Meinung sein.
Aber ich finde, dass das Schriftstellerdasein ein Freibrief ist. Glaubwürdige Inhalte kann man von "normalen" Romanen erwarten. Phantastische Schriftsteller dürfen schreiben was immer sie wollen und müssen einer Forderung nach realistischen Inhalten nicht nachkommen - das wäre doch zu langweilig.

Hmm. Das historische Beispiel mit dem Christentum halte ich für falsch, da die Situation heute eine andere ist, als vor zweitausend Jahren. Die Religion der Christen hat mit dem römischen Reich ein Imperium okkupiert das religiös gleichgültig war und bereits moralisch angeschlagen. Das Christentum hat gewissermaßen leichtes Spiel gehabt und quasi ein religiöses Vakuum ausgefüllt und Antworten auf existentielle Fragen der Menschen gegeben. Die Menschen in Europa sind auch heute noch überwiegend an religiösen Fragen interessiert, aber der Einfluss und die Macht der Religionsgemeinschaften schwindet. Aber gerade der restriktive Islam ist für die an Freiheit und Gleichberechtigung gewöhnten Abendländer keine echte Alternative. Und sollten die paar Migranten moslemischen Glaubens tatsächlich das gesamte säkulare Europa erobern? Es regt sich doch jetzt schon Widerstand.

In dem Gebiet, das heute Deutschland ist, war die Christianisierung zum Teil sehr blutig. Als Beispiel nenne ich nur die Sachsenkriege von Karl, dem Sachsenschlächter (heute wird der Karl der Große genannt) und die Hexenverfolgung durch die Inquisition.

#23 Pirx

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Geschrieben 24 Februar 2012 - 15:30

Die oft bemühte Hexenverfolgung hatte ihre Gründe eher weniger in der Christianisierung (kein Wunder angesichts der Zeit in der die Verfolgung in West- und Mitteleuropa statt gefunden hat) und auch die Inquisition war keine Institution für den gesamten christlich dominierten Raum. Übrigens kann man die Christianisierung der Sachsen (genau so wie auch das Wirken der Inquisition z.B. in Spanien) als Teil des herrschaftssichernden Instrumentariums der Franken (bzw. der nationschaffenden Instrumente der spannischen Krone) verstehen.

Die iranische Atombombe ist in erster Linie ein Schreckgespenst der Amerikaner und keine Gefahr wovor man in Angst erstarren sollte. Die Iraner wären nie so dumm mit dieser Waffe, selbst wenn sie sie hätten, zu drohen, geschweige denn sie einzusetzen.
Das ganze kommt mir schon so vor wie republikanische Propaganda, Tea-Party-Paranoia eben.


Ich würde angesichts der Erfahrungen des Kalten Krieges auch so argumentieren, allerdings bin ich mir nicht sicher wie weit man sich auf die rationalen Entscheidungen von religiösen Fanatikern verlassen kann bzw. sollte.
Abgesehen davon, wäre ich auch vorsichtig mit den Vergleichen des modernen Christentums mit dem modernen Islam. Wenn ich mir die Situation der übrigen (falls überhaupt vorhanden) Religionen in islamischen Staaten anschaue, da fehlt mir schon die nötige Toleranz oder gar Gleiberechtigung gegenüber anderen religiösen Anschauungen. Auch die moderne und (zumindest früher) fortschrittliche Türkei hat da viel Nachholbedarf, der nicht immer so erkennbar ist, oder?

Und was aus den Demokratiebewegungen in den arabischen Staaten wird, ist noch nicht ganz klar. Siehe Ägypten mit ihren Moslembrüdern.

Bearbeitet von Pirx, 24 Februar 2012 - 15:32.

Gruß

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#24 Trurl

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Geschrieben 25 Februar 2012 - 01:17

Was Spinnerei ist und was nicht - darüber kann man geteilter Meinung sein.
Aber ich finde, dass das Schriftstellerdasein ein Freibrief ist. Glaubwürdige Inhalte kann man von "normalen" Romanen erwarten. Phantastische Schriftsteller dürfen schreiben was immer sie wollen und müssen einer Forderung nach realistischen Inhalten nicht nachkommen - das wäre doch zu langweilig.

Das klingt fast so als wärst du ebenfalls Schriftstellerin und würdest dich angegriffen fühlen. Das war aber nicht beabsichtigt.

Ich meine nur, in einem Thriller-Roman wie Flashback, muss man sich als Schriftsteller an die Spielregeln der realen Welt halten und diese Spielregeln sind nicht-phantastischer Natur, es sei den man beschreibt den Einbruch des Phantastischen in die reale Welt, wie das im Horror-Roman oder Fantasy-Roman passiert. Aber dieser Fall liegt hier nicht vor. Auch phantastische Science-Elemente müssen ja nicht unrealistisch sein, wenn sie in einen realistisch gehaltenen Kontext eingebettet sind. Was als plausibel gilt und was nicht entscheidet immer der Kontext. Um ein Beispiel zu nennen: Eine Reise in Nullzeit zwischen den Sternen wäre ganz und gar phantastisch, wenn man behaupten würde diese Technik wäre in, sagen wir mal, zehn Jahren verfügbar. Wenn wir aber behaupten, die zukünftige Menschheit würde in 1000 Jahren die entsprechende Technik entwickeln, könnte man das als phantastische Vision akzeptieren. Beide Annahmen sind phantastisch, aber die zweite, könnte man, unter Berücksichtigung der technisch-wissenschaftlichen Fortschritte in 1000 Jahren, als duchaus vorstellbar hinnehmen.

LG Trurl

Bearbeitet von Trurl, 25 Februar 2012 - 01:19.

»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

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#25 T.H.

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Geschrieben 25 Februar 2012 - 08:52

Lese auch gerade das Buch und schwanke, allerdings nach erst mal 200 Seiten, bei der Beantwortung der Frage, wie das der Autor meint und wie ernst es ihm bei seiner Nah.Zukunftsvision ist. Selber denke und hoffe ich nicht, dass der Islam Europa und im Grunde auch die USA überrennt in dieser kurzen Zeit. Andererseits, was die Plausibilität politischer Voraussagen anbelangt: Hätte mir jemand 1980 erzählt, dass es in 10 Jahren keine DDR und kein sozialistisches System mehr gibt, hätte ich ihm einen Vogel gezeigt.

Phantastische Grüße,
Thomas

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#26 Susanne11

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Geschrieben 25 Februar 2012 - 10:25

Ich meine nur, in einem Thriller-Roman wie Flashback, muss man sich als Schriftsteller an die Spielregeln der realen Welt halten und diese Spielregeln sind nicht-phantastischer Natur, es sei den man beschreibt den Einbruch des Phantastischen in die reale Welt, wie das im Horror-Roman oder Fantasy-Roman passiert. Aber dieser Fall liegt hier nicht vor. Auch phantastische Science-Elemente müssen ja nicht unrealistisch sein, wenn sie in einen realistisch gehaltenen Kontext eingebettet sind. Was als plausibel gilt und was nicht entscheidet immer der Kontext. Um ein Beispiel zu nennen: Eine Reise in Nullzeit zwischen den Sternen wäre ganz und gar phantastisch, wenn man behaupten würde diese Technik wäre in, sagen wir mal, zehn Jahren verfügbar. Wenn wir aber behaupten, die zukünftige Menschheit würde in 1000 Jahren die entsprechende Technik entwickeln, könnte man das als phantastische Vision akzeptieren. Beide Annahmen sind phantastisch, aber die zweite, könnte man, unter Berücksichtigung der technisch-wissenschaftlichen Fortschritte in 1000 Jahren, als duchaus vorstellbar hinnehmen.

Da sind wir offensichtlich unterschiedlicher Meinung. Ich sehe das alles nicht so eng. Ich fand den Roman in sich stimmig. Simmons kann einfach gut schreiben. Dennoch hat mich das Buch gelangweilt. Aber die Idee mit dem Welt-Kalifat fand ich sehr gut.

Wir haben offensichtlich unterschiedliche Wünsche an Romane. Ich lese Phantastik, weil sie NICHT den Regeln der Realität gehorcht und sich bedenkenlos darüber hinweg setzen kann.

#27 Trurl

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Geschrieben 25 Februar 2012 - 11:12

Da sind wir offensichtlich unterschiedlicher Meinung. Ich sehe das alles nicht so eng. Ich fand den Roman in sich stimmig. Simmons kann einfach gut schreiben. Dennoch hat mich das Buch gelangweilt. Aber die Idee mit dem Welt-Kalifat fand ich sehr gut.

Wir haben offensichtlich unterschiedliche Wünsche an Romane. Ich lese Phantastik, weil sie NICHT den Regeln der Realität gehorcht und sich bedenkenlos darüber hinweg setzen kann.

Ja, da scheinen wir wohl auf keinen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ich könnte mir wahrscheinlich die Finger wund tippen und würde dennoch auf taube Ohren stoßen.

*seufz* ... es ist doch immer das gleiche mit den Frauen. Wollen immer das letzte Wort haben, sehen alles anders und können einfach die überlegene männliche Ratio nicht anerkennen ... Eingefügtes BildEingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Aber im Ernst. Peace! Wir lassen die Unterschiede einfach so bestehen, ist ja auch nicht weiter schlimm.

LG Trurl
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#28 hkoerner

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Geschrieben 25 Februar 2012 - 12:33

Dan Simmons hatte sich für mich schon nach der Lektüre von "Olympos" als ernstzunehmender Autor erledigt. Ich habe wirklich nichts für den politischen Islam, also Islamismus, übrig, aber derart plumpe Propaganda, an der Grenze zur Paranoia, im Gewand von Science Fiction oder Belletristik muß ich mir nicht antun.

#29 T.H.

T.H.

    Giganaut

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Geschrieben 25 Februar 2012 - 13:45

..hm, kann mich an antiislamische Ausfälle in "Olympus" gar nicht erinnern, außer eben an die Geschichte mit der jüdischen Zukunftsgeschichte. Die fand ich damals, so hab ich's in Erinnerung, nicht mal als so abwegig. Heute irgendwie leider weniger denn je. Man kann ja nur hoffen, dass es aus dem Nahostkonflikt einen anderen Ausweg gibt, als ihn Simmons wohl sieht.

Phantastische Grüße,
Thomas

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#30 T. Lagemann

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Geschrieben 26 Februar 2012 - 17:52

Hallo zusammen,

http://www.dansimmon...age/2011_06.htm

und da...

"Is Flashback A Novel Stating Dan Simmons's Political Biases?
In a word . . . no. In two words . . . hell no."

Da steht noch so manch anderes zum und über den Roman.

Viele Grüße
Tobias
"Wir sind jetzt alle Verräter."
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."

(James Corey, Calibans Krieg)

"Sentences are stumbling blocks to language."

(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)

"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"

(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")


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